THEMA: Namibia Rundreise zwischen Etosha, Fish River, KTP
06 Jul 2021 07:29 #620431
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hallo Klaus,
schön , dass es endlich wieder weitergeht. Hatte das garnicht mehr im Gedächtnis mit den 2 Reifenpannen, zum Glück schnell das Problem gelöst und Ladas gute Laune kam zurück.
Keine schreibfaule Woche wünscht Dir
Hanne
Grüsse an Lada
8 x Südafrika,1x Zimbabwe, 22x Namibia, 4x Botswana, 1x Lesotho, 1 x Swasiland
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06 Jul 2021 10:04 #620439
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Hallo Hanne,
es waren nicht nur 2 Reifen...
weiteres kommt später.
VG
Klaus
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07 Jul 2021 09:37 #620489
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Lüderitz, Kolmannskuppe und Diaz Point

Auf unserer Rundreise durch Namibia hatten wir zwei Nächte in Lüderitz eingeplant um die Stadt und ihre Umgebung zu erkunden. Nach mehr als zwei Wochen Dürre und Wüste freuten wir uns endlich auf Wasser.

Lüderitz
Lüderitz liegt an einer natürlichen Bucht, geschützt durch die Lüderitz Halbinsel und durch die Haifisch-Insel. Neben dem Tourismus und Diamantenabbau leben die rund 12.000 Menschen (bis 20.000 je nach Quelle) hauptsächlich von der Fischerei, der Austernzucht und dem Hummerfang. Der Name Lüderitz basiert auf dem Kaufmann Adolf Lüderitz, welcher dem Nama-Häuptling Joseph Fredericks 1983 das Gebiet in der Hoffnung auf Bodenschätze abkaufte. Er hatte damit den Grundstein für Deutsch-Südwestafrika gelegt. Lüderitz wird deshalb auch als Keimzelle der deutschen Kolonialherrschaft bezeichnet. Der deutsche Einfluss ist an allen Ecken der Stadt deutlich zu erkennen.
Bei unserer Ankunft wurden wir mit kühlen 20 Grad und leichtem Wind empfangen. Es war der erste Tag wo wir wärmere Sachen brauchten. In Lüderitz herrscht ein Klima mit wenigen Niederschlägen bei Tagestemperaturen, je nach Jahreszeit, zwischen 10 und 30 Grad. Küstennebel und stürmische Atlantikwinde sind zusätzlich Teil des harschen Klimas.

Blick von Shark Island auf Lüderitz

Lüderitz -Shark Island

Wie schon im letzten Bericht erwähnt, war es Samstag 16:00 Uhr und die Stadt lag wie ausgestorben vor uns. Der gewünschte Tourismus zur Belebung der Wirtschaft findet in der Realität wohl nicht statt. Wir hatten eher den Eindruck in einer Filmkulisse gelandet zu sein.

Lüderitz -Felsenkirche

Lüderitz Waterfront im morgendlichen Dunst

Lüderitz, gepflegte Anwesen

Restaurants in Lüderitz
Es gibt in Lüderitz zwar einige Restaurants mit vielversprechenden Bewertungen, wir wurden aber in unserem Tatendrang ausgebremst. Samstag und Sonntag Abend sind fast alle Lokale geschlossen.
Nach einiger Recherche fanden wir das Portuguese Fishermann. Der Besitzer, ein ausgewanderter Portugiese, kümmerte sich proaktiv und dennoch unaufdringlich um uns, seine Empfehlungen sollte man nutzen. Der fangfrischer Thunfisch war köstlich. Das Personal ist sehr engagiert und nett. Alles in allem eine erfrischende Begegnung in einem sehr authentischen kühl und nüchtern gehaltenen Ambiente. Uns hatte allerdings die Geschwindigkeit des Service gestört. Die Vorspeise war noch nicht vertilgt und schon wurde die Hauptspeise serviert, alles in Rekordzeit, trotzdem können wir das Lokal bezüglich seiner Qualität empfehlen.

Am zweiten Abend hatten wir vorsorglich im Penguin Restaurant im Nest Hotel reserviert. Das Ambiente eines Hotels ist zwar nicht unser Favorit, dafür überzeugte uns aber die Qualität und der Service. Austern und Salat mit scharfen Hähnchenstreifen als Vorspeise gefolgt von King klipp à la Nest und indischen Meeresfrüchte, da gab es nichts zu meckern. Der Preis ist zwar am oberen Ende angesiedelt, die Qualität und der Service rechtfertigen es aber.

