THEMA: Vom Winde verweht - Skeletoncoast-Campingtour
21 Dez 2021 19:41 #632894
  • La Leona
  • La Leonas Avatar
  • Beiträge: 2622
  • Dank erhalten: 2954
  • La Leona am 21 Dez 2021 19:41
  • La Leonas Avatar
Zuerst ein ganz grosses Dankeschön an die RB Autorin Regina!! Da sind wunderbare Bilder darunter und man spürt die ehrliche Wiedergabe der Erlebnisse und Gefühle. Bravo.

Ich möchte hier speziell ein paar Worte zum Auto sagen:. Vorneweg: Ein Toyota Land Cruiser ist nakt schon mal viel schwerer als alle anderen Autos in der Flotte des Vermieters. Dazu kommen dann noch Alucab Aufbau, Doppeltank, Wassertank, Kühlschrank, Proviant, Dachzelt, Feuerholz, Bergematerial, Stühle, Tisch, und die ganze weitere Ausrüstung. Er ist zudem mit Dachzelt natürlich auch kopflastig. Einige der Skeleton Coast Touroperators erlauben die Teilnahme nicht mit diesen Fahrzeugen, wurde mir gesagt...

Wir mieten gerne und immer wieder bei Bushlore und Savanna. Wir vermuteten bereits mehrmals dass einige Fahrzeuge der Flotte "gedrosselt" werden. Das kann man über die Einspritzung regulieren und es hat dann Einfluss auf die Kraft des Fahrzeugs. Aber es ist nur eine Vermutung aufgrund unserer Erfahrungen in der Handhabung des Fahrzeuges und die abrupte Verminderung der Kraft bei Drehmomentreduzierung.

Es gibt verschiedene Land Cruiser Modelle mit verschiendener Leistung/Zylinder/Hubraum, man sieht dies auch an den Nummern der Serien: 78 oder 79....ich geh hier mal nicht ins Detail....je nach Tourverlauf kann es wichtig werden welches Modell man mietet. Vorallem wenn lange Fahrtage anstehen und man auch mal überholen möchte.

Wir dokumentieren auf unseren Reisen immer den Spritverbrauch. Im Kaokoveld/Trockenreviere/Damaraland/Steine/Sand lag er mit diesen Fahrzeugen durchwegs bei ca 7km/Liter oder umgekehrt 14-15 Liter pro 100km. Eine sehr positive Überraschung war, dass er im Hartmantal oben Nähe Kunene im zähen Sand nicht schlechter war.

Bestes Dünenhochfahren gelang uns im 2. Gang Untersetzung und mit seeeehr hoher Drehzahl. Fast im Roten Bereich.
Wir lieben an diesen Autos die Kraft in Form von Drehmoment, und schauen weniger auf die Pferdestärken.

Auf jeder unserer vielen Reisen und vielen Anmieten ging etwas kaputt, sei es der Kühlschrank, die Batterie, die Klimaanlage, die Aufhängung, oder sogar etwas am Motor. Oft wurde dadurch die Planung gründlich über den Haufen geworfen und vorgebuchte Campingplätze mussten ad hoc durch Alternativen ersetzt werden oder man suchte sich irgendwo in der Weite ein Plätzchen. Es gab auch drastische Änderungen, inklusive Reiseland..... Ohne unsere guten Englischkenntnisse, Eigenregie, Ahnung von Mechanik und Offroad allgemein etc. wäre alles so viel schwieriger gewesen.

Bereitschaft fürs nicht geplante Abenteuer ist Voraussetzung. Die bringt ihr ja, wie man lesen kann, mit. Darum hoffe ich nun doch noch auf ein happy end mit dem Auto.....

Viele Grüsse Leona
Gruss Leona
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: casimodo, regsal, mika1606, konus
21 Dez 2021 19:45 #632895
  • regsal
  • regsals Avatar
  • Beiträge: 341
  • Dank erhalten: 1704
  • regsal am 21 Dez 2021 19:45
  • regsals Avatar
Da wird ja mächtig über Fahrzeugprobleme diskutiert... ;) , ich wollte eigentlich mit unserer Geschichte nicht ein Diskussionsthema über Fahrzeugprobleme eröffnen und möchte mich jetzt eigentlich eher den schönen Eindrücken unserer Tour widmen.... ;) persönliche Ratschläge können ja auch per PN gesendet werden... ;)

