THEMA: Viele Highlights und ein Missgeschick
23 Nov 2021 07:29 #630610
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  • Daxiang am 23 Nov 2021 07:29
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Hallo Dagmar,
mit etwas Verspätung bin ich auch noch schnell zugestiegen und freue mich auf die Weiterfahrt!

Liebe Grüße
Konni
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23 Nov 2021 10:42 #630627
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Solche Aufnahmen gelingen nur, wenn eine tiefe Verbundenheit vorhanden ist. Man spürt durch die Fotos förmlich Eure Liebe für das Land.

LG
Logi
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23 Nov 2021 22:00 #630679
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@ Old women
vielen Dank für die Wahnsinns-Fotos.
Liebe Beate, vielen Dank für das Lob :blush:
Wann immer ich Freunden, die noch niemals in Namibia waren, Fotos mit diesen Landschaften zeige, halten die mich für völlig verrückt,
Das geht uns auch so. Doch gibt es für uns nichts Schöneres als das Gefühl "der einzige Mensch" auf diesem Planeten zu sein und das auch noch in solch einer fantastischen Umgebung.
Der Tiere wegen, waren wir auch schon in Botswana, doch die Landschaft von Namibia ist einzigartig.

@ Daxiang
mit etwas Verspätung bin ich auch noch schnell zugestiegen
Hallo Konni, herzlich willkommen.

@ Logi
Solche Aufnahmen gelingen nur, wenn eine tiefe Verbundenheit vorhanden ist. Man spürt durch die Fotos förmlich Eure Liebe für das Land.
Liebe Logi, dein Kommentar hat mich fast zu Tränen gerührt. Vielen Dank dafür.
Genau so ist es. Es ist eine Liebe, eine Sehnsucht, die schwer zu beschreiben ist. Wer es nicht erlebt hat, kann es nicht verstehen.
Entweder du verliebst dich in Namibia oder nicht ... uns hat es seit unserem ersten Besuch in seinen Bann gezogen.
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
www.namibia-forum.ch...n-afrika.html#471572
Letzte Änderung: 23 Nov 2021 22:38 von take-off.
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23 Nov 2021 22:03 #630680
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Tag 9: 16.10.2012 – Nicht unser Tag Heute

Dabei beginnt er eigentlich sehr schön!

Wir verlassen die Brandberg White Lady Campsite auf einem Two Spoor Weg Richtung Norden.
Der Weg führt uns an einer Farm vorbei auf eine schöne Hochebene.
Es gibt die ein oder andere tiefsandige Stelle.





Wir kommen von der „Rückseite“ nach Madisa , und fahren dort auf die D2612.



Unser heutiges Ziel ist die Fahrt durch den Upper Huab.

Achtung, ab jetzt wird es textlastig.

11.00 Uhr
Weil wir noch etwas aus dem Auto benötigen, halten wir gegenüber der Einfahrt zum Upper Huab Trail an.
Doch was für ein Schock!
Die Hecktür lässt sich nicht mehr öffnen. Es hat den Anschein, dass sie sich von innen verriegelt hat.
In der Nähe steht eine „Big 3“ Abfalltonne.
Diese haben einen Metallgestell, damit sie entleert werden können. Jürgen fährt unseren Landy rückwärts bis knapp an die Tonne. Dann klappen wir das Dachzelt auf. Nun klettert er mit Hilfe des Metallgestells auf den Ersatzreifen, öffnet die Reisverschlüsse und klettert durch das nun offene “Fenster“ des Dachzeltes in den Innenraum.

Das Schloss hängt nur noch an einer Schraube.
Jürgen gelingt es die Tür zu öffnen und repariert nun das Schloss so, dass es sowohl von innen als auch von außen butterleicht zu öffnen ist. (Gut wenn man einen Mann hat, der technisch versiert ist).
Für diese Aktion benötigen wir 1 Std.
(Der Feinschliff der Türreparatur erfolgt später in Camp Aussicht)

Ca 12.00 Uhr
Endlich können wir in Upper Huab fahren.
Anfangs ist der Weg sehr breit und geschottert, wirklich einfach zu fahren.
Dann kommen wir an einen wunderschönen Platz. Ruhig fast paradiesisch. Umgeben von Bergen ein kleiner See.





Während wir das erst mal genießen, schaue ich schon mal nach einer Furt zur Durchquerung der Wasserpassage. Und werde fündig.