Dinner im Nest Hotel -Austern

Dinner im Nest Hotel -Indische Meeresfrüchte

Kolmannskuppe / Kolmanskop
Die „goldenen Jahre“ der nach dem Kaufmann Lüderitz benannten Stadt begannen 1908 mit dem Fund von Diamanten. Der einstige Prunk lässt sich in der Geisterstadt Kolmannskuppe, in afrikaans Kolmanskop vor den Toren von Lüderitz erahnen, wo der Wind den Wüstensand durch die Häuser bläst. Mit der Verlagerung des Diamantenabbaus in den Süden nach Oranje war es ca. 1960 schnell mit dem Prunk vorbei.
Gleich für den frühen Morgen hatte ich den Besuch von Kolmannskuppe geplant. Da am Sonntag nur eine Führung um 10:00 Uhr angeboten wird, konnte ich es langsam angehen lassen. Das Wetter tat sein übriges, nass und kalt zog der Nebel vom Meer herein, 12 Grad bei angesagten maximal 16 Grad waren nicht gerade einladend. Nach einem kräftigen Kaffee und ausgiebigen Frühstück war zwar mein Body auf Touren gekommen, der Nebel wollte aber nicht weichen. Lada beschloss deshalb, dies sei ein Ausflug nur für mich.

Dick verpackt kam ich kurz vor 10:00 Uhr am Gate an, zahlte den Eintritt und parkte auf dem Parkplatz vor dem Hauptgebäude, in dem sich Café, Souvenirshop, Festhalle und Kegelbahn befinden. Es waren noch nicht viele Leute vor Ort, als aber eine größere deutsche Reisegruppe ankam, ahnte ich schlimmes. Die in deutsch angebotene Führung war deshalb mit rund 40 Teilnehmern nicht zu gebrauchen, weshalb ich mich der englischen Führung mit etwa 10 Personen anschloss.

Der Führer war zwar informativ, aber leider unengagiert und die Sonne war wohl der Meinung, sie müsse sich ihm anschließen und kämpfte weiter mit dem Nebel. Beeindruckt war ich von dem Lebensstil unsere Landsleute. 30 deutsche Familien mit ihren 44 Kindern lebten dort in Saus und Braus. Die rund 800 einheimischen Arbeiter lebten dagegen 300 m entfernt in einfachen Baracken. Die Gebäude zeugen noch heute vom Prunk der damaligen Tage. Nun leben nur noch Schlangen, Skorpione und sonstiges Getier in den Ruinen, welche speziell bei Fotografen als Lost Places beliebt sind.
Um 11:00 Uhr hatte ich Glück, ein frischer Wind greift in den Kampf zwischen Sonne und Nebel ein und vertreibt das kühle Nass. Auch die große Reisetruppe, von ihrem Führer zum Aufbruch angetrieben, verschwindet und es kehrt Ruhe ein. Fotos ohne störende Elemente waren dann möglich.

Kolmannskuppe, Bahnverbindung war einmal

Alte Bahn von Kolmannskuppe nach Lüderitz


Kolmannskuppe – Geisterhäuser

Lüderitz Halbinsel
Nach einer kurzen Stadtrundfahrt durch menschenleere Straßen waren wir uns einig, ohne Leben fehlt jegliche Attraktivität, dann doch lieber in die Einsamkeit zu der Lüderitz Halbinsel. Sie ist ein Naturschutzgebiet mit kleinen Buchten, unberührten Stränden und schönen Lagunen, an denen es u.a. Flamingos zu sehen gibt. Es sind zwar nur knapp 22 Kilometern bis zu dem stets windumtosten Diaz Point, für den Ausflug hatten wir reichlich Zeit eingeplant. Die Piste ist ruppig, lohnt aber wegen ihrer spektakulären Ausblicke und der Vielzahl von einsamen Buchten.


