THEMA: Namibia-Dritttäter-Familie - Etosha und Caprivi
01 Okt 2021 14:11 #627230
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Prolog 2
Unsere (kleine) Fotoausrüstung

Sechs Jahre lang hatten wir die Bridgekamera Panasonic Lumix FZ150 als Haupt-Familien-Kamera im Einsatz (Zitat Wikipedia: Als Bridgekamera wird eine Kamera bezeichnet, die eine Brücke schlägt zwischen den Konstruktionsprinzipien und Eigenschaften von Spiegelreflex- und Kompaktkameras.)
Das aus unserer Sicht Unschlagbare ist, dass wir damit eine Kamera haben, die nicht nur über einen sehr großen Telebereich (24-fach = bis 600 mm) verfügt, sondern gleichzeitig auch eine brauchbare Makroeinstellung (24 mm) für Blumen oder Insekten und zusätzlich sogar noch einen recht starken Filmmodus (Full-HD 1920x1080 Pixel, 28 Bilder/sec) ermöglicht.


Für mich als Hobby-Knipser war es immer schwer verständlich, dass jemand vierstellige Summen für Spiegelreflexkameras ausgibt, darunter natürlich ein riesiges mehrere Kilo schweres Teleobjektiv, und auch sonst noch eine ganzen Koffer voll Zubehör mit sich herumträgt. Unser Zubehör beschränkt sich auf ein paar kleine Ersatzbatterien mit Ladegerät und ein einfaches Stativ.
2017 hatten wir dann als Ergänzung zur FZ150 noch eine gebraucht gekaufte Panasonic Lumix FZ72 (mit 60-fachem Tele, also riesige 20 bis 1.200 mm) für den zweiten Fotografen z.B. auf der anderen Straßenseite mitgenommen. Praktischerweise nutzt die FZ72 die gleichen Akkus wie die FZ150.


2019 wurde das Set um eine weitere Kamera aufgestockt. Wieder eine Bridge-Kamera, wieder eine Panasonic: die Panasonic Lumix FZ1000. Sie stellt beim Zoomen mit ihrem 16-fach-Tele (400 mm) scheinbar einen massiven Rückschritt zu den beiden Vorgängern dar, verfügt aber über eine großen sog. 1-Zoll-Sensor. Die fehlende Tele-Länge kann bei Bedarf nachträglich 'digital' fast ohne erkennbaren Qualitätsverlust größer gerechnet werden.


Außerdem können wir damit nun schon mit drei Kameras aus drei Fenstern drei verschiedene Tiere gleichzeitig fotografieren. Und als Ergänzung gibt es ja noch das iPhone, mit dem wir insbesondere öfter Panoramaaufnahmen ergänzt haben:
Letzte Änderung: 01 Okt 2021 14:19 von Yoda911.
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01 Okt 2021 14:15 #627231
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Prolog 3
Der Mietwagen: Toyota Hilux DC 4x4


In 2017 für Namibia waren wir unsicher, welchen Mietwagentyp wir sinnvollerweise wählen sollten und haben uns letztlich für einen 4x4 SUV entschieden, da über 3/4 des namibischen Straßennetzes NICHT asphaltiert sind und wir uns von dem hohen Radstand und der hohen Sitzposition ein besseres Fahrgefühl versprachen.
DAS Brot-und-Butter-Fahrzeug aus dieser Kategorie ist in Namibia eindeutig der Toyota Hilux. Gemietet hatten wir schon zweimal einen Doublecab 2,5 l Diesel 4x4, also ein Toyota-Geländewagen mit Doppelkabine (zwei Sitzreihen, vier Türen) und geschlossenem Canopy auf der Ladefläche.
Und das soll dann auch der Richtige für unsere diesjährige Tour sein, auch wenn der Asphaltanteil wahrscheinlich deutlich höher sein wird. Nun haben wir vor, auch einige weniger besuchte und weniger erschlossene Teile der besuchten Parks anzufahren und zudem haben wir uns sehr an die für Tiersichtungen optimale Sitzposition, den riesigen Kofferraum und die Sicherheit gewöhnt, die der Allradantrieb in Kombination mit der großen Bodenfreiheit vermittelt. Also - never change a running system - wir werden in den finanziell etwas sauren Apfel beißen und wieder diese Fahrzeugklasse wählen.
Letzte Änderung: 01 Okt 2021 14:17 von Yoda911.
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01 Okt 2021 14:29 #627232
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0. Tag (12.08.2021) Hinflug Windhoek

