Schöner Bericht und schöne Fotos!
Wir waren fast bis auf den Tag genau zur selben Zeit in Namibia, nur das unsere Route über Etosha, Swakopmund, Sossusvlei führte. Bereits 3 Tage nach der Ankunft wurde der internationale Flugverkehr von Europa nach Namibia eingestellt. Da ich bedingt durch ein Erdbeben 1 Jahr zuvor in Albanien Erfahrung mit der Krisenvorsorgeliste hatte, habe ich mich bereits am 2. Tag auf eben diese eingetragen, als in Europa erste Flugverbindungen gekappt wurden. So hatte ich glücklicherweise nicht das Problem auf eine überlastete Seite zu treffen.
Wir hatten unsere Reise auch komplett selbst organisiert und gebucht und konnten daher nicht auf Infos aus einen Reisebüro zurück greifen, sondern nur aus den Medien. In Europa war an Tag 5 mitlerweile der Teufel los und unsere Eltern drängten uns zum Rückflug. Da wir aber die norddeutsche Gelassenheit in Person sind, haben wir darauf nicht gehört und unseren Urlaub ohne großen Stress fort geführt.
An Tag 6 gab es dann erste Meldungen von Rückholflügen aus der Karibik und Marokko. Von da an haben wir uns dann überhaupt keine Gedanken mehr gemacht. Wir saßen in einen Land fest, welches noch nicht im Lockdown war, wir uns also frei bewegen konnten, wo die Bevölkerungsdichte derart gering ist, das es wohl kaum ein sichereres Land auf diesen Planeten geben könnte, welches Aufgrund geschichtlicher Vergangenheit besondere Beziehungen zu Deutschland hat und wo gefühlt jeder 2. Tourist Deutscher ist. Da war uns klar es wird mit 100% Sicherheit auch Rückholflüge für Namibia geben und diese mit Sicherheit auch nicht in ein paar Monaten, sondern recht zeitnah.
Um uns herum sind viele vorzeitig abgereist, was für uns im Nachhinein ein Glücksfall gewesen ist. Das leere Namibia war nun noch leerer. Keine Touristen im Deadvlei/Sossusvlei, sehr wenige nur im Etosha und nur wir alleine auf einer Catamaran Tour in Walfishbay, wo die gesamte Crew nur für uns gearbeitet hat und uns so alle Wünsche erfüllen konnte. Genial.
Wir konnten unsere gesamte Tour ohne Probleme fahren und der Kontakt mit der Botschaft war immer der Situation bedingt zufriedenstellend. Nur bei unser letzten Unterkunft in Windhoek mussten wir das Hotel nach einer Nacht verlassen, weil die namibische Regierung ein Beherbergungsverbot für Hotels voreilig erlassen hatte. (was einen Tag später wieder zurück genommen wurde)
Wir kamen zum Glück bei einem AirBnB unter, was sich auch als Glücksfall ergeben hat. Wir mussten 3 Tage länger bleiben als geplant und der Eigentümer, der ein Grundstück mit 2 Häusern besaß, bat uns sein Gästehaus Aufgrund mangelnder Touristen zum halben Preis an. Dabei fuhr er uns in der Stadt herum, wir konnten auf seinen Grundstück mit den 3 Hunden spielen und Bbq hat er für uns auch noch gemacht! Große Klasse!
Mein Chef in Deutschland war dort auch recht entspannt. "Du kannst das eh nicht ändern und von den 2 Fehltagen auf Arbeit wird dir nur einer als unbezahlter Urlaub berechnet"
Die Anmeldung zum Rückflug kam dann 2 Tage vorher per Mail. Wir haben ,wahrscheinlich durch meine frühe Anmeldung in der Krisenvorsorgeliste, gleich den ersten Rückholflug erwischt. Deutsche Pünktlichkeit morgens um 5 Uhr am Flughafen war angesagt und 250 andere glückliche standen bereits 3h vor Abflug da, nur das Flughafenpersonal hatte damit wahrscheinlich nicht gerechnet und so war der Flughafen noch geschlossen.
Im Flugzeug selbst entschuldigte sich Lufthansa dann noch für das schlechte Catering. Es gab nur Essenspakete aus Deutschland, weil in Windhoek niemand mehr gearbeitet hat. Schlecht für Eurowings, dass selbst die Essenspakete (mit Gummibärchen und Chips!
) noch besser waren, als der Fraß den Eurowings auf Linienflügen serviert.
Kurz vor Abflug dann noch ein Paradebeispiel für europäische Solidarität. 10 Deutsche sind nicht zum Abflugtermin erschienen, also hat man kurzerhand Kontakt zur italienischen und französischen Botschaft aufgenommen. Der Flieger flog dann zwar 1h verspätet los, dafür aber voll. So stell ich mir Europa vor.