THEMA: Namibia-Dritttäter-Familie - Etosha und Caprivi
08 Okt 2021 20:44 #627789
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19. Tag (31.08.2021) Kaisosi River Lodge, Rundu

Die Kaisosi River Lodge war vor zehn Tagen unser Eingang in den Caprivi-Zipfel. Heute soll sie erneut als Übergangsstation den Ausgang zurück in Richtung namibischem Kernland bilden.

Aber zuerst haben wir in einige Kilometer vor der Lodge das 'Mashi Craft Center' besucht, ein von und für die örtlichen Stämme eingerichtete kleine Markthalle, in dem diverse Kunsthandwerks-Gegenstände angeboten werden. Aufbau, Organisation, Preisauszeichnung und Preisverhandlung gehören wieder ein bisschen in die Kategorie "That is Africa", aber letztlich verlassen wir den Markt mit einigen kleinen Andenken und Geschenken für zu Hause.

Danach heißt es nur noch 400 km geradeaus fahren und 10 km zur Kaisosi-Lodge rumpeln. Hier ein paar Impressionen vom Straßenrand:











Auffällig sind die vielen Laster mit großen Rohgußteilen aus Kupfern. DIe Fuhrem kommen angeblich aus Botswana, gehen nach Walfish Bay und von dort per Schiff nach China.


Wir bekommen die gleichen Zimmer im gleichen Häuschen wie vor zehn Tagen und machen es uns auf dem Balkon mit Flussblick bequem. Es ist ziemlich warm und gleichzeitig windstill, sodass wir über den Schatten dankbar sind.





Abends gibt es mal wieder leckere Steaks auf der Flussterrasse, es sind noch vier andere Gäste da. Mit einigen Runden Doppelkopf beschließen wir den Tag - wir haben bisher sehr wenig gespielt.
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09 Okt 2021 15:40 #627806
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20. Tag (01.09.2021) Roy's Restcamp, Grootfontein

Roy's Rest Camp bei Grootfontein haben wir wegen seiner Lage etwa auf halber Strecke an der B8 zwischen Rundu und unserer letzten Station Mount Etjo ausgewählt. Das Gelände des Restcamp gehört zur Rinderfarm Elandsgate. Das Restcamp verfügt über neun individuell gebaute Häuschen und einen angegliederten Campingplatz.

Direkt nach dem Start haben wir in Rund im Shoprite Supermarkt noch die Vorräte an Obst und Getränken ein bisschen aufgestockt und getankt. Der Ort wirkt sehr geschäftig. Als wir die langen Schlangen an den diversen Geldautomaten und Telefon-Shops sehen, fällt uns auf, dass heut der 1. ist. Da gibt es die Auszahlung der Gehälter bzw. staatlichen Leistungen und alle füllen wieder die Portemonnaies und Telefoneinheiten für den Monat auf.

Die 200 Kilometer sind - mit einem Geocaching-Stop (der einzige in 200 km Umkreis) schnell gefahren. Roy's Restcamp strahlt den Charme eines Antiquitätenladens kombiniert mit einem Kuriositätenkabinett, einer Kunsthandwerksaustellung und einer Wohlfühloase aus. Kein Stuhl und keine Bank ist gerade, trotzdem alle bequem, kein Tisch, Dach oder Türgriff wie der andere. Der Wasserzulauf zum kleinen Pool plätschert aus einer Badewanne, der Schrankgriff ist eine verschweißte Fahrradkette, Metallene Müslischalen als Lampenschirme, ein Nähmaschinen Fußpedal als Bettkopfende, eine halbe Oldtimerkarosserie als großer Grill etc. Man entdeckt an jeder Ecke immer wieder Neues.












Außer uns ist noch eine vierköpfige Hamburger Familie hier zu Gast, die mit einem deutschen Guide seit drei Woche mit dem Dachzelt durch Botswama, Sambia, Simbabwe und Namibia unterwegs sind. DAS ist noch mal eine deutliche Steigerung in Sachen Expedition und Abenteuer gegenüber unserer Art des Urlaubs.