Endlich geht es los.
Erst mal zum Flughafen über Hattersheim zum Abstellen des Autos.
Das war der Plan (Abflug Frankfurt 21:50 Uhr, Ankunft Windhoek 8:20 Uhr):


Tatsächlich gestartet sind wir super pünktlich um 21:48 Uhr und angekommen schon um 7:50 Uhr.
De Airbus A300 von Eurowings Discover ist zu 2/3 gefüllt. Ich komme mit den langen Beinen einigermaßen klar. Gefühl sogar etwas besser als in den Air Namibia-Maschinen vor zwei und vier Jahren. Das Entertainment-System funktioniert einwandfrei an allen Plätzen. Das bescheidene Essen kommt wegen ein paar Turbulenzen erst nach Mitternacht. Da hätten wir lieber schon geschlafen. Auch das Frühstück ist nur sehr mäßig. Was soll's: Wir fliegen ja freiwillig Holzklasse.

Nach der problemlosen Landung eine kurze Wanderung über das empfindlich kühle Rollfeld (es steht nur eine weitere Maschine am anderen Ende) ging's hinein in die Empfangshalle. Nach kurzer Warteschlange folgten
- eine Covid-Temperatur-Kamera und
- eine Einreisekontrolle (Passbildvergleich, Stempel).

Dann kam das Gepäckband. Alle Koffer standen schon bereit.
- danach eine weitere Kontrolle für die PCR-Tests und
- noch einmal werden die Koffer durchleuchtet (welchen Sinn das am Ende der Prozedur hat, erschließt sich uns nicht).

Alles zusammen dauerte etwa eine 3/4 Stunde. Nachdem wir dann von André von African Dreamtravel in Empfang genommen worden waren folgten die letzten Schritte im Flughafen
- Geld tauschen an einem der Schalter und
- Im MTC-Shop Sim-Karten einstecken und aufladen in zwei unserer vier Handys.

Fertig. Angekommen. Der Urlaub kann beginnen.
Letzte Änderung: 04 Okt 2021 22:08 von Yoda911.
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01 Okt 2021 15:01 #627235
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- noch einmal werden die Koffer durchleuchtet (welchen Sinn das am Ende der Prozedur hat, erschließt sich uns nicht).
Zollkontrolle.

Viele Grüße
Christian
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01 Okt 2021 15:50 #627236
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Hallo Christoph,

Da seid ihr uns eine Woche vorausgefahren, wir hatten eine ähnliche Strecke auch in den Caprivi bis 10.9.
Ich werde dazu auch noch einen kurzen Bericht schreiben, aber jetzt lasse ich Dir erst mal den Vortritt :)

Übrigens, wenn ihr dachtet, dass der Norden Südafrikas um diese Jahreszeit grüner und wasserreicher ist, dann habt ihr hier nichts verpasst.
Wir waren schon zweimal im Nordosten im August und da ist nix grün. Aber man muss sagen ausser an den Flüssen ist es im Caprivi auch nicht wirklich grün. Im Busch ist es genauso trocken, wie im restlichen Land. Aber die Lodges geben sich viel Mühe ein tropisches Gefühl zu vermitteln.

Ich freue mich schon auf Eure Erlebnisse, vor allem auf das Chobe River Camp, denn den haben wir kurzfristig ausgelassen, wegen des niedrigen Wasserstandes.

LG
Barbara
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01 Okt 2021 17:49 #627242
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1. Tag (13.08.2021) Einkaufen, Mietwagenübernahme und Düsternbrook Guestfarm
Einkaufen
André fuhr freundlicherweise direkt mit uns zum Superspar in der Maerua Mall, wo wir unsere (wenigen) Ersteinkäufe erledigt haben: Kerze und Streichhölzer, Obst, Getränke, etwas Süßes und Salziges zum Knabbern, Biltong und aus dem benachbarten Liquor Shop noch zwei Dutzend Savannah Dry für Konni und Elisabeth.