Der Untergrund ist fest und wir kommen gut durch. Das gleiche Spiel wiederholt sich noch 4-5 mal.

Nun wird die Wegführung allerdings etwas undurchsichtig. Wir fahren verschiedene Trails, kehren um, suchen nach anderen Trails.
Letztendlich stehen wir vor einer Durchfahrt, die etwas „tricky“ aussieht, heißt die Ausfahrt ist schon ziemlich verfahren und schlammig.
Da das Wasser, wenn man die trübe Brühe so nennen kann, aber nicht sehr tief ist, wagen wir die Durchfahrt …. und bleiben stecken !!!



Es ist 13.30 Uhr - also noch genügend Zeit, um uns aus dem Schlamassel zu befreien.

- Wir versuchen es mit der Untersetzung -- ohne Erfolg
- Dann buddeln wir in ca 20 m Entfernung ein etwa 1,50 m tiefen und 1 m im Durchmesser breites Loch in den Sand. Eine Sisyphusarbeit, da der Sand vom Rand immer wieder nachrutscht.
Wir rollen gemeinsam einen schweren Stein die Anhöhe hoch bis zu dem Loch
Dann rollen wir den Ersatzreifen hoch und lassen ihn in die Mitte fallen. Befestigen das Seil der Winch an dem Reifen, legen den schweren Stein darauf, füllen wieder alles mit Sand auf und verfestigen es mit unseren Füßen.
Nun starten wir die Winch - Ergebnis: ganz langsam kommen Stein und Ersatzrad aus dem Sand. Das Fahrzeug bewegt sich keinen mm.

- Als nächstes buddeln wir den Schlamm unter dem Auto weg. Doch dieses sitzt in der Mitte auf. Abgerutscht in eine tiefe Fahrspur.

16.15 Uhr
Wir brauchen Hilfe, denn hier kommen wir alleine nicht mehr raus.
Ich schaue mal zufällig auf die Uhr des Handys und wir stellen fest, es ist Samstag 16.30 Uhr.
Na Prima! :woohoo:

Mittels Satphone erreichen wir Bianca von Savanna.
Sie will nachschauen, wen sie in der Umgebung findet, der uns noch heute hier rausholen kann und will dann nochmals zurückrufen.
Worst case scenario wäre – eine Nacht hier im Dachzelt zu übernachten.

Wir setzen uns zur kurzen Erholung in unser Fahrzeug.
Als ich in den Seitenspiegel blicke … traue ich meinen Augen nicht … das steht ein Fahrzeug hinter uns.
„Das ging aber schnell mit der Hilfe“ war mein erster Gedanke.

Wir steigen aus – immer schön durch den Schlamm.
Es ist ein Fahrzeug der Doro Nawas Wilderness Lodge.
Und die fahren genau diese Strecke zum Sundowner mit ihren Gästen! Glück muss der Mensch haben. :silly:

Der Fahrerguide lässt seine Gäste aussteigen und will sein Fahrzeug durch eine andere Furt fahren und uns von vorne rausziehen.
Mein erster Gedanke: Wie blöd waren wir denn, dass wir diese Furt nicht gesehen haben.

Er fährt also los …. und …. bleibt stecken.
Nun stecken wir hier mit 2 Autos fest. :woohoo:

Seine Gäste: eine Familie – der Vater so um die 60, mit 2 Töchtern, einem Schwiegersohn und 2 Kindern (7 und + 8 Jahre)
Zumindest die Frauen und die Kinder waren von diesem „Abenteuer“ sehr angetan und fanden es besser als die Sundownerfahrt.

Zwischenzeitlich meldet sich Bianca und ich teile ihr die Situation mit. Da nun Rettung von der Lodge angefordert wurde, versichere ich ihr mich bei ihr zu melden, sobald wir „gerettet“ sind.

18.00 Uhr
Die Rettungsmannschaft der Lodge kommt mit 2 Fahrzeugen.



Zuerst versuchen sie das Lodge-Fahrzeug rauszuziehen – ohne Erfolg.
Jetzt kommt der Hi-Lift Jack zum Einsatz, die beiden Hinterräder werden einzeln hochgebockt und Steine untergelegt – dann nach ca ½ Stunde ist das Fahrzeug frei.

18.30 Uhr
So langsam geht es Richtung Sonnenuntergang.
Der 1. Versuch uns rauszuziehen scheitert.





Auch hier der Einsatz des Hi-Lift Jacks und der Unterbau mit vielen Steinen.



