15.06.2020 Besondere Begegnungen Part 1
Etosha hat uns schon so viele besondere Momente beschert, da weiß man kaum, wo man anfangen soll undhat keine Ahnung, was davon das größte Highlight darstellte.
Eine der wohl seltensten Begegnungen im Park dürften wir unserem Glücksbringer Rodney verdanken, den wir kurz davor noch ganz doll gedrückt haben. Ein paar Autos, ich glaube zwei oder drei, standen am Wegesrand und ein netter junger Mann machte uns tatsächlich auf einen Caracal in den Büschen aufmerksam. Zwar entdecken wir ihn sofort, aber keine Ahnung, ob der uns beim Vorbeifahren aufgefallen wäre, zumal er an der Hauptverkehrsstraße in der Nähe von Nebrownii ruhte. Für etwa 10 Minuten durften wir ihn bestaunen, bis ein offener Safariwagen mit lauten deutschen Touris angetuckert kam. Die Kommentare dazu spare ich mir a dieser Stelle, jedenfalls suchte er schnell das Weite. Trotzdem eine einmalige Sichtung!
2016, als wir noch mit Juttas Bakkie unterwegs waren, entdeckten wir kurz nach Halali ein Löwenpärchen beim Honeymoon. Die Sonne brannte extrem, aber wir hatten die Hoffnung, die beiden würden sich irgendwann in unsere Richtung bewegen. Wir fingen an, das Auto mit allen möglichen Klamotten abzuhängen und schwitzten uns einen ab, bis wir nach über einer Stunde resignierten.
Auf den weiten Graslandschaften der Hauptpad entlang kann man NHer kaum übersehen. So auch 2017 bei dieser Sichtung. Je näher das SN kam, desto komischer wirkte es, bis wir schließlich erkannten: Ihm fehlte tatsächlich das vordere H.! Dadurch, dass das zweite aber so groß war, wurde es nicht sauber entfernt, sondern muss abgebrochen sein, da der Stumpf auch nicht wirklich sauber gerade war. Das selbe Tier sah der liebe H.Badger etwa ein Jahr später.
Langsam wird es uns schon unangenehm, wenn wir sagen, wir haben schon wieder einen Erdwolf gesehen. Bis auf ein Jahr trafen wir seit 2014 jedes Mal einen und 2018 sogar im Etosha und vor allem bei Tageslicht! Kurz dachte ich, es handele sich um noch einen Löffelhund, von denen wir an diesem Nachmittag 18 Stück entdeckten, aber als wir die Breitseite sahen, war es sicher!
2018 war ohnehin das Jahr der besonderen Begegnungen. Ein Teil des Okondeka Rudels hatte in der Nacht einen Riss gemacht, etwa 500 Meter vom Wasserloch entfernt. Als bei ihnen langsam Ruhe einkehrte, wollten wir schauen, ob sich der Rest des Rudels irgendwo aufhielt. Stattdessen fanden wir am Wasserloch aber eine Wildkatze! Ein kurzer Auftritt, der aber für große Freude sorgte.
Ein großer Wunsch von mir waren BNHer. Ich hatte große Hoffnung, da wir letztes Jahr endlich mehr Zeit im östlichen Teil verbrachten. Aber schon am ersten Tag auf dem Weg dorthin von Halali aus wurde der Wunsch erfüllt - und das sechsfach! Vier der Tiere zogen relativ schnell ins dichtere hohe Gras, aber zwei von ihnen ließen sich eine ganze Weile lang beobachten. Wunderschöne Tiere!
Und das entzückendste Erlebnis zu guter Letzt: Die drei kleinen Strolche. Das Rudel wurde schon zwei Tage lang um Gemsbokvlakte herum beobachtet und es hatte sich natürlich herumgesprochen. Als wir dort vorbeifuhren, standen schon einige Autos um die großen Büsche in der Nähe des Wasserlochs. Dort hatten es sich schätzungeweise 12 Löwen gemütlich gemacht und man sah ab und zu mal einen Kopf, mehr aber nicht. Da dieses Wasserloch einfach von JEDEM angefahren wird, kamen immer mehr Fahrzeuge und wir wollten gerade den Motor starten und weiterfahren, da schauten mich plötzlich ganz kleine Augen durch das hohe Gras an. Nein, hier können wir nicht weg. Die Kleinen würden bestimmt nicht lange ruhen wollen. Nach etwa 30 Minuten kam Bewegung in die Sache, aber wir wollten auf die Löwin mit den Jungen warten. Blöd nur, dass sie als Erste Richtung Wasserloch trottete und alle Autos dicht gedrängt an ihr dran waren. Nein, sowas ist nicht unser Ding. Wir entdeckten ein Auto der Etosha Safari Lodge mit einem Kollegen von Rodney und taten es ihm gleich, indem wir direkt ans Wasserloch fuhren und abwarteten. Es war ein tolles Schauspiel, wie das halbe Rudel die Mutter bewachte und in der Umgebung Stellung bezog, ohne selbst ans Wasser zu gehen. Die kleinen waren etwa sechs Wochen alt und wirklich das Süßeste, was wir je erlebt hatten!