THEMA: Namibia im Jan. 21
06 Mai 2021 20:38 #615181
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21.1.21

Am Morgen ist der Regen vorbei, aber es ist deutlich schwüler und heißer als zuvor. Trotzdem machen wir noch einen Spaziergang zu der sehr schön in den Fels gebauten Lodge und schauen uns ein wenig auf dem Farmgelände um, bevor wir gegen Mittag aufbrechen.


(links die Lodge im Fels)




(momentan nur von Dassies bewohnt)







Irgendwie sind wir unaufmerksam und fahren versehentlich die gleiche Strecke zurück wie hergekommen (D 707)… In Beta machen wir kurzen Stop für super Kaffee und Kuchen, dann biegen wir ab zum Duwisib Castle. Die NWR - CS ist regenbedingt out of order. Wir wollen ohnehin in die Gästefarm; anfangs sind wir die einzigen Gäste, später kommen noch wenige weitere Lodgebesucher und ein deutsches Wohnmobil mit einem jungen Paar mit 3 Kleinkindern. Alle Achtung…
Für mich wird der Abend Streß: Ich vertippe mich 3x mit der PIN am Handy, bis es gesperrt wird. Große Aufregung - letztlich komme ich nach ausführlichem Telefonat (mit dem Handy meines Mannes) mit der Telekom Deutschland tatsächlich an die PUK - das Telefon ist entsperrt, der Abend rum…



Namibia Camper 1999, 2005,2007, 2011, 2012; Botswana 2011,2012, 2018 ; Uganda+ Ruanda 2016; Südtansania 2018; Botswana/Limpopo zu Pferd 2018; Madagaskar zu Pferd 2019;Botswana+ Namibia/ Kaokofeld 2020; Namibia Camper 2021, Tansania-Vet-farm 2021
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12 Mai 2021 13:33 #615774
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22.1.21 Überlebt!



Nach dem Frühstück gehen wir die wenigen Minuten zum Duwisib Castle. Eigentlich wollen wir uns nur „die Füße vertreten“ und das Schloß nur von außen ansehen. Aber der Verwalter ist offenbar happy über Gäste und stolz auf seinen Job und läßt uns kostenlos alle Räumlichkeiten und Ausstellungsstücke im Museum besichtigen. Es strotzt vor Stolz auf die deutsche Vergangenheit und vor Stolz auf Pferde und Reiter. ..


Anschließend sitzen wir noch eine Weile mit WLAN vor der Gästefarm und unterhalten uns ausführlich mit dem Owner Jochen - über das frühere und jetzige Leben der deutschen Siedler/Schutztruppler/Farmer, über inzwischen nicht mehr lohnende Karakulschafzucht (weil kaum noch Pelzmäntel getragen werden),



