Bele und Ruth marschierten schon mal ein paar Schritte voraus, da man doch recht viel im Auto sitzt und ab und an froh ist, sich mal ein wenig bewegen zu können. Sie wurden dann aber schon bald von ihren Fahrern wieder eingesammelt.
Bei der Weiterfahrt sahen wir eine kleine Familie Giraffen.
Als wir in den Hoanib nach Osten abbiegen wollten, fanden wir nicht sofort den richtigen Abzweig, weil der Weg in einem sehr spitzen Winkel fast wieder zurückführte. Bele und Matthias versuchten, uns mit einem Täuschungsmanöver loszuwerden und fuhren munter und zügig Richtung Sawurogab davon. Nach ein paar Minuten änderten sie zum Glück ihre Meinung und wollten doch weiter mit uns zusammen durch den Hoanib nach Osten fahren.
Während wir im Mudorib hauptsächlich auf Kies gefahren waren, wechselte der Untergrund im Hoanib auf Sand. Der Weg führte unter riesigen Anabäumen hindurch.
Mit der Sonne im Rücken gefiel es uns gleich nochmal so gut. Pavian-Familien suchten im Flussbett nach Futter, verschwanden aber schnell über die Felsen, sobald wir näher kamen, und auch hier entdeckten wir wieder Giraffen.
Weiß jemand, was es mit dieser Plakette auf sich hat? Wir werden sie am kommenden Tag noch an einer anderen Stelle sehen.
Gerade als Ruth geäußert hatte, dass sie gerne ein paar Wüstenelefanten entdecken würde, und zwar nicht irgendwann im Urlaub, sondern am liebsten jetzt gleich, standen keine zwei Minuten später hinter der nächsten Biegung tatsächlich ein paar der Dickhäuter. Hexhex!
Ganz entspannt fraßen ein paar links oberhalb von uns in der Böschung, zwei weitere kamen uns im Flussbett entgegen und liefen dann in Richtung der restlichen Herde.
Die Familie bestand aus mehreren unterschiedlich großen Elefantenkühen und einem noch recht kleinen Winzling, der jedoch seinen ganz eigenen Kopf hatte und unbedingt einen anderen Weg erforschen wollte. Die Mutter däute ihn immer wieder in die andere Richtung, während der Kleine am liebsten unter ihr hindurchgekrochen wäre.
Während einige Tiere bereits nach hinten ins Gebüsch verschwanden, gehörte unsere gesamte Aufmerksamkeit natürlich dem Elefantenbaby, welches mit seiner Mutter schmuste und rüsselte.
Wir freuten uns sehr, da wir schon befürchtet hatten, auf dieser Reise vielleicht überhaupt keine Elefanten zu sehen. Das war eine sehr schöne Überraschung.
Als auch die Elefantenmutter mit ihrem Nachwuchs weiterzog, wollten wir ebenfalls blendend gelaunt unseren Weg fortsetzen. Bele und Matthias hatten uns inzwischen überholt, als oberhalb ihres Autos an der Böschung ein Elefant auftauchte.
Er rutschte direkt vor den beiden den Abhang hinunter, durchquerte den Flusslauf und verschwand bald darauf nach rechts aus unserem Blick.
Ihm folgte noch ein Freund, der dem Auto der beiden einen prüfenden Blick zuwarf und unwillig den Kopf schüttelte. Nur gut, dass Bele und Matthias vor uns standen, zur Not hätten WIR ja noch umkehren können!
Nach dieser eindrücklichen Begegnung waren wir doch ganz froh, dass sich kein Elefant auf das Auto der beiden gesetzt hatte, und so legten wir ohne nennenswerte Pause die letzten Kilometer bis zur Engstelle „Die Poort“ zurück. Dort bogen wir nach Norden und fuhren in einer kleinen Schleife zu einer Stelle, die sich für ein Bushcamp eignete. Den zunächst angepeilten Platz, den sich Uwe von Topobär abgeschaut hatte, konnten wir nicht exakt ermitteln, fanden aber eine andere bereits vorhandene Feuerstelle, an der wir unser Lager errichteten.
Heute grillten wir Boerewors, und Ruth machte einen Salat mit Gurken, Tomaten und Feta. Der Wind ließ mit Sonnenuntergang einigermaßen nach, so dass wir ein gemütliches Abendessen hatten, welches sehr durch den keckernden Ruf ein paar vereinzelter Bellgeckos aufgewertet wurde. Nach dem fälligen Abwasch, den meist die liebe Bele übernahm (das muss an dieser Stelle wirklich einmal lobend erwähnt werden!), saßen wir noch einige Zeit am Feuer und bewunderten den sagenhaften Sternenhimmel.
Kilometer: 77