Wegen des immer noch starken Windes sitzen wir noch lange im Restaurant, gehen dann wieder zum Campsite zurück, nehmen noch ein Steeltjie als Absacker, stellen unseren (inneren) Wecker und verkriechen uns im Dachzelt, denn wir halten das "sandgestrahlt-werden" und "Knirschen zwischen den Zähnen" einfach nicht mehr aus!
[Wir sind immer sehr gerne im NWR Camp in Sesriem, denn dies erlaubt uns (Camper) einen früheren (1 Stunde) Zugang und späteren Verbleib (1 Stunde) im Park als alle anderen Camper!]
Es ist eine sehr unruhige Nacht, denn der Wind schüttelt uns ganz gut durch.
Es ist außerdem auch eine sehr kurze Nacht, denn wir trauen unseren Ohren nicht, als wir ca. 1 Stunde vor Toröffnung von Motorenlärm unsanft ins Bewusste zurück befördert werden! Es stellt sich heraus, dass die ersten Übereifrigen sich bereits ein Rennen um die Pole-Position am Tor liefern?!.....Man muss ja nicht alles verstehen!
Wir schützen unseren Kocher so gut es geht mit Kisten usw., kochen Kaffee und Tee und essen dazu unser übliches "Schnellstart" Frühstück.....Ouma Rusks.
Als das Tor aufgeht reihen wir uns in die nunmehr ca. 15-20 Fahrzeugen zählende Schlange ein und fahren mit dem ersten Pulk in den Park ein, wobei wir das leider mittlerweile übliche Drängeln und eine unverständliche Ungeduld erleben! Einige scheinen die Geschwindigkeitsbegrenzung bestenfalls als "Vorschlag" aufzufassen, jagen mit Tempo 120+ davon und liefern sich gegenseitig ein Rennen!?.....Idioten gibt es sicherlich überall.....wahrscheinlich sind dies teilweise die üblichen Verdächtigen, die mich auch auf den deutschen Autobahnen ärgern!
Wir fahren weiter, Die Düne 45 kommt, wegen des immer noch starken Windes allerdings nur schemenhaft, in Sicht und wir sehen die Fortführung des toten Rennens. Es ist bereits eine gewaltige Menschen Karawane unterwegs.....
Das Rennen scheint entschieden.....Gold, Silber und Bronze sind vergeben.....aber.....was ist das?.....es gibt doch noch starke Konkurrenz um Gold!.....welcher der inzwischen sicherlich gut sandgestrahlten (Athleten) macht das Rennen.....?
Es sind auch Busreisende von wer weiß wo angekommen die den Individualtouristen die vordersten Plätze auf der Düne streitig machen!
Wir fahren zufrieden und in aller Ruhe weiter, im Bewusstsein, dass die Düne 45 mal wieder volle Arbeit geleistet und 60-80% der Menschenmasse "abgeräumt" hat!
[Ich frage mich indes ob es eine bewusste "Menschenmassen-Entzerrungs" Strategie des NWR gewesen ist die Düne 45 zur höchsten am Tsauchab, bzw. sogar der gesamten Namib, zu erklären!?]
Es sind nur noch wenige Fahrzeuge vor uns so, dass wir froher Hoffnung sind, dass wir im Deadvlei noch Sand, Salz und Bäume und nicht nur posierende Selfiemacher*innen sehen!
Die Sonne geht auf.....
.....und taucht die Landschaft in ein wunderbar warmes Licht, das einen ganz vergessen lässt, dass diese Gegend zu den unwirtlichsten des südlichen Afrikas gehört! Wir halten immer wieder, genießen die Morgenstunden ausgiebig und ganz bewusst als das was sie sind; ein unvergessliches und unwiederbringliches Kleinod!
Der starke Wind ist ganz gut am von den Dünenkronen ab gewehten Sandschleier zu erkennen.
Auch am Fuße der Dünen wird Staub aufgewirbelt und verschleiert diese teilweise.
Mein persönliches Lieblingsfoto, zumindest des Tages, wenn nicht der ganzen Reise!
Die starken hell-dunkel Kontraste, lange Schatten und warme Farbtöne sind der Grund weswegen wir immer bevorzugt in den Morgen- sowie Abendstunden in das Tsauchabtal fahren.
Wir kommen im Deadvlei Parkplatz an und freuen uns zu sehen, dass lediglich ein Fahrzeug dort steht!
Die Foto-Safari kann beginnen.....