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Samstag - 14. März 2020: Mediclinic statt Sushi und erste schlechte Nachrichten
An den Swakopmund Luxury Suites mögen wir neben der tollen Ausstattung insbesondere das Frühstückskonzept. Da es in der Unterkunft keinen Frühstücksraum gibt, bekommt man Vouchers für nahegelegene Cafés. So sind wir nicht an begrenzte Hotel-Frühstückszeiten gebunden und können jeden Tag neu entscheiden worauf wir Lust haben. Unser Favorit ist das schöne Vintage Café Cordes, wo es für meinen Geschmack den besten Cappuccino gibt. Ich wähle eine möglichst magenfreundliche Frühstücksvariante, muss aber zügig wieder unser Zimmer/Bad aufsuchen. Der Durchfall ist schlimm und meine Körpertemperatur schlägt Kapriolen. Corona ist jetzt das Thema in allen Nachrichten, die wir von Freunden aus Deutschland erhalten. Es ist alles sehr verwirrend und ich beginne die Symptome im Internet zu studieren. Fieber, Mattigkeit und Magen-und Darmprobleme sind auch gelegentlich dabei. Den besonders typischen Husten habe ich allerdings nicht – abgesehen von einem heftigen Hustenanfall gestern. Auch wenn mein Symptom-Mix nicht eindeutig ist, bekomme ich Panik, dass ich Corona haben könnte. Meine größte Sorge gilt dabei allerdings nicht mir selbst. Hauptsächlich habe ich Angst, dass ich als Patient 0 Corona nach Namibia gebracht haben könnte. Was für eine furchtbare Vorstellung, dass ich den Virus in dieses Land eingeschleppt haben könnte, das ich so sehr liebe… Wieviel Schaden würde das hier anrichten!? Und, dürfte ich dann jemals wieder einreisen? Inzwischen erreicht uns von einer Freundin die Info, dass Air Namibia alle Flüge nach Deutschland für 30 Tage eingestellt. Wir denken: “Gut, dass wir dieses Mal mit Lufthansa geflogen sind!“ Weitere Gedanken darüber, was Covid für unsere Reise bedeuten könnte, kann ich mir aber aktuell gar nicht machen. Mir ist inzwischen klar, dass ich mich zuerst um meine angeschlagene Gesundheit kümmern und klären muss, ob mein Befinden etwas mit Covid zu tun hat. Das Wetter ist ohnehin schlecht und mein Zustand verbietet mir die „Austern- und Sushi-Schlacht“ im Ocean Cellar, auf die ich mich schon so gefreut hatte . Da heute Samstag ist, entscheiden wir uns dafür, die Ambulanz der Mediclinic aufzusuchen. Wir haben Glück! Es sind keine weiteren Patienten da und die Schwester, die uns freundlich-resolut begrüßt wirkt äußerst kompetent und spricht deutsch. Alle Abläufe machen einen absolut professionellen Eindruck. Mir wird sofort Blut abgenommen und ins Labor geschickt und ich bekomme je einen Tropf gegen Fieber, Schmerzen und zum Ausgleich des Flüssigkeitsmangels. Der nette, ältere Doc, der nach einer Weile recht tiefenentspannt in Strand-Bermudas und T-Shirt erscheint und die Ergebnisse meiner Blutanalyse checkt, diagnostiziert einen Magen- und Darmvirus. Natürlich frage ich wegen Corona nach! Es gibt hier natürlich noch keine Testmöglichkeiten. Der Doc ist aber sicher, dass ich mir keine Gedanken über Corona machen muss, denn in Namibia geht schon eine Weile ein sehr heftiger Magen- und Darmvirus um und meine Symptome passen eindeutig in das Bild. Auch wenn das keine 100% sichere Diagnose ist, fällt mir ein ziemlich dicker Stein vom Herzen!!! Nach dem Klinikaufenthalt muss ich wieder ruhen. In diesem Jahr macht sich das schöne Zimmer wirklich bezahlt! Da es draußen nach wie vor grau ist, fällt es mir nicht allzu schwer, das Bett zu hüten und mein Mann hat gegen Bettruhe in der Regel ohnehin nichts