23.04. Hartmanntal Teil 1
Die Nacht war für das Kaokoveld überraschend kühl (10°C). Gegen 7:20 Uhr - also zum Sonnenaufgang - brach ich auf. Aufgrund der östlichen Bergkette war dieser zunächst nicht wahrnehmbar. Als ich den Sattel zwischen Hoarusib zwischen Khumib überschritt, öffnete sich mir der Blick auf das Khumib-Tal. Das komplette Tal zeigte sich großflächig im Nebel.
Um so gespannter war ich auf das Panorama vom Skelton coast view point, der nur noch wenige Minuten entfernt war. Um es kurz zu sagen: Es war der Hammer.
Dieser Piste im Tal sollte ich später zum Khumib folgen.
Richtung Ozean stand eine Nebelwand, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte.
Der tolle Blick nach Norden ist nur am frühen Morgen und später Abend möglich (kein Gegenlicht).
Der Nebel zog sich zunehmend zurück und nach gut 20 Minuten kehrte ich ins Tal zurück.
Auch wenn mein Übnachtungsplatz landschaftlich eher unattraktiv lag, war ich froh um diesen. Ansonsten wäre mir dieses Naturschauspiel verwehrt geblieben.
Die Auffahrt zum Aussichtspunkt war sehr steil und die zweite Teil sogar etwas ausgesetzt. Mit Untersetzung aber gut zu meistern.
"Unten" erwarteten mich für die nächsten Kilometer Wellblech. Hier wurde es schon etwas besser.
Beim (nicht das) Hole-in-the-rock.
Hinter dieser Felsformation passierte ich das Nachtlager einer Gruppe aus zwei Fahrzeugen (Bushcamper) bestehend. Warum sie diesen Platz wählten und nicht die bereits vorhandenen an der Felsformation oder beiderseits des Khumib, war und ist mir schleierhaft. Es kann natürlich auch sein, dass sie nicht die Übeltäter waren und andere die neuen Spuren zum Übernachtungsplatz, die es im Vorjahr noch nicht gab, verantwortlich sind.
Diese Stelle fotografierte ich bereits in den Vorjahren.
Vom gleichen Standpunkt - allerdings in entgegengesetzter Richtung - war das unmittelbare Tal des Khumib noch im Nebel.
Die Fahrt durch den Nebel kam mir gar nicht so nebelig vor.
Als ich den Khumib erreichte, saßen mir die beiden Bushcamper bereits im Rücken, sodass wir die zwei Kilometer durch den Khumib in Kolonne fuhren. Beim Verlassen des Khumib machte ich Platz. Einige hundert Meter weiter hielt ich letztmalig das Khumib-Tal fest.
Die Piste führte nun entlang einer tollen Felsenlandschaft. Bis zum "Bär" (Felsformation) hatte ich die beiden Bushcamper vor mir, was mich nicht weiter störte.
Da der "Bär" noch im Schatten lag, verzichtete ich aufs Fotografieren. Als nächstes erreichte ich eine schöne Felsformation (im Tal dahinter verlief übrigens die D3707), die ich im Vorjahr bestieg.
Heute machte ich mir weniger Mühe für die Aufnahmen von oben.
Wenige Kilometer vor Erreichen der Ougamsquelle.
Wie die Jahre zu vor waren an und um der Quelle, keine Tiere auszumachen.
Die folgenden Kilometer auf der D3707 waren die bis dahin schlimmsten der Reise. Neben extremsten Wellblech gab es jede Menge spitze Steine in allen Größen. Ich war froh, nach ca 18 km unbeschadet auf die namenlose Piste nach Norden abbiegen zu können. Das Wellblech wurde nun erträglicher. Die Piste näherte sich einem Rivier.
Nach vier Kilometern führte sie in das selbige. Der Bewuchs war spärlich und ich freute mich, als ich auf die ersten Tiere seit Verlassen des Hoanib traf.