THEMA: Namibia 2016 - "Stop and Go!"
17 Feb 2021 20:07 #607512
  • busko
  • buskos Avatar
  • Beiträge: 747
  • Dank erhalten: 3481
  • busko am 17 Feb 2021 20:07
  • buskos Avatar
Wir schalten wieder von "Stop" auf "Go", brechen unser Lager ab und fahren zeitig los, denn wir wollen noch über Okaukuejo und Outjo zum Aabadi mountain camp fahren, also ca. 450 km, teilweise noch im Park und mit Unterbrechungen in Okaukuejo zur Besichtigung und Outjo zum Einkauf für die nächsten Tage.
Wir fahren also relativ zügig nach Okaukuejo, schauen uns dabei die naheliegenden Wasserstellen an.....




Trostlose Trockenheit.




Das Wasserloch von Okaukuejo ist wirklich ganz nett, viel größer als das von Halali, mit im Halbkreis angeordnete "Zuschauer Galerie"

Dann sehen wir zwei neue Spezies!
Antidorcas Hofmeyri Aquaticus und Oryx Gazella Aquaticus!.....Ob die schon Schwimmhäute zwischen den Zehen haben?!






Ein etwas eigenartiges Webernest.


Wir verlassen Okaukuejo, den Park und schließen somit unseren ersten großen "faunalastigen" Reiseteil ab!
Es geht weiter, über Outjo wo wir ein kleines Mittagessen zu uns nehmen und für die nächsten Tage einkaufen und kommen relativ spät, ziemlich kurz vor Sonnenuntergang in Aabadi an.

Zufahrt zum Camp.


Unser Camp.

Da wir in Outjo ja bereits gegessen hatten und es ziemlich windig und kalt ist, machen wir nur einen kleinen Imbiss und gehen kalt und müde ins Zelt.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir! - Konrad Lorenz
Letzte Änderung: 17 Feb 2021 20:35 von busko.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: casimodo, maddy, Old Women, adriana, Grosi, sphinx, Enilorac65
18 Feb 2021 10:33 #607549
  • busko
  • buskos Avatar
  • Beiträge: 747
  • Dank erhalten: 3481
  • busko am 17 Feb 2021 20:07
  • buskos Avatar
Wir werden zu Sonnenaufgang wach, ziehen uns warm an denn es ist immer noch sehr kalt, machen unser übliches "Schnellstartfrühstück" (Große Tasse Kaffee mit Ouma Bottermelk rusks zum tunken) und erkunden das Camp im Schnelldurchgang denn wir haben noch einiges vor an diesem Tag!
[Aabadi hat alles was man braucht, ist aber nicht luxuriös. Wir würden es immer wieder als Übernachtungsmöglichkeit in Betracht ziehen, nicht aber als Ziel in sich!]
Wir haben ein volles Programm für diesen Tag; Welwitschias, versteinerten Wald, verbrannten Berg, Orgelpfeifen, Gravierungen in Twyfelfontein und dann noch über den Huab und Uis die ca. 250 km zur Spitzkoppe!

Zunächst fahren wir also die kurze Strecke zum versteinerten Wald.....


So schlicht und einfach wie das Schild ist auch der Rest! Überhaupt keine Infrastruktur, was wir auch durchaus als sehr positiv empfinden!


Ein kurioses Schild? Wir grübeln ein wenig ob es sich hierbei um Menschenhandel oder Rotlichtbezirk handelt!?


Der kleine Unterstand hinten rechts von unseren Fahrzeugen und hinter dem Busch ist "die geballte Infrastruktur"!




Da liegen sie! Unübersehbar, selbst für die meist eingefleischten der Erdgeschichtsleugner! Da muss man schon unglaubliche Klimmzüge machen um aus dieser Nummer rauszukommen!





Querschnitt eines "Baumstammes" mit gut erkennbaren Jahresringen.....alles aus hartem, amorphen SiO²!




Ein "Orudu"?

Ein Besuch (einer der) versteinerten Wälder ist wirklich lohnenswert, gerade für diejenige die geologisch und erdgeschichtlich unterwegs sind. Man wird dabei geerdet, bekommt einen kleinen Einblick in das unvorstellbare Alter des Ganzen um uns herum.....das Erlebnis ist fast als spirituell zu bezeichnen!

Dann geht es weiter zum verbrannten Berg, eine geologische Kuriosität, die für mich sehr interessant war, allerdings wahrscheinlich nicht ein Muss für Jedermann.