einzuwenden Abends treffen wir unsere Freunde im Old Sailor, wo ich auf die ausgezeichneten Steaks verzichte und wieder magenfreundliche Schonkost zu mir nehme. Die sonst so herzlich-heitere Stimmung ist heute eher verhalten. Zum einen möchte sich niemand mit meinen Magen- und Darm-Virus anstecken, zum anderen ist Corona jetzt für uns alle zum Thema geworden und dämpft die Laune. Es ist schon erstaunlich, wie schnell sich die Lage, in den wenigen Tagen, in denen wir weitgehend offline waren, zugespitzt hat. Die News, die wir aus Deutschland/Europa erhalten sind verstörend und müssen erstmal irgendwie aufgenommen und verarbeitet werden. Sonntag - 15. März 2020 – Covid übernimmt Auch heute gibt es wieder Frühstück bei Cordes. Das Wetter ist noch immer sehr durchwachsen und die Befindlichkeit auch. Wir ruhen sehr viel, denn auch mein Mann fühlt sich inzwischen nicht gut. Der Tag vergeht einerseits ereignislos, anderseits sorgen neue Nachrichten für Unruhe. In Namibia wurden gestern die ersten beiden Covid Fälle bestätigt und als eine Sofortmaßnahme wurden alle direkten Flüge nach Deutschland eingestellt. Damit ist also auch unser Lufthansa Flug futsch! Ich bin allerdings viel zu kraftlos, um mir konkrete Gedanken zu machen, wie es nun weiter geht. Es wird sich schon finden… Erstmal müssen wir wieder auf die Füße kommen… Damit wir kreislaufmäßig nicht völlig abklappen, bummeln wir ein wenig herum als sich die Sonne mal kurz blicken lässt. Aber auch das ist schon mega-anstrengend! Am Abend treffen wir uns mit unseren Freunden im Brewer & Butcher. Wieder verzichte ich auf ein Steak und wähle eine sehr leckere Veggie Paella. Mein Appetit lässt mich nur selten im Stich Das Sitzen auf einer Bank finde ich aber schon bald ziemlich beschwerlich, die Stimmung ist wieder verhalten und ich muss schnell zurück ins Bett. Unsere Gedanken und Gespräche vor dem Einschlafen kreisen noch eine Weile um die aktuellen Covid News und wie wir mit der Situation umgehen sollen... Montag - 16. März 2020 – Jetzt schon heimreisen ist keine Alternative Inzwischen checken wir gleich nach dem Aufwachen die aktuellen News, die uns sonst während unserer Namibia-Urlaube nur am Rande interessieren. Zum späten Frühstück treffen wir unsere Freunde im Village Cafe und diskutieren die Lage. Da die beiden Flüge mit SAA über JoBurg haben, sind die von der aktuellen Streichung der Flüge nicht betroffen, wollen aber trotzdem versuchen, kurzfristig etwas über ihren gebuchten Rückflug am 1. April in Erfahrung zu bringen. Wir sind noch immer zu angeschlagen, um uns über die Streichung unserer Flüge aufzuregen. Außerdem sind wir uns alle einig, dass uns auch Schlimmeres passieren könnte, als eine ungeplante Urlaubsverlängerung bis Mitte April. Momentan gehen wir aber ziemlich fest davon aus, dass sich auch für uns eine Flugoption mit der SAA finden wird. Nach dem Frühstück mit vielen Diskussionen und Überlegungen sind wir geschafft und müssen zurück ins Bett. Schon wieder Mittags erreicht uns ein Anruf von einer sehr besorgten Mitarbeiterin von Iwanowski, wo wir wie immer unsere Flüge gebucht haben. Sie bestätigt, dass laut Beschluss der namibischen Regierung alle Direktflüge zwischen Namibia und Deutschland bis zum 12. April ausgesetzt sind. Seitens Inwanowski will man sich um kurzfristige Flugoptionen für uns bemühen (eventuell über Luanda) und ermutigt uns schnell nach Windhoek zu kommen. Wir sind entsetzt! Wir hatten bislang noch sehr wenig von unserem Urlaub. Außerdem ist meine eigene