Reisetag 68 (8. Oktober 2021) – Etosha NP (Namutoni - Halali)
Auf geht’s wieder; pünktlich mit Toröffnung rolle auch ich mit meinem Duster durch das Gate. Zweimal rechts abgebogen und schon bin ich auf dem Weg Richtung Andoni Plain, denn dort sollen – so jedenfalls unbestätigte Gerüchte – seit mehreren Tagen einige Löwen zu finden sein.
Fast unmittelbar vor dem Gate darf ich erstmals stoppen, denn eine Tüpfelhyäne steht unweit der Pad.
Sie schaut eher sehr müde aus, vermutlich war der nächtliche Beutezug anstrengend. Die ersten Sonnenstrahlen fallen auf eine Gnu-Herde, das Morgenlicht ist wieder einmal magisch.
Die Fahrt Richtung Norden ist ansonsten eher eintönig, es sind kaum Tiere zu sehen. Langsam frage ich mich, ob das wohl die richtige Entscheidung war, denn weniger kann ich auch an anderer Stelle nicht sehen. Die knapp 40 km bis zur weiten Andoni Ebene stoppe ich ein einziges Mal, um eine Spitzmaulnashorn-Mutter zu beobachten, die sich um ihr Kalb kümmert, das sie sehr verborgen hält.
An der kleinen Wasserstelle, die man erreicht, sobald man in der Ebene angekommen ist, stehen noch einige Kuhantilopen, leider schon etwas im Gegenlicht. Weitere dieser stattlichen Tiere stehen etwas entfernt.
Auf einem der wenigen Büsche sitzt ein Termitenschmätzer (Ant-eating Chat).
Auf der Südseite der Ebene sehe ich gerade noch eine Löwin im Gebüsch verschwinden, sie sieht etwas ramponiert aus...
Ein Nama-Flughuhn läuft ebenfalls die Pad entlang, ansonsten ist das bisher ein recht ruhiger Morgen. Ich warte, ob sich die Löwin noch einmal zeigt, aber die hat sich sicher schon niedergelegt. Ich beschließe, von hier gleich wieder retour zu fahren, dabei aber die Strecke entlang der Pfanne zu nehmen. Noch vor Stinkwater kommt mir ein Elefantenbulle sehr nahe, der direkt neben der Straße im Gebüsch frisst.
Ich stoße auf eine Herde Gnus, die Richtung Pfanne zieht.
Ein Schabrackenschakal hat sich hier offenbar ein Perlhuhn geschnappt, er zieht mit seiner Baute ab rasch ab.
Von hier aus hat man einige sehr schöne Blicke auf die endlos scheinende Weite der Etosha-Pfanne.
Jetzt sehe ich auch die wunderschönen Oryx-Antilopen erstmals besser. Da muss das Licht gut passen, dass man diese stattlichen Tiere gut fotografieren kann.
Vor mir auf der Pad liegt eine überfahrene Puffotter, auch hier halte ich kurz an.
Neben der Pad steht ein Zimtspornpieper (African Pipit).
Natürlich fahre ich auch jetzt kurz nach Tsumcor, obwohl das Licht am Vormittag an diesem Wasserloch nicht sehr gut ist. Es haben sich einige Elenantilopen und einige Kudus eingefunden. Schließlich erscheint auch noch eine kleinere Herde Elefanten
Auf das Wasserloch von Tsumcor ist Verlass… Beim Wasserloch Klein Okevi treffe ich lediglich auf einen Kudu-Bullen, ansonsten ist es hier relativ ruhig. Dafür sitzen aber einige Rotbrustschwalben (Red-breasted Swallow) auf den umliegenden Büschen und eine Fuchsmanguste zeigt sich ebenso.
Entlang des Weges fallen mir noch eine Weißflügeltrappe (Northern Black Korhaan), weiters eine Rotkappenlerche (Red-capped Lark), ein weiterer Zimtspornpieper und ein Rotschulter Glanzstar (Cape Starling) auf.
Zahlreiche Zebras weiden entlang des Pfannenrandes, auch einige Gnus mischen sich unter die Herden. Eine einsame Giraffe frisst vor sich hin.
Auffällig sind die zahlreichen Doppelband Rennvögel, die immer wieder die Pad queren.
Die auffälligen Graurückenlerchen (Grey-backed Sparrow-Lark), zunächst ein Weibchen, dann ein Männchen lassen sich ebenso ablichten wie ein weiterer Zimtspornpieper. Vielen Dank, Maddy, für deine Expertise!
Nun ist es aber an der Zeit, weiter Richtung Westen zu fahren. Auch hier sehe ich wieder einige Riesentrappen, einen Termitenschmätzer und einige Kronenkiebitze (Crowned Lapwing). Auch ein Doppelband-Rennvogel zeigt sich wieder, daneben freue ich mich besonders über den Rostrennvogel (Burchell’s Courser), den ich erstmals fotografieren kann.
Ich komme relativ spät in Halali an, der Ausflug nach Andoni hat doch insgesamt länger gedauert. Zebras stehen auf der Ebene nördlich des Camps im schönen Nachmittagslicht.
Ich behebe den Schlüssel für mein Chalet an der Rezeption und dann geht es sofort hoch zum Wasserloch. Eine einzelne Giraffe steht hier, ein Spitzmaulnashorn ist eben dabei, davonzutrotten.
Da dann eine ganze Weile das Wasserloch völlig verwaist daliegt, gehe ich inzwischen wieder zurück zum Shop, will das Auto volltanken und erfahre, dass es derzeit keinen Diesel gibt – ich bin froh, dass ich den Tank nie ganz leerfahre…
Vor dem Abendessen, das ich heute wieder in meinem Chalet einnehmen werde, spaziere ich nochmals hinauf zur Aussicht auf das Wasserloch. Inzwischen haben sich zwei Spitzmaulnashörner eingefunden, leider ist nun aber das Licht nicht mehr besonders prickelnd…
Auch mit diesem Tag kann ich wieder ganz zufrieden sein – zumindest ist der der „Löwenbann“ gebrochen, vielleicht treffe ich ja morgen auf einige dieser Raubkatzen. Jedenfalls möchte ich am kommenden Morgen zunächst eine kleine Runde bis nach Rietfontein fahren, dann aber nochmals hierher zurückkommen und erst anschließend gen Westen fahren. Rund um Halali habe ich bei den letzten Besuchen im Park auch immer sehr viele Tiere gesehen – mal schauen, was der nächste Tag bringt!
Gefahrene Tageskilometer: 183