Eulenmuckel schrieb:
Das einzige, was wir entdecken konnten, waren allerdings ein paar Gnus und Oryx und die Behausungen der Maskenweber.
Hallo Uwe
danke für den tollen Bericht mit sehr professionellen Fotos.
Heute habe ich eine Mail von "Namibiana Buchdepot" bekommen. Wahrscheinlich habe ich da irgendwann einmal ein Buch bestellt.
Die haben mir ein Gedicht geschickt, dass meiner Meinung nach super zu deinem Bild passt.
Ich füge es hier einmal ein und hoffe, dass ich damit nicht gegen irgendwelche Rechte verstoße. Danke an "Namibiana" für das senden der Glückwünsche.
Webervogels Glück (Windhoek, 1971)
Zaghaft sprießt die erste Knospe
die Kühle ward vom Lenz besiegt,
verliebte Vogelpärchen turteln,
was in der Jahreszeit begründet liegt.
Ein Weber sitzt im Baum hoch droben
und schnäbelt mit der holden Liebsten,
Sie flattern fröhlich mit den Flügeln.
Sie pfeifen, trällern, flöten, piepsen.
Sie pludern aufgeregt die Federn.
Vollkommen scheint das Glück der beiden.
Sie zwitschert: "Mit dem Bund fürs Leben,
das werde ich erst dann entscheiden,
wenn du für uns ein Nest gebaut, wies keiner je zuvor erschaffen.
Welch aussichtsloses Unterfangen!
Man sieht den Buhlen jäh erschlaffen.
Sollt kaum erblüht, das junge Glück schon enden?
Verlieren er der Liebsten Gunst?
Nun heißt es stark sein, an sich glauben,
und an des Schnabels Webekunst.
Die Mutter lehrte ihn das Handwerk,
subtiler Knoten Meisterschaft,
bewusst was ihr verwöhnt Geschlecht
verliebten Männern Leiden bringt, hart fordernd ihre letzte Kraft.
Nun denn, ich werd's der Holden zeigen,
was Mutterherz an mir vollbracht.
So knüpft und webt er Halm um Halm,
die grobe Form ist bald gemacht.
Verfeinert, höchst grazil gewebt,
hoch oben schwebend an dem Ast
vollkommen, stil- und formvollendet hängt,
ein wahrhaft fürstlicher Palast.
Und glücklich über das gelungne Werk,
will er sie in die Flügel schließen,
mit ihr der teuren Auserwählten,
das wunderschöne Heim genießen.
Doch sie entwindet sich dem sanften Griff der Federn,
prüft kritisch sein gewebtes Wunder.
Vernichtend trifft ihn die Kritik.
Mit bösem Blick und hartem Schnabel,
hackt sie sein schönes Kunstwerk runter.
Des Dramas erstem Teil folgt nun ein zweiter,
der ebenfalls vernichtend endet.
Im dritten, keiner weiß es recht warum,
das Blatt sich dann, oh Wunder, wendet.
Sie ist begeistert, ist entzückt,
berauscht, erhebt sie ihre Schwingen.
Nur wenig später hört man Weberkinder
ganz fröhlich ihre Lieder singen.
Der Weber sitzt im Baum hoch oben
und schnäbelt mit holden Liebsten.
Sie flattern fröhlich mit den Flügeln.
Sie pfeifen, trällern, flöten, piepsen.
Sie pludern aufgeregt die Federn.
Und Flügel in Flügel wandert ihr Blick
hinunter auf das Kinderglück.
Liebe Grüße
Markus