Temperatur noch nicht stabil und mein Mann hatte heute Morgen mit 37,7 ebenfalls erhöhte Temperatur. Das Risiko, bei einem sofortigen Aufbruch irgendwo in Quarantäne zu landen, ist uns zu hoch und wir fühlen uns diesem Stress momentan auch nicht gewachsen. Wir beschließen also den Urlaub fortzusetzen und auf einen indirekten Rückflug (z.B. mit SAA) zu unserem geplanten Rückreisedatum zu hoffen. Am Nachmittag machen nur einen kleinen Ausflug ins Brewer & Butcher, wo jetzt überall Sanitizer auf den Tischen steht. Abends probieren wir die Pizza im vielfach gelobten Western Salon. Der Western Salon überzeugt uns nicht wirklich, aber wir sind ja auch körperlich und mental ziemlich angeschlagen. Immerhin freuen sich die Car Watcher wieder über die üppigen Left Overs. Dienstag - 17. März 2020 – Der Gesundheitszustand wird besser, die Verwirrung bleibt Heute geht es uns merklich besser und endlich scheint auch die Sonne. Eigentlich sollte jetzt unsere Südtour starten. Wir wollten die Homeb Campsite ansteuern, die uns vor einigen Jahren sehr gut gefallen hat - trotz mäßiger Kritiken. Um sicherzugehen, dass wir uns nicht sofort überfordern, streichen wir Homeb aus dem Reiseplan und buchen eine weitere Nacht in den inzwischen ziemlich leeren Swakopmund Luxury Suites. Erstmals in diesem Urlaub kann ich das Frühstück im Cafe Cordes richtig genießen . Dann erledigen wir den Einkauf für den zweiten Teil der Reise. Aus Deutschland hören wir seit einigen Tagen von Hamsterkäufen und der Knappheit von Grundnahrungsmitteln und Klopapier. Auch in der AZ ist schon von Hamsterkäufen die Rede, aber in Swakopmund können wir das nicht beobachten. Die Regale in allen Märkten sind voll und die Einkaufswagen normal gefüllt. Wir kaufen also auch weitgehend normal ein und nehmen als Notration nur je ein Päckchen Mehl und Reis, zwei Dosen Tomato & Onion und 2 Rollen Toilettenpapier mit, die uns später nach Deutschland „begleiten“ werden. Natürlich versuchen wir den ganzen Tag, aktuelle Infos im Internet zu scannen. Unsere bayrischen Freunde hinterlassen eine Sprachnachricht, dass sie mit der deutschen Botschaft in Windhoek telefoniert haben. Eine Mitarbeiterin hat sinngemäß gesagt: “Wenn ich an ihrer Stelle wäre und es keinen zwingenden Grund gibt, zügig zurück in Deutschland zu sein, würde ich den Urlaub nicht vorzeitig abbrechen. Schließlich gibt es in Namibia erst 2 Corona Fälle und das Leben ist noch recht entspannt, während das Virus in Deutschland bereits verbreitet und das Leben stark eingeschränkt ist.“ Zusätzlich haben sie mit einer SAA Mitarbeiterin in Deutschland telefoniert, die bestätigt hat, dass alle SAA Flüge aufrechterhalten werden. Diese Neuigkeiten bestärken uns in unserer Entscheidung, gegen einen panischen Urlaubsabbruch! Freunde aus Deutschland haben uns zudem per WhatsApp auf die Empfehlung des Auswärtigen Amtes aufmerksam gemacht, sich für eventuelle Rückholprogramme auf einer Website zu registrieren. Leider schlagen meine Anmeldeversuche fehl. Vermutlich ist grade viel zu viel Traffic auf der Seite. Mittags kann ich mir endlich einen kleinen Lunch im Ocean Cellar gönnen – wenn auch noch sehr eingeschränkt. Anschließend machen wir ein paar Besorgungen. Als ich Briefmarken kaufen möchte, teilt man mir am Postschalter mit, dass das sinnlos ist, da aufgrund der Streichung der Direktflüge keine Post mehr nach Deutschland geht. Gut, dass ich die Karten noch nicht geschrieben habe! Insgesamt tut es richtig gut, dass wir jetzt wieder etwas aktiver sein zu