Freitag - 6. März 2020 – Erster Tag, erstes Problem
Da Flug verläuft ruhig und als wir über Namibia fliegen, werden unsere müden Augen wie jedes Mal tellergroß. Schließlich müssen wir schauen, ob ich Wasser in den diversen kleinen Dämmen sehen und ob das Land vielleicht grün schimmert. Da die Lufthansa ein wenig später landet als Air Namibia, können wir auch das wunderschöne Morgenlicht genießen.
Beim Landeanflug klimpere ich wie immer ein paar Glückstränchen weg und dann geht es auch schon zügig los Richtung Flughafengebäude. Wegen Corona gibt es gleich am Eingang einen Temperaturscan und es muss ein extra Kärtchen mit den persönlichen Daten ausgefüllt werden. Wir sind bei den Ersten an den Immigration Schaltern, die ja erfreulicher Weise durch eine zweite Reihe aufgestockt wurden und sogar alle besetzt sind. Das Kapitel „Immigration“ ist also recht schnell erledigt und auch unser Gepäck kommt schon bald. Sehr gut!
Dann stellen wir leider fest, dass der Fahrer von Savanna noch auf einige andere Leute warten muss. Auch nicht schlimm! So kann ich in Ruhe Geld am ATM ziehen und mein Smartphone von den hilfsbereiten MTC Mitarbeitern mit einer lokalen SIM Karte bestücken und ein AWEH Gig Bundle einrichten lassen. Mein Mann arbeitet inzwischen draußen intensiv daran, seinen Nikotinspiegel wieder auf den gewohnten Level zu bringen.
Als die Halle fast leer ist, trudeln die letzten Savanna Kunden ein und es geht endlich in Richtung Stadt. Im Savanna Office begrüßt uns die nette Valerie mit einem fröhlichen: „Na, seid ihr auch schon wieder da!“ und schickt uns gleich weiter zur Wagenübernahme. Wie immer lassen wir uns alle Details erklären, obwohl wir manchmal das Gefühl haben, dass wir die Einweisungen schon selbst machen könnten. Aber da sich Ausstattungsdetails von Jahr zu Jahr etwas ändern, investieren wir die Zeit für die Einweisung gerne. Zufrieden stellen wir fest, dass unser Wunsch nach einer Markise erfüllt wurde. Zudem haben wir, wie angefragt, 2 separate Gasflaschen zum Kochen bekommen und nicht den 2 Platten Herd, der beim Küchenfach eingehängt wird. Alles perfekt!
Das Auto kommt uns ansonsten recht bekannt vor und tatsächlich hatten wir genau diesen Wagen bereits vor 2 Jahren. Dieses Mal hat er aber nagelneue Reifen, was wir natürlich hocherfreut zur Kenntnis nehmen.
Nachdem auch der Papierkram mit Valerie erledigt ist, fahren wir schnell zum Berghaus B&B. Zum Glück können wir unser Gepäck schon im Zimmer abstellen und es geht mit weiter zum Merua SPAR - natürlich mit dem dafür optimierten Einkaufszettel. Bevor wir uns ins Shoppinggetümmel stürzen, stärken wir uns aber erstmal im Spar Bistro. Die Brötchen und der Cappuccino sind wie gewohnt baie lekker und der Service sehr freundlich.
Dann schnappen wir uns zwei Einkaufswagen und ziehen los. Dieses Mal brauchen wir eigentlich nicht so große Vorräte, da wir bereits nach 5 Campingübernachtungen in Swakopmund sein werden. Aber natürlich muss trotzdem fast jeder Gang abgelaufen werden! Wie immer verlieren wir uns dabei mehrfach aus den Augen und - ebenfalls wie immer - ist daran natürlich der bzw. die andere Schuld. Schließlich ist aber auch diese Etappe geschafft und es geht weiter mit dem etwas einfacheren Einkauf im Toops Bottlestore.
Zurück im Berghaus sind wir trotz des guten Schlafs im Flieger total k.o. Jeder von uns bekämpft die Müdigkeit auf seine Art – mein Mann mit entspanntem Ausruhen, ich mit angespanntem Aus-, Um- und Einpacken.
Schließlich bin ich mit dem vorläufigen Ergebnis ganz zufrieden.
Nach einem Restaurantbesuch steht uns am Abend nicht mehr der Sinn und so holen wir uns eine Pizza von Plan B. und genießen wir einfach die laue Luft und den schönen Abendhimmel über Windhoek.
Als ich grade erstmals halbwegs „gechillt“ fühle und freudig in ein leckeres Pizzastück beiße, macht es unschön „knacks“! Ich stelle fest, dass meine nagelneue Backenzahnkrone durch- und teilweise abgebrochen ist. Na toll! Jetzt ist Wochenende und ich kann den (zum Glück toten) Rest-Zahn in Windhoek nicht schleifen lassen. Die nächsten Tage werden also eine Herausforderung für meine arme Zunge, die beim Sprechen, Kauen und Schlucken von den scharfkantigen Zacken angeritzt wird, bis sie sich irgendwann eine Hornhaut zugelegt hat. Diese Unannehmlichkeit soll nicht die einzige Schwierigkeit unserer Reise bleiben….