Nachdem wir uns in unserem Domizil eingerichtet und ein bisschen Pause gemacht haben, kehren wir zum 'Haupthaus' zurück und wundern uns über eine plötzlich gut gefüllten Parkplatz. Ein gutes Dutzend große Geländewagen, meist weiße Toyota Hilux wie unserer, aber viele hinten nicht mit einem
geschlossenen Kofferraum, sondern als Pickup mit offener Ladefläche oder sogar mit Geländer für Tiertransporte. In einem Nebenraum haben sich gut 20 Afrikaans sprechende weiße Farmer, die zu einer Weiterbildung zusammengekommen sind. Durchschnittlicher Eindruck: Kräftige, bärtige, braungebrannt, handfeste Kerle, die meisten mit oliv- oder khakifarbenen Hemden, oft kurzen Hosen und groben Boots. Als das Seminar beendet ist, versammeln sich Grüppchen mit einem Bier in der Hand auf der Terrasse oder der Außenbar und warten offensichtlich wie wir auf das Abendessen.
Eigentlich übernehmen die Jungs das dann zumindest teilweise selbst. Während die Küche ein paar Salate und einen Käse-Sahne-Kartoffelauflauf herausstellt, wird ein großer Grill angefeuert (hier grillt man natürlich mit Holz, nicht mit Briketts) und dann von einem riesigen Vorratshaufen mit super leckerer Rindersteaks bestückt.





Bevor es so weit ist, tauchen trotz der unüblichen Anzahl an Menschen drei sog. Buschbabys aus den dunklen Büschen am Rand Terrasse auf. Buschbabys sind gerade einmal zehn Zentimeter große nachtaktive Äffchen mit riesigen Augen und Schwänzen.Sie werden hier auf einem toten Baum mit einem Stück gezuckerter Banane angelockt. Alle anwesenden Frauen wollen sofort eins mit nach Hause nehmen. Mit ihren riesigen Nachtaugen erfüllen die Buschbabys perfekt das Kindchenschema und auch der Name wird sofort klar.




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09 Okt 2021 15:43 #627807
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21. Tag (02.09.2021) Roy's Restcamp, Grootfontein

Heute macht das Restcamp von Roy seinem Namen alle Ehre. Der Tag hier war in die Urlaubsplanung ‚hineingerutscht‘, als durch Änderungen der Flugpläne bei Lufthansa / Eurowings der Flugtag um einen Tag nach hinten geschoben wurde. Also haben wir sozusagen nichts vor. Das Nichts war dann eine morgendliche 11 Kilometer lange Runde über das Farmgelände kreuz und quer durchs Unterholz. Konni konnte hier ein perfektes Fahrtraining über Stock und Stein absolvieren. Es war allerdings schwieriger, den seitlich angreifenden dornigen Ästen auszuweichen, als die Schlaglöcher zu umkurven. Sichtungstechnisch war das Ganze eine Enttäuschung. Das einzig ‚Große‘ waren zwei schnell flüchtende Oryx-Antilopen, sogar die Vögel und Hörnchen machten sich rar.

Den Nachmittag haben wir mit weiterem Streifen durch das Lodgegelände (inkl. der "lodge-eigenen" Dikdiks und Besichtigung der sehr kreativ und abwechslungsreich gebauten Bungalows), am Pool und in der gemütlichen Außen-Sitzecke verbracht und sind dort mit einem Paar, das mit drei kleinen Kindern im Dachzelt unterwegs ist, ins Gespräch gekommen.

















Das Warten auf einen erneuten abendlichen Besuch der Buschbabys war zum großen Bedauern der Kids nicht von Erfolg gekrönt. Die Äffchen hatten heute keine Lust vorbeizuschauen.

Es gab allerdings eine recht frechen Gelbschnabel-Toko-Besuch (Spitzname "flying banana" in Abgrenzung zur "flying chili" mit rotem Schnabel), der sehr an seinem Spiegelbild in der Lampe interessiert war.