Verbrannter Berg.



Verbrannter Berg vom Eingang zu den Orgelpfeifen aus gesehen.

Die sogenannten Orgelpfeifen liegen in Sichtabstand zum verbrannten Berg, also schauen wir uns diese auch noch mal an. Mit den Basaltsäulen in Irland und/oder Island sind diese wahrhaftig nicht zu vergleichen. Auch hier würden wir sagen; Nett mal zu sehen, für erdgeschichtlich und geologisch besonders interessierte sicherlich einen Besuch wert. Für alle anderen Besucher würde ich sagen, dass sowohl die Orgelpfeifen sowie der verbrannte Berg "mitgenommen" werden kann, wenn man denn schon mal in Twyfelfontein ist und ein Paar Stunden auf der hohen Kante hat!









Dann geht es weiter zum Highlight des Tages, die Felsgravierungen in Twyfelfontein.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir! - Konrad Lorenz
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, casimodo, maddy, Kiboko, urolly, Old Women, adriana, sphinx, mika1606, Enilorac65 und weitere 1
18 Feb 2021 21:06 #607620
  • busko
  • buskos Avatar
  • Beiträge: 747
  • Dank erhalten: 3481
  • busko am 17 Feb 2021 20:07
  • buskos Avatar
Wir melden uns an, zahlen die Gebühr und bekommen eine Führerin die uns zu den verschiedenen Gravierungen führt. Dies ist auch unbedingt notwendig, denn das Gelände in dem sich die Gravierungen befinden ist sehr weitläufig und mit unzähligen großen und kleinen Steinblöcken übersät so, dass man ohne Kenntnisse zur Lage der Gravierungen keine Chance hätte diese ohne sehr erheblichen Zeitaufwand zu finden.
Es geht auf und ab durch den Dschungel der vom umgebenden Plateau abgebrochener Steinquader, wobei unsere Führerin gezielt die verschiedenen Fundorte ansteuert. Die teilweise detailgetreue Abbildungen von Tiere und Tierspuren die in den Gravierungen dargestellt sind, sind schon sehr beeindruckend. Dazwischen aber dann auch Karikatur ähnliche Darstellungen und welche, wie z.B. der Löwe der am Schwanzende eine Hand aufweist sind noch nicht zweifelsfrei gedeutet?!
Die Gravierungen sind teilweise Vollgravierungen bei anderen wurden nur die Umrisse eingeritzt.
Insgesamt ein sehr interessantes Zeugnis der vor sehr langer Zeit dort lebenden, prähistorischen Menschen!




Löwe mit Hand am Schwanzende?


Karikatur (?) eines Elefanten.








Schöne Abbildungen von verschiedenen Hufabdrücken.....vielleicht auch als Lehrmittel für die Jugend?


Malblöcke der Prähistorik!

Wir essen und trinken in dem Restaurant noch etwas und brechen dann auf um über Uis zur Spitzkoppe zu fahren.
Dabei nehmen wir die "Abkürzung" entlang des Aba Huab die zwar kürzer, jedoch wegen des Zustandes der (zum großen Teil nicht vorhandenen) Pad alles andere als eine zeitliche Verkürzung darstellt! Wir haben allerdings diese Route gewählt, weil wir auf eine Sichtung der Wüstenelefanten hoffen und wir werden nicht enttäuscht.....


Wir sind überglücklich eine kleine Gruppe Elefanten im Aba Huab Tal zu entdecken.




Dieser Halbwüchsige spielt Minutenlang sehr geschickt mit einem Stock.
[Ich war sehr erstaunt als ich erfuhr, dass ein Elefant lediglich in seinem Rüssel eine deutlich größere Anzahl Muskeln hat als ein Mensch im ganzen Körper! Als ich dies erfuhr wurde mir schlagartig klar weswegen ein sehr junger Elefant so ungeschickt mit diesem Wunderwerk(zeug) umgeht!]




Nach einige Strecken auf denen "Tiefsandwühlerei" angesagt war kommen wir endlich auf die Straße Richtung Uis, die wohl etwas wellblechig, ansonsten aber einigermaßen in Schuss ist.
Wir sehen viiiieeel Straße, eine kleine Gruppe Elefanten im Nirgendwo, den schemenhaften Brandberg und dann die Abraumhalden der ehemaligen Zinn-Mine in Uis. Wir tanken noch für die Fahrt zur Spitzkoppe und dann, in einigen Tagen nach Swakopmund.


