Tag 33 – 14. August 2019 – Heiß, heißer, am heißesten
Epupa Camp
Bei fortwährendem Rauschen des Flusses verbrachten wir die Nacht. Zum Glück kühlte es etwas ab, so dass wir bei 15 Grad aufstehen und frühstücken konnten. Matthias brach bereits auf, weil er zum Sonnenaufgang zu Fuß bei den Fällen sein wollte. Wir anderen frühstückten in aller Ruhe und ließen den Tag etwas langsamer angehen.
Wie schon gestern Nachmittag bekamen wir Besuch, der ausgiebig begrüßt und gestreichelt werden musste – also die Katze, nicht der Vogel.
Graubruströtel
Danach verpackten wir alles sicher in unserem Auto und machten uns auf den Weg zur Rezeption des Epupa Camps. Der erste Spähtrupp Meerkatzen erschien zeitgleich, als wir den Platz verließen und turnte durch die Bäume. Wir warfen noch einen letzten Blick zurück: Alles paletti, alles affensicher verstaut!
Am Camp angekommen überquerten wir das wackelige Blechgestell, welches sich Hängebrücke schimpfte und auf eine kleine Insel führte. Ohne einen Fotoapparat oder Sonstiges dem Kunene zu opfern, erreichten wir die andere Seite und drehten eine kleine Runde bei schönstem Morgenlicht.
In den Bäumen um uns herum ging es zu wie auf dem Schulhof. Es wurde gezetert, gezankt und sich gebalgt. Sobald wir näher kamen, hatte man sich schnell vertragen und verschwand sich mehrfach umblickend um die nächste Ecke.
Von der kleinen Insel hatten wir immer wieder schöne Ausblicke auf den vorbeifließenden Kunene.
Weit entfernt stand ein Goliathreiher auf einem Felsen und spähte nach Beute, aber auch ganz nah gab es etwas zu entdecken. Eine Blume mit sehr stacheligen, harten Blättern blühte in knalligem Gelb und setzte einige Farbtupfer zwischen das üppige Grün des Insel-Urwalds.
Auch auf unserem Rückweg kamen wir wieder heil über den Fluss und zurück ans Epupa Camp.
Während Bele wieder zurück zur Campsite lief, um auf Matthias zu warten, wanderten wir durch das Dorf und weiter zu den Fällen. Aus dem Ort kam ein Mann mit seinem Sohn angelaufen, um uns anzubetteln. Es fiel uns nicht leicht, ihn abzuwimmeln, ohne unfreundlich zu sein oder ihn vor den Kopf zu stoßen. So einigten wir uns darauf, ihm auf dem Rückweg eine geschnitzte Makalani-Nuss abzukaufen.
Bei den Fällen war vormittags nicht viel los, und wir kletterten zu verschiedenen Aussichtspunkten und ein gutes Stück flussabwärts.
Weil es schon jetzt sehr heiß wurde, kehrten wir aber bald wieder um und hielten bei den Verkaufsständen am Ortseingang. Ein kleiner Stand reihte sich hier an den nächsten. Neben geschnitzten Figürchen, Mobiles und Kalebassen aus Kürbissen gab es hier vor allem Schmuck in allen erdenklichen Größen. Die Verkäufer waren sehr angenehm, denn sie ließen uns in Ruhe schauen, ohne aufdringlich zu sein. So wählte Ruth zwei schöne Halsketten und ein paar Armbänder als Mitbringsel. (Unser Neffe ist ganz verrückt danach und erzählt allen Kindergartenkindern seiner Gruppe, dass das ganz besondere Armbänder sind, die man nur bei den Himbas in Afrika bekommt. Manchmal ist es doch schön, dass man mit einem Stück Kordel und ein paar Metallstückchen auch noch Freude bereiten kann.)
Parallel zum Kunene liefen wir wieder zu unserem Camp.
Nachdem wir den Ort schon fast durchquert hatten, kam uns der Mann mit den Makalani-Nüssen hinterher. Er hatte uns leider nicht vergessen, und versprochen ist nun mal versprochen. Eine seiner Nüsse war wirklich schön, aber leider viel zu teuer. Er wollte unverschämte 150 Dollar dafür haben, aber wir waren nur bereit, 30 zu geben. Da würde wohl kein Weg zusammen führen. Als Kompromiss gaben wir uns mit einer etwas weniger schön geschnitzten Nuss zufrieden geben, mit der wir uns freikauften.
Rotschwanzschmätzer
Im Camp ließen wir es uns richtig gut gehen und machten eine ausgiebige Mittagspause. Wir plünderten unseren Kühlschrank und packten alles auf den Tisch, was noch zu finden war: Brot, Wildschinken, Senf-Frischkäse, Salami, Brie mit Chutney und Oliven. Selbst das knätschige Weißbrot schmeckte uns in Kombi mit den anderen Sachen ganz hervorragend.
Allerdings musste immer einer von uns am Tisch Wache halten, denn wir oder vielmehr unser Mittagessen wurden genau beobachtet.