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09 Okt 2021 15:53 #627808
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22. Tag (03.09.2021) Mount Etjo Lodge

Eine Fahrt von etwa 4 1/2 Stunden führt uns zu unserer vorletzten Unterkunft, der Mount Etjo Safari Lodge , die sich im Herzen des 30.000 Hektar großen Okonjati Wildreservats befindet, einem der ersten Privatreservate in Namibia. Benannt ist sie nach dem Mount Etjo, einem ca. 2.000 Meter hohen Tafelberg, der 500 Meter über die Ebene hinausragt. Als Unterkunft für die nächsten beiden Tage erwarten wir hier noch einmal einen abschließenden Höhepunkt unserer sowieso mit Highlights gespickten Reise. Die Erwartung: Eine Mischung aus hoffentlich noch einmal vielen Tiersichtungen und einem etwas ruhigeren Ausklang der drei Wochen Afrika!

Die Fahrt verlief weitgehend ereignislos, abgesehen von einem gefundenen und einem nicht erreichbaren Geocache (das Freilichtmuseum am alten deutschen Fort von Grootfontein ist wegen coronabedingt zu geringer Besucherzahlen geschlossen). Je näher wir dem Ziel kommen, desto tierreicher wird der Straßenrand.

In Mount Etjo angekommen fühlten wir uns gleich wieder wie zu Hause. Wir sind schon zum dritten Mal hier und bekommen wieder die gleichen toll gelegenen Zimmer nebeneinander. An der Rezeption buchen wir für den Nachmittag noch einen Gamedrive und schlendern dann mit dem Fotoapparat bewaffnet durch das großzügige Lodge-Gelände.








Als sich um kurz drei immerhin etwa ein gutes Dutzend Urlauber am Eingang der Lodge einfinden, wo das Safari-Auto uns einsammeln sollte, waren wir etwas enttäuscht über die große Zahl. Das wird zum einen so ein lastwagenähnlicher Safari-Wagen werden und eventuell sitzen sogar drei nebeneinander, so dass der Mittlere nur über einen anderen hinweg nach Tieren Aussicht halten kann ?! Tatsächlich kam dann ein solcher Truck. Die Dame der Rezeption hakte die Teilnehmer auf Ihrer Liste ab und alle stiegen der Reihe nach ein. Die guten Plätze füllten sich und am Ende standen noch wir vier draußen:“It‘s too full, you get an extra car!“

Woop Woop! Mal wieder Schwein gehabt. Während die große Fuhre losfuhr klapperte unser ‚Privat-Guide‘ Richard mit einem indischen Mahindra-Geländewagen um die Ecke. Genau vier gemütliche Sessel waren auf die Ladefläche des Wagens montiert. Auf die Frage, ob er mit dem Mahindra zufrieden sei oder lieber einen entsprechend umgebauten Landrover, Ford oder Toyota hätte, gab Richard unumwunden zu, ihm wäre eigentlich alles andere lieber. Egal: die weichen Sessel glichen die katastrophale Federung teilweise aus, Richard erwies sich als super lustiger und erfahrener Fahrer und es geht doch um das, was wir sehen und nicht um das Fahrzeug.




Wir rumpelten also gut gelaunt mit dem unfreiwilligen Paar Richard und Mahindra hinaus ins riesige Gelände der Lodge. Wie fast immer Vögel und Antilopen überall. Aber auch den ganzen Nachmittag immer wieder beachtlich viele Giraffen und darunter erstaunlich viele Jungtiere, Hier mal zwei völlig unterschiedlich gefärbte - wahrscheinlich trotzdem - Geschwister.







Die Perlhühner machten ihrem Spitznamen "suicide chicken" wieder einmal alle Ehre und kreuzten in großer Zahl immer im letzten Moment vor dem Fahrzeug die Straße: Eine interessante Sichtung war auch der von einer großen Familie Streifenmangusten für sich umgebaute Termitenhügel. Mindestens 30 Tiere gehörten zu dieser Truppe.