können. Noch nie waren wir so lange in Swakopmund, haben so wenig gemacht und hatten insgesamt so schlechtes Wetter. Umso mehr freut es mich, dass es heute etwas freundlicher und wärmer ist! Endlich können wir uns einen Gin Tonic in der netten Zonder Naam Wine Bar gönnen, auf die ich schon seit Tagen sehnsüchtig aus unserem Zimmerfenster schaue. Schließlich müssen wir vorsichtig testen, ob unser Gesundheitszustand gefestigt genug für die Fortsetzung der Reise ist. Abends gibt es noch richtig gute Pizza und Pasta im Farmhouse Deli und danach checken wir im Zimmer wieder eifrig Corona Infos. Das Thema wirbelt inzwischen eigentlich ständig durch unsere Köpfe! Wir wollen uns weder in Panik versetzen lassen, noch leichtsinnig handeln! Also checken und checken und checken wir alle News, bis ich schließlich mit Kopfschmerzen einschlafe |
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Mittwoch - 18. März 2020 – Endlich kann die Südtour starten (mit Sorgen im Gepäck)
Frühmorgens gelingt es mir endlich, uns auf der Webseite des Auswärtigen Amtes zu registrieren, um für eventuelle Rückholprogramme vorgesehen zu werden. Ich bin erleichtert und wir können ein letztes Mal das Frühstück bei Cordes genießen. Trotz des super Cappuccinos freue ich mich wahnsinnig auf das Frühstück auf der Campsite am nächsten Tag. Endlich wieder draußen sein… Nach letzten Besorgungen brechen wir auf und treffen unsere Freunde auf ein schnelles Getränk und einen Informationsaustausch im Yacht Club von Walvis Bay. Wir sind alle der Meinung, dass wir uns jetzt wieder entspannen und den Urlaub genießen sollten – mein Mann und ich im Süden und unsere Freunde im Norden. Also: Los geht’s! Endlich!!! Wir sind noch keinen Kilometer vom Yacht Hafen entfernt, da klingelt das Telefon. Die deutsche Nummer verheißt nichts Gutes und die nette Mitarbeiterin von Iwanowski empfiehlt uns eindringlich, den Urlaub kurzfristig abzubrechen. Mit welcher Flugverbindung ist noch nicht ganz klar, aber eventuell geht noch etwas (auf eigene Kosten) mit der KLM. Das Reisebüro will sich auf jeden Fall darum kümmern, eine Option für uns zu finden, denn seit gestern sei der Ausnahezustand ausgerufen und das Land könne kurzfristig bis zu 6 Monaten abgeriegelt werden. Ich denke nur: “Ich drehe jetzt echt bald durch!“ Im Kopf checke ich schnell nochmal alle Infos, die wir selbst, unsere bayrischen Freunde und Freunde in Deutschland recherchiert haben: - Die vorläufige Einstellung aller Direktflüge zwischen Namibia und Risikogebieten (z.B. Deutschland) ist uns bekannt; ebenso wie die Möglichkeit, dass auch alle anderen Flüge bis Mitte April gestoppt werden könnten! - Hinweise auf eine mögliche komplette Abriegelung des Landes für die nächsten 6 Monate haben wir bislang nirgendwo gesehen - Weder die Deutsche Botschaft in Windhoek noch die SAA Airlines raten dringend zu einem kurzfristigen Urlaubsabbruch - Teure Flugoptionen, die es eventuell kurzfristig noch gibt (z.B. über Luanda), können sich spontan in Luft auflösen, bis wir in Windhoek und zum Abflug bereit sind - In Deutschland breitet sich Corona rasend schnell aus, während es in Namibia weiterhin erst 2 bestätigte Fälle gibt Wir bleiben am Straßenrand stehen, rekapitulieren die uns bekannten Fakten und diskutieren die Situation. Mal wieder! Nichts spricht aus unserer Sicht für einen schnellen und teuren Urlaubsabbruch. Wir sind Iwanowski trotzdem dankbar, dass sie sich so um uns bemühen, teilen der Dame aber mit, dass wir (auf eigene Verantwortung) bleiben