Pad.....nur Pad!


Kleine, ärmliche Siedlung am Rande der Pad.


.....mehr Pad, diesmal mit Brandberg im Hintergund.


Schöne, unerwartete Begegnung auf offener Straße.



Große, faul riechende Pflanze an der Tankstelle in Uis.


Ja, die Blume riecht wirklich wie verwesendes Fleisch und manch eine(r) scheint ihr auf den Leim zu gehen!

Die letzte Strecke von Uis zur Spitzkoppe zieht sich doch ziemlich und wir kommen relativ spät am Nachmittag dort an.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir! - Konrad Lorenz
Letzte Änderung: 18 Feb 2021 21:15 von busko.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: casimodo, maddy, Kiboko, Old Women, adriana, sphinx, mika1606, Enilorac65
19 Feb 2021 10:06 #607656
  • busko
  • buskos Avatar
  • Beiträge: 747
  • Dank erhalten: 3481
  • busko am 17 Feb 2021 20:07
  • buskos Avatar
Da es nicht möglich ist in der Community Campsite einen bestimmten Stellplatz zu buchen, sind wir natürlich wegen unserer späten Ankunft deutlich im Nachteil. Wir fahren ziemlich beim Sonnenuntergang und suchen eilig einen Platz. Zunächst steuern wir unsere Lieblingsplätze, 11a und 11b an.....keine Chance! Auch die weiteren Plätze in dem westlich der Spitzkoppe gelegenen Talkessel sind belegt! Enttäuscht suchen wir weiter, finden nichts was nicht belegt ist und uns anspricht, also gehen wir bei jetzt voller Dunkelheit, etwas zermürbt auf den Platz in dem "Neck" zwischen Eingang und westlichen Talkessel wo wir eine kalte, windige, unangenehme Nacht verbringen.
Das Ruckeln des Windes am Dachzelt weckt uns bereits vor Sonnenaufgang. Wir ziehen uns warm an, wärmen die Hände an einer heißen Tasse Kaffee und begeben uns in Richtung des Felsenbogens südwestlich der Spitzkoppe.....


Erste Sonnenstrahlen im Neck zwischen Westtalkessel und dem Felsenbogen im Südwesten.






Die warmen Rottöne sprechen mich tief im Unterbewusstsein an!


Selbstporträt "ohne" Dame!




Erst einmal den Organismus auf Betriebstemperatur bringen.







Dann fahren wir zurück zum Camp, frühstücken und sehen uns erneut die Plätze im westlichen Talkessel an.
Eine Gruppe verlässt gerade den Platz 11a, unseren Lieblingsplatz! Wir packen schnell unser Camp zusammen, ziehen um, genießen die Morgensonne, die wunderbare Kulisse und ein ausgedehntes "English Breakfast".
Wir genießen einfach die Wärme, die helle, rot-gelbe, freundlich wirkende Felswände, die großartige Land(Berg)schaft um uns herum, erkunden die Gegend zu Fuß und ziehen uns zur Mittagszeit in die schattigen Risse der kleinen Felsinsel zurück an der unser Campsite gelegen ist.
Wir beobachten Fauna und finden interessante Flora in der Umgebung.....


Sieht doch tatsächlich nach "umgedrehten" Baum aus!


Riesenwände thronen über uns.....Es kommen Erinnerungen auf, Erinnerungen an ein anderes Leben, damals in 1975 als wir, mein Vater und ich auf der Standardroute in dieser Wand hingen.....


Aquila Verreauxii, lediglich als Beweis/Erinnerungsfoto gedacht!


Camp einrichten.


Man kann sich im evolutionären Sinne einen Wettbewerbsvorteil verschaffen indem man Lagen besiedelt auf denen kein anderer kommt! Immer wieder erstaunlich wie resilient die hiesige Flora (auch Fauna wenn man z.B. an Oryx Gazella denkt!) doch ist!


Was aus dem nackten Fels sprießt.....


.....bietet für andere den vollen Überblick!





Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir! - Konrad Lorenz
Letzte Änderung: 19 Feb 2021 10:16 von busko.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: casimodo, maddy, Old Women, adriana, Grosi, sphinx, mika1606, Enilorac65, SUKA, 4nachnamibia und weitere 1
19 Feb 2021 17:46 #607706
  • busko
  • buskos Avatar
  • Beiträge: 747
  • Dank erhalten: 3481
  • busko am 17 Feb 2021 20:07
  • buskos Avatar






Mittlerweile ist der Nachmittag bereits gut fortgeschritten. Wir nehmen eine Kühltasche mit kalten Getränken und einen Beutel mit den üblichen Snacks und steigen auf den Felsen der zwischen den Campingplätzen 11a und 11b liegt.
Wir schauen uns in Ruhe die Landschaft, Fauna und Flora an während die Sonne ihren täglichen Gang gegen Westen fortsetzt.....