Nach etwa einer Stunde erreichten wir ein derzeit trockenliegendes Flusstal, das wir auf einer abenteuerlich steilen Furt querten und dann zeigte Richard nach wenige Minuten seitwärts in das sandige Flusstal. Dort lagen faul im Schatten vier erkennbar vollgefressene Löwen, ein Pascha und drei Weibchen, im Schatten. Wenige Meter entfernt ihr Riss vom Vortag, eine Giraffe.
"Die werden jetzt drei oder vier Tage nur immer wieder essen und schlafen, sagte Richard voraus." Er hatte die Gruppe bereits am Vortag entdeckt und nun gezielt wieder angesteuert. Die Show der vier war dann wenig bühnenreif: Kopf hoch, als unser Auto kam oder als ich plötzlich niesen musste und dann wieder flach umplumpsen lassen und Augen zu. Die höchste Form der Bewegung war, das eine der vier aufstehen 'musste', als die schnell wandernde Abendsonne ihren Schattenplatz erreichte und sie aufstehen und sich 2 Meter weiter wieder in den Schatten fallen ließ.

















Richard ist überzeugt, dass eine der Damen zwei Junge in der Nähe im hohen Gras versteckt hat, diese aber erst später abends herauskommen werden. Schade. Trotzdem wieder eine spannende Sichtung.

Aber die Löwen waren nicht das letzte Highlight für heute. Einige Kilometer weiter gestikulierte Richard plötzlich aufgeregt nach rechts vorn - Nashörner! Und nicht irgendwelche, sondern eine Mutter mit ihrem noch sehr kleine Jungen. Beide zeigten sich erstaunlich wenig scheu im tollsten Abendlicht. Es gab mal wieder unzählige Motive, da die beiden sich von allen Seiten und allen Posen präsentierten.













Und als Steigerung hatten sich dann wenige hundert Meter weiter noch einmal 5 ausgewachsene Nashörner in einer Gruppe versammelt. Auch bei diesen blieben wir eine Viertelstunde stehen zum Beobachten und Fotografieren. Rhinos sind selten in Gruppen unterwegs. Hier ist aktuell die Futterlage so gut, dass sie keine Territorien gegeneinander abgrenzen müssen, sondern im Familienverbund zusammenbleiben.











Zum Abschluss noch ein Exkurs zu 'unserem' Mahindra. Schon beim Stehenbleiben bei den Löwen war ein ungesundes Geräusch vom Getriebe zu hören. Das sonst üblich Rangieren ein paar Meter vor oder zurück für die beste Fotoposition musste ausfallen. Denn der Geländewagen setzte sich nur mit folgender Strategie überhaupt noch in Bewegung: zweiter Gang rein, mit eingelegtem Gang den Wagen starten - jeder Fahrlehrer kriegt jetzt Schnappatmung - und dann wird mit Kupplung und Zwischengas so geschickt spielen, dass das Auto mit zwei bis drei heftigen Hopsern und entsprechendem mechanischen Krachen in den Gang und in Fahrt kommt. Wir erlebten diese Methode noch mindestens ein Dutzend mal. An anderen Punkten versuchte Richard den Wagen im Standgas ganz langsam rollen zu lassen, um ihn nicht wieder in den Leerlauf zurückschalten zu müssen. Das Ganze erinnerte zwischendrin immer mal wieder ein bisschen an Rodeoreiten, führte uns aber trotzdem sicher zur Lodge zurück. Wir waren ohne extra zu zahlen übrigens fast eine dreiviertel Stunde länger unterwegs als gebucht. Wir waren so begeister von Richard, dass wir mit ihm einen weiteren Morningdrive am nächsten Morgen abgesprochen haben und die Rezeption einfach vor vollendete Tatsachen gestellt haben, es wäre bereits alles vereinbart. Klappte problemlos.

Durch die späte Rückkehr konnten wir dann fast direkt in die toll angelegte Lapa, einen kreisrunden Bau, dessen Reetdach oben in der Mitte weit geöffnet ist, um den Rauch des Feuers aus der Feuerstelle abziehen zu lassen. Zusätzlich feuerte ein Grillmeister an einer Seite einen großen Grillrost an. Die Gäste bekommen einen über dem Feuer heiß gemachten steinernen Teller, der genau in die Aussparung eines Holzbrett passt und damit problemlos getragen werden kann.