Aber danke an alle, die mit uns virtuell mitfühlen, wie es uns in diesen Momenten zu Mute war.. ;) - wir haben jedoch jeden Tag erneut die schönen Seiten unserer Tour genießen können, und waren stets dankbar überhaupt in Namibia zu sein.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
21 Dez 2021 20:57 #632897
  • regsal
  • regsals Avatar
  • Beiträge: 341
  • Dank erhalten: 1704
  • regsal am 21 Dez 2021 19:45
  • regsals Avatar
12. Tag – Unser «Sorgenkind» Fahrzeug wird uns weiter begleiten – heute bis nach Palmwag-Campsite

Ich habe nicht gut geschlafen, ob es das harte Bett im Fort war oder die Sorgen um das Fahrzeug? Um 7.30 Uhr gibts Frühstück. Dann warten wir einmal mehr auf den Mechaniker mit der Batterie vom Kühlschrank.
Als er endlich da ist, stehen bald auch mehrere Angestellte vom Fort um das Fahrzeug und jeder wollte besser wissen was wohl an diesem Fahrzeug fehlt. Alle diskutieren und es geht nicht vorwärts mit dem Einbau der Batterie :(



Als der Mechaniker endlich die Batterie einsetzen will, bemerkt er, dass er seine Werkzeuge vergessen hat :( …, also brauchen wir den Werkzeugkasten vom Fahrzeug.
Auf die Frage wie wir evtl. zu einer neuen Batterie kämen meint er: – Ah er wisse nicht was sein Chef mit Bushlore vereinbart habe…

Ich habe langsam genug von diesem hin und her und rufe direkt bei Bushlore an. Es ist derselbe Herr am Telefon wie gestern mit Elago. Er meint die Batterie sei ja nun wieder geladen, so müsse keine neue eingesetzt werden. Wenn sie wieder entladen sei, müssen wir halt unterwegs selber eine neue Batterie kaufen, sie würden uns diese dann am Schluss bezahlen.
Ziemlich verärgert über seine Gleichgültigkeit entgegne ich ihm, dass wir noch weitere 12 Tage unserer Reise vor uns hätten und wir brauchen dringend ein Fahrzeug, welches uns nicht jeden Tag im Stich lässt. Wir hätten ein Vertrag und sie seien verpflichtet uns bei Problemen zu unterstützen. Er lacht mir nur ins Telefon und meint, dass er vorerst nichts Weiteres machen kann, da das Fahrzeug ja fahrtüchtig sei :evil: ….., was soll ich da noch anfügen und ich beende das Telefongespräch enttäuscht und frustriert.

Also fahren wir endlich los mit geladenen Batterien und versuchen uns mit der Tatsache abzufinden, dass wir uns weiterhin mit unserem «Sorgenkind» Fahrzeug begnügen müssen. Eigentlich wäre unser Plan gewesen durch den Hoanib und durch die Palmwag Concession zu fahren mit einer Übernachtung in der Concession und erst anschliessend bis zur Palmwag Campsite. Aber es ist zu unsicher mit diesem Fahrzeug. Also fahren wir auf der C43 bis zur Palmwag Lodge und entscheiden, dass wir hier 2 Nächte bleiben werden.







Wir erhalten einen schönen Platz mit Aussicht auf das ausgetrocknete Flussbett.







Wir machen es uns gemütlich. Es ist recht heiss, aber unter dem Schattendach ist es gut auszuhalten.
Heute müssen wir wieder selber kochen, vorerst muss ich jedoch alle Küchenutensilien reinigen von den Sandresten der Skeletoncoast.



Gegen Abend wird es recht windig.
Heute gibt’s einen doppelten Gin und stossen an, auf unsere weiteren Abenteuer in Namibia…
Wir machen Feuer und ich backe ein Brot für unser Frühstück. Es gelingt ganz gut für das Erste Mal.



Zum Abendessen gibt es Spaghetti mit Tomatensauce und Thon.



Mein Namibia-Mobilphone klingelt. Es ist der Chef der Garage in Sesfontein. Er erkundigt sich, ob die Batterie noch ok sei. Wir, das heisst Hans hat entschieden, dass er die Batterien am Abend voneinander trennen wird, damit sie sich gegenseitig leer saugen. Ich bedanke mich bei ihm für seine Bemühungen. Er ist der einzige, welcher unser Ärger versteht und er wünscht uns weiterhin gute Reise.
Mit einem Glas Wein geniessen wir den wunderschönen Abend







und als es dunkel wird und wir in die Sterne des namibischen Himmels schauen, ist doch die Welt wieder in Ordnung :)
Letzte Änderung: 21 Dez 2021 21:08 von regsal.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, casimodo, maddy, fotomatte, Champagner, rofro, Logi, take-off, CuF, Malbec und weitere 6
23 Dez 2021 07:00 #632994
  • Champagner
  • Champagners Avatar
  • Beiträge: 7641
  • Dank erhalten: 18333
  • Champagner am 23 Dez 2021 07:00
  • Champagners Avatar
Guten Morgen Regina,

auch wenn mich die Passage vom Atlantik nach Osten rüber zum Hartmanntal südlich des Kunene mindestens so sehr interessiert hätte wie euch :laugh: , freue ich mich über die "Ersatz"fotos sehr, ebenso wie über die Tatsache, dass Ihr euch die Laune nicht habt verderben lassen. Bringt ja auch nicht wirklich was.....

