THEMA: Solo die zweite 04/19 - Namibia-Teil
02 Feb 2020 17:37 #579174
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20.04. Roy's Camp Teil 2

Als direkt hinter Leeupan wieder der bekannte Tiefsand einsetze, war schon etwas frustriert, da es bis Tari Kora 22 km sein würden. Plötzlich sprang etwas gelbes über die Piste. War das ein Löwe?! Ja, denn sein/ihr Kollege lag noch mitten auf dem Weg.


Ich finde, das Foto lässt gut erkennen, warum es nicht möglich war, schneller voranzukommen. Der "Pistenlöwe" sprang natürlich unverzüglich hinterer in den dichten Busch. Und wenige Sekunden später, war er gar nicht mehr zu sehen.




Laut T4A hatte ich nun den Dorsland gather place erreicht. Tiere konnte ich hier leider nicht entdecken.


Als die Piste sandig (besser) wurde, traf ich auf eine LKW mit deutschem Kennzeichnen. Wir unterhielten uns kurz. Sie fragten, ob die Piste gen Norden so sandig bliebe oder besser werden würde. Dies konnte ich nicht bestätigen - vielmehr das Gegenteil. Übernachtet hatten sich mir einem weiteren Fahrzeug bei Tari Kora. Laut ihrer Aussage interessiert es die Ranger nicht, wo man nächtigt, wenn man in der Park fährt. Sie wollten heute den Park verlassen. Ich empfahl ihnen, noch eine Nacht im Khaudum Camp zu verbringen. Obwohl ihnen der Preis zu hoch wäre, wollten sie die campsite ansehen.
Nach ca. einer Stunde erreichte ich Tari Kora, ein Wasserloch im Nhoma Omuramba. Ich schnappte mir eine Cola aus dem Kühlschrank und begab mich auf den Hide.




Ich scannte die Landschaft ab und konnte leider kein Tier erblicken. Daher kehrte ich nach Leeren der Coladose zum Fahrzeug zurück, um den Track entlang des Nhoma zum nächsten Wasserloch (Dussi) zu folgen. Die Landschaft entlang des Trockenflusses war ganz anders als die entlang des Khaudum. Die Bäume standen weniger hoch und dicht. Generell wirkte die Vegetation, als ob sie ob sie von Elefanten überbeansprucht wurde.
Auch bei Dussi konnte ich kein Tier entdecken.


Also ging es weiter nach Omuramba. Die Piste außerhalb des des Flusstals war sehr wellblechig. Am Wasserloch angekommen, konnte ich noch ein flüchtendes Warzenschwein entdecken. Ich kletterte auf den baufälligen Hide, wo ich eine Brotzeit machte.


Mahaliweber und Black-faced Babbler? Fork-tailed drongo/Trauerdongo


Wegen des Wellblechs und der vermuteten schöneren Landschaft, wählte ich den Track durch den Nhoma. Zunächst querte ich den Trockenfluss


und erfreute mich an der schönen Landschaft.


Bis zum Wasserloch Shiyambi entdeckte ich keine Tiere.


Dies geschah erst einige Minuten später (die Strauße im Hintergrund).




Kurz vor Soncana begegnete mir eine einzelne Pferdeantilope sowie ein Sekretär.


Am Wasserloch selbst herrschte tote Hose.




Ich verließ das Flussbett Richtung Sikereti Camp. Das Camp selbst war eine große Fläche mitten im Busch. Das sagte mir so gar nicht zu. Da ich im Süden kaum Tiere entdeckte, entschloss ich mich, bis zur Tsumkwe Country Lodge weiterzufahren. Nach sieben Wellblechkilometern erreichte ich das Parktor, dass ich ca. 12:45 passierte.


Die Piste nach Tsumkwe war super ausgebaut und ließ eine Øgeschwindigkeit von 70 km/h zu. Kurz vor dem Dorslandbaumabzweig, sah ich einen fressenden Elefantenbullen neben der Piste.