dagegen gut gehende Ziegenzucht (weil die Moslems junge Zicklein brauchen), über Probleme im Generationenwechsel (wo nicht?)… Und wieder fällt uns auf, wie sehr Namibias Vergangenheit von den Deutschen geprägt ist und wie sehr diese dort vernetzt sind: Es stellt sich heraus, daß Jochen die Besitzer der Schönfeld - Farm ( die wir am Ende unsrer Tour besuchen wollen, weil wir sie schon lange kennen - deren Onkel war unser Nachbar in Bremen) aus Kinderzeiten kennt. Wir sollen grüßen.
Nebenbei erfahren wir auch, daß der reiche Regen die Waterlillis zum Blühen gebracht hat (was nur alle paar Jahre der Fall sei) und das „Lilly-Vlei“ nördlich von Maltahöhe daher derzeit sicher einen Besuch wert sei. Da wir eh nach Maltahöhe zum Einkaufen fahren müssen, können wir diesen Abstecher gut einbauen.
Allerdings ändern wir schnell unsre Pläne, als wir nach dem Einkauf schließlich die Straße zum Lilly-Vlei einschlagen und uns ein Auto nach dem anderen entgegenkommt - ganz Namibia scheint dorthin unterwegs zu sein! Wir beschließen, die blühenden Blumenfelder lieber denen zu überlassen, die so etwas sonst nie erleben können- wir sehen Blumen schließlich daheim genug, ohne Autoschlangen davor. Also drehen wir um und fahren in Richtung Tsauchab Rivercamp. Vor Ankunft dort statten wir der Neuras Winery noch einen Besuch ab. Es wirkt ziemlich ausgestorben. Nur an der Theke können wir 4 der dort angebauten Weine verköstigen - alle miteinander sehr kräftige, aromatische und entsprechend hochpreisige Rotweine; eine Flasche Shiraz nehmen wir mit.
Um 16.30 sind wir wieder im Tsauchab River Camp. Es ist Wochenende, Lillyvlei und Sossusvlei in der Nähe: dieses Mal sind alle nahegelegenen CS von Namibiern und Südafrikanern belegt, wir müssen auf eine 8 km entferntere CS ausweichen. Ebenso riesig wie die vor 3 Tagen, allerdings nicht ganz so komfortabel (keine Freiluftdusche, Duschhäuschen etwas entfernter und nicht exklusiv für uns). Vor allem aber ist das Wetter nicht mehr so gut: der Himmel wird dunkel, am Horizont ein Regenbogen, es riecht nach Gewitter…Kurz nachdem wir um 21.00 ins Dachzelt gekrochen sind, fängt es an zu stürmen. Und in Kürze entwickelt sich der Sturm zu einem Orkan, wird immer heftiger…und bringt uns, unser Zelt und unser Auto an die Grenzen… zum Aussteigen ist es zu spät, es würde uns von der Leiter fegen (das zumindest ist meine Befürchtung - ich bin nicht gerade ein Schwergewicht…); die Zeltplane zerrt und flattert und scheint jeden Moment davonzufliegen, der Zeltboden wird hochgedrückt und kommt uns entgegen, dazu fängt es zunehmend an zu schütten und das Wasser kommt an allen Ecken unter der Plane durch. Nasse Füße und Klamotten sind das geringste Problem, denke ich, und sehe uns schon zusammengedrückt und gefangen im zusammengeklappten Zelt. Ein kurzer Moment der Stille, dann geht es von der anderen Seite umso heftiger los. Wir sitzen wie gelähmt im Zeit und harren aus. Und irgendwann läßt der Sturm nach, dafür wird der Regen umso heftiger. Ich wage einen Blick aus dem Zelt: Zu meinem größten Erstaunen ist alles heil geblieben; nur unter dem Auto strömt ein Bach durch. Um ca. 23.00 ist der Spuk vorbei. Wir scheinen den Weltuntergang schadlos überlebt zu haben und wissen nun, was das Zelt aushält. Mit diesem beruhigenden Gefühl schlafe ich den Rest der Nacht ausgesprochen gut durch…
Später lese ich, daß ein Wirbelsturm „Eloise“ um diese Zeit im südlichen Afrika viele Todesopfer forderte.
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12 Mai 2021 14:56 #615780
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23.1.21 zurück

Beim Blick aus dem Zelt strahlend blauer Himmel, wie frisch gewaschen. Der Bach unter dem Auto ist nur noch ein spärliches Rinnsal, die Vögel machen ein Konzert - ein richtig schöner Morgen, der nach einem Spaziergang ruft. Also hängen wir die nassen Schlafsäcke in die Sonne und machen uns nach einer Tasse Kaffee erst einmal auf den Weg.

Der „Namib View Walk“ beginnt gleich gegenüber der CS, führt in wenig den Berg hoch und bietet tolle Ausblicke in die Gegend.

Aufwärts laufen wir noch im Schatten, auf dem Rückweg in der Sonne wird es dann zunehmend heiß- ideal.
Nach gut einer Std. sind wir wieder am Auto und genießen ein ausführliches Frühstück. Bis dahin sind auch Schlafsäcke und Zelt gut trocken, um 10.30 brechen wir auf. Camp Gecko hatte uns auf der „Hinfahrt“ gut gefallen, also steuern wir noch einmal dorthin. Wieder wählen wir die CS Eagle. Heute werden allerdings später auch die anderen Plätze belegt.



