THEMA: H. Badgers gesammelte Safari-Werke 2008 bis 2014
04 Aug 2020 17:00 #593091
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  • H.Badger am 04 Aug 2020 17:00
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Hallo Bele,
schön, dass du noch dabei bist - auch wenn es jahreszeitbedingt hier nur schleppend weitergeht.
Genau solche Momente wie diese Gepardensichtung sind es, die uns immer wieder zurückkehren lassen.
Es wird später im Bericht noch einmal Gepardenkinder geben - dann in Etosha und lange nicht so fotogen.
Liebe Grüße
Sascha, der sich gerade durch dich inspiriert an Schmetterlingen versucht
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04 Aug 2020 17:10 #593092
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  • Champagner am 04 Aug 2020 17:10
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H.Badger schrieb:
Sascha, der sich gerade durch dich inspiriert an Schmetterlingen versucht

Echt jetzt? Das ist ja nett :) ! Bin gespannt auf deine Fotos!!!

Liebe Grüße von Bele - auch an deine drei Mädels!
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13 Aug 2020 10:20 #593551
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  • H.Badger am 04 Aug 2020 17:00
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Kori

Im Rahmen unserer Hochzeitsreise 2010 besuchten wir in Uganda das Ziwa Rhino Sanctuary.



Dort kann man geführte Fußsafaris zu den ansässigen B.N. unternehmen. Wir fuhren zu vom Empfang aus gemeinsam mit einigen weiteren Leuten und einem bewaffneten Guide einige Minuten ins Gelände, um der B.N.-Dame Kori und ihrem Nachwuchs einen Besuch abzustatten. Vorher wurden die Regeln geklärt – Abstand von den Tieren halten, leise sein, nicht zwischen Muttertier und Kalb kommen, in der Gruppe bleiben, die Tiere keinesfalls umzingeln, nicht rennen...

Wir steigen aus und wandern ein wenig durch den Busch.



Nicht weit entfernt steht die graue Riesin. Hinter ihr – im Grün des üppigen Buschlands beinahe verborgen – ihr Kalb. Es wird friedlich gegrast. Nur das rhythmische Rupfen der hungrigen Mäuler perforiert die Stille. Bald kommt das Kleine aus der Deckung und wir genießen den Blick auf die friedliche Szenerie mit Mutter und Kind.

Wir beobachten gemeinsam mit einer zweiten kleinen Gruppe, die bereits anwesend ist, als wir eintreffen. Schöne und intensive Momente ganz ohne die Distanz einer Autokarosse. Auf der gleichen Ebene wie die Tiere stehend, wirken diese noch einmal weitaus größer und unmittelbarer.





Plötzlich – ein Besucher aus der anderen Kleingruppe zückt seinen Camcorder. Er spricht einen Audiokommentar. Laut. Die B.N.-Mutter stutzt – wendet sich aber alsbald wieder dem Grasen zu.
Dann – vielleicht um einen besseren Blickwinkel auf das Geschehen zu haben – fächert die andere Kleingruppe ungehindert auf. Der kommentierende Kameramann bringt sich hinter die Dickhäuter, die jetzt mehr oder weniger zwischen den beiden Besuchergruppen stehen. Die Mutter hebt den Kopf, sie schnauft. Das Gras ist uninteressant geworden. Das Kalb steht nah bei der Mutter – ihr Kopf jetzt dauerhaft erhoben mit zuckenden Ohren.

„Kori, calm down“, flüstert beruhigend ein Guide, das Gewehr im Anschlag. Er hockt sich hin und wiederholt: „Calm down“. Wir stehen wie angewurzelt, irritiert über den Kameramann und die solches Verhalten überhaupt zulassende Haltung der Guides.

Plötzlich ein Schnauben und Scharren mit dem Forderfuß. Wenige Augenblick später trabt Kori einige Meter in unsere Richtung. Und stoppt abrupt. „Cori, calm down.“

Die Mutter ist nervös, das ist auch dem Laien klar.

Erneutes Schnauben, Scharren. Dann senkt sie den Kopf und stürmt los. „To the trees! Run!“, schallt es von irgendwoher. Aber wo sind hier Bäume – hier ist nur Gebüsch. Wir rennen, flüchten irgendwohin, schlagen uns ins dornige Gestrüpp.
Jeder für sich allein unterwegs und erst nach Sekunden der instinktiven Flucht irgendwann wieder die Wahrnehmung des weiteren Raums.

