THEMA: Kaoko, Küste & Kunene - kurz und knackig
04 Mai 2021 20:59 #614885
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PROLOG ...oder unverhofft kommt oft.

Trotz einiger Unsicherheit im Hinblick auf die pandemischen Belage, haben wir uns (Vaccine sei Dank) Ende Maerz kurzfristig entschlossen den lange gebuchten Eurowing-Flug anzutreten und "mal zu schauen was so geht".
Nachdem die ein o. andere Option aus dem ein o. anderen Grund nicht gejobbt hat, konnten wir uns schliesslich sehr kurzfristig einer suedafrikanischen Reisegruppe anschliessen.
Eigentlich wollten wir nur an die Skelett-Kueste.
Aber seht selbst was es fuer eine Perlenkette an Highlights geworden ist.
Ich hab eine 10 minuetige kleine Dia-Schau zum Streamen unten gelinkt.
Der dramatische Bogen ist also kurz gespannt.
Nur kurz zu den manchmal etwas geschmaehten Afrikaanern:
Ja, es stimmt. Sie sind laut und trinkfreudig !
Wir haetten uns fuer unserer Tour letztlich aber keine besseren Gefaehrten wuenschen koennen.
Die Out-Door und Off-Road Skills setzt man ja irgendwie schon fast selbstverstaendlich bei den nativen Suedafrikanern voraus.
Erstaunlich war fuer uns die Freundlichkeit und der Respekt untereinander - auch uns gegenueber.
Und diese besondere Faehigkeit in einem teilweise aussichtslos erscheinenden Chaos (z.B. von festgefahrenen Fahrzeugen) cool zu bleiben, ein Bier zu trinken und ploetzlich wie auf ein geheimes Signal, als wuerde die Gruppe einer lautlosen choreographischen Regie gehorchen, daran zu gehen in kürzester Zeit alle wieder flott zu kriegen.
Dabei kam alles zum Einsatz was es so an "Recovery" Techniken gibt.
Die "Winch" hatte ich bislang ueberhaupt noch nie im Einsatz gesehen oder benoetigt - bei DIESER Tour war sie fast Standard.
Ebenso die eleganten "kinetic straps" - einfach Wuppen, Zack.
Erstaunt hat uns, dass mehrmals taeglich in der Gruppe gebetet wurde.
Bei afrikaans sprechenden Suedafrikanern habe ich das auch schon frueher erlebt.
Viel verstanden haben wir zwar nicht, uns aber trotzdem schnell an diese kleinen Momente der bewussten Rueck- und Vorschau auf den Tag gewoehnt.

Unser Fazit:
Irgendeinen Schutzengel muessen wir da wohl gehabt haben - so viel Glueck und schoene Erlebnisse am laufenden Band.
Baie Dankie, wem auch immer !

Falls ich ein gewisses Interesse geweckt habe, hier meine kurze Zusammenfasserei.
Auf der Suche nach einem aussagekraeftigen Titel, dachte ich mir ich nenne sie einfach mal:

KLICK: The Winch
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Piet

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06 Mai 2021 13:11 #615120
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Teil1: AM ANFANG WAR DIE ANFAHRT



Der 1. Tag war unspektakulaer und ziemlich grün. Es ging von Winduk zum Camp Madisa, nördlich vom Branderg-Massiv. Um die Teerstrassen weitgehend zu vermeiden bogen wir kurz nach Windhuk auf die D1958 ab. Eine gute Wahl, wie sich zeigte. Weiter entlang der Diretissima via Omaruru zum Camp.
Damit hatten wir den Distrikt Erongo verlassen und waren schon im Distrikt Kunene.
Am nächsten Morgen (trainingshalber) dem Flussbett gefolgt. An den bekannten geologischen Sehenswuerdigkeiten (burnt Mountain, Orgelpeifen) entlang gings durchs Damaraland bis wir auf den “vet fence“ bzw. die Suedgrenze der Torra Conservancy stiessen. Einfahrt in den Skelettkuesten-Park am Springbock-Wasser-Gate. Spaeter sind wir der Kuestenlinie bis Terrace Bay gefolgt: letzte Tankstelle vor dem Kunene. Die Herausforderung lag darin den Tankwart zu finden. Wegen allerlei individueller Zusatztanks, die unsere Fahrzeuge in- und aufgebaut hatten, hat das dann auch etwas laenger gedauert.