Heute gab es Impala-Steak, Oryx-Würstchen, Springbock Gulasch, dazu natürlich noch verschiedene Salate und Saucen, Knoblauchbutter, Maisbrei, Reis, Kartoffeln, Kartoffelauflauf etc. etc. Das Essen auf Mount Etjo hatte uns schon in den letzten beiden Reisen überzeugt.
Letzte Änderung: 09 Okt 2021 15:59 von Yoda911.
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09 Okt 2021 16:20 #627810
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23. Tag (04.09.2021) Mount Etjo Lodge

Unser Plan heute also: Nochmal mit Richard los! Am um 7:30 Uhr startenden Morningdrive erhofften wir uns noch einmal ganz anderes gutes Licht und mit Richard hatten wir uns direkt verabredet. Er kam dann auch - mit einem Mahindra! Der andere war über Nacht noch nicht instand gesetzt, er wollte aber lieber wieder einen kleinen Mahindra mit zwei Sitzreihen als den großen Truck nutzen. Uns war das sehr recht.
Der Mahindra:


Der seltsame Game-Drive-Truck Marke Eigenbau.


Zuerst ging die Tour noch einmal zu der fünfköpfigen Rhinogruppe, die Richard relativ gut wiedergefunden hat. Mutter und Kind waren nicht zu finden. Von dort ging es weiter zu dem Löwenrudel, das wie vorhergesagt, sehr leicht zu finden war. Diesmal lagen die vier auf der gegenüberliegenden Seite des sandigen Trockenflusstals - und dösten oder schliefen natürlich wieder. Wieder keine Spur von den Jungen, so dass wir nur noch abwarteten, bis Richard seinen Kollegen, der mit dem Truck und ebenfalls nur vier Gästen unterwegs war, per Funk genau an diese Stelle gelotst hatte.






Nach Rhino- und Löwenbesuch sind wir dann in einem großen Bogen durch den südlich der Berge gelegenen Gelände gefahren´. Wieder gibt es viele Strauße und viele Giraffen. Als besondere Sichtung - diesmal hat Elisabeth sie zuerst gesehen - ist eine kleine Gruppe von Roan (=Pferdeantilopen) zu vermelden.











Nach einem Pausestopp an einem künstlichen Damm mit Seeadler und Hippos in einiger Entfernung, sind wir durch die Bergpassage ins nördlich gelegenen Gelände gefahren, um dort Elefanten zu suchen. Der Plan blieb insgesamt 1,5 Stunden lang erfolglos. Wir sahen unzählige Dunghaufen und frisch abgerissen Äste, aber nicht einen Dickhäuter. Auch der zweite Wagen, dem wir unterwegs einmal begegneten war ohne Sichtung geblieben. Wir sind nun mal in der Natur und nicht im Zoo. Dafür fanden wir noch einen stattlichen Waran von > 1 m Länge, der genau unseren Weg kreuzte. Ein weiteres spannendes Fotomotiv.




Danach hieß es dann also nur noch zurück zur Lodge auf der breitesten und leicht zu befahrenen Piste. Nur! Flapp, flapp, flapp, ein sehr plötzlich deutlich hör- und spürbarer Plattfuß hinten rechts. Dass Richard auch diese Panne dem Mahindra zuschob, ist wohl etwas unfair, der Dunlop-Reifen hätte auch an einem nagelneuen Landcruiser wahrscheinlich das gleiche Schicksal erlitten. Richard hatte den Reifen dann in Rekordgeschwindigkeit (max. 10 min) gewechselt und sich dabei kaum helfen lassen wollen.





Wenige Minuten vor Ende der Tour dann noch ein mehrstimmiges "Stopp, Stopp". Wenige Meter neben der Piste stand eine recht große Antilope, fast so groß wie die vergleichsweise häufigen Kudus, aber eindeutig viel zu dunkel: ein Nyala-Männchen! DAS war noch mal etwas Besonderes. Nyalas gibt es vergleichsweise sehr selten und sie sind zudem außerordentlich scheu. Wir hatten das Glück, das Tier an einer schmalen Stelle zu entdecken, wo der Auto-Pfad und die Tierpfade an einem Engpass zwischen zwei Bergen zusammenlaufen. Hier müssen alle entlang, die zum Wasser wollen. Der Nyala-Bock verschwand recht schnell im Schatten der nächsten Bäume und Büsche, aber einige Fotos haben wir schießen können. Eine weitere neue Rasse für unsere Antilopensammlung und damit ein toller Abschluss des Gamedrive.


