THEMA: Die Eulenmuckels sind endlich wieder in Namibia
17 Aug 2021 21:50 #623408
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  • take-off am 17 Aug 2021 21:50
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Lieber Uwe und vorallem liebe Ruth!!
das ist ja ganz großes Lightpainting - Kino!!! :) :) :)
Einfach toll.
Ich glaube, so was bekomme ich noch nicht einmal auf Papier hin. Und auch die Ideen sind toll, toll, toll!

Vielleicht kann ich ja Jürgen überzeugen zu malen und ich betätige die Kamera (das ist evtl. der einfachere Teil)

Freue mich schon sehr auf eure Fortsetzung.
Namibrand Family Hideout ist dieses Jahr auch für 2 Tage eines unserer Ziele - wir werden auf Campsite Jupiter sein.

Liebe Grüße Dagmar
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
www.namibia-forum.ch...n-afrika.html#471572
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17 Aug 2021 22:12 #623410
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  • chamäleon2011 am 17 Aug 2021 22:12
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Mein Favorit ist die (zickige?) Straussendame. Wirklich bezaubernd, die Bilder. Danke.

Liebe Grüße
Karin
Würde sollte niemals ein Konjunktiv sein.

Namibia 2016: Infos zu Auto+Camps+die "Jahrhundertsichtung"
Namibia 2015: Namibia - Mein Seelenland
Namibia und Botswana 2014: Überraschungstour Namibia und Botswana mit Guide
Namibia 2013: Drei Heidjer in Namibia - Guck mal, Elefanten!
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18 Aug 2021 06:27 #623423
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  • TinuHH am 18 Aug 2021 06:27
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Moin liebe Muckels,

da würde ich doch glatt sagen "challenge accepted"! Mal gucken was wir für ein Gekrakel in die Steppe malen können. Bei meiner küstlerischen Ader *hüstel*... :blink: :laugh:

Herzliche Grüße
Martin
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19 Aug 2021 14:31 #623561
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  • Eulenmuckel am 19 Aug 2021 14:31
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@Claudi: Nein, du brauchst keine zusätzlichen Batterien für das Lightpainting. Je schwächer die Lampe ist, desto besser.

@Ingrid: Manchmal entdeckt man ja auch ganz unverhofft seine kreative Ader. :)
Das mit den Toren hat leider nicht so ganz geklappt.

@Karin: Gut erkannt. Die Straußendame reagiert etwas zurückhaltend auf das aufgeplusterte Männchen.

@Martin: Dann wünschen wir euch viel Erfolg. Und auch wenn es beim ersten Mal vielleicht noch schwer wird, das Motiv auf dem Foto zu erkennen – es macht jede Menge Spaß.

Viele Grüße
Uwe
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19 Aug 2021 14:33 #623562
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  • Eulenmuckel am 19 Aug 2021 14:31
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Tag 8 – Samstag, 10. Juli – Hinter dem Kuiseb rechts

Namib Rand Family Hideout – Blutkuppe

Der Morgen war zumindest draußen recht kalt. Aber in unseren Daunenschlafsäcken war es die ganze Zeit mollig warm. Als Uwe aufstand, zeigte das Thermometer knapp zwei Grad. Die Sonne leuchtete bereits über den Horizont.



Bei einer ersten Tasse Kaffee kramte er schon ein wenig herum. Ruth war auch bald fertig, und wir beschlossen, die kleine Runde durch das Namib Rand Nature Reserve zu fahren, die für Selbstfahrer erlaubt ist. In einem großen Bogen ging es um das Camp herum, zunächst über eine Fläche mit einzelnen gelben Graspuschelchen. Die Dünen leuchteten rot-braun, und in der Ferne erhob sich das dunkle Bergmassiv. Die Landschaften, in denen Gras, Sand und Fels zusammentreffen, empfinden wir immer als besonders schön. Deswegen sind wir hier wohl auch bereits zum zweiten Mal gelandet.



An einigen trockenen Kameldornbäumen vorbei ging es in Richtung der Dünen.



An der als etwas tiefsandig und schwieriger angekündigten kleinen Dünenauffahrt verhungerten wir dann auch prompt kurz vor dem höchsten Punkt, und Uwe musste noch einmal zurückrollen und ein bisschen mehr Schwung nehmen. Bevor es wieder abwärts ging, machten wir Halt und bestaunten die Aussicht in alle Richtungen, jedes Hügelchen und jeden Baum.



















Danach fuhren wir langsam hinunter auf die gold-gelbe Grasebene. Überall flogen Nonnenlerchen und andere kleine Vögel auf, wenn wir uns näherten. Sie begleiteten uns ein Stück des Weges, bevor sie sich wieder niederließen und im Gras verschwanden.





Zurück am Camp frühstückten wir in der Sonne. Uwe probierte das Müsli mit einer frischen Maracuja. Aus Swakopmund hatten wir noch ein Körnerbrot dabei, das von außen schon recht hart, aber innen herrlich frisch war und sehr lecker schmeckte.
Vor der Abfahrt wurde noch schnell geduscht, und auch die Vögel, die sich in den umliegenden Bäumen sammelten, um an der kleinen Vogeltränke zu nippen, wollten noch beachtet werden.