Fahrt zur Stormvogelbucht


Flamingos in der Lüderitz Bay

Picknick an der Messemb Bay
Die einsamen östlich gelegenen Buchten sind herrliche Plätze und laden zum Verweilen ein. Bei unserem Besuch am späten Mittag waren wir die einzigen Besucher und konnten die Landschaft, das Meer und die Vögel genießen. Bei einem Gläschen kühlen Rose und Leckereien aus unserem Vorrat war die Messemb Bay der ideale Picknickplatz. Unser Vorhaben ein frisches Bad zu nehmen gaben wir aber schnell auf. Durch den kalten Benguelastrom liegen die Wassertemperaturen nur zwischen 10 und 16 Grad, nichts für Warmduscher. Fische lieben jedoch das kühle nährstoffreiche Wasser und sorgen für eine gute Einnahmequelle der Fischer.

Fischerhütte in der Messemb Bay

Picknick in der Messemb Bay

Diaz Point
Der Diaz Point an der Spitze der Halbinsel erinnert an den portugiesischen Seefahrer Bartolomeu Diaz welcher hier 1487, als erster Europäer an Land ging und eines seiner mitgebrachten steinernen Kreuze für die portugiesische Krone errichtete. Eine Nachbildung ist heute dort zu sehen. Laut Reiseführer erreicht man die Spitze über einen Holzsteg, leider stehen davon nur noch Fragmente. Der Wind und die Wellen haben den größten Teil mitgenommen. Zu unserem Glück war Ebbe und der Wellengang mäßig und wir konnten trockenen Fußes den Aussichtspunkt erklimmen.
Tipp: Wer einen Besuch plant sollte sich unbedingt den Gezeiten-Kalender anschauen, ob die Brücke je wieder errichtet wird steht in den Sternen!

Reproduktion des alten Kreuzes am Diaz-Point

Ausblick vom Diaz-Point

Reste der Holzbrücke zum Diaz-Point

Möven am Diaz-Point

Abschied von Lüderitz im Garden Cafe
Vor unserer Weiterreise am Montag Richtung Fish River Canyon statteten wir noch dem Garden-Café einen Besuch ab. Wir wollten das Frühstück in dieser einzigartigen Atmosphäre genießen. Als wir um 8:00 Uhr dort eintrafen hatten wir Glück, es wurde gerade geöffnet. Das Garden-Café ist von außen eher unscheinbar aber von innen ein wunderschönes Café, es ist der Hit! Im sonst eher kargen Lüderitz eine echte Oase. Man kommt rein und will nie wieder raus. Diese ruhige & gemütliche Atmosphäre inmitten von tropischen Pflanzen und Tieren, in Kombination mit dem sensationellen Kaffee & Kuchen, nimmt jeden in seinen Bann. Ein schöner Abschied von Lüderitz und jedem zu empfehlen.



Lüderitz -Garden Cafe

Weiter geht es zur Alte Kalköfen Lodge….
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07 Jul 2021 11:29 #620497
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Oh ja, das Garden-Café in Lüderitz.
Die gemütlichste Location an der Küste.

LG Alm
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09 Jul 2021 11:51 #620658
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Alte Kalköfen Lodge, ein Juwel im Nirgendwo

Von Lüderitz geht unsere Namibia Rundreise weiter zur Lodge Alte Kalköfen. Nur 250 km auf Asphalt hatten wir vor uns, ein Katzensprung für namibische Verhältnisse. Mit Regen und Nebel am frühen Morgen verabschiedete sich Lüderitz. Schnell noch im Supermarkt die Vorräte aufbessern und ab Richtung Osten. Erstmalig auf unserer Reise musste der Scheibenwischer seiner Bestimmung nachkommen. Etwa 40 km von der Küste entfernt, konnte sich die Sonne durchsetzten und die Namib ihren Reiz entfalten.

