THEMA: Eine Woche am selben Ort
05 Jan 2022 09:54 #633828
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2.11.

Vor Sonnenaufgang war ich nicht unterwegs, aber immer noch früh genug, um diese besondere Stimmung des Morgens zu erspüren. Ich hatte mich für das Rad entschieden, und beim Fahren war mir, nur mit kurzer Hose und T-Shirt bekleidet, fast kalt. Aber ich blieb ja oft genug stehen! Heute war es nicht so klar wie am Tag zuvor. Mehr Staub war in der Luft - es roch definitiv nach Wüste!
Insgesamt war es ein unspektakulärer, aber nicht minder schöner Ausflug!










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08 Jan 2022 20:43 #634091
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2.11. (Fs)

Wie schon die letzten Tage tat ich nach dem Frühstück das, was eben zu tun war. Niekie hatte aber angeboten, dass ich heute mit ihm nach Solitaire fahren könne, und mit dieser tollen Option auf einen Ausflug ging alles leicht von der Hand. Gegen 13.30 Uhr brachen wir auf. Unterwegs sahen wir kurz vor dem Abbiegen auf die C 14 eine Oryx-Antilope im Schatten eines Baumes stehen! Eine einzige! Seit zwei Jahren seien die Tiere weg; aber wenn es im Winter gut regne, hoffe er auf die Rückkehr des Wilds. Gerade auf der Farm Barkhan habe es viel Gras gegeben und mit den hoffentlich kommenden Niederschlägen sei eine echt gute Grundlage geschaffen. Das war echt verblüffend! Die Nachbarn hatten weitaus weniger Gras auf ihren Flächen! Die Zäune zu den Nachbarländereien waren im übrigen alle geöffnet, nur die zur Straße hin müssen laut Niekie bleiben; doch es gibt immer wieder geöffnete Durchlässe.
Letztes Jahr machten wir auf unserer Rundreise ja auch schon einen Stopp in Solitaire; damals war fast kein Mensch dort, außerdem war es bewölkt. Heuer schien mir das wie ein großer Rastplatz oder Anziehungspunkt für alle Vorbeifahrenden zu sein. Sogar Kleinbusse parkten hier. Kuchen und Kaffee bekam ich im Nebengebäude. Das Stück war riesig; es hat geschmeckt, war aber nicht übermäßig herausragend. Danach streifte ich mit dem Fotoapparat herum. Nun ja, zu den Motiven muss ich ja nicht viel schreiben. Jeder kennt den Ort, und die Autos und Erdhörnchen wurden auch schon tausendfach abgelichtet – nur halt noch nicht von mir. :P Letztes Jahr hatte ich das irgendwie unterlassen; heuer mit dem blauen Himmel fand ich die Schrottkisten ohnehin viel, viel schöner! Mir gefiel es. :)

























Doch irgendwann war es genug und ich wollte Niekie nicht warten lassen. Es war total nett, dass er mit mir diese kleine Kaffee-Fahrt gemacht hat. Wie Gerda ist auch er sehr, sehr sympathisch. Vor allem liebt er die Wüste sehr; das merkt man bei allem, was er darüber erzählt.
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11 Jan 2022 08:39 #634234
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Danke, Robin, für die Rückmeldung zu den Fotos! :)


2.11. (Fs)

Ich verbrachte ein wenig Zeit am Pool, allerdings nicht im Pool. Gerda meinte, er sei ziemlich kalt, und da ich mich ohnehin aus Pools nichts mache, blieb ich lieber draußen in der Hitze. Warum ich dann am Pool war, hat den Grund, dass dort „Tom“ unterwegs war. Ich glaube, so hieß er. Tom ist dieses Tier: Ich hatte so eine Echse noch nie gesehen. Zuhause wohnen Zauneidechsen in meinem Garten, die in ihrer grünlichen Färbung natürlich auch sehr schön sind. Aber den knallgelben Kopf fand ich faszinierend. Trotz seiner Größe war Tom leider sehr scheu. Ich weiß nicht, wie lange wir das Versteckspiel durchzogen; jedenfalls zog ich den Kürzeren, weil ich mich einfach nicht so weit nähern konnte, dass ich ihn so groß und scharf hätte ablichten können, wie ich wollte. Er verkroch sich ab einer gewissen Nähe meinerseits immer in den Felsspalten. Trotzdem war es eine nette Begegnung, die wir in den nächsten Tagen noch intensivieren sollten.