Kaum haben wir das Dachzelt aufgebaut, fängt es schon wieder an zu regnen. Glücklicherweise nicht so heftig, wie die extrem dunklen Wolken vorher ahnen ließen, dafür 2 Stunden anhaltend. Nun hat uns der Jahrhundertregen also doch noch erwischt…




Wir verbringen die Zeit lesend und dösend im Zelt und im Auto. Zum Abendessen hat der Regen wieder aufgehört, aber es ist deutlich kühler geworden. Nachts bleibt es trocken.
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Wie anders die Gegend aussieht, wenn ein wenig Gras da ist! Der viertletzte Bild finde ich ganz toll: welch ein Ausblick!
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24.1.21 noch einmal Northern Section Namib Naukluft- Blutkuppe

Der Regen macht uns noch einmal Lust auf trockene Wüste; wie gut, daß es garnicht so weit ist bis dahin! Wir fahren den schon bekannten Weg über den Kuiseb,




der immer noch ein reißender Fluß ist und immer noch viele staunende Einheimische anzieht (es ist ja schon wieder Wochenende…) , biegen dann ab auf die D1998 und erreichen um 16.00 die Blutkuppe. Nach kurzer Umrundung wollen wir noch die Tinkas CS und den Tinkas Damm anschauen, aber der Weg dorthin zieht sich ziemlich, und da wir nicht wissen, ob es uns dort letztlich gefallen wird, drehen wir wir nach ca 1/2 Strecke wieder um und suchen uns ein schönes Plätzchen an der sonst menschenleeren Blutkuppe (alle suchen das Wasser, nur wir suchen Wüste.……)




So ganz verlassen ist es aber doch nicht: Als wir uns gerade zum Sundowner niedergelassen haben, kommt ein Polizeiauto vorbei - sie fragen nach unsrer permit. Ojeeee…unsere für 2 Tage gesetzestreu besorgte permit, die in Mirabib keiner sehen wollte, ist ja leider längst abgelaufen…
Ok, ich zeige dem Polizisten den Zettel mit der Quittung, erkläre, daß zu dem dort eingetragenen Datum leider etwas dazwischen kam und wir daher jetzt erst und nur 1 Tag hier seien. Er schaut mich fragend an, registriert dann die permit und verabschiedet sich…..Glück gehabt! (Und das ganz ohne schlechtes Gewissen - schließlich haben wir für 2 Tage/Nächte bezahlt und 2 Tage/Nächte beansprucht - nur eben das Datum nicht eingehalten…)
Endlich wieder ein schöner trockener afrikanischer Abend!
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25.1. noch einmal: Henties Bay

Wir beginnen den Tag wieder einmal mit einem Morgenkletterspaziergang auf den Fels mit schöner Aussicht in die Weite.






Dann geht es weiter Richtung Swakopmund mit „Umweg“ über die Moonlandscape.


In Swakopmund machen wir Halt beim Metzger, um uns ein letztes Mal mit Biltong einzudecken. Nach Picknick am Strand sind wir um 14.30 wieder bei unsren Freunden in Henties Bay. Wieder wird ausführlichst erzählt, internetgesurft, gegrillt… Abschiedsstimmung.

26.1. Spitzkoppe

Die Nacht im komfortablen Bett war wenig erholsam, ich wache wie gerädert auf. Unsre Freude haben inzwischen die Nase voll vom komfortablen Hausleben. So trifft meine Idee, doch noch eine gemeinsame Nacht „draußen“ , am besten an der Spitzkoppe zu verbringen , sofort auf offene Ohren. Nach ausführlichem Frühstück im Innenhof mit bacon and eggs wird der Landy bestückt, 1 Stunde später sind sie abfahrtbereit, um 14.00 erreichen wir die Spitzkoppe. Unser von vor 1 Jahr favorisierte Platz 10 B ist leider belegt, aber Platz 11 B ist auch schön.













Das hochschwangere Hörnchen kann erstaunlich viele Nüsse und Rosinen verputzen und ist stocksauer, als sie nichts mehr bekommt...

Noch einmal genießen wir ganz bewußt einen Kletterspaziergang auf den Felsen, den Blick in die Ferne, die Sonne , später ein letztes Mal gemeinsames Grillfleisch am Lagerfeuer…


der Berg brennt...
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Letzte Änderung: 12 Mai 2021 19:39 von Bsc.
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