Guten Morgen Ihr Zwei,

auch wenn ich mir ein bisschen schwer damit tue, mich gedanklich ins Jahr 2019 zurück zu beamen, wo so vieles noch "in Ordnung" war, genieße ich diese Zeitreise natürlich sehr. Gerade die Skeleton Coast hat es mir auch angetan und ich habe jedes Foto und eure Erzählungen davon sehr genossen! Vielen Dank dafür!

Auch eure Erlebnisse in Swakopmund interessieren mich und den Pelikan auf Kollisionskurs finde ich genial!

Dann schreibt mal schön weiter, und nicht erst wieder in einem Jahr oder so .

Liebe Grüße von Bele

29.11.19 Nachmittag

Sandwich Harbour Tour

Wir werden schon erwartet.

Eine Familie aus Luxemburg hat ebenfalls die Anschlusstour nach Sandwich Habour gebucht.
Mit unserem Fahrer Pieter sind wir zu sechst.
Die Verteilung der Sitzplätze ist relativ unkompliziert.
Ingrid sitzt vorne neben dem Fahrer, weil es ihr bei Rock and Roll Fahrten immer schlecht wird. Drei sitzen in der mittleren Reihe und der Teenager ist hinten auf den Notsitzen.
Beim Geländewagen handelt es sich um einen PS-starken Nissan Patrol.

Auf dem Weg Richtung Salzfabrik genießen die Pelikane die Mittagssonne.













Vorbei an der Fabrik sitzt am Wegesrand ein zotteliger und blutverschmierter Schakal.





Wer jetzt jedoch denkt wir finden die Überreste der dazugehörigen Beute den müssen wir enttäuschen.
Stattdessen zeigt uns Pieter einige hundert Meter weiter einen menschlichen Totenschädel und Knochen.





Es handelt sich wahrscheinlich um ein freigewehtes Grab eines Ureinwohners dieser Gegend.
Wir erfahren von ihm, dass entlang der Küste inmitten der Dünenlandschaft die Topnaars lebten.
Das nomadische Volk zog mit kleinen Ziegenherden und Eseln durch die Wüstenlandschaft. Sie ernährten sich vorwiegend von ihren Tieren und der Frucht der Narra Pflanze. Die sehr nahrhaften Narra wurden von ihnen geerntet und für den Winter aufbewahrt.

Weiter geht es am Strand entlang zu unserem Ziel Sandwich Harbour.



Immer wieder geht Pieter auf unsere Wünsche ein und macht kurze Fotostops.















Auf der Weiterfahrt treffen wir auf Siedlungsreste der letzten Bewohner dieses menschenfeindlichen unwirklichen Küstenabschnitts.







Kurz vor Sandwich Harbour fahren wir hoch auf die Dünen und werden mit einem atemberaubenden Blick auf die Bucht belohnt.







Hier steigen wir aus und gehen zu Fuß die Dünen hinunter.





Wir sind nicht die einzigen Besucher an diesem Tag.



Während wir die Dünen abwärts Richtung Meer laufen fährt Pieter das Auto zum Strand. Er parkt etwas abseits von den anderen. So fühlen wir uns so als seien wir alleine hier.
Er ist dabei einen Tisch mit appetitlichen Speisen aufzustellen.



Wir haben derweil genügend Zeit die Natur zu genießen.
Sandwich Harbour bei diesem tollen Wetter zu erleben ist einfach klasse.

Halloihr beide,
so eine Sandwich Harbour-Tour mit Pieter - das wäre auch ganz in unserem Sinne gewesen.

Voller Neid
freshy

Wir sind gerade von unserer 2-wöchigen Ersttour aus dem Süden Namibias zurück und sehe nun Deinen Bericht.
Ich glaube, der Norden sollte irgendwann doch mal besucht werden, vor allem wegen Etoscha.

Daher schon mal ein Zwischendank für den tollen Reisebericht.

... was für tolle Eindrücke mal wieder!
Schön, dass es hier weitergeht
Liebe Grüße an euch beide
Ingrid

Auf in die Dünen

Nach dieser Pause mit einem sehr leckeren Imbiss und Drinks ist es nun Zeit für die Rückfahrt.
Vorbei an Kormoranen und Möwen, mit Blick auf eine Fata Morgana nehmen wir die erste Auffahrt zu den Dünen.



Nach einer steilen Abfahrt,



immer wieder unterbrochen von einer steilen Auffahrt, beweist Ingrid auch, dass sie nicht umsonst vorne neben Pieter sitzt. Das war jetzt doch zu viel Achterbahn für sie. Wir müssen einen kurzen Stop einlegen.
Es gelingt ihr aber noch rechtzeitig aus dem Auto zu kommen und danach ist sie erleichtert.
Wir fahren jetzt nur noch ein paar wenige Sanddünen auf und ab.



















Einvernehmlich mit den Gästen aus Luxemburg nimmt Pieter die nächste Möglichkeit um zum Strand zu fahren.
Im Nachhinein keine schlechte Wahl. Wir sehen noch eine Herde Oryx und Springböcke im Wüstensand.













Wie ein Mahnmahl ragt plötzlich ein Zahn von einem Buckelwal aus dem Sand.



Wie ein Symbol steht er dort für die Zeit als tausende Walkadaver die Küste säumten.
Es ist heute wie damals eine grausame Jagd. Weiter immer geradeaus am Strand entlang fahren wir zurück bis nach Walvis Bay. Am Ankerplatz von Levo Tours verabschieden wir uns von Pieter. Alle sind noch immer begeistert von seinem Wissen und seinen unterhaltsamen Erklärungen während der Tour. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für diesen schönen Nachmittag.

Wir haben jetzt zum zweiten Mal die Sandwich Harbour Tour gemacht.
Beim ersten Mal hatten wir etwas Pech mit dem Fahrer und seinem alten Auto.
Das Auto war ein abgewrackter Land Rover der schon beim einsteigen nach Benzin gestunken hat.. Bei den Dünenfahrten sind die Abgase vom Benzin
direkt in den Innenraum gelangt und machten das Atmen zur Qual.
Es hat hier nicht lange gedauert und Ingrid ist es speiübel geworden.

Unser Fahrer von Sandwich Harbour 4x4 Tours hat uns erst einmal warten lassen. Zur verabredeten Zeit hat er nämlich in einem Restaurant am Yachthafen gefrühstückt und sich nicht stören lassen.
Danach kamen dann tolle Sprüche und dass er erst vor kurzem Brad Pitt durch die Wüste gefahren hat und anschließend ein tolles Trinkgeld bekommen hat.
Autofahren konnte er gut aber so richtig Lust hatte er keine gehabt. Schnell hat er uns davon überzeugt, dass es unmöglich ist am Strand bis nach Sandwich Harbour zu fahren und über die Dünen ist es nicht zu schaffen.
So blieb es bei ein paar Dünenfahrten in seinem nach Benzin stinkenden Auto und einer langen Pause mit Snacks und Sekt.
Alles in allem waren wir damals nur gut vier Stunden unterwegs obwohl wir eine Ganztagestour gebucht hatten.

Bei dieser Tour mit Levo Tours hat einfach alles geklappt. Eine Garantie Pieter als Fahrer zu bekommen hat man leider nicht. Er ist von Beruf Ingenieur und hat nicht immer Zeit Touristen durch die Wüste zu fahren.