Der Abzweig zum Baum ist unscheinbar und nicht ausgeschildert. Nach knapp drei Kilometern war der Affenbrotbaum erreicht.


Ich nutzte die Gelegenheit, erstmals auf dieser Reise meine DJI Sparks steigen zu lassen.




In Tsumkwe tankte ich voll. Es war eine der wenigen Tankstellen (wenn nicht sogar die einzige) auf der diesjährigen Reise, bei der keine Kartenzahlung möglich war. Der Ort machte auf mich eher einen trostlosen Eindruck. Da ich mich noch fit fühlte, traf ich die Entscheidung, nicht zur Tsumkwe Country Lodge zu fahren, sondern bis zum 220 km entfernten Roy's Camp. So war es mir möglich, am folgenden Tag bis nach Palmwag zu kommen. Die C44 war ebenfalls top in Schuss.


Auf den Hof von Roy's Camp rollte ich gegen fünf Uhr - ganz genau weiß ich es nicht mehr. Empfehlen kann ich diesen langen "Ritt" nicht - jedenfalls nichts als geplante Etappe. So etwas muss sich vor Ort ergeben.
Auf der campsite unterhielt ich mich eine Weile mit zwei namibischen Farmerehepaaren burischen Abstammung recht nett. Sie "nötigten" mich, ihren klebrig süßen, rosa Sahneschnaps zu trinken. Prost!

Gefahrene Kilometer: 393 km (13,3 l)


21.04. Palmwag Lodge Campsite

Heute war ein Fahr- und Einkaufstag. Da ich in Grootfontein nicht alles bekam, musste ich doch noch in den trubeligen Spar in Otjiwarango. Ich war froh, als ich in Kamanjab ankam, weil ich die Asphaltstraße verlassen konnte und bald die tolle Tafelberglandschaft beginnen sollte. In Kamanjab überzeugte ich mich noch persönlich, dass die Metzger geschlossen hatte. Dem war auch so, schließlich war Ostersonntag. Gleiches galt auch für den Tankstellenladen am Ortsausgang.
Ca. 15:15 Uhr erreichte ich den Grootbergpass.




In der Palmwag Lodge angekommen, ergatterte ich den letzten verfügbaren Campingplatz. Leider in der zweiten Reihe. Alternativ hätte ich C2 in der multi use area ansteuern können. Ich hatte allerdings wenig Lust, noch weiter zu fahren.
Der Sonnenuntergang am Uniab Rivier.




Gefahrene Kilometer: 600 km (12,2 l)
Letzte Änderung: 26 Feb 2020 23:58 von aos.
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10 Feb 2020 22:19 #579763
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22.04. Zwischen Hoarusib und Khumib Teil 1

Obligatorisch begann der Tag, wie die Jahre zuvor, mit einem Frühstück in der Palmwag Lodge. Gut gestärkt konnte es mit den ersten Sonnenstrahlen losgehen. Mein Ziel war es, soweit wie möglich in den Nordwesten zu gelangen. Dabei wollte ich über den Ganamub in den Hoanib fahren und von dort aus bis zum Khumib hinauf.
Die C43 nördlich von Palmwag war in keinem guten Zustand (viele Steine). So kam es, wie es irgendwann kommen musste: der erste Platten auf der sechsten Reise. Leider war der Reifen so lädiert, dass keine Reparatur möglich sein würde. So ein Mist, wollte ich doch tief ins Kaokoveld fahren und dies ungern mit nur einem Ersatzreifen. Zunächst musste ich allerdings den Reifen wechseln. Dies ging ziemlich schnell. Die längste Zeit verbrachte ich damit, den kaputten Reifen an der Trägerschwenkhalterung (oder wie das Ding am Heck auch immer heißt) ordentlich zu befestigen :blush: .
Wenige Kilometer weiter war die Piste wieder im gewohnt gutem Zustand. Den ersten Fotostopp machte ich auf einer Anhöhe, auf der ich auch im Jahr zuvor hielt.