und in etwa das geplante Urlaubsende am 27. März anstreben - und zwar möglichst mit einer kostenlosen oder zumindest günstigen Umbuchung im Rahmen der Star Alliance (z.B. nach JHB mit SAA und dann mit LH nach FRA). Mit unserer Ruhe bzw. dem Vorhaben, uns nun endlich zu entspannen ist es natürlich jetzt erstmal wieder vorbei! Ziemlich aufgeregt setzten wir unsere Reise fort und fahren Richtung Kuiseb. Zum Glück begleiten uns tolle Wolkenformationen und Lichtstimmungen. Noch nie ist mir diese Strecke so schön vorgekommen! Ich bin so froh, dass wir jetzt hier unterwegs sind und nicht auf der B2/B1 nach Windhoek. Eigentlich wollten wir noch bis in die Solitaire Gegend fahren, aber es ist schon wieder recht spät geworden. Also entscheiden wir uns für die Soussous on Foot Campsite, die uns schon im letzten Jahr sehr begeistert hat. Das Abendlicht ist fantastisch, denn von einer Seite ziehen dunkle Wolken auf, während von der anderen Seite die Sonne scheint. Für ein paar Minuten fühle ich mich richtig gut und entspannt . Jeder Blick auf diese wunderschöne Landschaft und die Oryx auf dem Weg zum Wasserloch verstärkt das Gefühl, dass es gut war, sich für die Fortsetzung der Reise zu entscheiden. Das sind genau die Stimmungen und Momente, auf die ich mich immer während der ca. 11 Monate zwischen zwei Namibia Urlauben so sehr freue! Heute gibt es auch endlich wieder einen richtigen Sundowner mit Gin Tonic und dann ein mildes Chilli con Carne und Rotwein. Unseren Mägen geht es besser und die Nerven brauchen Nahrung… Abschalten gelingt uns aber nur kurz. Ich finde hier auf der Campsite sogar ein Blatt, das zu der unangenehmen Stimmung passt, die uns immer wieder einholt. |
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Donnerstag - 19. März 2020 - Another Crazy Day in Paradise!
Wir brechen für unsere Verhältnisse relativ früh auf, denn wir wollen zeitig auf der NamibRand Family Hideout Jupiter Campsite ankommen, die wir für die nächsten 2 Tage gebucht haben. Allerdings müssen wir noch an der Desert Bakery stoppen, um schnell mal Mails zu checken. „Schnell Mails checken“ war allerdings nur ein „frommer“ Wunsch, denn die Informationen überschlagen sich und der Tag wird ziemlich verrückt! An der Tankstelle in Solitaire ist es schon fast gespenstisch leer. Bei einem Cappuccino checken wir unseren Flugstatus im Lufthansa Portal und finden einen Flug mit KLM über Amsterdam am 28. März nachmittags. Das klingt super! Der Flug scheint also umgebucht zu sein, die Verbindung ist top und gewährt uns 1,5 Tage mehr Urlaub. Perfekt! Ich schicke eine Mail an Iwanowski, um zu fragen, ob sie das für uns umgebucht haben und schreibe, dass das für uns eine passende Lösung ist. Dann informiere ich unsere Lieben zu Hause per WhatsApp über den (vorläufigen) Status und schicke unverbindliche Anfragen bezüglich der voraussichtlichen Änderungen der Zimmer- bzw. Wagenmiete an das Berghaus B&B in Windhoek und an Savanna. Wir warten noch etwas länger in der Bakery und hoffen auf schnelle Antwort von Iwanowski. Die Zeit vertreiben wir uns mit einem Reise- und Corona-Schwätzchen mit einem anderen deutschen Touristenpaar. Schließlich kommt die Iwanowski-Antwort, die zusammengefasst lautet: „Wir haben diesen Flug nicht eingestellt und sie sind auch nicht umgebucht, denn diesen Flug gibt es so überhaupt nicht. KLM geht immer über Luanda und da gehen grade auch alle Türen zu. Wir können es trotzdem noch versuchen - für ca. 1.000€ pro Person.