Mietwagenübernahme direkt bei African Dreamtravel
Nachdem wir zwei mal mit einem Wagen von Safari Car Rental unterwegs gewesen sind, haben wir diesmal den Hilux direkt von AD bekommen (mit chicem Werbeaufkleber).
Nach ein bisschen Smalltalk und einer Einweisung in unser Vehikel haben wir alles eingeladen und waren dann startklar.

Unser Hilux hat 47.500 Kilometer auf der Uhr. Wir haben aber den Eindruck, dass das Fahrzeug sehr gut in Schuss gehalten wurde. Die Reifen sehen neu aus, das Zubehör machte eine guten Eindruck. Der Hilux hat nicht nur eine doppelten Tank (und damit 140 Liter Diesel verfügbar), sondern auch eine zweite Batterie, einen zweiten Ersatzreifen, Luftdruckmesser und Kompressor, einen Engel 40-Liter-Kühlschrank, ein Garmin-Navi etc. etc.. Zusätzlich haben wir noch zwei große stabile Boxen für Kleinkram bekommen.




Von AD aus dem Stadtteil Pionierspark sind wir dann direkt auf die B1 - nein, korrekterweise heißt das ausgebaute erste Stück ja nun Autobahn Autobahn A1 - gestartet. Es war relativ wenig Verkehr, so dass wir eigentlich die Aufmerksamkeit auf die Ausfahrt nach ca. 45 km richten konnten. Durch den Umbau in eine Autobahn, gab es den auf dem navi angezeigten Abzweig in die Schotterpiste allerdings nicht mehr, so dass wir eine Ausfahrt vor und wieder zurück fahren mussten.
Dann ging es endlich wieder auf Gravel insgesamt 15 Kilometer bis zur Farm. Drei mal mussten wir mit dem Auto dabei eine Flussdurchfahrt bewältigen. Für den Hilux mit Geländereifen und hohem Radstand kein Thema, für eine Polo wäre das wohl kaum gewesen.





Die Begeisterung war groß, dass wir allein auf diesen ersten Kilometern eine Giraffe, viele Kudus, Impala, Warzenschweine und Dutzende von Vogelarten entdeckt haben.
Die Farm Düsternbrook ist - nach eigener Darstellung - die erste und damit älteste Gästefarm Namibias. Sie bietet Unterkunftsvarianten vom Zimmer im historischen Farmhaus aus Naturstein, verschiedene Bungalows, Safari-Zelte bis zu einem Campingplatz.







Gebucht haben wir die beiden 5 km vom Haupthaus entfernt liegenden Hippo Chalets. Beides sehr einfache Bungalows (es gibt z.B. nur eine kleine solarbetriebene 12-Volt-Beleuchtung). Ein Bungalow ist aus Naturstein gebaut mit eigener Dachterrasse, der andere aufgeständert aus Holz mit großer Veranda. Die beiden liegen etwa 500 m voneinander entfernt jeweils direkt an einem Arm des kleinen aufgestauten Sees.







Der Weg vom Haupthaus zu den Bungalows rumpelt erheblich (wieder durch eine Fluss). Am See angekommen sind wir von der direkt gegenüber in der Sonne lagernden Gruppe von sieben Nilpferden, darunter ein kleiner Junior, absolut begeistert.





Der zweite Bungalow hat den schöneren Weitblick. Die Hippos waren dann so freundlich, zu diesem Bungalow herüberzuschwimmen und vor uns weiter zu grunzen. Beobachtet und fotografiert haben wir dann auch noch zwei Schreiseeadler (tolle weiße Köpfe) und diverse weitere Vögel.





Abends ging es wieder zum Haupthaus zum Diner: Flammkuchen, Spargelcremesuppe, Kingfish mit Puree, Bananen-Schokokuchen, Und eine Begrüßung durch den Hausherrn Vaatz, den Enkel der Farmgründer. Dann im Stockdunklen wieder über Stock und Stein und durch den Fluss zu den Bungalows. 21 Uhr umfallen und einschlafen!

Ein phantastischer erster Tag. Es hat alles geklappt. Wir fühlen uns wohl, die Tiere haben anscheinend nur auf uns gewartet. Tagsüber hatten wir übrigens 28 Grad, nachts 4. Im Holzhaus wurde es kalt, im Steinhäuschen reichten kurze Ärmel.
Letzte Änderung: 02 Okt 2021 16:17 von Yoda911.
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