THEMA: Schnuppertour Nov. 2018 - Kurzbericht
04 Sep 2019 11:49 #566673
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Es geht das erste mal nach Afrika und Namibia und viele Fragen und Gedanken kreisen um diesen Urlaub, die zusammengefasst darauf hinauslaufen ob es mir gefällt.

Recherche ist dank www. heutzutage recht einfach, komfortabel und umfassend geworden. Bevor man das Land bereist, gibt es auf diversen Portalen bereits zu Unterkünften, Fahrtrouten, Aktivitäten zigfache Bewertungen, Bilder, Videos, Tipps und einiges mehr.
Dazu kommen die vielen Reiseblogs, die sich recht intensiv mit dem Thema befassen, ganz zu schweigen von den regelmäßigen tw. täglichen Fernsehbeiträgen.
Wenn das noch nicht reicht, bieten online-Mediatheken einen breiten Zugriff auf Dokumentationen und Co.
Ein Füllhorn an Infos ist natürlich ein Forum, wie dieses hier ☺
Und trotzdem sind mir „Sachen“ durchgerutscht, keine großen Probleme, aber halt in der Kategorie „hätteste man vorher“.
Im ersten Schritt stand eigentlich eine geführte Gruppenreise an, mit fortlaufender Beschäftigung zum Thema wurde diese Option recht schnell verworfen.
Aber selbst die angefragten Selbstfahrertouren haben mich nicht so recht begeistern können und somit wurde es eine selbstorganisierte Reise, die kurz und knackig, aber dennoch sehr schön war.

Es geht los mit dem Direktflug (Air Namibia) ab Frankfurt, hier passierte mir bei der (Nicht-) Buchung von Fly&Rail der erste Fehler.
F&R war in der 2ten Klasse teurer wie die Direktbuchung 1te Klasse bei der DB - das dort kein Loungezugang in Frankfurt dabei war, habe ich überlesen. Somit musste ich für die Wartezeit jeweils eine andere Einkehrmöglichkeit suchen.

Der Flug startete pünktlich mit defekten Entertainment an den meisten Sitzen, mit Filmen auf dem Tablet gab es eine Alternative und es diente eh nur zum einschlafen. Essen und spätabendlicher Getränke-Service sind keine Erwähnung wert.
Nach gut durchschlafenem Flug gab es gegen 4.30 ein Frühstück, wenn es die Option geben würde: Ich würde mein Kreuz bei „bitte nicht wecken“ setzen.
Pünktlich landeten wir bei Sonnenaufgang in Windhoek, beim Gang vom Rollfeld
ins Terminal waren genug Ordner für ein Bundesligaspiel anwesend, die deutlich aber größtenteils unbeachtet das Fotografieren rügten, warum eigentlich?
Die Gepäckausgabe war etwas unkoordiniert, die Koffer wurden zusätzlich händisch „irgendwo“ abgestellt, was für einige Reisende zur Sucherei quer durch den Raum führte.

Dank den vorher angelesenen Infos, rein in die Halle, am Automaten das erste Geld gezogen, Kaffee getrunken, SIM-Karte und Guthaben gekauft sowie Auto (Toyota RAV4) übernommen.
Das Fahrzeug hat ohne Ausfall durchgehalten, allerdings war das befahren der Schotterpisten auf Dauer unangenehm, irgendwas hat hinten links geklappert und aus dem Armaturenbrett quietschte es bei jeder Erschütterung, da half nur Radio lauter oder selbst singen.
Linksverkehr bin ich mehrmals jährlich in GB gewohnt, der Seitenwechsel somit unproblematisch.
Das vorab in Deutschland bestellte Navi von Tracks 4 Africa gestartet und auf ging es zum Superspar an der Maerua Mall.
Den Supermarkt hatte ich mir nicht derart heimisch vorgestellt, eine Vielzahl an bekannten Produkten und Marken.
Ende Oktober gab es Lebkuchen und Adventskalender, dass war schon etwas skurril im ersten Augenblick, in der Hitze Afrikas bei gleißendem Sonnenschein auf einen Schoko-Weihnachtsmann zu schauen.
Nach dem Einkauf gab es noch ein leichtes Frühstück im angegliederten Coffee Shop bevor es Richtung Swakopmund ging.