Anmerkung zum Treibstoff:
der Spritverbrauch ist ziemlich verschieden nach Fahrzeug- und Motortyp. Ich empfehle eine gruendliche Kalkulation incl. Sicherheitsreserve. Bei mir waren das 200 L. Der Serientank reicht also nicht.
Unser Guide hatte zwar 80 Liter Reserve „fuer alle“ dabei, wie er der Truppe zur Beruhigung versicherte. Die hat er letztlich aber fuer sich allein gebraucht und zusaetzlich meine 20L Jerry-Can geschnorrt. So kanns gehen.
Einige Suedafrikaner hatten einfach nur Kunststofftanks auf dem Dachgepaecktraeger festgezurrt, vorzugsweise direkt ueber dem Tank-Einfuellstutzen. So liess sich dann mit einem simplen Plastikschlauch des abends eine Schwerkraft-Betankung durchfuehren. Die ein o. andere Sauerei eingeschlossen. Fuer mich waer das eher nix. Hat aber funktioniert.



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06 Mai 2021 13:17 #615121
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TEIL 2: Eintritt Erlaubt !

Als endlich alle Tanks voll waren dunkelte es bereits. Die „Campsite“ war aber erst bei Moewe Bay, d.h. wir hatten noch ne klein Nachtfahrt. Es handelte sich um ein sog. „dry camp“ also mit genau nichts an Infrastruktur.
Da es auch noch kalt und windig war hatten einige Teammitglieder schon ganzschön Stress bis die Zelte in schwarzer Nacht aufgebaut waren („Vorhölle !“ „Kälte/Nahtod“), naja !
Die Tiersichtungen beschraenkten sich auf angenagte Seehundkadaver ueber die man beim Austreten stolperte.
(Ich schreib das nur weils so war – und Ihr das wissen wolltet).
In solchen Momenten war der Umstand segenswert, dass wir eine sehr gute Betreuung hatten. Wir wurden verkoestigt und mussten auch nicht abspuelen.
Trotzdem zog es an diesem Abend alle subito ins umtoste Zelt.


(lt. Google Earth)

Anmerkung zur Skelettkueste:
Ich hab hier mal ein paar Infos zusammen getragen, „kuratiert“ wie man heute geschmeidiger sagt.
Der Namib-Skelettküste-Nationalpark ist d. 8-groesste Schutzgebiet der Erde. Er reicht vom Oranje bis zum Kunene ueber mehr als 1500 km, misst aber an der schmalsten Stelle nur ca. 25 km.
Er wird in Verwaltungsgebiete eingeteilt. Das noerdlichste heisst Skelettkueste.
Dieses Verwaltungsgebiet wird wieder unterteilt.
Suedlich von Swakopmund bis Torra Bay ist das allgemein zugaengliche Naherholungsgebiet und Anglerparadies.
Noerdlich angrenzend vom Ugab bis zum Kunene das Naturschutzgebiet.
Hier ist wiederum die suedliche Zone freizugaenglich, die nördliche darf nur in einem kleinen Gebiet unter Führung entsprechend konzessionierter Reiseunternehmen besucht werden.
Die Grenze liegt wohl irgendwo bei Terrace Bay.
Die Konzessionen werden anscheinend durch die emphemeren Fluesse von einandser abgegerenzt. Hä !?
Ich hab nachgeschaut ;-) d.h. „flüchtig, kurzeitig“. Karte s.u. Demnach gibt es auch ca. 6 diverse Veranstalter die solche Reisen anbieten und anscheinend auch jemand der ueber allen steht.
(das Konzessionswesen macht mir etwas Sorgen. Ich habe den Eindruck hier versuchen derzeit viele ihren Claim abzustecken, um am Goldrausch teilzuhaben. Ich hoffe es wird kuenftig hierdurch keine Beschneidung des Indivdualtourimus geben(!?).

Die Ephemeren sollte man eigentlich schon auswendig aufsagen koennen. Hier ein kl. Spickzettel.



weiter gehts mit Teil 3: A WALK IN THE PARK
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07 Mai 2021 17:35 #615311
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3. Teil: A WALK IN THE PARK

Die Strecke nach Norden ist meines Erachtens nicht so richtig schoen.
Weisser Himmel, blasse Farben, grauer Strand.
Da und dort mal ein Skelett o. Wrack liefern etwas Abwechslung.
Sogar Flugzeugwracks.