Regen und Nebel in der Namib

20 km Wildpferde

Wildpferde von Aus
Bei unserer Anreise nach Lüderitz hatten wir Pech und am Wasserloch von Garub keine Wildpferde angetroffen. Klar, dass wir einen zweiten Versuch starteten. Am frühen Morgen rechneten wir uns gute Chancen aus. Bereits bei der Anfahrt zum Unterstand wurden wir von Pferden ohne jegliche Scheu begrüßt. Die Nüstern an die Scheibe gedrückt oder wenn man nicht vorsichtig war gleich den ganzen Kopf ins Auto gezwängt versuchten sie „Futter“ zu erwischen. Das Verhalten scheint Erfolg zu haben.
Etwas oberhalb des Wasserlochs wurde für die Besucher eine Aussichtsplattform erstellt! Die Pferde haben den Platz inzwischen okkupiert und marschieren munter zwischen den Besuchern herum. Die Pferde haben sich inzwischen mit den Touris „angefreundet“. Meine liebe Frau konnte da natürlich nicht widerstehen, zwei Äpfel wanderten so in die Mägen der dürren Kerle. Als wir zusammen mit einem anderen Wagen den derart umfunktionierten Ort verließen, wurden wir noch einige Zeit von den bettelnden Pferden begleitet. Ob wir ihnen einen Gefallen getan haben?



Wildpferde von Aus

Auf eintöniger Straße (B4) ging es dann weiter zu unserer Lodge, dabei darf ich anmerken, dass auf einer solchen Straße ohne „versteckte Steine“ ich wieder ans Steuer durfte.

Alte Kalköfen Lodge
Die Lodge liegt ungefähr 2 km von der B4 entfernt, direkt an der Bahnlinie. Eine ruhige Lage bezüglich der Straße. Die Bahn stört die Ruhe aber auch nicht, nur „sehr selten“ fährt dort ein Zug. Wie man uns berichtete wird eine Personenbeförderung nicht angeboten. Einzige Ausnahme ist ein Zug welcher alle paar Monate als reine Touristenattraktion vorbeikommt. Wir hätten die Bahnlinie wahrscheinlich gar nicht bemerkt, wenn nicht ausgerechnet während unseres Aufenthaltes ein Zug vorbeigefahren wär. Am Abend war ein grollen zu vernehmen und der Bummelzug tuckerte an der Lodge vorbei.

Alter Kalkofen

der letzte Tankstop liegt etwas zurück

Der Name der Lodge leitet sich von den beiden alten Kalksteinöfen auf der Lodge ab. Einer der Öfen begrüßt gleich bei der Zufahrt die Gäste. Die Öfen sollen die ältesten Öfen in Namibia sein wobei der älteste 1906 gebaut wurde. Der aus diesen Öfen gewonnene Kalk wurde unter anderem zum Bau von Gebäuden in Kolmanskop, Lüderitz, Keetmanshoop und anderen Kleinstädten im Süden verwendet. 1970er wurde der Betrieb eingestellt und die Öfen sind inzwischen nur noch Fotomotive.

Alte Kalköfen, ein Juwel im Nirgendwo
Die Lodge ist dank der liebevollen Einrichtung mit allerlei Fundstücken aus alten Tagen ein einziges Fotomotiv. Das Gelände und die Räume sind unheimlich geschmackvoll und kreativ gestaltet.

Parkplatz direkt vor dem Bungalow

Innenausstattung der Bugalows auf Alte Kalköfen

Speiseraum mit viel Liebe zum Detail

Abendstimmung über der Lodge

Das Essen ist exzellent, ein köstliches Abendessen, alles von Hilde selbst zubereitet und das leckere Fünf-Sterne-Frühstück, "vergleichbares haben wir selten angetroffen. Spektakuläre Sonnenaufgänge und bizarre Wolkenbilder konnten wir während unseres Besuches bestaunen. Die Zimmer sind mit allem ausgestattet, was man braucht! Wir würden die Lodge jederzeit wieder besuchen, das nächste Mal aber für zwei Übernachtungen, es gibt soviel zu bestaunen. Den Pool haben wir nicht genutzt, die kalten Nächte hatten die Temperatur schon deutlich abgesenkt.
Ein Juwel im Nirgendwo in der Halbwüste zwischen Keetmanshoop und Aus.

Lithops auf Alte Kalköfen: Das bietet keine andere Lodge:
Die Alte Kalköfen Lodge beherbergt eine riesige Sammlung der berühmten „Lebenden Steine“ – Lithops. Lithops ist eine Gattung sukkulenter Pflanzen aus der Familie der Mittagsblumengewächse und sind nur im südlichen Afrika, in Botswana, Namibia und Südafrika zu finden. Die Betreiber Hilde und Frikkie besitzen die einzige offizielle Lizenz um diese überaus seltenen, geschützten Wüstenpflanzen zu sammeln. Zusätzlich züchten sie diese Pflanzen in ihrem Lithoparium. Ich habe als Kakteenliebhaber selber mal versucht Lithops zu züchten aber ohne erfolgt und konnte nun feststellen welcher Sachverstand dazu erforderlich ist!

