Tag 36 – 17. August 2019 – Trennung und Aussicht
Kunene River Lodge – Camp Aussicht
Heute war großer Aufbruch. So ziemlich alle Camper in der Kunene River Lodge packten ihre Zelte und Klamotten zusammen und machten sich nach und nach auf den Weg – die Südafrikaner natürlich nicht, ohne ihre Motoren mindestens zwanzig Minuten warmlaufen zu lassen. Wir werden uns an diese Unart wohl nie so ganz gewöhnen.
Bele und Matthias standen auch etwas früher auf, weil sie heute so weit wie möglich auf ihrem Weg nach Swakopmund kommen wollen. Wir tranken noch gemeinsam Kaffee und frühstückten ein wenig. Dann bezahlten wir an der Rezeption unsere Rechnung und verabschiedeten uns voneinander. Wir haben während der letzten zwei Wochen viel gemeinsam erlebt, und alles hat gut geklappt. Die Tage im Kaokoveld waren spannend, und mit Bele und Matthias waren wir wieder ein sehr gutes Team.
Wir blieben nur noch kurz an der Lodge und schauten ein letztes Mal nach Vögeln, entdeckten aber kaum welche.
Gelbbrustbülbül
Dann fuhren wir ein Stück nach Osten, bogen noch einmal zum Kunene ab und besuchten einen weiteren Ort, an dem wir uns damals von unserem Freund Stefan verabschiedet und versprochen hatten, irgendwann einmal hierher zurückzukehren.
Obwohl wir ein wenig Angst vor dem Wiederauffrischen der Erinnerungen hatten, fühlte es sich in diesem Augenblick richtig an. Gegen zehn Uhr brachen wir endgültig auf und fuhren nach Süden Richtung Opuwo.
Die Strecke war in sehr gutem Zustand und führte auf und ab. Kurz nach Mittag erreichten wir die Stadt, tankten und kauften im Supermarkt noch Wasser und Brot. Sowohl an der Tankstelle als auch vor dem Spar wurden wir belagert und angebettelt. Der Bedarf an Kettchen und Armreifen war mittlerweile aber mehr als gedeckt. Daher schauten wir, dass wir schnell wieder loskamen.
Südlich von Opuwo wurde die C43 kurvig und bot auch immer wieder schöne Ausblicke. Der Horizont lag leider im Dunst verborgen.
Nach weiteren 80 Kilometern bogen wir auf die Einfahrt zum Camp Aussicht ab.
Dort wollten wir schon seit einigen Jahren einmal übernachten, aber es hatte nie in unsere Route gepasst, und so hatten wir diesen Ort bisher noch nicht kennen gelernt.
Entlang der fünf Kilometer langen, hügeligen, steinigen und am Ende steilen Zufahrt hingen immer wieder runde Schilder in den Bäumen mit lustigen Sprüchen.
Am Camp selbst begrüßte uns Ines, eine Volontärin aus der Schweiz, die für drei Monate hier ist. Es gibt sechs Campsites mit jeweils eigener Eimerdusche und Toilette. Wir wählten Nummer fünf, weil diese weit oben und daher mit schöner Aussicht liegt. Es gab ein großes Schattendach mit einem Tisch und Bänken. Dort gefiel es uns auf Anhieb sehr gut, denn man konnte Wasser in ein Becken füllen, und sofort kamen zahlreiche Vögel um zu trinken. Wir beobachteten die Vögel und picknickten Wildschinken, Käse und Oliven. Dazu aßen wir das leckere frische Brot mit Butter.
Graulärmvogel
Graukopfsperling
Maskenbülbül
Weber
Haussperling
So saßen wir eine Stunde einfach nur auf dem Platz und beobachteten das rege Treiben um die Wasserstelle. Wir vergaßen dabei etwas die Zeit, denn eigentlich hatten wir uns mit einem anderen deutschen Pärchen, mit welchem wir uns zuvor ein wenig unterhalten hatten, gemeinsam die Dioptas-Mine anschauen wollen.
Auch zwei Rüppels Papageien
und ein Rotstirnbartvogel besuchten uns.