Die Strecke hatte ich bewusst über die B2 gewählt da ich keine Vorstellung von den Schotterpisten hatte.
Die Fahrt war ereignislos und dann doch recht eintönig, da kann ich mich künftig den Empfehlungen, die C28 oder weitere Alternativen zu fahren, anschließen. Sicher eine abwechslungsreichere Route und wahrscheinlich auch nicht viel länger.

Anm. zum fahren nach der Ankunft:
Wer nicht über ausreichende und regelmäßige Erfahrung im Linksverkehr verfügt, sollte m.E. keine größere Strecke am Ankunftstag fahren, auch aufgrund der Temperaturen ist es eine Herausforderung. Ich fahre seit vielen Jahren regelmäßig links und bin dort ebenso eintöniges stundenlanges fahren am Stück gewohnt.


Swakopmund gefällt mir auf den ersten Blick, schon während der Fahrt durch die Sam Nujoma Ave. und einem kleinen Schlenker Richtung Strandhotel.
Wahrscheinlich sind es die vielen Gebäude in bekannter Optik mit deutschen Namen und Bezeichnungen, die für eine vertraute Wahrnehmung sorgen.
Nach einem kurzen Gang durch die Straßen und einem kühlen Getränk im Swakopmunder Brauhaus geht’s zur Unterkunft.
Gebucht habe ich im Beach Hotel (nahe dem Tiger Reef), mir gefällt es auf Anhieb, dass gebuchte Appartement liegt im 3ten Stock mit phantastischem Ausblick auf den Atlantik.
Dazu gibt es noch eine Dachterrasse mit Pool (sehr frisch) und einem guten Rundumblick.
Der großzügig bemessene Wohnraum mit kleiner Küche ist ansprechend eingerichtet, der Balkon läuft über Eck, hat Zugang von Wohn- und Schlafraum und auch das Bad ist groß und komfortabel.



Alles verläuft reibungslos, die Mitarbeiter sind freundlich und bemüht, vor allem im Restaurant und auf der Terrasse werde ich bestens umsorgt.
Nach einem ebenso leichten Abendessen im Hotel, Vorspeise: Austern, Hauptgang: Steak, nehme ich die ausgewählte Flasche Rotwein (Ernie Els - Big Easy 2016) und lasse damit den Tag gemütlich auf dem Balkon ausklingen.


Heute ist habe ich für 10.00 eine Stadtbesichtigung gebucht, durchgeführt wird sie von Hans-Dieter Göthje, der bis zu seiner Pensionierung in der Stadtverwaltung gearbeitet hat und kurzfristig der letzte Bürgermeister bis zu den ersten Wahlen nach der Unabhängigkeit war.
Die Tour führt quer durch die Stadt zu verschiedenen Gebäuden, Straßen etc. Sehr schön anzusehen ist das Woermann-Haus. Es sind die vielen kleinen Anekdoten und Geschichten zu Häusern, Schildern, Wahrzeichen, Bewohnern u.v.m. die diesen Ausflug so informativ und kurzweilig gestalten. Wir unterhalten uns lange über die Geschichte, Entwicklung, Veränderungen und Aussichten von Swakopmund und seinen Bewohnern, bevor ich dann knapp 2 Stunden später wir ursprünglich geplant (um 14.00) wieder am Hotel bin.

Somit ist es etwas spät für den Ausflug nach Hentiesbay und ich fahre sofort los, allerdings nur bis zu den bunten Häuschen von Jakkalsputz, schaue mir das Schiffwrack an und genieße mit einigen Zwischenstopps den Atlantik und die schier endlos scheinende Weite.