Blick ins Lithoparium mit tausenden von Pflanzen

Das für Gäste offene Lithoparium ist ein Besuchermagnet! Im Lithoparium findet man unzählige Sorten, davon einzelne, die man sonst in keiner Sammlung, sondern nur in der Wildnis findet! Von Februar bis Mai können Besucher die kleinen „Steine“ sogar blühen sehen, wir waren in der richtigen Zeit dort und konnten Unmengen von blühenden Steinen in ihrer Farbenpracht bewundern.





Ein spektakulärer Sonnenaufgang bei kühlen 16 Grad und irrem Wolkenbild am Himmel, da wären wir gerne noch geblieben, der Fish River Canyon wartete aber auf uns.

Sonnenaufgang, Farbenpracht am Himmel
Anhang:
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Fish River Canyon, Naute-Damm und Ai-Ais

Der Fish River Canyon und sein Umland mit Naute-Damm und Ai-Ais sind die südlichsten Ziele unserer Reise in Namibia. Um alles in Ruhe zu erkunden hatten wir uns für zwei Tage in der Canyon Lodge eingebucht. Im Süden waren die Temperaturen bereits Ende Mai empfindlich kühl. 9 Grad bei starker Bewölkung am Morgen, da will man so schnell nicht aus dem warmen Bett schlüpfen! Nachdem wir unsere wärmsten Sachen heraus gekramt hatten und vorsichtig die Nase vor die Tür gestreckt hatten, wurden wir von einem spektakulären Sonnenaufgang begrüßt. Gestärkt von dem 5 Sterne Frühstück der Kalköfen Lodge erwachten nach reichlich Kaffee unsere Lebensgeister und der Tatendrang.
192 km lagen vor uns, Petrus war uns aber nicht gut gesonnen und die Sonne versteckte sich hinter den Wolken, 16 Grad mehr war nicht drin und die Klimaanlage unseres Hilux musste als Heizung herhalten. Ursprünglich wollten wir in Seeheim auf die F605 abbiegen, wovon man uns auf der Lodge aber abgeraten hatte, da die Strecke in einem sehr schlechten Zustand sei.

Naute Damm
Die Strecke am Naute-Damm entlang war uns aber eine gute Alternative. Der Naute-Damm ist die drittgrößte Talsperre des Landes, welche den Löwenfluss aufstaut. Laut Reiseführer ein vogelreiches beliebtes Naherholungsgebiet in der Region. Die Landschaft war zwar ansprechend, dafür aber reichlich Müll an den Picknick-Stellen. Wir waren frustriert! Die Besucherterrasse war wie ausgestorben und das Federvieh zumindest in dieser Jahreszeit nicht zu sehen.

In der Nähe des Stausee befinden sich große landwirtschaftlich genutzte Flächen, welche das Wasser des Stausees nutzen. Eine große Dattelpalmen-Plantage und Rebstöcke säumen den Weg.

Naute Staudamm

Wasserdurchfahrt zum Naute Damm

Naute Stausee

Naute-Kristall Destille
Direkt an der Piste gelegen lockte uns die Schnaps-Brennerei Naute Kristall an. Feinste Edelbrände aus Dattel, Granatapfel und Kaktusfeige werden dort hergestellt und können in den Verkaufsräumen verköstigt werden. Ein Mädel aus Stuttgart versorgte uns mit reichlich Hintergrundinformationen. Sie war für drei Monate dort um ihr Praktikum im Weinbau zu absolvieren. 365 Tage Sonne und das extrem trockene und milde Klima Namibias sind der Garant für die Qualität der Früchte und der Edelbrände. Selber trinke ich fast nie einen Schnaps. Bei dem Dattelschnaps konnte ich jedoch nicht widerstehen, er war einfach köstlich. Zusammen mit einem Grappa, dort unter dem Namen Nappa geführt, wanderten die Flaschen als Mitbringsel ins Gepäck.


