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- 3 Wochen NAM im Juni 21 - genau zur richtigen Zeit
16 Jul 2021 13:42
#621148
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2. Juni – Spitzkoppe – Fahrt zum Etosha NP
Der heutige Sonnenaufgang war fantastisch und wir genossen die ruhigen Stunden bevor es wieder auf Pad ging. Vorbei am Brandberg… Mit einem Stopp beim Cactus Coffee & Tea Garden in Uis … wunderschön mit all den Sukkulenten und einer der besten Karottenkuchen, den ich je gegessen habe. Irgendwo im Nirgendwo auf der C35 fuhren wir an einem jungen Mann, der Ziegen hütete, vorbei. Er machte ein für mich unverständliches Zeichen. Auf meine Nachfrage erklärte mir meine bessere Hälfte, dass er mit dieser Geste nach Essen fragte. Das ging mir sofort durch und durch und ich stieg unmittelbar in die Eisen. Wir wendeten und gaben dem jungen Mann zwei unserer Sandwiches und eine Flasche Appletizer. Er freute sich sehr darüber und ich bin mir sicher, dass ihm unser Grillfleisch auf den belegten Broten richtig gut geschmeckt haben muss. Beim letzten Tankstopp vor Etosha in Kamanjab erlebten wir jedoch eine bzw. die einzige schlechte Begegnung mit Einheimischen. Wir waren sofort umringt von vielen Straßenverkäufern- und Verkäuferinnen, die uns Makalaninüsse und Armbänder verkaufen wollten. Wir unterstützen im Prinzip die Einwohner gern (vor allem in diesen Zeiten), aber in diesem „Tumult“ wollten wir eigentlich nichts kaufen, denn wir konnten unmöglich von jedem etwas erwerben und wir hatten Bedenken, nur einigen etwas abzukaufen. Wir entschuldigten uns pausenlos und gaben unsere Bedenken auch an die Anwesenden weiter. Leider half das nicht. Eine der anwesenden Frauen (welche, während sie zu Beginn auf uns zulief, demonstrativ ihre Brüste entblößte … keine Ahnung, was sie damit bezwecken wollte) wurde stinksauer und beschimpfte uns ohne Unterlass in ihrer Sprache. Glücklicherweise verhielten sich die Anderen ruhig, wollten aber nicht gehen (auch verständlich). Wir kennen solche Gegebenheiten; kaufen normalerweise gern was, geben ein paar Rand/Dollar bzw. Getränke oder Essen. Aber das hier lief in die völlig falsche Richtung und wir wollten eigentlich nur noch weg. Das ging aber nicht sofort, da der Tank noch lange nicht voll war. Fenster schließen konnten wir auch nicht, weil wir mit dem Tankwart sprachen und aussteigen, um irgendwie die Situation zu lösen, kam auch nicht in Frage (selbst nicht für meinen Mann). Schlussendlich fuhren wir langsam davon, fragen uns aber bis heute, wie wir hätten reagieren sollen.
Anhang:
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Letzte Änderung: 16 Jul 2021 14:01 von Ndlovu.
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16 Jul 2021 13:55
#621150
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Im schönsten Nachmittagslicht erreichten wir das Galton Gate. Nachdem wir den Parkmitarbeitern glaubhaft versichert hatten, dass wir weder irgendwelche Waffen besitzen noch vor hatten unsere Plastiktüten im Park zu verteilen, durften wir durch das Tor fahren und die ersten Tiere ließen nicht lange auf sich warten.