2018 war es wesentlich grüner: namibia-forum.ch/for...-namibia.html#543553

Zwischen Warmquelle und Sesfontein führte die Piste durch das Schwemmgebiet des Hoanib. Ziemlich grün zeigte sich dieses mit Nutzvieh als auch Wildtieren.






Beim Opuwoabzweig traf ich auf eine mobile Polizeikontrolle. Die Beamten waren sehr nett, aber nicht alle waren, ihrem äußerem nach als solche zu erkennen.
In Sesfontein steuerte ich den ersten Tyre repair auf der linke Straßenseite an. Zunächst war ich froh, dass dieser trotz Ostermontags geöffnet und auch eine gewisse Auswahl an gebrauchten Reifen hatte. Weniger froh war ich über den mir für einen abgenutzten, von der Größe nicht ganz passenden Reifen offerierten Preis: N$ 1.400. Ich entgegnete, dass ich nicht mehr als 600 dafür zahlen wollte. Der Angestellte sagte mir, dass er nicht der Chef sei und dieser Reifen nun mal 1.400 koste. Nach einigen Minuten der Diskussion/des Versuch des Runterhandels rief er seinen Chef an. Angeblich sagte er ihm, dass der Preis nun N$ 1.500 Preis sei. Was sie tatsächlich beredeten, konnte ich natürlich nicht verstehen. Wahrscheinlich war ihnen bewusst, dass sie am längeren Hebel saßen. Denn ich hatte in erste Linie das Interesse an diesen Reifen. 1.500 kamen für mich nicht Infrage, nach weiterem Hin und Her "musste" ich zähneknirschend auf 1.400 einwilligen. Das war es mir aber allemal Wert für eine unbeschwerte Weiterreise.

Hinter Sesfontein wurde die D3707 denkbar schlecht. Ich war froh als die knapp 30 km schlimmster Piste hinter mit hatte. Aufgrund des schlechten Zustands der D3707 würde ich das nächste Mal wieder den direkten Weg in den Hoanib nehmen. Am Eingang des Ganamub gab es ein besetztes Gate der Community. Den Eintritt zahlte ich gern. Die erste Kilometer im Flussbett begegneten mir nur Ziegen - natürlich ohne Hirten. Wenig später traf ich auf Wildtiere.
Impression aus dem Ganamub








Gegen 12:30 erreichte ich den Hoanib.


Wie immer eine landschaftliche Augenweide




Es dauerte fast 40 Minuten bis ich das erste Tier entdeckte.


Teilweise gab es zwei Fahrspuren durch das Rivier, sodass das Sichtungsglück wegen der dichten Vegetation dazwischen von der Wahl der Spur abhängen kann. Als sich beide Spuren wieder vereinten, konnte ich an Uferböschung einen Elefanten "entdecken" - Glück gehabt.




Vor mir sah ich einen weiteren Elefanten, in dessen Richtung ich fuhr.






Hier warf einen Blick zurück und sah drei weitere Elefanten sowie ein anders Fahrzeug. Von der linken Spur kommend hatte ich allesamt (bis auf den einen Elefant) nicht sehen können.


Die beiden Elefanten gingen aufeinander zu und kebbelten sich.




Auch auf meiner Höhe entdeckte ich auf der anderen Flussseite weitere Elefanten.




Offensichtlich war ich auf eine größere Herde gestoßen. Ich fuhr noch ein wenig weiter, um eine bessere Sicht auf die Böschungsebene zu haben. Und da kam der Rest - erfreulicherweise mit Nachwuchs - zunächst geschlossen auf mich zu.














Letzte Änderung: 22 Feb 2020 13:32 von aos.
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12 Feb 2020 12:44 #579938
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Hallo Axel,

was hälst du von einem Fork-tailed Drongo anstatt eines Babblers?

Und bei den Elefanten meinst du sicher Nachwuchs anstatt Nachweis, oder?