Der Rest des Tages ist schnell erzählt: Pool und Pause mit Pavian-Besuch, Kofferpacken und wieder Abendessen im Lapa mit Kudu-Steak, Oryx-Spieß, Impala-Gulasch. Danach noch ein bisschen gemeinsam Schwelgen in den Eri











nnerungen der letzten drei Wochen und ab ins Bett.
Letzte Änderung: 09 Okt 2021 16:24 von Yoda911.
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09 Okt 2021 16:27 #627811
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24. Tag (05.09.2021) Mietwagenrückgabe & Kappsvalley Lodge

Der Abschied von der Mount Etjo Lodge ist so etwas wie der Abschied vom Namibia-Urlaub. Die danach noch folgende Übernachtung dient nur als Puffer oder Übergangsstation zum Flughafen. In diesem Jahr hatten wir eigentlich erwartet, eine PCR-Test für die Wiedereinreise nach Deutschland zu brauchen und wollten darum den letzten Tag in der Nähe von Windhoek verbringen. Da sich zwischenzeitlich die Corona-Regeln geändert haben, reicht es, dass wir alle vier geimpft sind.

Wir fahren von Mount Etjo nicht direkt zur B2 sondern erst mal weiter auf Sand- und Schotterpisten nach Süden durch das große private Wildreservat Erindi. Da die offizielle Straße das Reservat schneidet, darf man hindurchfahren, ohne zu zahlen. Die etwa 30 Kilometer zeigten sich noch einmal relativ tierreich: Giraffen, Paviane, Oryx, Steinbock, Kudu, Impala, Gnu, Schakal ....
Ein nettes Bonbon zum Schluss.

Das südliche Reservat und das anschließende Gebiet waren pechschwarz von einem aktuellen Buschbrand. Teilweise glimmten und rauchten einige Baumstümpfe sogar noch. Die Farmer erwarten angeblich wieder eine recht ordentliche Regenzeit. Das (umstrittene) Abbrennen von Flächen würde dann dazu führen, dass dort frische und schmackhafte neue Gräser für die Rinder und Ziegen wachsen werden. Hoffentlich geht die Wette auf.
Die Fahrt nach Windhoek auf der geteerten B1 und A1 verlief flott und ereignislos. Auch der Stadtverkehr in Windhoek ist an einem Sonntagmittag sehr überschaubar, so dass wir uns noch einen kurzen Stopp am alten deutschen Bahnhof, der ebenfalls deutschen Friedenskirche und dem Nationalmuseum (die 'Kaffeemaschine') gönnten. Diese hatten wir bisher nur im Vorbeifahren fotografiert. Außerdem galt es noch drei letzte Geocaching-Punkte zu ergattern.



Nach einem letzten Tankstopp fuhren wir dann zu African Dreamtravel. Katja erwartete uns schon (sie hat die eigenen Autos per GPS-Track immer 'unter Kontrolle'). Sie hatte dann den praktischen Vorschlag, dass wir gar nicht Aus- und Umladen, sondern sie uns mit dem Wagen die 25 Kilometer zur Kappsvalley Lodge bringt und wir dort endgültig ausladen und ihr den Wagen zurückgeben. Gesagt getan.




Nach einer freundlichen Begrüßung durch Harald und Andrea packten wir aus, bezogen die tollen Bungalows 1 und 2 (mal wieder als einzige Gäste) und Katja machte sich mit 'unserem' Hilux auf den Weg zurück nach Windhoek.





Den Rest des Tages verbrachten wir auf den verschiedenen Ebenen, Terrassen und Sitzecken der Farm mit einigen nette Fotomotiven, bevor wir um sieben von Andrea bekocht wurden - sehr lecker, sehr anspruchsvoll, sehr vielseitig, aber leider auch sehr un-namibisch. Es gab Quiche Lorraine, Feldsalat, Szegediner Gulasch und Orangencreme.















Nach zwei Doppelkopfrunden hieß es dann: Nur noch einmal schlafen bis zum Abflugtag.
Letzte Änderung: 09 Okt 2021 16:27 von Yoda911.
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