Rotkopfamadine



noch mehr davon



Kapsperling



Rotschwanzschmätzer



Gegen halb elf brachen wir auf. Das wurde auch höchste Zeit, denn heute hatten wir eine ziemlich lange Etappe eingeplant. Das Namib Rand Familiy Hideout ist wirklich ein ganz besonders schöner Ort.



Zunächst fuhren wir denselben Weg zurück, den wir gestern gekommen waren. Wieder war viel Wild unterwegs. Zebras hatten wir schon auf dem Hinweg einige gesehen. Vielleicht war es dieselbe Herde oder einfach nur ein paar Freunde oder Verwandte.



Auf der C19 passierten wir Sesriem, und bei Solitaire hielten wir, um Wasser und ein Stück Apfelkuchen zu kaufen. Erneut waren die sonst so rummelige Tankstelle und der Platz drumherum wie ausgestorben.





Auf der C14 ging es weiter zum Kuiseb. Über weite Strecken war die Pad frisch geschoben, und so kamen wir schnell voran. Im Vergleich zu vorgestern sahen wir noch deutlich mehr Strauße, Oryx und einige Springböcke, sogar ein paar Kuhantilopen. Rüppell-Trappen und Rennvögel liefen neben der Straße.





Am Kuiseb fuhren wir zum Gramadula-Aussichtspunkt, für den man ein Permit benötigt. Da wir das ja hatten und in der Vergangenheit dort immer nur vorbeigefahren waren, freuten wir uns, nun an diesem tollen Platz ein Picknick machen zu können. Wir aßen Brot mit Käse und Wildschinken und teilten uns den Apfelkuchen. Es war absolut still, nur der Wind wehte ein wenig.







Die Pause tat gut, und danach begaben wir uns auf die letzte Etappe zur Blutkuppe. Die zog sich nochmal sehr – das Thermometer zeigte zwischenzeitlich sogar 30 Grad – und wir erreichten erst kurz vor Sonnenuntergang unser Tagesziel.

Steppenfalke





Wir waren uns sicher, dort wieder völlig alleine zu stehen, hatten jedoch nicht auf den Kalender geachtet. Es war Samstag, also Wochenende. Und was macht man als Einheimischer, wenn man seinen Distrikt nicht verlassen darf? Richtig, zur Blutkuppe fahren, um dort eine schöne Zeit zu verbringen. Wir hätten ebenso gehandelt. Das dämmerte uns aber erst jetzt, und so waren wir ziemlich überrascht, als wir fast alle Stellplätze hinter der Blutkuppe besetzt fanden. Nach einigem Suchen entdeckten wir zum Glück doch noch einen und klappten das Zelt auf. Zum Sonnenuntergang kletterten wir auf den Berg, der wie immer rot leuchtete. Pünktlich mit dem letzten Licht kamen wir oben an.









Da wir erst am Nachmittag etwas gegessen hatten, hielt sich unser Hunger in Grenzen. Trotzdem machten wir ein Feuer und grillten „nur“ das schon aufgetaute Fleisch. Dazu aßen wir eine Gurke und Grillbrote.





Obwohl es so voll war, bekamen wir von unseren Nachbarn nicht viel mit. Alle waren rücksichtsvoll, und mit der Zeit war auch die laute Musik aus verschiedenen Autoradios verstummt. Wir verzichteten auf weitere Lichtmalereien, da man sich mit dem hektischen Taschenlampengefuchtel sicherlich keine Freunde gemacht hätte. Stattdessen startete Uwe eine Sternen-Serienaufnahme.

14 mm – f 4.0 – 25 s – ISO 6400 – Startrail aus 100 Einzelbildern

Heute hatte er Glück, denn er sah so eine grüne Sternschnuppe wie Ruth sie ihm gestern beschrieben hatte. So etwas hatten wir selten gesehen, und nun direkt an zwei Tagen hintereinander. Mit unseren Wünschen ging es also gerecht zu. 1:1!
Es hatte immer noch warme 18 Grad, als wir die Leiter zum Zelt hinaufstiegen.

Kilometer: 395
Letzte Änderung: 19 Aug 2021 14:40 von Eulenmuckel.
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23 Aug 2021 22:36 #623937
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Tag 9 – Sonntag, 11. Juli – Treffen mit Freundinnen

Blutkuppe – Farm Ombu

Auch am Morgen war es an der Blutkuppe noch angenehm warm. Wir standen recht früh auf und tranken lediglich eine Tasse Tee bzw. Kaffee. Uwe tunkte noch schnell einen Rusk in seinen Kaffee, weiteres Frühstück verschoben wir auf später. So fiel für die herbeigeeilten Bergstare leider kein Krümelchen ab.



Unser Stellplatz bestand komplett aus dem groben Sand, in dem wir es 2005 tatsächlich geschafft hatten, uns festzufahren. Zu unserer Ehrenrettung müssen wir allerdings erwähnen, dass wir damals keinen Allrad hatten und der Sand sehr locker und außerdem noch etwas tiefer als an dieser Stelle war. In Gedanken an das damalige Abenteuer schalteten wir einfach den Allrad ein und rangierten nun problemlos auf den Rückweg.





