3.1. Ankunft in Windhoek , Der Urlaub kann beginnen!
Für den Nachtflug von Fra nach Windhoek hatten wir (das sind mein Mann und ich, beide seit kurzem aus dem Arbeitsleben raus) uns erstmalig einen LH-Businessflug gegönnt. Ich fand das dekadent, liebe ich doch die Einfachheit, die Wildnis, die Improvisation (eben:Afrika…). Aber wir fanden gute Begründungen: es ist in Coronazeiten sicherer, da größerer garantierter Abstand. Wir werden schließlich älter. Es ist natürlich viel besser, ausgeruht anzukommen. Man muß es doch mal ausprobiert haben…. Kurz: es war herrlich! Endlich mal gut im Flieger geschlafen, genießbar gegessen, den Flug genossen und tatsächlich ausgeruht und voller Tatendrang den Urlaub in Windhoek begonnen! ( auf dem Eco-Rückflug erlebten wir das krasse Gegenteil, aber da war es uns dann egal…) Dazu kam: Nirgends Schlangenstehen, überall freundliche Leute mit Zeit für Schwätzchen- da merkt man erst, wie sehr „Zeitdruck“ sonst zu unsrem Leben gehört..
Der Abholdienst von Bushlore stand am Gate, wir kannten uns schon vom letzten Jahr. Auch im Büro wurden wir herzlich wie Freunde begrüßt- 1. kannte man uns schon, 2. waren wir die einzigen Gäste seit Tagen… Wir bekamen einen nagelneuen Hilux und das Navi umsonst. Mehr noch: Mein vor einem Jahr bei der letzten Botswana-Namibia-Tour verlorenes Iphone, das eine eigene Reise hinter sich gebracht und sich schließlich aus Windhoek bei mir gemeldet hatte, hatte schließlich den Weg hier ins Büro gefunden und freute sich aufs Wiedersehen (eine eigene, tolle story, aber das führt jetzt vom Weg ab..). Die Autoübergabe ging schnell, dennoch kamen wir erst gegen Mittag los. Wir wollten nach Norden, dann nach Osten Richtung Khaudom + Caprivi.
Auf dem Weg dahin wollten wir ein befreundetes, derzeit in SA lebendes Paar treffen, die wir vor 1 Jahr im Mabuasehube-Teil des KTP kennengelernt hatten. Die 2 waren vor Weihnachten im eigenen Landcruiser aufgebrochen - sie wollten einfach aus dem Coronanest SA weg und „warteten“ im Etosha auf uns. Mit ihnen wollten wir den 1. Teil der Tour gemeinsam fahren - unklar, wie lange, wir freuten uns einfach auf ein Wiedersehen, und die 2 hatten „unendlich“ viel Zeit (nein, das Visum gilt max. 3 Mon.)
(..Corona - Nachtrag: Inzwischen sieht es ganz anders aus: in SA ist Corona derzeit kaum Thema, in Deutschland bestimmt es das Leben mehr denn je.…)
Ich hatte als 1. Nacht Omatozu (100 km ab WH) eingeplant, aber wir waren so ausgeruht, daß uns das viel zu früh erschien. Also fuhren wir auf der extrem langweiligen, z.T. LKW-verstopften B1 bis Okahandja ( 2 1/2 Std.), versorgten uns dort im gut sortierten Sparmarkt mit Vorräten für die nächsten Tage und peilten als 1. Bleibe die Campsite der Frans-Indongo-Lodge an, die wir passend um 17.00 erreichten - um dort zu erfahren, daß die CS coronabedingt geschlossen sei, daß überhaupt viele Campsites geschlossen seien und wir besser alles vorreservieren sollten. Eine ziemliche Ernüchterung. So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Das (nicht wirklich einladend wirkende) Angebot, wir könnten aber gern für 2500 ND in der Lodge nächtigen , lehnten wir dankend ab. Schließlich freuten wir uns aufs Dachzelt und hatten noch Hoffnung. Noch. Nach etlichen vergeblichen Telefonaten mit Campsites in der näheren Umgebung ( geschlossen oder nicht erreichbar) gaben wir auf . Ich erinnerte mich, daß ich schon immer mal die ca 1 Std. entfernte Kambaku-Lodge kennenlernen wollte. (Erklärung: Dort werden Reitsafaris angeboten; ich bin passionierte Reiterin mit schon mehreren Reitsafaris im nördlichen und südlichen Afrika in meinem Erinnerungsrucksack und immer auf der Suche nach lohnende neuen Erfahrungen). Kurz vor Sonnenuntergang kamen wir dort an. Meine Hoffnung, evtl.“irgendwo in der Ecke“ campieren zu dürfen, wurde zwar nicht erfüllt, ab er wir bekamen das einzige noch freie Zimmer. (Dies war übrigens die einzige Lodge oder überhaupt die einzige Lokalität, die fully booked war ; überall später waren wir die einzigen oder fast die einzigen Gäste/Camper).
Und, once again: alles richtig gemacht! Die Nacht wurde zwar deutlich teurer als geplant, und wir mußten auf unsre 1. Nacht im Dachzelt noch warten, aber die Lodge hat uns sehr gut gefallen: Zimmer groß, Betten bequem, Essen ausgezeichnet, Garten und Pool sehr gepflegt mit schöner Aussicht, sehr freundliche Betreiber (deutsch) und Crew. Und, last not least: Alles Reiter und eine nette Runde mit sehr interessanten Gesprächen und Bekanntschaften beim Abendessen…Da konnte ich das Angebot, am nächsten Vormittag in kleinster Runde eine 2 1/2 stündige Reitsafari mitzureiten, nicht ausschlagen, zumal mein nichtreitender Mann gleichzeitig an einer Jeepsafari teilnehmen konnte. Außerdem hatten wir ja Zeit, wir waren weiter gefahren als geplant und hatten uns mit unsren Freunden erst für den kommenden Abend in Roys Restcamp verabredet (3 Std. Fahrt).
Also ein völlig anders als geplant gelaufener gelungener 1 Urlaubstag und -abend…