Um 16:00 Uhr dann auf eine entspannte Nachmittagsfahrt. Habe insgesamt 5 Gruppen von Löffelhunden gesehen! Dies scheint das Jahr dieser Tierart zu sein, denn bei meinen vorherigen Besuchen waren die immer recht selten. Im August 2020 sahen wir hingegen viele Honigdachse, dieses Jahr bisher keinen einzigen, was auch am hohen Gras liegen kann: Der Honigdachs schaut immer nach unten, der Löffelhund über das Gras, um zu sehen was los ist. Der starke Regen im letzten Sommer hat wahrscheinlich erst der Insektenwelt und dadurch dann auch der Löffelhundpopulation gut getan. Und da es zur Zeit noch kühl ist, sind sie häufig tagsüber unterwegs, da es nachts keine Insekten gibt.
In Goegap sehen wir selten Löffelhunde. Wenn doch, dann scheinen die aus dem Buschmannland einzuwandern, das wir die Kalahari Sommerregen hat, Sandboden, und Gräser. Dieser Jahr wurde nach langer Zeit mal wieder ein Löffelhund in Goegap gesichtet.
Cornamassnahmen und Situation im Park
Bei Ankunft muss man ein Formular ausfüllen, dass man keinen Husten hat, nicht krank ist etc. Jeden Tag wird beim Einchecken (eigentlich) die Temperatur von einem gemessen und ins Permit geschrieben. Das ist auch wichtig, denn beim Ausfüllen des Formulars kann man ja bescheißen, zumal bei Gruppen, wenn nur einer alle anmeldet (und die Hustenden im Auto warten).
Sowohl im Camp von Twee Rvieren als auch Mata Mata habe ich mehr Leute husten hören, als die ganzen letzten 1,5 Jahre zusammen. Einer meiner Nachbarn hatte einen derart penetranten, lauten, trockenen Husten, das es kaum auszuhalten war. 23x in 5 Minuten habe ich gezählt. Das war eine große Burenfamilie. Als die Mutter dazu kam, hat sie auch rumgehustet, aber nicht so laut.
Überall stehen Spender mit Desinfektionsmittel für die Hände bereit. Masken müssen überall getragen werden, wo man andere Leute trifft, und Abstand soll gehalten werden. Das klappt hier genauso schlecht wie in Springbok. Warum kann jemand, der tausende Rand für den Urlaub ausgibt, nicht 10 Rand für ne richtige Maske ausgeben? Statt dessen wird ein Schaal oder Stoffetzen vors Gesicht gezogen. Als ich im Shop von Mata Mata am zahlen war, drängelte sich ein Buro ohne Maske vor, um sein Zeug abzustellen. Die Kassiererin ermahnte ihn dann immerhin, so dass er ein Stofftuch vorzog und sich auf den Abstandspunkt, die es hier überall auf dem Boden gibt, stellte. Dabei tat er so, als hätte er dies das erste Mal in seinem Leben gesehen!
Sonntag 15. August nach Gharagab
Wieder um 6:00 aufgewacht. Bereits um 6:30 war ich oben am Office, diesmal erster. Und so konnte ich das saubere Klo an der Tankstelle benutzen, wo sonst niemand war, und musste nicht den Ablution Block mit hustenden Buren teilen.
Nach gut 10 Minuten Fahrt das erste Highlight des Tages: 3 Löwen laufen das Flussbett entlang, ein Männchen, ein Weibchen, und das dritte wohl ein junges Männchen. Dieser und das Weibchen hatten ein von Blut rotes Maul; hatten heute Nacht wohl Glück gehabt.
Nach dem zweiten Loop (Veertlande Boorgat) dann das zweite Highlight: 3 Geparden, sehr schön in der Morgensonne. Hätten gerne einen der Springböcke gerissen, doch diese haben die Geparden bemerkt, also keine Chance.
Über die lange Dune Road rüber ins Nossob Tal. Nach Nossob, dort für das Wilderness Camp Gharagab einecheckt. Vier Stunden später war ich da. Das war eine ganz schöne Fahrerei heute, von 7:00 bis 16:00, mit nur zwei kurzen Pausen: Frühstück bei Dikbaardskolk und Sandwich zum Mittag bei Lijersdraai.
Das Wilderness Camp Gharagab ist über eine gute Piste zu erreichen, die aber nur 4x4 fahren dürfen. Es liegt oberhalb eines Wasserlochs, das man gut von seinem Chalet aus sehen kann. Es gibt nur 4 Units, also maximal 8 Gäste! Pro Unit schlafen zwei Personen. Es ist sehr schön, mit einem Deck und Braaiplatz zum Wasserloch hin. Die Chalets sind gut ausgestattet mit Solarstrom für Licht und einen Kühlschrank. Als ich vor 14 Jahren das erste Mal hier war, gab es noch Gaskühlschränke. Damals waren wir mit meinem damals zweijährigen Sohn hier, der im Waschbecken badete. Da später aber Kinder in den Wilderness Camps verboten wurden, war ich seitdem nicht mehr hier. Unser Sohn war damals ganz ruhig gewesen, was man von den betrunkenen, braaienden Nachbarn nicht sagen konnten, die bis Mitternacht gefeiert hatten.
Ganz toll ist natürlich, dass es hier sehr viele Striemengrasmäuse gibt! Ich lockte ein paar mit Brotkrümeln an, es kamen sieben. Sechs von denen vertrugen sich sehr gut, schienen zur selben Gruppe zu gehören. Eine siebte wurde aber aggressiv vertrieben. Das stärkt meine Vermutung, dass die Art hier auch in territorialen Gruppen lebt.
Nachmittags sah ich dann doch noch meinen ersten Honigdachs, wie er zum Wasserloch kam. Als es richtig dunkel wurde, fing eine Wildkatze am Wasserloch Insekten, die vom Schweinwerfer angelockten Insekten. Später wurde sie von 6 (!) Eulen abgelöst, die hier die Insekten einsammelten. Am morgen gegen 6:00 kam nochmals eine Wildkatze, danach stritten sich noch drei Schakale am Wasserloch.
Heute war übrigens der erste wirklich warme Tag, und ich konnte in Shorts und kurzes Hemd wechseln. Soll aber nur 2-3 Tage so bleiben, dann wird es wieder kälter.