Reisetag 86 (26. Oktober 2021) – Mogothlo Safari Lodge – Khwai
Auch die letzte Nacht war recht angenehm, an den Zelten im Camp kann man die „Fenster“ öffnen, das heißt man rollt die Planen hoch und hat dann Fliegengitter, die in der Nacht die kühlere Luft in den Raum lassen. Wenn man das auf allen Seiten macht, zieht es einigermaßen durch und auch im Oktober ist es in den zelten recht angenehm. Außerdem gibt es einen Ventilator, der die Luft auch in Bewegung versetzt.
Auch heute nehmen wir das Frühstück wieder in einer Box mit, es hat uns gestern sehr gut gefallen, mitten in der Natur zu stehen und die Köstlichkeiten zu genießen.
Wir fahren zunächst vom Mogothlo Safari Camp, das direkt am Mababe Fluss liegt, zurück auf die Hauptverbindung, die uns weiter durch den kleinen Ort Mababe bringt. Hier gibt es einige kleinere Tümpel mit knorrigen Bäumen, an denen man vorbeifährt und wo wir kurz anhalten, um Höckerglanzgänse (Knob-billed Duck) zu fotografieren. Sie ziehen hier gemeinsam mit Sporengänsen (Spur-winged Goose) und Witwenpfeifgänsen (White-faced Whistling Duck) herum.
In einem Baum sitzt ein Rotschnabeltoko (Southern Red-billed Hornbill) und putzt in den ersten Sonnenstrahlen sein Gefieder. Auf einem Dunghaufen am Rand sitzt eine Gabelracke (Lilac-breasted Roller)
Wir beobachten zudem einen weiteren Klaffschnabel (African Openbill).
Von hier fahren wir noch ein kurzes Stück weiter Richtung Moremi North gate und biegen dann endgültig zu Khwai Fluss ab, dem wir in weiterer Folge entlangfahren werden. Dabei gelangen wir in das landschaftlich wunderschöne Gebiet rund um das Magotho Camp, wo wir bereits 2017 im Dachzelt genächtigt hatten.
Die Stimmungen in den Morgenstunden sind dramatisch schön und zeigen die Wunderwelt des Deltas.
Termitenhügel sind in dieser Gegend überall zu sehen, sie bilden auch das Rückgrat dieser Sumpflandschaft.
Wir sehen die ersten Giraffen.
Überall entlang des Flusses sehen wir viele Vögel, aber die Elefanten sind da schon leichter zu sehen…
Seerosen blühen und ein Schlangenhalsvogel (African Darter) wartet geduldig auf das Frühstück.
Aus dem Papyrus-Dickicht am Fluss tritt plötzlich ein großer Elefant hervor, er kommt uns bedrohlich nahe.
Der Weg schlängelt sich immer flussparallel dahin, manchmal entfernt er sich wieder ein Stück, dann fahren wir aber sogar auch wieder durch die Ausläufer des Wassers. Diese Strecke ist einmalig schön. Ein Waffenkiebitz (Blacksmith Lapwing) marschiert durch das Wasser.
Wir beobachten immer wieder Elefanten, die sich mal näher, dann wieder weiter entfernt am Fluss aufhalten.
Auf der gegenüberliegenden Flussseite befindet sich das Moremi Reservat, dort wo wir gestern unseren erfolgreichen Gamedrive unternommen haben.
Die Elefanten marschieren einfach durch den Fluss, sie können beliebig herumziehen.
Wir fahren hier ein gutes Stück des Weges, aber da wird es natürlich nie langweilig, ständig gibt es Neues zu entdecken.
Sei es ein Warzenschwein, Steinböckchen oder das ein oder andere Impala.
Ein Flusspferd versteht keinen Spaß, als wir ihm zu nahekommen. Vermutlich ist der Koloss eben erst ins Wasser gelaufen.
Kurz nach dem Magotho Camp treffen wir auf einen Marabu, der am Ufer entlang marschiert. Es ist aber nicht der einzige Aasfresser, den wir hier sehen – auch einige Weißrückengeier (White-backed Vulture) sitzen herum. Auch ein Kappengeier (Hooded Vulture) hat sich dazugesellt.
Es stinkt ziemlich bestialisch, hier liegt sicher irgendwo ein Kadaver herum… Die Reste eine Flusspferdes sind deutlich erkennbar.
Auch einige Schwarzmilane sitzen rundum, manche sind auch zum Trinken ans Wasser geflogen.
Dann sehen wir sie aber schon, eine riesige Meute Löwen liegt direkt vor uns auf der Piste.
Sie sind alle fettgefressen, kaum einer regt sich. Gelegentlich steht ein jüngeres Tier auf, scheint sich aber auch nur umzubetten…
Wir sind fürs Erste einmal mit Zählen beschäftigt… 19 Löwen liegen hier dicht an dicht, einige weniges sind auch noch unter einem Busch in der Nähe zu sehen.
Einige größere Knochenstücke des Hippos sind auch bereits zwischen den Raubkatzen auszumachen.
Wir versuchen unser Auto bestmöglich abzustellen, denn das Licht ist inzwischen nicht mehr ganz ideal, es ist doch schon sehr grell… Da außer uns nur noch ein weiteres Auto vor Ort ist, haben wir diesbezüglich alle Freiheiten.
Eine der Löwinnen hat sich offenbar schwer an der rechten Vorderpfode verletzt, sie humpelt zwischenzeitlich zum Kadaver, scheint aber bereits etwas abgemagert und insgesamt schwer gezeichnet.
Wir stehen lange Zeit bei dieser unglaublichen Sichtung und die Tiere beachten uns überhaupt nicht.
Erst als wir unser Auto wieder starten, werden die Köpfe gehoben – oder zumindest die Augen geöffnet…
Wir fahren nun langsam wieder zurück in unser Camp, wir haben doch noch ein gutes Stück Weg vor uns. Bevor wir durch das Magotho Camp Richtung Hauptstraße fahren, beobachten wir aber noch eine Giraffe beim Trinken und einige Elefanten beim Baden.
Den restlichen Nachmittag verbringen wir wieder in der Mogothlo Safari Lodge. Nach dem Nachmittagscafe füllen wir den Tank mit dem Diesel aus den Kanistern auf, denn morgen steht wieder eine etwas längere Fahrt bevor. Auch dieser Tag hatte wieder ein ganz tolles Erlebnis für uns parat – ein Grund mehr, wieder hierher zurückzukehren, wo sich meiner Meinung nach einer der schönsten Orte des Deltas befindet.
Gefahrene Tageskilometer: 97