Dann der Versuch uns mit 2 Fahrzeugen rauszuziehen.
Angesichts der fortgeschrittenen Zeit sind wir alle sehr gespannt.
Und siehe da, unser Fahrzeug bewegt sich. Unter dem Applaus der Anwesenden sind auch wir aus dem Schlamassel befreit und „gerettet“.
Es ist Punkt 19.00 Uhr.



Wir fahren ca. 100 m zurück zu einer trockenen Stelle und beschließen heute Nacht hier zu bleiben.
Natürlich gibt es ein dickes Trinkgeld für die Helfer!
Gemeinsam trinken wir noch ein kühles Bier auf diese Aktion und dann fahren unsere „Retter“ zurück.

Wir genehmigen uns jetzt erstmal eine ausgiebige Dusche, um uns von dem Schlamm zu befreien.

Anschließen kochen wir noch Nudeln mit Thunfisch-Tomaten-Soße und lassen uns müde und erschöpft von der vielen Buddelei in unsere Schlafsäcke im Dachzelt fallen.

Anmerkung:
Fantastisch ist, dass keiner der Helfer fragt: „Wie konntet ihr nur…..? „
Nein, die Situation ist so und dann wird geholfen.

Natürlich haben wir einen Fehler gemacht und die Situation falsch eingeschätzt – keine Frage.
Jedoch war diese Situation in keinster weise lebensbedrohend. Im schlimmsten Fall, hätten wir hier für 1 oder 2 Tage gestanden. Genügend Wasser und Essen hatten wir dabei.

Und so abseits von den beaten tracks waren wir gar nicht, wenn sogar Fahrzeuge einer Lodge diesen Weg nehmen. :unsure:

Warum schildere ich dies:

Natürlich hätte ich diesen Teil einfach weglassen können.
Aber ich möchte insbesondere Neulinge auch dafür sensibilisieren, dass wenn man solche Strecken fährt,
a) so etwas passieren kann und
b) ein Sat Phone wichtig ist und unter Umständen lebensrettend ist.

Auch sind die Hinweise einiger Formis, die schwierige Strecken mit „easy“ beschreiben immer mit Vorsicht zu genießen.
Die Strecke, die gestern noch easy war, kann in 1, 2 oder mehreren Wochen eben nicht mehr easy sein.

Und zum Schluss:
Bitte keine besserwisserischen Kommentare.
Wir fahren schon seit vielen Jahren durch Namibia und das südl. Afrika und können Gefahren einschätzen.
Diese Fehler können passieren und wie wir gesehen haben nicht nur uns.
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
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Letzte Änderung: 24 Nov 2021 20:19 von take-off.
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24 Nov 2021 10:23 #630692
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take-off schrieb:
.... Er fährt also los …. und …. bleibt stecken.
Nun stecken wir hier mit 2 Autos fest. :woohoo: ...

Da braucht sich niemand Vorwürfe zu machen, wenn selbst die Profis, die das quasi 5x in der Woche machen, stecken bleiben.

Und für die beiden Kids war das sicherlich das Highlight des Urlaubs. Glaub mal, was die als erstes in der Schule erzählen.
Mit so einer Story kann kein Elefant mithalten. :P

LG
Logi
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24 Nov 2021 12:07 #630697
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  • mika1606 am 24 Nov 2021 12:07
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Hallo Dagmar,

Na, auf so ein Erlebnis mag man sicherlich gerne verzichten. :(
Aber gut wenn ein Satphone an Bord ist - für so einen "Notfall".
Aber Ihr hattet ja viel Glück das so etwas auch "Berufsfahrern" durchaus passieren kann. ;)
In der Tat die Bereitschaft zur Hilfe - ohne viele Fragen - ist schon etwas ganz besonderes!

Danke fürs Teilen Eures "Abenteuers".

Versuche noch auf Tracks4Africa Eure Strecke - nach Verlassen der Spitzkoppe - nachzuvollziehen. :(
Magst Du diese teilen? Gerne per PN oder hier im Forum.

Freue mich auf die Fortsetzung Deines RB. :cheer:

Gesunde Grüsse
Gerhard
Namibia 1998/2002/2005/12-2020 & 05+06/2021
Namibia/Botswana/Vic-Falls 1987/1995/2017
Namibia 1980 (u. a. 2 Monate auf einer Rinderfarm nördl. Okahandja)
Letzte Änderung: 24 Nov 2021 12:44 von mika1606. Begründung: Ergänzung vorgenommen
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