Um kurz vor 17.00 schaffe ich es noch auf den letzten Drücker zu meinem Nachmittagstermin, dem Tierschutzverein Swakopmund, nach der Übergabe von Futter und Co. gibt es noch einen kurzen Rundgang durch die sehr ordentliche Anlage und ein -leider viel zu kurzer- Plausch mit den engagierten Helferinnen, auch beim Sorgenkind „Nachos“ schaue ich vorbei. Leider, wie ich einige Wochen später las, war u.a. die Canine Papillomatose schon derart weit in den Rachen/Luftröhre vorgedrungen, dass er eingeschläfert werden musste ☹
Für den Abend habe ich mir das Altstadt Restaurant ausgesucht, es liegt fußläufig ca. 10min. entfernt.
Der Laden ist sehr urig und gut besucht, ich ergattere einen Platz an der Theke, draußen wurde es recht kühl und probiere diverse sehr leckere Biere, dazu gibt es ein leichtes Mahl (Austern, Schalentiere und verschiedene Steaks).

Restrooms konsequent umgesetzt:



Um 9.00 geht es heute los zur Sandwich Harbour Tour, ich werde am Hotel abgeholt und es geht nach Walfis Bay wo wir direkt am Hafen auf unseren Guide stoßen.
(Sollte ich so eine Tour nochmal mitmachen, werde ich darauf achten, nötigenfalls mit doppelter Zahlung, dass es keine 4 Passagiere sind).

Der Guide ist extrem gut drauf, bevorratet mit genügend eiskaltem Tafel Lager um eine Kompanie zu versorgen und fährt einen frisierten Landcruiser, mir und einem weiteren Gast gefallen die sehr ausgiebigen Dünenfahrten, dazu gibt es von AC/DC über Queen bis zu Country alles an Musik der letzten Jahrzehnte, oben, unten, rauf-runter-etc., dass junge Paar erweist sich als nicht schaukelfest.



Auf dem Rückweg gibt es eine Pause zwischen den Dünen und hier wird die mitgebrachte Ausrüstung aufgebaut, ein Picknick in der Wüste!
Von den 7 Gästen in 2 Fahrzeugen fühlen sich 3 nach der Wüstenfahrt nicht ganz so wohl und haben recht geringen Appetit.
Ich fand Austern in der Wüste klasse und freue mich über den schönen Tag.



Gegen 16.45 bin ich wieder am Hotel und muss einen Hut mit Krempe kaufen, dass macht hier absolut Sinn, also kurz in die Fußgängerzone und recht schnell in einem kleinen Laden fündig geworden.
Bis zum Abendessen ist noch Zeit und so gehe ich auf ein kühles „Namib Dunes“ Weißbier ins Tiger Reef.
Ursprünglich wollte ich Abends in die Fußgängerzone und dort einkehren, aber ich lerne auf der Terrasse einen Südafrikaner kennen, der beruflich in Swakopmund ist, wir quatschen uns im positivsten Sinne über den zuerst üblichen Small-Talk weiter über alle möglichen Themen fest (beruflich überschneiden bzw. ergänzen wir uns) und essen dann gemeinsam im Hotel, irgendwann ist es Mitternacht und der letzte Barkeeper freut sich auf seinen Feierabend.
Letzte Änderung: 04 Sep 2019 11:51 von Stefan-Hannover.
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04 Sep 2019 12:00 #566674
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Heute geht es Richtung Naukluft und gegen 09.00 fahre ich gemütlich über Walvis Bay Richtung C14 los.
Mit jedem Kilometer wird die Strecke schlechter, was ich mir vor 2 Tagen bei der Fahrt Rtg. Jakkalsputz auch künftig als recht angenehm vorstellte, wird in weiten Teilen eine Holpertour, es gibt Abschnitte die völlig in Ordnung sind, aber größtenteils ist es eine sehr schlechte Wegstrecke.
Die sich in regelmäßigen Abständen verändernde Landschaft ist allerdings sehr reizvoll, in der Ferne -und manchmal recht nah- sind beeindruckende Berge mit häufig einem mehr oder weniger ausgeprägten Grünstreifen, der sich mit Sand und Steppe in den unterschiedlichsten Farben und Schattierungen abwechselt.
Es ist beeindruckend.