Viele Grüße,
Matthias
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12 Feb 2020 21:08 #579998
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fotomatte schrieb:
Hallo Axel,

was hälst du von einem Fork-tailed Drongo anstatt eines Babblers?

Und bei den Elefanten meinst du sicher Nachwuchs anstatt Nachweis, oder?

Viele Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,

danke, der Trauerdongo passt. Bei der Vogelbestimmung tue ich mich nach wie vor schwer.

Im "Wahn" tippe ich so manches zusammen. Selbst überlese ich das immer :blush:.

Viele Grüße
Axel
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13 Feb 2020 22:34 #580062
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Hallo Axel,

unter dem Khaudum konnte ich mir bisher nichts vorstellen, zu selten wird darüber berichtet.
Deine Bilder, v.a. nach der Regenzeit mit dem vielen Grün sind wunderbar anzuschauen. Hoffentlich bleibt dieser Park weiterhin so unberührt. Ich bin echt beeindruckt!

LG Claudia
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15 Feb 2020 18:10 #580206
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22.04. Zwischen Hoarusib und Khumib Teil 2

Sie teilten sich auf. Die einen blieben "oben".


Die anderen zogen ins Flussbett "hinunter".










Nach ca. 25 Minuten ließ ich die Elefanten in Frieden und setzte glücklich meine Fahrt flussabwärts fort. Ebenso lange dauertes, bis die markante Düne ins Sichtfeld rückte.


Unmittelbar davor hatten sich einige Springböcke versammelt.




Nach dem passieren des tierlosen Mudorib-Wasserlochs traten bald die Felsen links und rechts des Trockenflusses zurück.


Wenige Kilometer vor Amspoort stieß ich wie die Jahre zu vor auf Giraffen.








Die Tiere gaben vor dem Wüstenhintergrund ein tolles Motiv ab.






Bei Amspoort verließ ich das Flussbett und folgte der Abbruchkante.


Als ich das Auto verließ war ich erstaunt, wie ungewohnt "kalt" es war. Lediglich 24 °C. Das war wohl dem kühlen Westwind geschuldet. Bevor ich den Tsuxub nach Norden folgen sollte, hielt ich nochmals die Landschaft von oben fest. Richtung Küste (Westen).


Nach Osten.


Im Tal des Tsuxub bzw. in dem seines Nebenflusses machte ich keine Aufnahmen. Erst wieder als sich die Piste vom Rivier entfernte.








Es war inzwischen 16:30 Uhr als ich auf halben Weg zwischen Hoanib und Hoarusib auf die westlichere Alternativpiste abbog. Zunächst war ich erstaunt, als mir eine Gruppe von fünf Savanna-Fahrzeugen entgegen kam. Während ich die Geschwindigkeit reduzierte, hatte ich bei der Gruppe weniger das Gefühl. Das erste Fahrzeug passierte mich hingegen sehr großzügig, also zog eine neue Spur anstelle die bestehenden zu verwenden :sick: .
Die fünf Fahrzeuge sind, auf dem nächsten Landschaftspanorama zu erkennen.


Nun galt es für mich einen Übernachtungsplatz zu suchen. Zum Hole-in-the-Rock beim Khumib würde ich es niemals mehr schaffen. Also sollte es die nächst beste Gelegenheit werden. Diese sollte aber noch etwas auf sich warten lassen.
Die karge Wüstenland wirkte im Nachmittagslicht immer ansprechender.
















Gegen 18:00 Uhr wurde der Hoarusib gequert.


Vor als auch hinter dem Hoarusib gab es fürchterliches Wellblech. Nach wenigen Kilometern zweigte von der Wellblechhauptpiste ein Stichpiste nach Osten ab. Dieser folgte ich und voilà: mein Übernachtungsplatz



Gefahrene Kilometer: 294 km (12,7 l)
Letzte Änderung: 16 Feb 2020 17:42 von aos.
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