Mit den ersten Sonnenstrahlen fuhren wir zurück zur C28, vorbei an dem kleinen Köcherbaum, den wir schon so oft fotografiert haben und bogen nach Osten auf die Strecke ab, die wir vor einer Woche in die entgegengesetzte Richtung gefahren waren.





Den ganzen Morgen begegneten wir keinem anderen Fahrzeug. Sobald wir anhielten, schallte der vertraute Ruf der Rüppells Trappen herüber. Meist fanden wir sie nach einigem Suchen zu zweit oder zu dritt auf Futtersuche neben der Straße.
Um in Richtung Norden zu kommen, bogen wir auf die C32 ab. Vorbei am Tsaobis Nature Reserve ging es einsam weiter. Vor uns rannte ein etwas größeres Tier über die Straße. Schnell fuhren wir zu der Stelle und spähten in die Richtung, in der es verschwunden war. Aber so sehr wir auch starrten, die Vegetation war einfach zu dicht. Zu viele Büsche, Graspuschel und Gehölz, außerdem jede Menge kleinerer Felsbrocken. Den Löffel-Erd-Schakal-Hyänen-Wolf hatten wir leider verpasst. Dafür saß auf einem Zaunpfahl ein Weißbürzel-Singhabicht und rupfte die Reste eines Perlhuhnes zum Frühstück.





Als wir keinen richtigen Rastplatz oder geeigneten Baum fanden, hielten wir einfach am Straßenrand, stellten den Tisch hinter das Auto und machten ein Picknick. Ein paar Scheiben Körnerbrot, Wildschinken, Brie und Frischkäse – mehr Luxus brauchten wir nicht, um es uns gutgehen zu lassen.



Dann machten wir uns auf den Weg nach Karibib, denn dort hatten wir eine Verabredung. In Swakopmund war es uns ja nicht gelungen, das unangenehme Piepsen im Batterierelais abzustellen. Zusammen mit dem für den Fotoapparat nicht ausreichenden Platz zwischen Vordersitzen und Kühlschrank waren wir zu dem Entschluss gelangt, den Mietwagen gegen einen anderen zu tauschen. Savanna war so nett gewesen, Mitarbeiter Kai mit unserem Austauschwagen auf den Weg zu schicken. Den riefen wir nun an, um uns anzukündigen. Er war bereits in Karibib und wartete. Daher beeilten wir uns und erreichten den ausgestorbenen Ort. Wie freuten wir uns, als wir den beigen Landcruiser erkannten, mit dem wir vor zwei Jahren bereits unterwegs gewesen waren. Mit dem waren wir ja schon per Du. Ein erster Blick zeigte uns, wie viel mehr Platz hinter den Vordersitzen war. Und nichts piepste. So einfach sind die kleinen Freuden. Kai wartete sehr geduldig, während wir den Inhalt sämtlicher Fächer von dem einen ins andere Auto trugen. Zum Glück war der Ersatzwagen komplett leer. Alles in allem benötigten wir eine gute Stunde für den Tausch.



Vor der Weiterfahrt telefonierten wir noch mit Meike (wir hofften insgeheim auf Neuigkeiten vom RKI) und tankten den Wagen voll. Über die C33 ging es weiter nach Omaruru.



Kurz vor der Stadt bogen wir auf die D2315 ab, um in das Gebiet der Erongo Mountains zu kommen. Zuerst war die Straße noch sehr gut zu fahren. Nach einem Tor mit Wachmann, der kontrollierte, dass wir keine Wilderer waren, ging es bald wieder nach Süden auf die D2316. Schnell wurde die Pad schlechter und steiniger. Es ging immer langsamer vorwärts. Die Farm Ombu war die letzte in einer Reihe und am Ende der Sackgasse. Nach mehreren Farmtoren mit unterschiedlichsten Öffnungsösen und Verschlüssen erreichten wir das Hauptgebäude und wurden bereits erwartet.



Zur Campsite Okondeka, wo wir mit unseren Freundinnen Anita und Anette verabredet waren und die schon auf uns warteten, waren es nochmal ein paar Kilometer durch mehrere Flussbetten. Der exklusive Campingplatz lag auf einem Hügel und war gut ausgestattet.
Wir wurden herzlich begrüßt, und erwartungsgemäß gab es viel zu erzählen. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir bei toller Aussicht klönenderweise mit Keksen und Appletizer faul an einem kleinen gemauerten Tisch mit Steinbänkchen.
Zum Abendessen grillten wir Oryx-Steaks. Dazu machte Ruth einen Salat mit Gurke, Tomaten, Möhren und Feta. Anita hatte zu Hause einen leckeren Brokkoli-Salat vorbereitet. Mit Rotwein und vielen Lagerfeuergeschichten verging der Abend, und es war sehr gemütlich. Wir hätten gut noch ein wenig länger mit den beiden verbringen können, und so war es schon halb zwölf, bis wir in unseren Zelten verschwanden.







Kilometer: 288
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