Kurz vor 13.00 bin ich in Solitaire und habe Pech - der Apfelkuchen ist bereits ausverkauft. Also geht es nach einer Tasse Kaffee weiter nach BuellsPort, unterwegs sehe ich mehrfach Paviane zu beiden Seiten und gegen 14.00 treffe ich auf der Farm ein.
Auf einer Farm mit Gästebetrieb. Wirklich schön gemacht, alles sehr familiär und ungezwungen. Das Zimmer ist groß und auch ansprechend eingerichtet, mit kleiner Terrasse vor der Tür, Klimaanlage und Kühlschrank.
Vor dem Abendbrot vertrete ich mir noch die Beine auf den vielen gut beschriebenen und ausgeschilderten Wander-/Spazierwegen, die kleine archäologische Runde ist in gut 2h zu schaffen.
Der Gang durch die Landschaft ist zwar ziemlich warm, aber auch sehr interessant, es gibt ein kleines Wasserloch und mannigfaltig Vögel, auch eine Antilope (Kudu?) lugt aus dem Gebüsch hervor.
Das Abendessen wird gemeinsam mit den Gastgebern eingenommen und dabei erfährt -wer Interesse hat- man so einiges über das Farmleben in Namibia.
Einzig, hier wird früh schlafen gegangen, um 21.00 wird alles hochgeklappt ☺
Macht nichts - ich muss am nächsten Morgen früh raus.


Um 6.45 gibt es Frühstück und kurz darauf fahren wir Richtung Köcherbaumschlucht, die Anfahrt ist atemberaubend schön, mein Fahrer sieht mit bloßem Auge Tiere die ich erst nach langem suchen mit dem Fernglas erkenne, darunter an den Hängen der umliegenden Berge mehrfach die Hartmann Bergzebras, Klippspringer und recht nah an einer Felsspalte die possierlichen Klippschliefer.
Wir schrauben uns langsam immer höher den Serpentinenpfad hinauf bis zur höchsten Erhebung auf knapp 1.800mtr. mit umwerfenden Blick bis zum Horizont.
Nach kurzer Weiterfahrt beginnt nun der Abstieg in die Schlucht.



Der Serpentinenartige Abstieg ist mal mehr oder weniger erkennbar, führt aber über Stock und Stein, trittfestes Schuhwerk ist erforderlich.
Atemberaubend ist die Stille, etwas kaum gewohntes, soviel Stille. Selbst die eigenen Bewegungen werden laut. Mit jedem Meter abwärts in den Kessel wird es wärmer, zudem sahen zuerst einzelne Felsbrocken noch recht klein aus, wachsen bei Annäherung jedoch zu imposanten Formationen hoch.






Unten angekommen einfach nach rechts gehen, in regelmäßigen Abständen sind Pfeile oder Markierungen angebracht, im Laufe der Strecke verändert sich die Vegetation, die Bäume und Gräser werden mehr, während die schroffen Felsen immer weiter zurücktreten und mehr Platz für Pflanzen lassen. Zwischendrin immer wieder kleine Wasserstellen die Inseln üppiger Vegetation schaffen.
In kompletter Stille, lediglich unterbrochen durch das zeitweilige Gezwitscher eines Vogels nehme ich eine Bewegung an der gegenüberliegenden Wand wahr, es dauert eine Weile bis ich das völlig regungslose Zebra sehe, welches fast vollständig mit dem Hintergrund verschwimmt.
Beim Versuch meine Kamera zu benutzen, verschwindet es völlig geräuschlos hinter einem Vorsprung, während mir danach die eigenen Schritte wie Lärm erscheinen.