Vielen Dank für die gute Unterhaltung, und die Sehnsuchtsbilder, die teilweise auch schöne Erinnerungen wecken :kiss: .

Liebe Grüße von Bele

P.S. Die Stelle mit den weißen Achaten ist ja wirklich spannend - und ich stimme dir zu 100% zu:

Regina schrieb:
Welch ein Glück, dass die ganze Skeletoncoast ein geschütztes Gebiet ist, damit diese Natur erhalten bleibt.
Letzte Änderung: 23 Dez 2021 07:04 von Champagner.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: regsal
23 Dez 2021 18:33 #633048
  • regsal
  • regsals Avatar
  • Beiträge: 341
  • Dank erhalten: 1704
  • regsal am 21 Dez 2021 19:45
  • regsals Avatar
Bele schrieb;
auch wenn mich die Passage vom Atlantik nach Osten rüber zum Hartmanntal südlich des Kunene mindestens so sehr interessiert hätte wie euch :laugh: , freue ich mich über die "Ersatz"fotos sehr, ebenso wie über die Tatsache, dass Ihr euch die Laune nicht habt verderben lassen. Bringt ja auch nicht wirklich was.....

Liebe Bele
Es freut mich, dass die Enttäuschung nicht zu gross ist... ;) - obschon wir ja sicher eine schöne Tour hatten, bleibt halt auch bei mir ein keines Gefühl von der Enttäuschung zurück, dass wir diesen Abschnitt nicht fahren konnten... Französisch heisst das so schön "un petit pincement au coeur.." ;)
Die Landschaften sowohl an der Skeletoncoast, wie auch im Koaokoveld sind einfach grandios - ich liebe diese Einsamkeit und diese Weite!
Herzliche Grüsse Regina
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
23 Dez 2021 18:45 #633050
  • regsal
  • regsals Avatar
  • Beiträge: 341
  • Dank erhalten: 1704
  • regsal am 21 Dez 2021 19:45
  • regsals Avatar
Tag 13 – Palmwag-Campsite - Energie auftanken für unsere weiteren Etappen

Es hat abgekühlt in der Nacht, sobald die Sonne aufgeht wird es wieder wärmer. Wir können unser Frühstück bereits bei schönstem Sonnenschein geniessen.



Gespannt wird gewartet, ob etwas von unserem "Müesli" übrigbleibt oder ein Stück Brot runterfällt... ;)





Auch ein Waschtag muss eingeplant werden.... ;)



Dann fahren wir zur Tankstelle und füllen auch die 4 Kanister auf, so sind wir auf der sicheren Seite in den nächsten Tagen…



Am Nachmittag wird es wieder heiss und wir profitieren vom Swimmingpool der Lodge für eine Abkühlung.
Bei einem Rockshandy machen wir Bekanntschaft mit einem jungen Paar aus Frankreich. Sie sind das erste Mal in Namibia und sind froh uns ein paar Fragen stellen zu können. Da sie auch nicht gut Englisch sprechen, haben sie etwas Mühe sich zu verständigen während ihrer Tour. Sie haben nicht den richtigen Adapter mitgenommen für ihre Batterien aufzuladen. Wir leihen ihnen doch gerne unseren Adapter aus, damit sie all ihre Batterien wieder aufladen können. Etwas scheu fragen sie uns auch, ob wir einen Büchsenöffner haben, sie hätten in ihrer Campingküche kein Büchsenöffner, was für sie ein Problem sei, da sie eine Menge Konservenbüchsen eingekauft haben. ;) Ist doch schön, wenn man sich aushelfen kann auf den Campsite.



Heute gibt es das erste Mal einen Eintopf auf dem Feuer zum Abendessen. Auf dem Feuer kochen ist für mich neu und ich muss noch ein wenig ausprobieren. Es geht ganz gut und ich backe auch wieder Brot für das Morgenessen. Gelingt gar nicht so schlecht.





Erneut geniessen wir den wunderschönen Abend und freuen uns auf unsere nächste Etappe Richtung Vingerklip-Lodge.



Letzte Änderung: 23 Dez 2021 18:49 von regsal.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: aos, maddy, fotomatte, Logi, take-off, CuF, Malbec, GinaChris, Enilorac65, Dandelion