Tag 5: 12.10.2021 - Der perfekte Tag - Ballonfahrt über die Namib
4.00 Uhr – der Wecker macht uns wach.
Als wir aus unserem Dachzelt klettern stelle ich mit Freude fest, dass es windstill ist.
Leise packen wir unsere restlichen Sachen zusammen, trinken einen Tee auf die Schnelle, klappen das Dachzelt ein und sind bereit zur Abfahrt.
Das Tor von Sossus Oasis können wir einfach öffnen, das hatte ich am Vortag schon mal nachgefragt.
Es ist 4.45 Uhr und stockdunkel.
Das Büro von Namib Sky Ballon und gleichzeitig der Treffpunkt ist nur 20 km entfernt.
Doch ist die Fahrt im Dunkeln eine neue Erfahrung für uns, auch fahren wir immer wieder in Nebelfelder, die uns die Sicht erschweren.
Pünktlich gegen 5.15 Uhr treffen alle Teilnehmer ein. Insgesamt sind wir 16 Personen.
Ursprünglich war geplant, dass wir mit 2 Ballons starten, was fotografisch natürlich mein Traum gewesen wäre. Und wir sollten mit dem Chef-Piloten Denis starten, mit dem ich im Vorfeld schon einen regen Email Kontakt hatte.
Doch meistens kommt es anders…
Folgende Email erreichte uns (bzw. nicht, da ich sie nicht abgerufen hatte.)
>>Unfortunately Denis had to leave to attend an urgent meeting in Wndhoek – but I have allocated you with our pilot Manie – who is great.>>
Und Manie war great!!!
Er empfängt uns und alle anderen Teilnehmer am Treffpunkt. Es gibt Kaffee, Tee und Gebäck.
Überhaupt ist alles sehr professionell organisiert.
Hier und im Ballon ist Maskenpflicht – wenn es nicht eingehalten wird, verliert das Unternehmen seine Betriebserlaubnis.
Alle halten sich daran. (Da kann sich Deutschland mal ein Stück abgucken).
Mit 2 Autos werden wir zum Startpunkt gebracht. Das Ballonteam ist schon vor Ort und ist mit den Vorbereitungen für den Start beschäftigt.
Manie wirft etwas Sand in die Luft, um die Windrichtung zu testen, danach wird der Ballon ausgerichtet und mit warmer Luft gefüllt.
Dann heiße es einsteigen.
Alles ohne Hektik.
Denn Manie hat schon im Vorfeld erklärt, wer bzw. welche Gruppen in welchem Feld einsteigen sollen.
Zur Erklärung: Der Korb ist in insgesamt 5 Felder eingeteilt, die eine Begrenzung von einander getrennt sind. In der Mitte ist der Bereich des Piloten. Rechts und links davon sind jeweils 2 Felder für 4 Personen. Der Platz ist wirklich ausreichend.
Manie hat die Gruppe so einsteigen lassen, dass gleichsprachige Personen zusammen stehen können.
Dann gibt es eine Einweisung für die Landung.
Das Bodenteam hat jetzt erst mal Pause.
Sanft und fast unbemerkt schweben wir in die Höhe.
Es ist fantastisch.
Der perfekte Wind treibt uns über die Namib.
Es ist traumhaft schön.
Manie unterhält uns während dieser Fahrt mit seiner ruhigen und unaufgeregten Art.
Immer wieder dreht er den Ballon, damit jeder, gleich in welchem Quarré er steht alles sieht.
Nach 1 Std. und 10 Minuten landen wir wieder.
Die Landung ist so perfekt wie der Flug … nämlich auf dem Trailer des Transportautos … sanft und leise.
Während das Team den Ballon zusammenpackt, werden wir zum Frühstück in der Wüste gefahren.
Und was uns dort erwartet ist ebenfalls ein Traum.
In schönster Umgebung stehen mit weißen Tischdecken gedeckte Tische. Die Stühle haben weiße Hussen und die Servietten sind aus Stoff.
Die Tische sind so angeordnet, dass immer die Gruppen, die gemeinsam gebucht haben, an einem Tisch sitzen. Auch hier wird auf Absstand geachtet.
Es folgt die obligatorische Sekttaufe (mit einer Person stellvertretend für alle).
Dann gibt es den Champagnerempfang und ein Buffet bei dem es an nichts mangelt.
Auch hier zeigt sich unser Pilot Manie von seiner besten Seite.
Er unterhält die Gäste und sorgt dafür, dass die Gläser immer voll sind.
Gegen 9.40 Uhr sind wir wieder zurück im Office von Namib Sky Ballon Safari.
Das Erlebnis war traumhaft schön.
Es hat natürlich auch seinen Preis, doch hat es ich in unseren Augen 100 % gelohnt.
Jürgen hat sich über dieses Geburtstagsgeschenk, das in seinen Erinnerungen fest verankert ist, sehr gefreut und so wie auch ich die Fahrt sehr genossen.
Gegen 10.00 Uhr sind wir schon unterwegs zu unserem heutigen Ziel – Rostock Ritz.
Das frühe Aufstehen steckt uns doch in den Knochen, daher haben wir auch nur eine kurze Fahrt geplant von rund 2 Std. geplant.
Ich weiß nicht mehr genau, wie ich auf Rostock Ritz kam.
Ich glaube, ich hatte hier im Forum mal einen netten Bericht darüber gelesen.
Und in der Tat, die Begrüßung war sehr freundlich, die Lodge sieht auch super aus, wir könnten auch den Pool nutzen … aber die Campsites sind nicht nach unserm Geschmack.
Es gibt 4 Campsites, die abseits der Lodge im Tal liegen. Und zwar dicht an dicht, getrennt durch einen Schilfzaun.
Ein kleines Schattendach gehört zu jeder Campsite, das aber nicht wirklich Schatten bietet.
Dass Duschen und Toilette gemeinsam genutzt werden, ist nicht das, was mich stört.
Hier ist keine Atmosphäre.
Wir öffnen erst mal unsere Markise und setzen uns in den Schatten dieser.
Während Jürgen relaxt, bin ich am Planen.
Nein, hier möchte ich nicht bleiben.
Ichg unterbreite Jürgen meinen Plan.
Wenn wir jetzt losfahren, könnten wir in ca. 2 Std. in Mirabib sein.
Liegt ja mehr oder auch weniger auf unserer Strecke.
Auf jeden Fall würden wir dort schöner stehen.
Und abmelden müssen wir uns ja auch nicht.
Also egal, ob wir morgen früh oder jetzt gleich fahren.
Da es Jürgen hier auch nicht wirklich gefällt und er wahrscheinlich auch keine Lust hat, den ganzen Abend einer nörgelnden und schlecht gelaunten Frau gegenüber zusitzen , ist die Entscheidung schnell gefällt.
Wir fahren weiter.
Wir passieren den schönen Gaub Pass dann über die C14 nach Mirabib.
Was für ein Glück:
Unser Lieblingsstellplatz ist frei.
Wir richten das Auto aus, damit es gerade steht und sind glücklich hier zu sein.
Ruhe und Weite ... all das was wir an Namibia so lieben.
Wir genießen den Sonnenuntergang mit einem Glas Rotwein (ich) und später dann den Sternenhimmel.
Unsere Entscheidung war goldrichtig.
Heute kochen wir zum 1. Mal in diesem Urlaub im Potje auf dem Feuer.
Es gibt Gulasch mit Kartoffeln und Gemüse.
Und in der Glut backen wir noch unser Brot.
Ein herrlicher Tag geht in dieser Ruhe und Einsamkeit zu Ende.
Insgesamt gefahren km: 270
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