Am Ausgang der Schlucht ist zwischen Bäumen Zeit für eine kurze Rast, kurze Zeit später werde ich abgeholt (mit einem kühlen Saft und Sandwiches auf meinem Sitz) und an der alten Polizeistation und den Gräbern aus der Kolonialzeit vorbei geht es zurück zur Farm.















Ich habe ca. 3,5h. gebraucht und würde mir beim nochmaligen durchlaufen min. eine Stunde mehr Zeit für die Landschaft nehmen.
Auf BuellsPort werden Pferde gehalten/gezüchtet und Johanna Sauber hat vieljährige Erfahrung im Reit- und Turniersport. Es werden verschiedenste Pferdetouren durch die Naukluft angeboten.
Ich habe einen normalen 1PS-Sundowner über das Farmgelände gebucht und so geht es Nachmittags zu Pferd nochmal raus in die Steppe.
Abends klingt der Tag bei einem Braii gemütlich aus.
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04 Sep 2019 12:16 #566676
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Heute steht das Sossusvlei auf dem Plan. Ich lasse mir morgens zuviel Zeit und fahre erst gegen 8.30 los, somit bin ich gegen 10.00 am Tor und ca. 11.00 auf dem Parkplatz wo ich den Fahrdienst in Anspruch nehme.
Auf dem hinteren Parkplatz ist es rappelvoll mit mehreren Bussen und offenen großen Anhängern, der Großteil ist aber offensichtlich bereits auf dem Rückweg.
Auf meinem Hinmarsch zum Dead Vlei kommen mir große Gruppen -schwitzend- entgegen, teilweise in Flip-Flops, ohne Hut, kein Wasser, muss ich nicht verstehen.
Im Dead Vlei ist es dann bereits erstaunlich leer und ich laufe gut 1,5 Stunden durch die Pfanne, fotografiere und genieße die Kulisse. Die intensiven Farben sind faszinierend schön.






Auf dem Rückweg will ich zuerst noch bis zum Hidden Vlei laufen, aber die Temperaturen halten mich davon ab, so besteige ich noch eine kleinere Düne, die mit jedem Schritt immer höher wird und mache mich dann auf den Rückweg.
An der Düne 45 ist weit und breit um kurz vor 14.00 niemand zu sehen. Den Aufstieg in sengender Hitze spare ich mir, mittlerweile ist die 40° Marke überschritten.
So bleibt es beim Blick von unten, vielleicht beim nächsten mal!
Um kurz vor 17.00 bin ich zurück auf BuellsPort und genieße den erfrischenden Pool und der Abend die Nacht wird dann bei einem gemütlichen Plausch noch sehr spät.


Neuer Tag und spät, erst gegen 12.00 fahre ich zur Africa Safari Lodge in der Nähe von Mariental, wo ich gegen 15.00 eintreffe und den Tag ruhig ausklingen lasse.
Anm. zu den Bewertungen der Lodge:
Die Anlage ist tw. sehr gegensätzlich bewertet, was ich in Teilen nachvollziehen kann.
Die Gebäude und gesamte Anlage sowie die einzeln um ein kleines Wasserloch angelegten Chalets präsentieren sich bei meinem Aufenthalt penibel sauber und gepflegt.
Die Häuschen sind klein aber mit allem eingerichtet, selbst vom großzügig bemessenen Badezimmer ist der Blick auf das Wasserloch und die dazugehörige Wiese möglich, einzig ein Kühlschrank fehlt. Dazu gehört eine kleine Veranda mit Stühlen und ebenfalls Blick auf das Wasserloch.
Die Bar ist sehr ansprechend eingerichtet, die beiden Keeper bemüht, freundlich und mit guter Laune. Die überdachte Veranda mit bequemen Möbeln ausgestattet und auch die Sonnenliegen / Schirme, Freiflächen, Toiletten, alles tadellos.
Das Restaurant hat dann leider sowohl vom Interieur, der Speisenqualität und Bedienungen maximal 80er Jahre Kantinenniveau. Das Frühstück ist leider unterdurchschnittlich und der nichtvorhandene Service (z.B. kein Kaffee gekocht) tut dazu sein übriges.
Auch der Check-In ist nicht gerade freundlich sondern deutlich hierarchisch
organisiert, der Gepäckservice bzw. dessen fehlen war für ein -älteres- Gästepaar schnell mal ein Problem.