Neue Gäste kamen und nutzen den Pool so, wie er zu nutzen war. Ich hingegen schwang mich aufs Rad und besuchte Camp Gecko. Schon viel davon gehört, wollte ich sehen, wie es dort ist. Gerda und Niekie hatten mich angekündigt, so wussten die beiden neuen Betreiber Anna und Björn Bescheid und nach einer kurzen Begrüßung radelte ich ein wenig am Gelände herum. Die Aussicht ist natürlich genial!



Aber fürs Campen braucht es einfach 2 Personen, für mich alleine wäre das nichts. Beim Zurückfahren begegnete ich diesem großen Truthahn. Da er seine Dame mit Kindern begleitete, wusste ich nicht, wie aggressiv er ist und war auf Abstand Bedacht.



Zurück beim Rezeptionsgebäude trank ich ein Bier mit den beiden und plauderte über ihre Erfahrungen und Beweggründe, hier das Camp zu betreiben. Dann strampelte ich wieder zurück. Insgesamt begegnete mir nur einmal ein Auto; die D 1275 selbst war im besten Zustand.









Heute verzichtete ich auf den alkoholischen Sundowner und streifte stattdessen bis unmittelbar vor dem Abendessen mit der Kamera draußen herum.



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13 Jan 2022 18:48 #634423
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3.11.

Der Wecker klingelte früh. Heute stand etwas besonderes am „Programm“. Gerda und Niekie haben eine Wüstenwanderung mit einem Guide für mich organisiert. Die Tour war zwar sehr teuer (2500 ND), weil ich mit dem Führer alleine unterwegs war und ließ mich erst zögern, ob ich das schon machen soll, aber im Nachhinein betrachtet, war es die richtige Entscheidung. Es war einfach total informativ und landschaftlich umwerfend schön.

Der Guide nennt sich „bushman“ und hat vor vielen Jahren seinen Beruf in der Versicherungsbranche an den Nagel gehängt – und seine Schuhe dazu. Sie hängen heute noch an der Einfahrt zu seinem Grund. Mittlerweile hängen auch die Schuhe seiner Frau und der Kinder dort. Die gekaufte Farm hat er zu einem Camp für Selbstversorger umgebaut und bietet u.a. eben auch solche Wanderungen an.

Niekie hat mich hingebracht und vor 7 starteten wir die Wanderung im Niemandsland zwischen Straße, Rostock Ritz und bushmans Land. Immer wieder blieben wir bei Spuren oder sonstigen Auffälligkeiten stehen. Ich bekam Erklärungen zu den Tieren, zum Sand, zum Wind, zum Regen (der, wenn er in großen Mengen fällt, der Wüste schadet) und vielem mehr. All das hier niederzuschreiben, würde zu weit führen.













Wir stiegen auf Dünen und folgten in der Ebene den Tierspuren. Irgendwann erreichten wir den Zaun und somit den Besitz von bushman.















Gegen Ende der Wanderung stiegen wir auf „Zeugenberg“, der eine umwerfende Rundum-Aussicht bot. So nah und deutlich sah ich das Flubeet des Ubib, in dem ich bei meiner letzten Reise von Rostock Ritz aus gewandert war und die rostige Schrottkarre, die ich neulich in der Rätselecke eingestellt habe, entdeckt hatte. Außerdem hatte ich in diesem Flussbett eine Schote mit Samen vom Anabaum aufgelesen. Letztes Frühjahr habe ich einen Samen in die Erde gesteckt – und es ist kaum zu glauben, aber die Pflanze ist jetzt schon über 30 cm hoch. Das sah ich, dann die verschiedenen Bergketten. Auch die komischen Iglus von RR hatte ich zu Beginn der Wanderung ausmachen können. Zur anderen Richtung hin sah ich die große Bergkette der Randstufe, und die kleine Bergkette, hinter der Barkhan lag.