Aufregend war die Querung des Hoarusib, der von Puros kommend hier ziemlich breit muendete.
Wir liessen es deshalb ordentlich spritzen !
(Hier liegt uebrigens die exclusive Shipwreck Lodge nahebei am Flussbett.)

KLICK: Hoarusib

Wir entfernten uns dann mal f. 1 Tag von der Kueste und das naechste Dry-Camp war auch im Hinterland.







Dort trafen wir auf die Reste der Sarusas Mine, zu der es eine interessante Vorgeschichte gibt (Nachzulesen im Buch Namibia von Chris McIntyre). Es gab wohl bereits Pläne hier auch einen groesseren Hafen anzulegen, bevor sich die damalige suedafrikanische Verwaltung entschloss das Gebiet zu schuetzen und die touristischen Vermarktungsrechte unter strengen Naturschutzauflagen meistbietend zu vergeben.



Um diese Zeit ist der ganze Norwesten von Namibia im Rahmen des Odendaal-Plans verhackstückt worden um „Homelands“ wie Damaraland o. Kaokoveld zu schaffen. 1906 hatte der Skelettkuesten Park noch zum Etosha National Park gehört, der dann aus den gen. politischen Gruenden Mitte der 1960er Jahre stark geschrumpft wurde.

Zurueck an die Waterkant:


Das nexte Camp war fest installiert und lag schon nahe beim Kunene in den Dünen.
Dann standen wir ploetzlich an der „ruhigsten Ecke Namibias“ im auessersten Winkel zwischen Atlantik und Kunene und irgendwie war es bewegend kuenftig immer ein Bild im Kopf zu haben von dieser ansonsten unscheinbaren Landmarke.



Wie oft an der Benguela-Kueste hat sich stroemungsbedingt eine Sandzunge vor die Flussmuendung geschoben (prominentestes Beispiel f. diesen geologischen Mechanismus: Pelikan Point/Walfishbay a.d. Muendung des Kuiseb).



Die braunen Fluten des Grenzflusses wurden von der Brandung ordentlich aufgemischt.



Und irgendwie sahen wir dazwischen immer irgendwelche Wassertiere auftauchen.
Das allgemeine Raetselraten hatte ein Ende, als wir erkannten, dass sich da zahlreiche Meeresschildkröten in den Wellen tummelten, teilweise ordentliche Kaventsmaenner von schaetzungsweise mehr als 1 m Laenge.
Leider keine Fotos davon machbar.
Gerne waere ich noch laenger verweilt, aber das Tourmanagement ist streng einzuhalten.
Die Guides stehen mit der Vor- und Nachgruppe immer in Verbindung und direkte Kontakte gilt es zu vermeiden.

Auch scharrten die Gruppenmitglieder mit „Benzin im Blut“ schon ziemlich mit den Hufen:
Bis hierher sei ja alles nur „A walk in the Park“ gewesen, wann es denn jetzt „richtig“ losgehe ?

Kurze Zeit spaeter hatte sich der Wortfuehrer der Ralleyfraktion uebrigens mit einem „Nose-Dive“ selbst immobilisiert, da sich seine Stossstange zwischen Vorderrad und Radkasten verklemmte...

Weiter gehts mit Teil 4: Kunene-West (Dünen)
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Letzte Änderung: 21 Jun 2021 00:24 von crockydile.
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Teil 4: KUNENE WEST – DAS WANDERN IST DER DÜNE LUST




Erneut eine kurze Anmerkung zur Orientierung vorweg.
Der Kunene Fluss ist ca. 1200km lang.
Seine etwa letzten 300-400 km markieren die Grenze zwischen Angola & Namibia.
Diese Grenzstrecke kann man wiederum aus touristischer Sicht grob unterteilen in:

das westliche Drittel mit Dünen (bedingt befahrbar)
das mittlere Drittel mit Bergen (unbefahrbar)
das östliche Drittel zwischen den Wasserfaellen Ruacana und Epupa (D3700)