“ Die Option auf einen vielleicht nicht mehr stattfindenden Flug über Luanda für insgesamt gut 2.000€ klingt für uns nicht überzeugend! Kurz darauf erhalten wir eine weitere Mail: „Bekomme Sie eventuell am 27. März mit SAA über JoBurg raus – ohne Mehrkosten! Was tun?“ Das ist doch genau das, was wir wollten! Wir antworten umgehend: “Bitte sofort buchen!!!“ Jetzt sitzen wir schon wieder 2 Stunden mit „Organisations-Kram“ in der Desert Bakery. Viel zu lange! Wir wollten doch früh im Namib Rand Family Hideout ankommen! Endlich brechen wir auf und genießen die Landschaft, die Wolkenformationen und die Lichtstimmungen, die auch heute wieder grandios sind. Unterwegs halten wir nochmal an und versuchen Mails zu checken, aber es gibt kaum Empfang! Ich sehe eine neue Mail von Iwanowski im Posteingang, schaffe es aber nicht, diese nicht öffnen. Ich drehe mich in alle Richtungen und halte das Smartphone in die Luft bis mein Arm lahm wird. Schließlich entscheidet mein Mann: “Das hat keinen Zweck, nach den Bergen wird der Empfang sicher besser!“ Leider stellt sich dieser Gedanke als Fehleinschätzung heraus. Wir waren einfach schon sehr lange nicht mehr im Süden und haben wohl verdrängt, wie dünn das Mobilfunknetz hier ist. Nun gibt es gar keinen Empfang mehr! Schließlich stehen wir vor dem Tor des Family Hideout und wissen nicht, was in der so wichtigen Iwanowski-Mail steht und werden bis übermorgen keinen Empfang mehr haben. Scheiße! Wenn wir die (hoffentlich nervenberuhigende!) Mail lesen wollen, müssen wir wohl 40 Kilometer weiter nach Betta zu fahren. Ich bin ziemlich sicher, dass ich dort an der Tankstelle schon mal guten MTC Empfang hatte. Unterwegs gibt es Regen und einen leichten Sandsturm - genau an dieser Stelle wäre etwas Empfang gewesen, aber Aussteigen ist grade unmöglich. Wenigstens ist die Straße gut! In Betta will es erst nicht mit dem Empfang klappen, aber das nette Tankstellenpersonal zeigt mir, wie ich mich ausrichten muss. Endlich kann ich die Mail abrufen, die die kostenlose Umbuchung mit SAA/LH über Johannesburg bestätigt. Good News! Auch wenn der Flug sehr früh von Windhoek startet und 10 Stunden Aufenthalt in Johannesburg hat! Wir brettern die 40 Kilometer von Betta zurück zum NamibRand Family Hideout. Wegen der ganzen Verzögerungen sind wir jetzt mindestens 3 Stunden später dran als erhofft. Inzwischen habe ich das Gefühl, wir verbringen unseren Urlaub dieses Jahr im Internet statt in Namibia….Die Landschaft hier ist allerdings toll und lässt die Wirrungen es Tages schnell wieder in den Hintergrund treten. Schon auf dem Weg zur Jupiter Campsite sehen wir viele Zebras, Oryx und Strauße. Der Platz ist sehr schön gelegen, toll ausgestattet und picobello sauber. Nach diesem nervenaufreibenden Tag brauchen wir umgehend einen Pre-Sundowner und einen kleinen Spaziergang um unseren Platz. Bald kommen Oryx zu unserem Wasserloch und wir können sie gemütlich von unserer Veranda aus beobachten. Das ist wirklich traumhaft schön und streichelt die Seele nach diesem verrückten Tag! Wir bereiten schnell Kartoffelsalat und grillen Boerewors und sitzen noch lange bei unserem zweiten Gin Tonic und einem guten Rotwein. Wie herrlich, hier draußen zu sein!!!! |
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Freitag - 20. März 2020 – Jetzt aber mal komplett abschalten (Namib Rand Family Hideout)
