Liebe FoMis,
mit Reiseberichten bin ich bislang eher zurückhaltend und entschuldige meine Bequemlichkeit gerne damit, dass die meisten Plätze und Strecken schon mehrfach unterhaltsam beschrieben und fantastisch bebildert wurden. In diesem Jahr ist unsere Namibia Reise allerdings ganz anders verlaufen als in den vergangenen 25 Jahren. Deshalb habe ich mich nun - mit etwas Abstand - entschieden, einem Bericht einzustellen. Wir sind während unserer Reise mitten in den „Corona-Strudel“ hineingeraten und hatten zudem noch ein paar gesundheitliche Probleme. Zurück kamen wir mit dem Rückholprogramm des Auswärtigen Amtes. Das alles war eine sehr spezielle Erfahrung, die ich mit euch teilen möchte.
Aufgrund der oben beschriebenen Umstände geht in meinem Bericht also
nicht nur um die tollen Strecken, Campsites und Reiseerlebnisse. Ein großes Thema ist, wie wir die sich rasend zuspitzende Corona Situation erlebt und welche Gedanken uns umgetrieben haben. Und natürlich geht es auch um unsere damit verbundenen persönlichen Empfindungen und Befindlichkeiten. Ich werde also ein wenig „jammern“ oder zumindest unsere Unsicherheiten und Probleme beschreiben. Ich denke, anhand meiner Notizen, WhatsApp Messages und insbesondere der versendeten Sprachnachrichten, kann ich diese verwirrende Zeit auch jetzt noch ziemlich authentisch wiedergeben.
Unsere Reiseplanung
Da Vorfreude bekanntlich die schönste Freude ist, hatte ich mir fest vorgenommen dieses Gefühl in den tristen Monaten Januar und Februar gänzlich auszukosten. Ja, ich wollte regelrecht „in Vorfreude baden“, Berichte im Forum zu lesen, stressfrei alle Vorbereitungen treffen… Soweit der Plan! Durch einen Krankheitsfall in der Familie wurde dieses schöne Vorhaben bereits Mitte Januar ad hoc ausgebremst.
Bis zu unserer Abreise am 5. März war ich quasi unter „Hochspannung“ und konnte die notwendigen Vorbereitungen – wie so oft – einfach nur schnell nebenbei erledigen. Dazu gehört zum Beispiel das Packen der Tasche mit Utensilien, die uns das Campingleben vor Ort angenehmer machen. Trotz einer gewissen Routine erfordert das jedes Jahr aufs Neue einige Überlegung und Zeit.
Aber schließlich ist die Campingtasche gepackt und hat sogar noch etwas Luft!
Über die Tour Namibia 2020 hatte ich mir zum Glück schon an den Weihnachtstagen Gedanken gemacht. Nach 5 Jahren mit spannenden Nordtouren sollte es mal wieder in den Süden gehen. Allerdings hatte ich selbst Bedenken, dass mir die geliebten wilden Touren im Norden fehlen könnten. Aber in nur 3 Wochen kann man eben nicht alles haben… Zumindest zu dieser Einsicht muss man mit Mitte 50 ja mal kommen – auch wenn’s schwer fällt! Also sollte es dieses Mal eben keine „Adventure Tour“, sondern eine
„Tour der schönen Plätze“ werden, grob eingeteilt in:
- Gemütliches Eintrudeln im Erongo
- Ausgiebiges Relaxen in Swakopmund (ausgiebig auf ausdrücklichen Wunsch meines Mannes)
- Kleine Südtour
Damit wir die gewünschten schönen Plätze auch wirklich bekommen, habe ich einige Stationen vorgebucht, was meinem Wunsch nach Spontanität eigentlich ziemlich widerspricht. Allerdings kann ich jetzt schon vorwegnehmen, dass manchmal einfach alles so kommt, wie es kommen muss. Eine abenteuerliche Damaraland-Kaokoveld-Tour hätte uns aus gesundheitlichen Gründen und wegen der Corona-Auswirkungen sicherlich vor zusätzliche Herausforderungen gestellt…
Hier vorab ein Überblick unsere Übernachtungsstationen:
- Windhoek, Berghaus B&B
- Ameib Campsite
- Etusis Campsite
- Spitzkoppe Campsite
- Omandumba Cave Campsite
- Omakutu Black Rock Camsite (2 Nächte vorgebucht)
- Swakopmund Luxury Suites (4 Nächte vorgebucht + Zusatznacht)
- Soussous on Foot Campsite
- Namib Rand Family Hideout Jupiter Campsite (2 Nächte vorgebucht)
- Klein Aus Vista Eagles Nest Chalet (2 Nächte vorgebucht)
- Keetmaanshoop Garras Quiver Tree Campsite
- Bagatelle Campsite
- Windhoek, Berghaus B&B (1 Nacht vorgebucht + 6 Nächte „umständehalber“)