Tag 2 – Sonntag, 4. Juli – Relaxen
Meikes Gästehaus, Swakopmund
Wir schliefen bis kurz vor neun wie Steine. Dann duschten wir nochmal und gingen zum Frühstück. Leider sind wir aufgrund der aktuellen Situation die einzigen Gäste in der Pension. Für Meike und Klaus tut uns das schrecklich leid. Das einzig Gute daran ist, dass wir viel Zeit miteinander verbringen können. So frühstückten wir ausgiebig und unterhielten uns lange. Danach werkelten wir ein wenig am Auto. Ruth machte den Innenraum und den Aufbau noch sauberer, bezog das Bett und spülte das Geschirr. Uwe half dabei und verstaute Dinge am richtigen Platz.
Schon gestern hatten wir bei einem kurzen Stopp am Bosua Pass bemerkt, dass aus dem Seitenfach, in dem sich die zweite Batterie befindet und in dem ein paar elektrische Regelungen montiert sind, ein permanentes und nervtötendes Piepsen kam. Da alle Anzeigen hohe Spannung meldeten, konnte es sich eigentlich nicht um ein Warnsignal handeln. Für einen Zustand bester Ordnung war dieses Geräusch jedoch nicht akzeptabel. Kurz überlegten wir noch, ob wir wohl die einzigen Mieter waren, die die Frequenz des Pieptons unerträglich fanden, aber es soll ja auch Leute geben, die Selbstmordgedanken wegen eine Tinnitus hegen. So weit wollten wir es nicht kommen lassen, setzten eine entsprechende Anfrage bei Savanna ab und hofften auf eine baldige Lösung.
Am Nachmittag lichtete sich der Himmel, und wir versuchten, ein paar Vögel im Garten zu fotografieren.
Wellenastrild
Ein paar kleinere Geflügelte, die gar nicht mal so sehr klein waren, summten auch noch um uns herum, aber hiermit kennen wir uns leider nicht so gut aus.
In der Sonne sitzend aßen wir Salamibrote und genossen es einfach, hier zu sein.
Die kleinen Cafés in der Stadt waren ja leider noch geschlossen. Bisher kam es in unseren Urlauben nicht oft vor, dass wir keinen Plan hatten. Aber für Ruth war es nach der ganzen Hektik der letzten Wochen in der Schule genau richtig, um ein wenig runterzukommen. Auf Kuchen mussten wir trotzdem nicht verzichten, denn später gab es bei unserer lieben Freundin Meike noch leckeren Zitronenkuchen mit Kaffee.
Dabei überreichte Meike uns auch die gebastelten Drahteulen, die wir einige Wochen zuvor bei ihr in Auftrag gegeben hatten. Ruth hat im Moment in der Schule die Eulenklasse und sah diese Geburtstagsgeschenke für ihre Kinder als gute Möglichkeit, einen Perlentier-Bastler auch in einer Zeit mit nur wenigen Touristen etwas zu unterstützen.
Vor Sonnenuntergang fuhren wir zur geschlossenen Tiger Reef Bar ans Meer und spazierten an der Wasserkante entlang zur Swakopmündung. Die Flut war recht hoch, und wir mussten aufpassen, keine nassen Füße zu bekommen. Dort fanden wir ein paar kleine Wasservögel: Enten, einen Reiher und eine Kiebitzmutter mit ihren schon recht großen Küken, die sich immer wieder unter ihre Flügel kuschelten. Auf den ersten Blick sah sie dann unnatürlich aufgeplustert aus und hatte irgendwie zu viele Beine.
Fahlregenpfeifer
Waffenkiebitz
Die Sonne versank im Dunst hinter dem Meer, und wir gingen langsam zurück, da es nun auch schon bald kühler wurde.
Auf dem Rückweg fuhren wir durch eine fast ausgestorbene Stadt. Zum Abendessen saßen wir wieder bei Meike. Da zurzeit alle Restaurants in Namibia aufgrund des Lockdowns geschlossen waren, konnten wir nicht essen gehen. Umso mehr freuten wir uns, im Wohnzimmer am Ofen zu sitzen.
So langsam entwickelten wir Ideen für die weitere Route. Mal schauen, wohin sie uns führte.
Kilometer: 2