Nach dem Abstieg von diesem Berg folgten wir dann ein Stückchen einem anderen Fluss, der bei Camp Gecko entspringt und hier in den Ubib fließt, und gelangten dann zu bushmans Camp. Es war gegen 13 Uhr und richtig schön heiß; die Wanderung war für mich anstrengend gewesen, aber die wunderbaren Eindrücke, die Ruhe und Weite haben mich total mit Energie gefüllt. Gerda wartete schon auf mich und brachte mich wieder nach Barkhan.
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15 Jan 2022 19:05 #634606
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3.11. (Fs)

Den Nachmittag verbrachte ich am Pool bzw. mit weiteren Versuchen eines Rendezvous mit Tom oder bei den Erdmännchen.







Abends nahm ich die Möglichkeit zu einer Sundowner-Fahrt wahr, die die anderen Gäste angefragt hatten. Niekie chauffierte uns im offenen Wagen auf das Gelände jenseits der Straße. Tiere sahen wir leider keine, dafür einen total kahlen Baum mit einem riiiiieeesigen Nest.



Niekie fuhr zu einer Stelle, wo ein kleiner "Steintisch" die Möglichkeit bot, die Getränke zur Auswahl aufzustellen. Ich blieb beim Windhoek Lager; eigentlich hätte ich verzichten sollen, denn mit dem Bier in der Hand konnte ich nicht gut fotographieren oder groß herumgehen. So entstanden nur wenige Bilder. Sehr bald nach Sonnenuntergang verfärbte sich der Himmel und die Umgebung in Rosa-Lila-Pastelltöne. Wir alle standen ganz still da; so konnte ich die Weite und die Stille richtig spüren.





Danach ging es zurück. Niekie hatten Decken bereit gelegt, es wurde durch den Fahrtwind etwas kühl, aber nicht wirklich kalt. Das Dinner war wieder hervorragend, der Wein auch. Glücklich fiel ich dann ins Bett.
Letzte Änderung: 16 Jan 2022 08:29 von rik m..
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16 Jan 2022 09:00 #634623
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4.11.

Der letzte volle Tag in dieser wunderbaren Lodge begann. Ich war schon etwas wehmütig. Frühmorgens schnappte ich mir das Rad und fuhr in die Richtung, wo wir den Sundowner hatten. Da aber das Tor zum Gelände auf der anderen Straßenseite logischerweise verschlossen war und das Rad für Wild-Durchlässe im Zaun zu breit war, streifte ich nur zu Fuß ein wenig herum; noch lag die Ebene im Schatten, doch die Berge im Norden strahlten schon.





Ich fuhr ein wenig auf der Pad Richtung Westen und dort, wo mich schöne Bäume lockten, stieg ich vom Rad, betrat durch die offenen Stellen im Zaun das Gelände und fotographierte. Inzwischen hatte die Sonne die ganze Ebene erreicht.
Als ich die Farmgrenze erreicht hatte, dreht ich um und fuhr zurück in das mir bereits vertraute Terrain. Heute waren erstmals Wolken am Himmel, zumindest Ansätze davon. Das Gras leuchtete im Morgenlicht. Ich suchte weiter nach Bäumen, die ein wenig freier standen.







Als ich wieder in die Nähe des trockenen Bachbetts kam, wo ich die Melonen gesehen hatte, stellte ich das Rad ab und suchte hier nach weiteren Motiven. Und da entdeckte ich ein Oryx - oder die Überreste davon. Hörner, Schädel mit Zähnen, einige Knochen und wenige Reste vom Fell lagen unter einem Baum, dazwischen wieder Melonen. Ich fand die Szene etwas makaber, schaute mir aber doch alles genau an.





Die Sonne wanderte höher und ich machte mich auf den Rückweg, genoss die Freiheit, und blickte meist in die Ferne. Doch halt, was war denn da am Weg gelegen? Ich drehte um und sah, dass hier jemand seinen "Schuh" verloren hatte - wahrscheinlich das arme Oryx, dessen andere Überreste ich vorhin betrachtet hatte. Auch hier kannte ich keine Pietät und zückte die Kamera.



Danach ging es zum Frühstück.
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