Ich liiiiiiebe Zebras Nicht nur wir Menschen sehen unterschiedlich aus Ein ganz besonderes Prachtexemplar Wer beobachtet hier wen? Und ständig diese Roadblocks Unser heutiges Ziel – Olifantsrus campsite – ist in Sicht … ein sehr schöner kleiner Campingplatz mit idyllischem Look Out am Wasserloch. Leider sahen wir hier keine Tiere (bis auf ein Oryx am nächsten Morgen), aber andere Camper hatten mehr Glück, wie sie uns berichteten. Müssen wir wohl verpasst haben während unseres Abendessens. Das einzige, was man in Olifantsrus beachten sollte: Wer richtig zeitig aufstehen und die Waschräume etc nutzen möchte, sollte eine Stirnlampe mitnehmen. Das Camp wird per Generator betrieben und der wird jeden Morgen kurz vor Sonnenaufgang (aber natürlich noch vor Toröffnung) erst wieder von den Mitarbeitern angeschalten. |
Letzte Änderung: 16 Jul 2021 14:07 von Ndlovu.
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21 Jul 2021 10:50
#621465
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GabyB schrieb:
Hi Nora, ich musste echt schmunzeln, als ich nun euere erste Nacht im Dachzelt gelesen habe, denn ich habe mich da sehr wieder gefunden. Unsere erste Nacht im Bodenzelt in Namibia war auf Bagatelle in der Kalahari 2017 mit einer kleinen Gruppe (3 Zelte). Früh um 4 Uhr waren wir beide wach und haben beschlossen zusammen zum Toilettenhäuschen zu gehen. Damals hatten wir keine Tiergeräusche, aber einen unglaublichen Sternenhimmel, den ich nie vergessen werde. Dieses Jahr Ende März waren wir zum ersten Mal im Dachzelt und dies auf der Blutkuppe Campsite - also im Nichts und alleine unterwegs. Die Nacht war etwas unruhig und ich war überzeugt, dass irgend etwas um das Auto schlich. Die zweite Dachzelt-Nacht war dann auch an der Spitzkoppe. Der Unterkunftsbetreiber in Swakopmund erzählte uns vorher, dass ein Leopard in dem Areal schon mehrmals gesichtet wurde, aber wir brauchen uns keine Sorgen machen, Leoparden mögen kein Menschenfleisch, wir würden ihnen nicht schmecken . Nun, die Afrika-Erfahrenen hier werden das vielleicht belächeln, aber ich versuche echt zu vermeiden nachts rauszumüssen . In unserer zweiten Dachzelt-Nacht haben wir allerdings schon so gut geschlafen, dass wir den Sonnenaufgang verpasst haben, das passiert uns auch nicht mehr. Wir werden jetzt im August auch wieder eine Nacht an der Spitzkoppe sein, es ist dort so traumhaft! Freue mich auf die Fortsetzung LG Gaby Hallo Gaby, also ihr seid definitiv mutiger als wir...im Bodenzelt würde ich auf keinen Fall übernachten, da würde ich die ganze Zeit kein Auge zumachen Habt ihr denn an der Blutkuppe irgendwelche Spuren um Euer Auto rum gesehen am nächsten Tag? Du bist die Zweite, die von Leoparden an der Spitzkoppe erzählt, also wird es wohl mit großer Wahrscheinlichkeit auch einer bei uns gewesen sein. D.h. das nächste Mal vielleicht doch nicht mehr soviel Savanna trinken bevor es ins Bett geht Werde gleich "neidisch", wenn ich höre, dass ihr im August wieder in NAM seid. Toll! Könnt ihr denn die voraussichtliche 14 Tage Quarantäne daheim überbrücken? Für uns ist das leider ausgeschlossen. Viele Grüße, Nora |
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21 Jul 2021 11:51
#621481
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Ndlovu schrieb:
Fenster schließen konnten wir auch nicht, weil wir mit dem Tankwart sprachen und aussteigen, um irgendwie die Situation zu lösen, kam auch nicht in Frage (selbst nicht für meinen Mann). Schlussendlich fuhren wir langsam davon, fragen uns aber bis heute, wie wir hätten reagieren sollen. Wenn man ein paarmal mit namibischen Behoerden zu tun hatte (vor allem mit Natis und Home Affairs), wird einem irgendwann klar was die einzige "Waffe" gegen solche Aufdringlichkeiten ist: Ignorieren. Und zwar komplett. Nicht ansehen, nicht anfassen, und vor allem: nicht ansprechen. Niemals eine Diskussion anfangen, denn das bedeutet dass sie eine Chance wittern, durch Aufdringlichkeit zum Ziel zu kommen. Diskussionsbereitschaft wird als Schwaeche gesehen. Man muss, so schwer es auch fallen mag, den Blick fest auf den eigentlichen Ansprechpartner (in diesem Fall der Tankwart) richten und ausschliesslich ihn ansprechen. Alle anderen sind Luft. Die Sprache kennen und verstehen sie viel besser als irgendwelche Erklaerungen, die sowieso nicht in ihr Weltbild passen.Wenn mehr Touristen dies beherzigen wuerden, wuerde das Belagern auch weniger werden. Ich kann mir vorstellen, dass die meisten dann einfach rundum Geld verteilen, nur um endlich in Ruhe gelassen zu werden. |
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23 Jul 2021 14:26
#621617
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3. Juni – Etosha NP
Noch im Dunkeln klingelte der Wecker, denn wir wollten natürlich pünktlich mit Toröffnung los. Im schönsten Morgenlicht stillten unzählige Springböcke und Zebras ihren Durst am Bitterwater Wasserloch. Die Strecke zwischen Bitterwater und Sonderkop fanden wir landschaftlich super schön und wohin man auch schaute, es war immens viel los … Springböcke, Oryx, Gnus und mitten auf der Pad eine Löffelhundfamilie. Für uns eine Erstsichtung. Sie waren leider sehr scheu und rannten vor uns weg. Wir freuten uns (zu früh), als sie langsam wieder in unsere Richtung liefen, nachdem wir den Motor abgestellt hatten. Leider irritierte sie das Geräusch des Fensterhebers so sehr, dass sie sofort wieder Reißaus nahmen und uns nur die unscharfen (Beweis)Fotos durch die Frontscheibe bleiben. Selbst Schuld, wer sein Fenster zum Fotografieren zu spät öffnet. Es war ein richtig windiger Tag heute. Und das wurde am Sonderkop Wasserloch überaus deutlich: Der Staub wirbelte wie verrückt und „verschluckte“ teilweise fast alle Tiere, obwohl es doch auch hier so wahnsinnig viele waren. Danach ging es für uns auf direktem Wege nach Okaukuejo. Wir wollten uns auf unserem Campingplatz häuslich einrichten, etwas snacken, Abendbrot vorbereiten, damit wir abends ganz viel Zeit am Wasserloch hatten und am Nachmittag noch eine Runde drehen. Nebenbei bemerkt, der Campingplatz war ca. zu 20% gelegt. Eine himmlische Ruhe für uns, aber trotzdem auch sehr traurig das Land mit so wenigen Touristen zu sehen. Ein kurzer Besuch des Wasserlochs musste jetzt trotzdem schon sein und es lohnte sich. 3 Elefantenbullen verbrachten hier auch ihre Mittagspause. Zur Nachmittagspirsch schienen noch nicht alle ausgeschlafen zu haben… Die Schakale waren jedoch fleißig beim Einfangen ihres Abendmahls ... Heubschrecken und Grillen standen heute auf dem Speiseplan. Direkt am Wasserloch Gemsbokvlakte waren nur Strauße durstig, alle anderen ruhten bzw. schliefen in der Nähe. Olifantsbad und Aus waren wie leergefegt und so machten wir uns langsam auf den Rückweg. Aber wie es immer so ist: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Schon an Gemsbokvlakte vorbei, sah ich doch aus dem Augenwinkel ein großes graues Etwas, was sich langsam Richtung Wasserloch bewegte. Immer wieder schaute es sich vorsichtig in alle Richtungen um und wir wussten, dass die Zeit bald drängen würde. Aber so eine Sichtung kann man sich doch nicht entgehen lassen! Also mal wieder umgekehrt und am Wasserloch Stellung bezogen. Unsere Geduld wurde