Nach einem eher dürftigen Frühstück geht es heute zum Hardap Game Reserve. Die Fahrstrecke ist recht kurz und um 10.30 stehe ich vor dem Tor, zahle meinen Eintritt und fahre Rtg. Staudamm.
Tja - was soll ich sagen, niemand da, ich bin der einzige Mensch weit und breit, davon ab kann das vergammelte Ruderboot im Morast nun nicht wirklich das Zentrum sein. Ich fahre zum „Resort“ und stelle auch hier fest: Ich bin der einzige Tourist und alles ist geschlossen.
Nach der Weiterfahrt an kleinen Bungalows vorbei fahre ich eine knappe Stunde am Stausee entlang und es kommt ....... nichts, einfach nichts.
Kein Anleger, kein Motorboot, kein Ruderboot, kein Surfbrett ........ es bleibt bei nichts. Auch auf dem See kann ich nirgendwo Aktivitäten entdecken.
Irritiert kehre ich zurück zum Resort wo mittlerweile eine Tür geöffnet ist, nach langem suchen und rufen finde ich einen maximal unmotivierten Mitarbeiter, der meine Nachfragen nicht verstehen will oder kann.
Die Aussichtsterrasse ist mittlerweile auch geöffnet, ich bestelle einen Kaffee auf den ich exakt -als einziger Gast- 17min. warte und dann etwas lauwarmes schwarzes bekomme.



Ratlos fahre ich zum Tor zurück und erfahre dann dass ich auf die andere Seite des Sees muss.
Irgendwie bin ich genervt und mir ist die Lust vergangen, ich fahre Rtg. Mariental und entdecke neben der Engen-Tankstelle eine Wimpy Filiale ......... also heute den großen Fastfood-Teller ☺
Entsprechend gestärkt suche ich eine Autowäsche und lasse den angesammelten Staub abwaschen. Nach kurzem Rundgang durch einige Geschäfte in Mariental fahre ich zurück zur Lodge.
Hier erwartet mich eine angenehme Überraschung als ich gegen 15.30 eintreffe:
Ein Nashorn zieht völlig entspannt beim futtern über die Wiese vor den Chalets.



Mit einem kühlen Bier, Buch und Kamera lässt sich so der Nachmittag aushalten.
Nach dem Abendessen geht es noch in die Bar wo einige Südafrikaner einem Fußballspiel auf Sky zujubeln .... unparteiisch feuere ich beide Mannschaften an und es wird ein feucht-fröhlicher Abend.


Für heute habe ich die Früh- und Spättour gebucht und noch vor dem Frühstück geht es mit ca. 8 Personen los, wir sehen viele Antilopen, Strauße und Giraffen und nähern uns dann einem Nashornbullen.





Nach ca. 2,5 Stunden sind wir wieder in der Lodge und für heute ist nur noch relaxen am Pool und ein gutes Buch geplant.
Der Sundowner Drive am Nachmittag bezaubert durch intensive Farbspiele, wir fahren recht weit ins Gelände rein, wo mitten im Nirgendwo eine Aussichtsplattform steht,




hier gibt es kühles Windhoek Lager und einen der schönsten Sonnenuntergänge die ich bisher erlebt habe.