Naute Kristall Cellar and Distillery

Canyon Roadhouse
Das wahrscheinlich schrägste & lustigste Roadhouse im südlichen Afrika lockte uns als Nächstes an. Das Canyon Roadhouse war wohl vor langer Zeit eine Tankstelle, der Sprit ist heute sicherlich nicht mehr das Wichtigste. In der Raststätte dreht sich alles um das Auto oder besser um alte Rostlauben. Überall verstreut finden sich alte Fahrzeuge und Teile, die in die Anlagengestaltung integriert sind. Echte Hingucker und immer wieder was zum Schmunzeln.

Die Bar ist einfach herrlich schön, bunt und schräg, voller inspirierender und lustiger Schilder. Einfach herrlich! Selbst die Toilette ist ein Hingucker, aber Achtung wer die Pandora Box öffnet brauch sich nicht zu wundern, wen in der Bar danach alle hämisch Lachen. Eine Klingel macht alle darauf aufmerksam, dass jemand die Finger nicht von der „Box“ lassen konnte. Auch bei den Damen ist eine äquivalente Falle aufgestellt!
Das Roadhouse ist auch für Durchreisende ein Muss für einen Zwischenstopp.

Parkzeit überschritten!

Bar im Canyon Roadhouse

Canyon Roadhouse

Herrentoilette, Finger weg von Pandora’s Box

Canyon Lodge am Rande des Fish River Canyon
Schon der erste Anblick des blühenden Gartens, aus dem das uralte und in den Farben der Landschaft wundervoll restaurierte Farmgebäude herauszuwachsen scheint, verursacht Herzklopfen. Eingepasst in die gewaltige Kulisse rostbrauner Granitfelsen ruhen die 30 Bungalows und vor jedem einzelnen liegt die grenzenlose Weite des Gondwana Canyon Parks.

Empfang der Fish River Canyon Lodge

Alle Bungalows sind harmonisch in die Felsen integriert
Wir hatten Dank der Empfehlung unserer Freundin Hanne den Bungalow 25 gebucht, die Lage war der Hammer. Einsam in exponierter Lage mit einer Terrasse wo man einfach nur Relaxen will, dazu der Blick in die Steppe. Die Lodge lies keine Wünsche offen.

Bungalow 25 mit Blick in die Steppe

Innenausstattung Bungalow

Beim Spaziergang durch die Anlage gibt es immer wieder was zu entdecken, unter anderem auch den abseits gelegenen herzförmigen Pool welcher auf halber Höhe aus den Felsen wächst. Bei der winterlichen Temperatur von Luft und Wasser konnten wir uns nur überwinden, die dicke Zeh hineinzustrecken. Außer uns ließ sich nur noch ein Rothase am Pool blicken. Fotografieren lassen wollte sich der scheue Geselle aber nicht.

Pool der Fish River Canyon Lodge
Klippschliefer, welche die Felsenlandschaft lieben, waren dagegen viel zutraulicher und an allen Ecken, besonders hoch oben auf den Felsen, in Unmengen anzutreffen. Auch die am Naute-Damm vermisste Vogelwelt fühlte sich in der Anlage wohl. Dass es auch größer geht, durften wir nach dem Dinner erfahren, nur wenige Meter von uns entfernt beäugte uns eine neugierige Oryx Antilope im Dunkel der Nacht. Wir waren zumindest mehr erschrocken wie das prachtvolle Tier, es hatte wohl Erfahrung mit den Gästen.

Rund um ein loderndes Feuer im offenen Kamin durften wir uns zum Dinner an dem reichhaltigen Buffet bedienen. Auch das Frühstücksbuffet ließ keine Wünsche offen. Wir würden die Lodge jederzeit wieder buchen.

Sonnenuntergang vor Bugalow 25

Fish River Canyon
Gemütlich starteten wir um 9:00 Uhr, um den Canyon zu besuchen. Eile war nicht vonnöten da das Licht den Canyongrund erst etwa zwei Stunden nach Sonnenaufgang erreicht. Die Lodge liegt nur etwa 30 Minuten (10 km) vom Hoab Gate entfernt, wo wir unser Permit erstanden. Vom Gate aus ging es zuerst zur zentralen Aussichtsplattform, wo reichlich Informationstafeln zur Geologie des Canyon zu finden sind. Der Fish River, diese namibische Natursensation, lässt einem den Atem stocken, wenn er es nach rund 650 km endlich geschafft hat, den zweitgrößten Canyon der Erde aus den Bergen zu spülen. 27 Kilometer breit, 550 Meter tief. Erfreulich war, dass nur wenige Besucher die Plattform frequentierten. Leider war zu dem Zeitpunkt die Sonne noch die meiste Zeit hinter Wolken versteckt. Vorteilhaft war aber, dass immer wieder Lücken im Wolkenfeld die Sonne als Lichtspot den Canyon partiell beleuchtete.


