....Inga überließ die Entscheidung mir. Mir schien es zu riskant, weiterzufahren und vielleicht auf der anderen Seite das Auto nicht mehr bewegen zu können. Außerdem schienen kaum Leute hier draußen zu sein, falls wir Hilfe brauchen würden. Also umdrehen. Nachdem wir den Weg, begleitet vom unveränderten Kreisch-Geräusch zurückgefahren waren, brauchten wir erstmal eine Pause am Parkplatz. Puuh…
Wenn ich das Rauchen nicht vor vielen Jahren aufgegeben hätte, das wäre ein Moment für eine Zigarette gewesen. Ich schaute mir erstmal den Wagen genauer an. Ein Reifen hatte viel zu wenig Luft. Aber das konnte ja wohl nicht die Ursache für unser Problem gewesen sein. Bis zur Tankstelle würde es noch gehen.
Also rollten wir gemächlich und vorsichtig wieder zurück in Richtung Parkeingang/Tankstelle. Unterwegs kamen uns doch noch ein paar Fahrzeuge entgegen. Wir waren wohl noch etwas früh dran gewesen. Mit dem Wagen schien jetzt, wieder im 2x4 und auf Asphalt, alles ganz normal. Kein komisches Geräusch.
Der Tankwart, der uns vorhin bedient hatte, war nicht mehr da. Sein Kollege meinte, er könne kein Loch an diesem Reifen erkennen, der Reifen wäre gut im Schuss, mit tiefem Profil. Er hat den Reifen auch noch in der Wasserwanne auf Beschädigungen geprüft. Er hat vermutet, dass sein Kollege beim Luft-Ablassen das Ventil eingeklemmt hat und deswegen die Luft langsam entwichen ist.
Mittlerweile war es später Nachmittag und Zeit für den Rückweg. Wir hielten noch einmal an, hörten den Bell-Geckos beim abendlichen Konzert zu und bewunderten einen Regenbogen.
Ein Schakal kreuzte unseren Weg.
An der Lodge waren wir jetzt nicht mehr nur zu viert. Eine kleine Reisegruppe aus Deutschland im Helikopter war eingetroffen und ein paar junge Franzosen.
Beim Abendessen überlegten wir, ich hätte das Sossusvlei wirklich sehr gerne gesehen, voll mit Wasser, das gibt es ja wirklich nicht oft. Wenn wir noch einen Tag länger bleiben würden, könnten wir eine Tour buchen. Aber wir hatten für morgen schon bei Meike in Swakopmund reserviert, also verwarfen wir den Gedanken wieder.
19.04.2021 Desert Hills nach Swakopmund
Nach dem Frühstück brachen wir auf und machten den obligatorischen Stopp bei Solitaire für Apfelkuchen und Kaffee.
Inga ging es heute nicht so gut, sie hatte sich in Lüderitz am Türschloss den Finger geratscht und das Ganze war jetzt rot und entzündet. Außerdem - nach der ungewohnten Hitze der letzten Tage - hatte ein Zahn begonnen zu puckern. Daher war sie heute etwas mutlos.
Am Kuiseb sahen wir ein paar Bergzebras. Das war ganz toll wie sie ganz kurz plötzlich im Nirgendwo auftauchten und genauso schnell wieder verschwanden.
Dann ging es herunter nach Walvis Bay und Swakopmund.
Meike von Meike's Guesthouse begrüßte uns sehr herzlich und munterte Inga auf, wenn sie Hilfe für ihren Zahn brauchen würde, würde sie die hier in Swakopmund bekommen. Ich hatte etwas antibiotische Salbe dabei für den Finger. Dann gingen wir zu Fuß zum Deutschen Haus zum Abendessen und wir saßen auf der Terrasse. Es war immer noch sehr heiß, bestimmt noch 30 Grad. Inga griff zur Desinfizierung des Mundraums zu ein paar Schnaepsen. Der Abend wurde noch sehr lustig.