Bei anhaltendem Regen ging es nach dem Frühstück Richtung Windhoek. Auf der B1 zwischen Otjiwarongo und Okahandja fuhren wir direkt in einen heftigen Wolkenbruch, der uns gut 30 Kilometer beschäftigte. Der Scheibenwischer auf höchster Stufe und immer noch so viel Wasser auf der Windschutzscheibe. Zudem stand das Wasser überall im Feld, dass hatten wir so auch noch nie erlebt.
Als wir am Spätnachmittag dann endlich Windhoek erreicht hatten, sind wir auf direkten Weg ins Urban Camp gefahren. Wir hatten eine Campsite gebucht, aber nach dem vielen Regen und dem undichtem Dach war uns die Lust auf das Campen gründlich vergangen. Wir beschlossen ein festes Zelt im Urban Camp zu mieten. Nur leider war das Camp komplett mit einer Amerikanischen Jugendgruppe ausgebucht und so mussten wir doch noch mal in unseren feuchten Camper.
Am anderen Tag ging es dann noch für gut eine Woche nach Swakopmund und auf der Fahrt, wie soll es anders sein, begleitete uns am Anfang wieder der Regen. Wir stoppten für einen kleinen Lunch in Usakos, der Farmstall an der Shell Tankstelle. Als uns das Essen gebracht wurde, man kann es kaum glauben, fing es in Usakos zu regnen an. Der Regen war kurz und heftig. Und als wir losfuhren fing es wieder an, den ganzen langen Anstieg hoch. Die Spitzkoppe liegt normalerweise klar und deutlich auf der rechten Seite, aber dieses Mal war sie in Wolken gehüllt. Leider hatte keiner Lust auszusteigen und ein Foto zu schießen.
Am Sonntag sind wir nach Goanikontes rausgefahren. Auf der B2 geht kurz nach Swakopmund rechts der Abzweig auf die neu ausgebaute D1984, die als Entlastungsstrecke für Swakopmund gedacht ist. Nach durchqueren des Swakop, geht links der Abzweig auf die C28, und nach einigen Kilometern zweigt wieder nach links die Straße nach Goanikontes ab. Bevor die Straße runter nach Goanikontes geht, kommt man direkt an den Aussichtspunkt der Mondlandschaft vorbei, den ich sehr mag.
Die Oase liegt ca. 40 Kilometer Landeinwärts und wurde von den neuen Pächtern komplett renoviert. Ein wunderbarer Ort, wo man ganz relaxt ein paar Stunden bei guten Essen verbringen kann.
Wir hofften ja insgeheim, dass wir Wasser im Swakop vorfinden würden. Aber leider dauerte es noch bis Dienstag, bis ein wenig Wasser im Swakop zu finden war. Das mussten wir uns natürlich auch noch mal anschauen….
Einen, für uns, ganz besonderen Ausflug machten wir nach Sandwich Harbour mit Turnstone Tours. Diesen Ausflug buchten wir auch schon von zu Hause über Click & Travel und war schon lange auf unserer Wunschliste. Um 8.30 wurden wir von unserem Guide Rudi vor unserer Unterkunft abgeholt. Wir waren die einzigen Gäste in seinem Land Rover und wir verstanden uns auf Anhieb. In Walvis Bay wurde von Rudi noch schnell das Permit geholt und dann ging es erst einmal an die Lagune, zu den Flamingos. Unzählige Flamingos, die im seichten Wasser nach Nahrung suchten.
In der Zwischenzeit wurde bei dem Land Rover etwas Luft aus den Reifen gelassen und dann ging es schon los. Die Bucht wurde umrundet, vorbei an der großen Salz Fabrik, Richtung Sandwich Harbour.
Rudi erklärte und erzählte, aus einer Mischung Deutsch und Englisch, viel über alles was wir sahen. Wir hatten Wettertechnisch einen wunderbaren Tag erwischt, fast windstill und ein sehr ruhiges Meer mit fast keinem Wellengang. Je weiter wir fuhren, desto fantastischer wurde die Landschaft. Und kein anderes Auto weit und breit. Der erste Stopp war, wo der Kuiseb kommend aus der Namib in das Meer fliest -wenn er Wasser führt… Dort fanden wir einen kleinen Gecko, den wir anschließend wieder vorsichtig zurück in seine Höhle legten.
Weiter ging’s, das Meer auf der rechten Seite und links die steilen Dünen der Namib. Ein einsamer Seelöwe ließ sich durch uns nicht stören und blieb weiter faul in der Sonne liegen.
Bei Sandwich Harbour fuhr Rudi mit uns eine steile Düne hoch, wo wir von oben einen spektakulären Blick auf die Lagune hatten. Wir stiegen oben aus und Rudi fuhr ohne uns runter ans Meer, um für uns ein kleines Mittagessen vorzubereiten.
Dieser Blick bei strahlend blauen Himmel und diese himmlische Ruhe, wir konnten uns gar nicht davon lösen. Ein Spaß, die Dünen runter zu laufen und unten einen leckeren Lunch serviert zu bekommen. Rudi hatte alles dabei, von noch warmer selbstgemachter Lasagne, griechischen Salat, frischen Brot, Butter, selbst gemachte Leberwurst, Getränke und als Dessert noch warmen Apfelkuchen. Es gibt fast keine Worte, um das zu beschreiben was man in diesem Augenblick fühlt… man sitzt ganz allein mit leckeren Essen, netter Gesellschaft und traumhaften Blick auf die Dünen am Meer und geniest einfach nur! Das ist Afrika, wie ich es liebe und einen einfach nicht mehr los lässt…
Wir hätten ewig dort sitzen können, aber irgendwann mussten wir schweren Herzens dann doch wieder los, denn wenn die Flut kommt, wird es schwierig zurück zu kommen. Nach etlichen Kilometern sind wir dann rechts in die Dünen eingebogen und sind die Dünen hoch- und auf der anderen Seite wieder runter. Keine Düne war Rudi in seinem Land Rover zu hoch oder zu steil, wir fuhren Achterbahn! Ein wildes tolles Erlebnis das gewaltig Herzklopfen verursachte. In der Nähe des Kuiseb sahen wir sogar noch ein paar Springböcke.
Die Zeit mit Rudi verging wie im Flug und für uns fast zu schnell. Als wir nach Swakopmund zurück kamen, waren wir fast 8 Stunden unterwegs. Wir vier waren uns einig, dass war auch ein absolutes Highlight unserer Reise!