Mein Mann schläft heute lange und ich erfreue mich an meinen Morgenkaffee und meinem Buch. Nebenbei kann ich wieder Oryx beobachten. Wunderbar! Nach einem späten Frühstück geht mein Mann direkt zurück ins Bett. Von dem fiesen Magen-Darm-Virus war er zwar weniger stark betroffen als ich, aber er ist noch nicht wieder so richtig fit. Eventuell war seine Konsequenz hinsichtlich Schonkost, Alkoholverzicht und regelmäßiger Medikamenteneinnahme etwas weniger ausgeprägt!? Mir geht es inzwischen wieder ziemlich gut. Dank der guten News zur Flugumbuchung vom Vortag und der Abwesenheit neuer Informationen per Telefon, WhatsApp, Email oder diverser Webseiten kann ich die Stille und Einsamkeit der Wüste wirklich genießen. Endlich abschalten – das tut so gut! Gegen 15 Uhr brechen wir auf, um die erlaubte 10 Kilometer Runde zu fahren. Das Gelände ist fantastisch, aber es ist leider ziemlich grau und wolkig. Gegen Abend drehen wir zwei weitere Runden. Bei der ersten Runde ist das Licht perfekt und die Landschaft ist atemberaubend schön! Es muss hier gut geregnet haben, denn die Wüste ist stellenweise sehr grün. Überall sehen wir Oryx und Zebras. Wir bleiben immer wieder stehen und staunen. Ich finde keine Worte, die so viel Schönheit gerecht werden! Am Abend wird es extrem windig! Wir sind froh, dass die Veranda der Jupiter Campsite rundherum mit Zeltplanen ausgestattet ist, die wir jetzt schnell auf der windigen Seite herunterlassen. So können wir geschützt kochen und noch lange entspannt bei einem Glas Wein unter dem Sternenhimmel sitzen. So könnte es gerne noch eine Weile weitergehen! |
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Samstag - 21. März 2020: Wieder Bad News
Ich stehe zeitig auf und genieße die angenehme Morgenkühle. Der Platz ist wirklich wunderschön, aber auch ziemlich teuer und reglementiert. Wie schon fast erwartet, kommt gegen 10:00 Uhr jemand, hantiert zunächst am Wasserloch herum und weist dann auf die Check-Out Zeit um 10:00 Uhr hin. Ganz schön streng bei dem hohen Preis! Auf anderen Campsites stellt unsere meistens verspätete Abreise während der Low Season in der Regel kein Problem dar, zumal die nächsten Gäste ja sowieso meistens erst um 14:00 Uhr einchecken dürfen und in der Regel sogar deutlich später eintreffen. Ich bitte um Aufschub, da ich erst Frühstück machen und dann packen muss. Die Zeit wird uns dann auch freundlich gewährt. Als wir um 11:30 Uhr fast fertig zum Aufbruch sind, rückt das Personal allerdings auch schon wieder an – vermutlich um sanften Druck auszuüben. Wir werfen noch einen letzten Blick auf die tolle Landschaft, freuen uns über das Zebra-Abschiedskomitee. Dann brechen auf in Richtung Aus und genießen die Weite, Leere und (vorläufige) Ruhe. Unsere kleine MTC/Internetpause hat uns wirklich gut getan! Im Klein Aus Vista geht der „Urlaub im Word Wide Web“ natürlich wieder gleich weiter: WiFi nutzen und Fakten checken! Es wurden weitere Flüge gestrichen und das Reisebüro informiert uns, dass jetzt auch die Flüge der SAA nach Namibia eingestellt sind! Dabei hatte die SSA unseren Freunden doch noch vor 4 Tagen gesagt, dass sie alle Verbindungen aufrechthalten werden… Nun stehen wir wieder ohne Flug da; zumindest ohne den Zubringer-Flug nach Joburg . Das Chaos und der emotionale Aufruhr gehen also nahtlos weiter… Außerdem werden wir aufgefordert, uns für das Rückholprogramm zusätzlich über die Condor Website registrieren. Das Auswärtige Amt hat uns zudem per Landleutebrief empfohlen, uns in einer neuen App des zu registrieren, da das bisherige Portal durch die starke Frequentierung Probleme hatte. Ich führe also die neuen Registrierungen durch und bedauere, dass ich die umfangreichen Daten nicht so schnell und mühelos in das Smartphone hacken kann wie ein Teenager. Puh, ist das anstrengend! Die Zeit verrinnt...mal wieder! Irgendwann ist alles erledigt und wir können endlich zu unserem schönen Desert Vista Chalet im Eagles Nest fahren, die Aussicht und unseren Sundowner genießen. Abends fahren wir zurück ins Desert Horse Inn und bekommen ein ausgezeichnetes Abendessen und ein Glas Wein vom Haus. Wir sind schon wieder sehr erschöpft von den letzten Irrungen und Wirrungen! |