Zufrieden geht es zurück, statt am Abendessen teilzunehmen, wähle ich eine Pizza und ziehe mich auf meine Veranda zurück ......... und dann passiert etwas, was mir unvergesslich bleiben wird.
Nashornmutter mit Kind kommen auf die Wiese und grasen im Zeitlupentempo von links nach rechts, sie kommen immer näher an meine Veranda ran, ich habe mich auf die Treppenstufe gehockt und keine 10mtr. entfernt grasen beide vor mir.



Foto mit Blitz konnte - wollte - sollte man nicht benutzen, daher gibt es nur unscharfe Aufnahmen, aber so nah, ich traue mich kaum noch zu atmen .......... ich wechsle die Positionen und folge beiden Tieren und kann mich kaum sattsehen.






Irgendwann, gegen 23.00 habe ich mich dann doch sattgesehen und schlafe glücklich ein.
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04 Sep 2019 12:24 #566682
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Heute geht es zurück Richtung Windhoek wo Abends -leider- schon der Flieger nach Deutschland abhebt.
Schweren Herzens packe ich meine Sachen und verlasse ca. 9.30 die Lodge und fahre über Nebenstraßen Rtg. Windhoek (B1-C20-D1268-C21-D1264-D1230-B1).
Gegen 15.30 bin ich am Tintenpalast und schaue mir diesen mit den Parlamentsgärten an.
Viel zu früh, gegen 17.00 bin ich am Flughafen, gebe das Fahrzeug ab (bloß nicht den Weg hinter der Puma-Tankstelle nehmen, dass kann trotz Schildern keine Straße sein) und das warten auf Check-In und Abflug beginnt.
Vor der Abflughalle ist auf dem Rasen ein kleiner Imbißstand an dem sich der Sonnenuntergang nochmal aushalten lässt.



Der Rückflug verläuft ebenfalls unspektakulär, die Landung früh in Frankfurt und unsere heimische Kälte ist ziemlich ernüchternd.

Anm. zur Fahrzeugrückgabe
Unbedingt die Protokolle sowie die letzte Tankquittung aufheben und die Tankanzeige fotografieren, bei mir kam es Monate später zu einer Abbuchung, der Widerspruch beim Kartenunternehmen ist mit Unterlagen unkompliziert.

Mir hat es sehr gefallen, ich habe die Infrastruktur (Straßen, Handyempfang etc.) als recht gut empfunden und fühlte mich -bis auf eine Situation am Wrack der Zeila- sehr wohl.
Ebenso waren fast ausschließlich alle Kontakte zu den Menschen völlig in Ordnung. Das an manchen Stellen der Service oder andere Kleinigkeiten nicht rund laufen, passiert überall wo Touristen sind.

Mit bestem Gruß, Stefan
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04 Sep 2019 13:06 #566691
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  • Hanne am 04 Sep 2019 13:06
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hallo Stefan,
vielen Dank für den informativen Kurzbericht. Ich glaube, Du hast für den Kurztripp das Optimale herausgeholt, es war alles dabei, beeindruckende Landschaften, Wüste, Tiere und Städtecharakter, klasse in so kurzer Zeit . Reizt es Dich mal einen längeren Urlaub in Namibia zu planen ? Einen sonnigen Tag wünscht Dir
Hanne
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04 Sep 2019 16:36 #566729
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Hallo Hanne,

ja, es war zeitmäßig leider viel zu kurz. Natürlich reizt mich ein längerer Aufenthalt und ich arbeite schon an der Vorplanung III zum Jahreswechsel 20/21. Vorher gibt es 2 Wochen Namibia Anfang Januar 2020, die zwar auch knackig geplant sind ... aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen :-)

So sieht die nächste -bereits gebuchte- Route im Uhrzeigersinn gefahren aus:



Mit bestem Gruß, Stefan
Letzte Änderung: 04 Sep 2019 16:38 von Stefan-Hannover.
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