Kori hat – ich weiß nicht wo – angehalten und entfernt sich gerade mit ihrem Kalb von uns. Langsam kommen Menschen aus unterschiedlichen Büschen, atmen durch, säubern sich. Frieden ist wieder eingekehrt – vom nur Augenblicke zurückliegenden Scheinangriff des B.N. ist nichts mehr zu sehen. Ich bin rückblickend überrascht, dass ich schnell wieder Fotos von den Tieren mache und zur Normalität zurückkehre – vielleicht eine Verdrängungsstrategie.

Dieses Erlebnis werden wir wahrscheinlich nie vergessen. Wie ein Film läuft es auch zehn Jahre später noch vor meinem inneren Auge ab. Es hat unseren Respekt vor den Tieren noch einmal erhöht und uns eindrucksvoll vor Augen geführt, was menschliche Ignoranz auslösen kann.
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24 Aug 2020 14:42 #593903
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Zu Fuß am Lake Mburo

Auf unserer Hochzeitsreise durch Uganda legten wir gegen Ende einen Stopp am Lake Mburo ein. Neben lohnenswerten Bootsfahrten konnte man in diesem Nationalpark vor allem Walking Safaris unternehmen, da es dort offiziellen Angaben zufolge keine großen Raubkatzen gibt (Stand 2010!).

Jedoch waren auch die nahen Büffel so ganz ohne den Schutz des Autos durchaus adrenalinfördernd und machten es schwer, die Kamera ganz ruhig zu halten...



Wir sprachen mit unserem Guide eine frühmorgendliche Wanderung in die Sumpfgebiete ab, um dort die Chance auf eine Schuhschnabelbegegnung zu haben – gelegentlich werden die großen Vögel in der Gegend gesichtet – und wir hatten tatsächlich Glück. In recht weiter Entfernung konnten wir einen Schnuhschnabel erspähen, wie er regungslos inmitten der dichten Ufervegetation stand.



Da war die Freude natürlich groß und als wir hörten, dass es hier auch Sitatungas geben soll, war unser nächster Sichtungswunsch gesetzt, der aber leider an diesem Tag nicht erfüllt werden sollte.

Und so organisierten wir für den Morgen des folgenden Tages eine neue Wanderung an die Ufer des Sees. Jedoch blieb es dabei: Von den Sitatungas war nichts zu sehen, nur ihr Husten drang aus dem Schilfgürtel zu uns herüber, als wir im Morgengrauen durch den Morast staksten.

Und dann mischte sich ein anderes Husten darunter und gleich darauf betrat er mit einem eleganten Sprung unser Blickfeld: Ein Leopard hatte gerade seinen Durst gestillt, dann die für uns nicht einsehbare Wasserstelle verlassen und warf uns nun aufmerksame Blicke durch die dichte Vegetation hindurch zu. Unser Puls schoss augenblicklich in die Höhe – vor allem durch aufgeregte Freude, an Angst kann ich mich nicht erinnern, wenn ich an diese Momente zurückdenke. Mit zittriger Hand entstand dann auch nur ein brauchbares Foto.



Vielleicht 20 Meter war er entfernt, vielleicht insgesamt für fünf bis zehn Sekunden verharrte er, bevor er den schnellen Rückzug ins Dickicht antrat. Aber diese Momente – Auge in Auge mit dem prächtigen Raubtier – waren etwas ganz Besonderes. Von wegen keine Raubkatzen im Lake Mburo NP! Der Guide kommentierte nur: „You are a lucky couple!“
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Letzte Änderung: 24 Aug 2020 14:44 von H.Badger.
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24 Aug 2020 15:30 #593905
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You are a lucky couple!“
Das kann man wohl sagen!
Heutzutage fügt man noch ein OMG hinzu!
Bei mir wäre in der Situation kein Auge und auch sonst nix trocken geblieben ;)
Auf mehr Erinnerungen freut sich
Friederike
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24 Aug 2020 17:00 #593913
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ach Du meine Güte, was habe ich bisher hier verpasst.H.Badger schrieb:
Und die spielenden Löwen sind auch so herzerwärmend.
Weiter so :) . LG Elisabeth
Letzte Änderung: 24 Aug 2020 17:01 von sphinx.
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