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Sonntag - 22. März 2020: Lage klären, Lodge genießen (Eagles Nest)
Wir haben nicht so gut geschlafen im schönen Desert Vista Chalet. Es war ziemlich warm und in unseren Köpfen wirbelten natürlich noch die schlechten Neuigkeiten von gestern herum. Ich erfreue mich trotzdem bei einem Kaffee auf unserer Veranda an dem sanften Morgenlicht, den jetzt noch angenehmen Temperaturen und der Ruhe am Morgen, die in diesem Jahr leider oft eine trügerische Ruhe vor dem Sturm ist. Beim Frühstück hat die Wifi Connection natürlich direkt wieder höchste Priorität. Noch vor dem ersten Bissen fangen wir an, unsere Mailboxen und wichtige Webseiten zu checken. Entspannt ist anders! Noch gibt es keine relevanten News, also fahren wir zurück zum Chalet. Vielleicht ist das Hin- und Her zwischen dem Eagles Nest und dem Desert Horse Inn manchmal etwas umständlich, aber ich genieße die Fahrt eigentlich immer. Ich mag diese Landschaft und das Revier, das in diesem Jahr allerdings sehr trocken ist. Unterwegs sieht man meistens Tiere – aktuell insbesondere Wildpferde. Was mich auch jedes Mal fasziniert, ist die schroffe Felswand, vor der die verstreuten Chalets so winzig erscheinen, dass man sie bei der Anfahrt regelrecht suchen muss. Jetzt kosten wir erstmal die Stille der abgelegenen Anlage und die Aussicht von unserem Chalet richtig aus. Ich fühle mich grade ein wenig gechillt, als mein Mann mich darauf aufmerksam macht, dass er komische Bisse oder Stiche an seinem Oberschenkel entdeckt hat. Es sind mehrere an einer Stelle, die rot und leicht blasig aussehen. Komische Dinger! Aber ich mache mir nicht allzu viele Sorgen, denn in der Regel „verabschieden“ sich Stiche bei ihm sehr schnell, während sie bei mir oft stark anschwellen und sich hartnäckig halten. Wir hoffen also, dass diese Stiche/Bisse sich ebenso plötzlich wieder verabschieden, wie sie aufgetaucht sind. Mittags fahren wir zurück zum Desert Horse Inn, um News zu checken. Laut Lufthansa Portal haben wir eine leicht geänderte Verbindung am 27. März. Statt mit SAA geht es mit Air Namibia nach Johannesburg und dann mit dem LH Flug weiter. Super!!! Der Flug geht sogar 1,5 Stunden später, was die morgendliche Hektik entschärft und die Wartezeit in Johannesburg verkürzt Wir sind zufrieden! Trotz der guten Nachrichten fehlt uns die Energie für einen Ausflug. So verbringe ich einen entspannten Nachmittag auf einer schattigen Liege am schönen Hufeisen-Pool - in Sichtweite meines Mannes, der die nette Veranda der Bar vorzieht. Irgendwie macht es ja auch Sinn, einfach vor Ort zu bleiben und von den Annehmlichkeiten der Lodge Gebrauch zu machen! Der Sundowner und das pastellige Abendlicht werden dann wieder auf der Veranda des Chalets genossen, bevor wir zum Dinner zurück zum Restaurant fahren. Heute wird der Salat aus Sicherheitsgründen nicht mehr als Buffet angeboten, sondern steht bereits großzügig portioniert auf dem Tisch. |
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