Blick in den Canyon

Nach einigen Fotos ging es deshalb weiter zum nördlichsten Punkt, wo der Einstieg für Wanderungen hinunter zum Fischfluss liegt.

Die Sonne hatte dort Erbarmen mit uns und die dicken Jacken konnten langsam geöffnet werden. Das Licht ließ auch den Canyon erstrahlen und eindrucksvoll lag diese gigantische Felsformation zu unseren Füßen. Wir konnten uns kaum satt sehen und wären wahrscheinlich noch länger geblieben, wenn nicht ein Bus seine Ladung Besucher herangekarrt hätte. Für uns ein Grund dem Ansturm zu weichen und in vielen kleinen Etappen langsam am Cayonrand Richtung Süden zu fahren. Einzelne kleine Wanderungen zwischen großen Kakteenfeldern und Felsen bis zum steil abfallenden Abgrund eröffneten immer wieder andere Blickwinkel. Die Felsen erstrahlten in den unterschiedlichsten Farbnuancen und der nun blaue Himmel mit seinen Wolkenbildern waren ein irrer Kontrast. Angenehm war, dass sich nur wenige Besucher in den südlichen Teil verloren.

Wanderung am Rande des Canyon

Einstieg zur Wanderung entlang des Fish River

Satt von all den Eindrücken ging es dann zurück, um den Nachmittag zur Besichtigung von Ai-Ais zu nutzen.
Tipp: Man sollte den Canyon am besten Vormittags besuchen, der Nachmittag ist ungeeignet da dann die Sonne den Canyon nicht mehr ausleuchtet.

Ai-Ais

C10 nach Ai-Ais
Die Strecke vom Canyon führte über eine gut ausgebaute Pad mit minimalem Verkehr bis zur Ai-Ais Rezeption, wo wir unser Permit kauften. Vom Timing lagen wir richtig und steuerten zuerst den schön gelegenen Picknickplatz am Rande des Campground an. Sattes Grün am Flussufer im Kontrast zu den schroffen Felsen, eine erfrischende Abwechslung. Einige wenige Besucher aus Südafrika sowie eine Gruppe Baboons waren die einzigen Besucher, ein idyllischer Platz.

Sandschollen des Fish River

Gestärkt machten wir uns dann auf zu einer kleinen Wanderung flussaufwärts. Der Fluss war zu einem Rinnsal geschrumpft und ausgetrocknete Sandschollen zerbrachen unter unseren Füßen. Für die Vegetation war aber genügend Wasser vorhanden, um die grüne Oase zu speisen. Durch einen Staudamm etwas oberhalb, wird heute versucht das kostbare Nass zu speichern. Die Trockenheit der letzten Jahre hatte aber dazu geführt, dass der Stausee so gut wie kein Wasser führte.

Staudamm des Fischfluss (Fish River) bei Ai-Ais

Fischfluss (Fish River)

Das Highlight von Ai-Ais sind die Warmquellen, Ai-Ais bedeutet in der Sprache der Nama „der Platz, der sehr heiß ist“. Das Wasser der Quellen ist 65 ºC heiß und soll gut gegen Rheuma helfen. Den Finger sollte man aber besser nicht hineinstecken. Dem Pool und dem Restaurant der Lodge statteten wir zwar einen Besuch ab, das Ambiente war aber wenig einladend, da ist reichlich Luft nach oben und wir waren froh, dass wir uns nicht für diese Lodge entschieden hatten.

Ai-Ais Heiße Quellen

Zurück in der Canyon Lodge, genossen wir später diese um so mehr.
Weiter geht es nun über Keetmanshoop zum Köcherbaumwald des Mesosaurus Fossil Camp.
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