Das westliche Drittel ist „befahrbar“ liegt aber grossteils im konzessionierten Naturschutzgebiet.
Das östliche Drittel ist von einer Gravel Road flankiert, die juengst anscheinend ausgebessert wurde, so dass die Strecke von Swartbooidrif (T-Junction D3700-3701) nach Epupa jetzt von etwa 1 Tag Fahrzeit auf bequeme 3-4 Stunden verkuerzt wurde.
Das mittlere Drittel ist sehr gebirgig und kaum zugaenglich (Baynesberge*, Otjihipaberge).
Deshalb muss man auch einen mehr o. weniger grossen Umgehungs-Bogen fahren, wenn man sich auf der West-Ost-Achse bewegt.
*hier wird wohl demnaechst ein hydro-elektrisches Kraftwerk (Baynes-Projekt) verwirklicht, nachdem der urspruenglich geplante Bau eines Epupa-Staudammes ca. 2008 endgueltig am Protest der Bevoelkerung scheiterte.



Das obige Foto glaube ich mir selbst kaum.
Der harte Kontrast zwischen sandy Namibia bzw. der Region Kunene und rocky Angola bzw. dem Distrikt Namibe (btw: der angolanische Distrikt Cunene liegt weiter oestlich) sieht aus wie ein Fake Foto. Wir konnten uns an der surrealen Szenerie nicht satt sehen – traumhaft, im wahrsten Sinne.



Die Duenen der Skelettkueste zu befahren kam uns irgendwie schwieriger vor als im Sperrgebiet, obwohl sie weder hoeher noch steiler erschienen. Moeglicherweise war einfach der Sand weicher, jedenfalls erschien er uns an vielen Stellen ziemlich bodenlos.
Vielleicht hatte auch unser Guide keinen Plan? Zugegebener Massen handelt es sich natuerlich auch um Wanderduenen. d.h. die aufgezeichneten Tracks waren teilweise einfach von der Realitaet ueberrollt ? Vielleicht war auch Duenen-Vatertag gewesen ;-)
Zahllos jedenfalls die Recoverys, die insbesondere die tiefer liegenden Hiluxe brauchten, obwohl wir die Reifendrucke bis 0,7 bar absenkten (!). Letztlich war aber wie immer jeder mal dran - Teambuilding.
Manchmal gab es groteske Situationen in dem z.B. nacheinander alle Rettungsfahrzeuge im gleichen (Treib)Sand-Trichter stecken blieben, rund um den intialen Havaristen.
Die Afrikaaner hatten trotz (oder gerade deshalb?) mancher in Verlust geratener Autoanhangsgebilde ihren Spass und ich hab beim Zuschauen sehr viel gelernt ueber den Einsatz von Seilwinde und kinetic strap.



Warum auch immer – jedenfalls brauchten wir fuer die Duenen-Etappe doppelt so lange wie geplant und mussten ein ausserplanmaessiges Sand-Biwak aufschlagen.



Nach Verlassen des Parks versuchten wir zu den „Rapids“ vorzudringen, vermutlich sind damit Stromschnellen gemeint. Leider war jedoch die Zufahrt von 2 Sanddünen blockiert, die „das letzte mal noch nicht da waren“. C'est la vie.

Ueber den sog. „Roller Coaster“, die Achterbahn gings dann raus aus dem Sand...



...ins Hartman-Tal.



Persönlich fahr ich auf Sandduenen richtig ab – nicht nur in der Steilflaeche, dem Slipface ( Sorry Kalauer :laugh: SCNR)
Ich find sie einfach wunderschoen ! Da geht’s dann auch manchmal mit mir durch. Seid mir nicht böse...





...weiter gehts mit Kunene Ost und den Monte Negro-Wasserfällen
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10 Mai 2021 20:23 #615590
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TEIL 5: KUNENE OST - das grüne Band der Sympathie
bezueglich der Transitstrecke Kunene-West → Kunene-Ost bleib ich mal kurz angebunden.
Es ging im grossen Bogen durchs Hartman Tal gen Sueden, Green Drum, Orupembe, Opuwo.
Die bunten Faesser gehen auf die automobile Erschliessungs-Aera zurueck; hat wohl der alte van Zyl damals hier und dort deponiert weil sein Ford Pick-up ganz schön durstig war. Dazu spaeter mehr.


Die „Klipp Mannejies“ sind ja forumsbekannt.