belohnt und wir erlebten ganz besondere Momente mit diesem Tier, ganz für uns allein. Mann, waren wir begeistert! Irgendwann rissen wir uns los und gerade noch rechtzeitig schafften wir es zurück ins Camp. Schnell ein Bierchen und Savanna geschnappt und auf zum camp-eigenen Wasserloch. Und was soll ich sagen: Uns erwartete ein krönender Tagesabschluss! Ein Verwandter unserer letzten Sichtung am Gemsbokvlakte Wasserloch wurde von einer ca. 25-köpfigen Elefantenherde, die wie aus dem Nichts aus der Dunkelheit heraus auftauchte, zeitweise verscheucht. Später, als die Ellis ihren Durst gestillt hatten und lautlos wie sie gekommen waren im Busch verschwanden, übernahmen die anderen Grauen wieder den Platz. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier … wir zählten bis zu 9 dieser imposanten Tiere zur gleichen Zeit am Wasserloch. Was für ein Abend! Erst kurz nach 23 Uhr krochen wir ins unser Bett. Ich weis, die Bilder sind nicht der Hit. Ich möchte sie aber trotzdem zeigen, weil es einfach so toll war und ihr euch so vielleicht doch ein bisschen in unseren Abend in Okaukuejo reinversetzen könnt. Übringens: Zur unserer Zeit in Namibia schien es, als ob (noch?) genügend Impfstoff vorhanden war .. zumindest in Okaukuejo: |
Letzte Änderung: 23 Jul 2021 14:37 von Ndlovu.
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27 Jul 2021 09:44
#621782
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makis schrieb:
Ndlovu schrieb:
Fenster schließen konnten wir auch nicht, weil wir mit dem Tankwart sprachen und aussteigen, um irgendwie die Situation zu lösen, kam auch nicht in Frage (selbst nicht für meinen Mann). Schlussendlich fuhren wir langsam davon, fragen uns aber bis heute, wie wir hätten reagieren sollen. Wenn man ein paarmal mit namibischen Behoerden zu tun hatte (vor allem mit Natis und Home Affairs), wird einem irgendwann klar was die einzige "Waffe" gegen solche Aufdringlichkeiten ist: Ignorieren. Und zwar komplett. Nicht ansehen, nicht anfassen, und vor allem: nicht ansprechen. Niemals eine Diskussion anfangen, denn das bedeutet dass sie eine Chance wittern, durch Aufdringlichkeit zum Ziel zu kommen. Diskussionsbereitschaft wird als Schwaeche gesehen. Man muss, so schwer es auch fallen mag, den Blick fest auf den eigentlichen Ansprechpartner (in diesem Fall der Tankwart) richten und ausschliesslich ihn ansprechen. Alle anderen sind Luft. Die Sprache kennen und verstehen sie viel besser als irgendwelche Erklaerungen, die sowieso nicht in ihr Weltbild passen.Wenn mehr Touristen dies beherzigen wuerden, wuerde das Belagern auch weniger werden. Ich kann mir vorstellen, dass die meisten dann einfach rundum Geld verteilen, nur um endlich in Ruhe gelassen zu werden. Makis, du hast Recht, aber es fällt uns einfach sehr schwer jemanden "respektlos" komplett zu ignorieren, so sind wir einfach nicht; auch nicht, wenn wir selbst eigentlich respektlos behandelt werden. Vor allem, weil ich die mehr oder weniger große Not schon irgendwie verstehen kann. In SA ist uns das in diesem Ausmaß noch nie passiert. Vielleicht auch, weil mein Mann in SA in seiner Muttersprache antworten kann und er so nicht mehr als Tourist angesehen wird. Für uns als "gemischtes" Paar macht es schon einen Unterschied, ob wir in SA oder NAM unterwegs sind in Bezug darauf, wie wir auf andere Menschen wirken. Das spüren wir deutlich. Jedenfalls verteilen wir NIE einfach nur so Geld. Aber ich glaube auch wie du, dass es viele Touristen gibt, die das leider genauso handhaben und alles nur noch verschlimmern dadurch. |
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