Nachmittag, rubuste Pflanzen in "guter Lage" mit der schönen Kulisse der großen Spitzkoppe thronend über alles!












Die Bäume schmiegen sich eng an die Felswände.....Windschutz, Stabilisierung oder Absorption der Sonnenenergie aus dem Felsen.....das ist hier die Frage?


Wir sehen wie eine kleine (ca. 20 cm) Echse hinten etwas ausscheidet, wissen aber nicht ob es sich um Eier oder vielleicht doch eher um einfachen Toilettengang handelt?






Dann kommt die Zeit die gerade an der Spitzkoppe wohl zu den schönsten in ganz Namibia zählt.....Sonnenuntergang.....


.....und das ist ein "Steeltjie".....Afrikaans für "Stielchen". Was hat das auf sich? Na ja, die Gläser sind aus alte Weinflaschen hergestellt die in der Hälfte abgeschnitten und wo der Boden an den Hals angeblasen worden ist.
Wir haben festgestellt, dass der Flaschenhals genau die Menge enthält, die man zu einem Apperativ bzw. Digestiv braucht!.....daher ein "Steeltjie"!


Dann wird das Gestein immer wärmer, rötlicher und wir staunen, still, jeder mit seinen eigenen, tiefsten Gedanken beschäftigt.




Unser Lager vom Felsen aus gesehen.





Wir steigen vorsichtig wieder ab, sitzen noch lange am Feuer, welches natürlich auch zur "Vorbereitung unseres Abendmahls auf südafrikanische Art".....kurz Braai.....dient! Dazu gibt es die üblichen Getränke! Auch noch ein Steeltjie Amarula Gold.
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir! - Konrad Lorenz
Letzte Änderung: 19 Feb 2021 17:52 von busko.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, casimodo, Kiboko, Old Women, adriana, Gromi, sphinx, Beatnick, Enilorac65
21 Feb 2021 09:49 #607877
  • busko
  • buskos Avatar
  • Beiträge: 747
  • Dank erhalten: 3481
  • busko am 17 Feb 2021 20:07
  • buskos Avatar
Am nächsten Morgen geht es früh raus; wir wollen nämlich den Sonnenaufgang am Felsbogen genießen!
Wir fahren durch das Neck als die ersten Sonnenstrahlen zwischen Spitzkoppe und Pontoks durch kommen.
Es ist eine herrliche Stimmung die wir in vollen Zügen genießen.....















Wir fahren vom Felsbogen Richtung Westen und dann am großen Berg der westlich der Spitzkoppe liegt in Richtung Norden entlang. Dabei haben wir großes Glück und können einer kleinen Gruppe Klippspringer beim Alltagsleben zusehen. Leider sind sie sehr weit entfernt, somit müssen wir stark in den Telebereich gehen, entsprechen leidet die Bildqualität.....


Ruhephase.....


.....ansetzen zum Sprung.....


.....mitten in der Luft!


Erneut Ansatz zum Sprung.

Dann wird es immer heller und greller, die Farben, Konturen und Schatten verschwinden allmählich und wir ziehen uns in den Bereich um unser Lager zurück, wo wir es schaffen ein wenig Schatten zu ergattern und dabei noch das Treiben der Kleintierwelt um uns herum zu beobachten.....


Ja, es ist noch etwas kalt!







Nach der (ausgedehnten) Mittagspause haben wir uns vorgenommen Richtung Nordosten um die Spitzkoppe herum zu fahren und den (damals noch frei zugänglichen) Felsbogen nördlich der Spitzkoppe zu besichtigen.
[Seit ca. 2017 (Mitte 2016 ging es noch, Mitte 2018 nicht mehr) ist dieser Felsbogen nur noch von der Spitzkoppen Lodge zugängig.]
Der Übergang vom Affen zum Menschen sind wir! - Konrad Lorenz
Letzte Änderung: 21 Feb 2021 09:54 von busko.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, casimodo, maddy, Kiboko, urolly, Old Women, adriana, Gromi, CuF, sphinx und weitere 4
Powered by Kunena Forum