Da der Huarusib unseren Weg mehrfach kreuzte (oder umgekehrt) gab es einige River Crossings zu ueberstehen - teilweise ohne unseren Guide, denn der musste wegen Treibstoffmangel zurueck bleiben (haett er mal besser bei Oom van Zyl aufgepasst wie man das macht :P ).
Fuer uns war das Vortrekken aber kein Problem, denn wir hatten ja unsere Südafrikaaners ;)

Clip-> KLICK

Trotzdem hat es unseren Zeitplan durchgeschuettelt wie einen Polo auf der Wellblech Pad.
Als wir ziemlich spaet auf der Opuwo Country Lodge/Campsite eintrafen waren nicht mehr alle Gruppenmitglieder gewillt die Zelte aufzuschlagen. Auch hatte ich das unbestimmte Gefuehl, dass wir inzwischen wie Socken riechen muessten („smell like socks“), so dass die gegebenen Optionen (Zimmer mit Dusche) sehr verlockend waren.
Am naechsten Morgen gings vorbei am Dorslandtrekker Denkmal (spannende Geschichte dahinter -> KLICK, finde ich) direkt zur Campsite der Kunene River Lodge.
Dort haben wir den einzigen Ruehtag in sattestem SchattenGruen verbracht, konnten uns mal etwas sortieren, jeder wie er wollte...






...über Nacht sind da sogar jede Menge Pilze gewachsen

Mit frisch gespannten Federn ging es am nächsten Tag auf der D3700 nach Epupa.
Wie ich weiter oben schon schrob, bis vor kurzem soll man f. d. 75 km (Luftlinie) einen ganzen Tag gebraucht haben.
Man habe aber inzwischen die Pad neu geschoben.
Wir schafften es bequem in 4 Stunden, incl. einer netten Besichtigung des idyllisch am Flussbett gelegenen „Camp Cornie“ und der ein o. anderen Furt.







Die Epupa-Fälle (angolanisch: Monte Negro Falls) sind wunderschoen und haben mich im doppelten Sinne umgehauen.





Ich konnte es kaum erwarten (auch weil dort ein GeoCache war :whistle: ) und habe den Fehler gemacht bei fast 40 Grad in der Mittagssonne loszuziehen. :blush:
Es ist nur eine kurze Wanderung, aber ich kam total auf dem Zahnfleisch zurueck und musste dann notfallmaessig in den Pool, wo ich von barmherzigen Schwestern mit eiskalten G&Ts behandelt wurde. Guuuuuut....
Ich erinnere mich deshalb nur vage an einen mir unbekannten Mitinsassen des Cocktail-Pools, mit dem ich Small Talk ueber Toyotas hatte. Der deutsche Landsmann hatte seinen Landcruiser mit einer riesigen Kabine auf fast 5 Tonnen aufgelastet. Zweifellos war sein Godzilla eine imposante Erscheinung.
Ja, und in die Dünen wolle er damit demnaechst auch mal. Wie Bitte ?!
Mein von schierer Naechstenliebe getriebener Versuch Zweifel an diesem Vorhaben zu säen oder einen Prozess des kritischen Nachdenkens vorzuschalten scheiterte an einer Firewall der Inbrunst.
Ich hab mir dann bei der Schwester noch einen G&T bestellt und gut sein lassen.
Aber Leute, Hallo ! mit so einem Monstertruck auch wenn er ü300 PS hat kommt man die Dünen nicht hoch.
Und die Recoveries werden (fuer die anderen) auch kein Vergnuegen.
Man kann natuerlich immer einen Weg um die Duene herum (= um den Spass herum) suchen. So oder so finde ich persoenlich, dass ein derartiges Unterfangen u.a. eine Ruecksichtslsogkeit an der Reisegruppe darstellt.
Wenn Ihr anderer Meinung seid, „schreibt es gerne unten in die Kommentare“ ;)





Natürlich sind wir abends nochmal raus und hatten eine kleine Foto-Ekstase an diesem herrlichen Fleckchen Erde.
Wie kann man nur auf die Idee kommen hier einen Staudamm zu bauen ?







Weiter geht’s mit Teil 6: Rocketman – Van Zyl
Beste Gruesse
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Letzte Änderung: 11 Mai 2021 12:59 von crockydile.
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