THEMA: Flusskreuzfahrt in Namibia - August 2019
31 Aug 2019 17:32 #566296
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5. August - Vom Sawurogab nach Puros (Teil 2)

Auf dem Programm stehen jetzt die Clay Castles. Olli hatte bei unserem Treffen am Signal Hill schon davon gesprochen und Uwe hatte die wohl sowieso schon im Blick. Wir sind hier an einem Castle südlich vom Hoarusib, am nördlichen Ufer haben wir später von Weitem auch einige gesehen.





Insgesamt gibt es wohl recht viele – gehört hatte ich von ihnen bisher nicht. Im Forum habe ich diesen alten Mini-Thread dazu gefunden.
namibia-forum.ch/for...1492-lehmburgen.html


Wieder halten wir uns eine ganze Weile auf – ich versuche, das Castle zusammen mit Matte zu fotografieren (der kleine helle Punkt auf dem zweiten Bild), damit man eine Vorstellung von der Größe bekommt (und naja, weil ich zu faul war, runterzusteigen :blush: ).





Von hier sind wir gekommen:



Schlussendlich können wir uns losreißen – schließlich steht ein Wiedersehen mit unserem guten alten Bekannten, dem Hoarusib bevor :) . Dieses Mal sollen wir den Unterlauf kennen lernen, worauf ich mich sehr freue. Wir fahren kurz hinter dem Schoemanns Camp (wobei es meines Erachtens Leylandsdrift Camp heißt, von Skeleton Coast Safaris betrieben wird und dies wiederum quasi ein Familienunternehmen der Schoemans ist - man möge mich korrigieren, wenn das so nicht stimmt) ins Flussbett ein, kurz müssen wir durch Tiefsand, weil wir nicht die ausgewiesene (die vermutlich die Popelselbstfahrertouristen von den Gästen der Lodge fernhalten soll), sondern die direkte Strecke fahren.





Dann sind wir im Puros Canyon - sehr, sehr schön!



Nach ein paar Minuten kommt die enttäuschte Stimme von Ruth durchs Mikrofon: "Ach menno, letztes Mal gab es hier noch richtig Wasser." Naja, was will man schon in diesem Dürrejahr erwarten? Matthias und ich fahren weiter, und plötzlich sehen wir Oryxe, die offensichtlich am Trinken sind (auch wenn sie dann ganz schnell Fersengeld geben).





Auch ein FlussDreibandregenpfeifer (danke Matthias :kiss: ) hüpft – wenig serviceorientiert nur sein Hinterteil zeigend - herum.



Sollte es vielleicht doch noch ein bisschen Wasser geben?

Ja, es gibt - und nicht wenig ;) .



In den nächsten 1,5 Stunden sehen wir mehr Wasser als uns manchmal lieb ist.

Anfangs machen die Wasserdurchfahrten noch Spaß, aber eine jagt die andere, man ist sich nie sicher, wie der Untergrund ist, mal matschig, mal griffig mit Kieseln.









Ruth fängt an zu murren: "So hab ich mir das mit dem Wasser nicht vorgestellt." Tja, nächstes Mal bitte präziser wünschen, mit Wassertiefe und Durchfahrtsbreite sowie Anzahl der Durchfahrten :whistle: :laugh: .

Ab uns zu marschiert sie wie gewohnt durchs Wasser, in der Hand ihre neue Videocam, was mich immer an einen Selfiestick erinnert :P .



Als wir vermehrt tote Kühe am Ufer liegen sehen und sie vor allem auch riechen, verzichtet Ruth auf ihre Spaziergänge :sick: .
Zum vielen Wasser passend finden wir auch einen Graureiher.



Leider habe ich nicht mitgezählt, wie viele Crossings wir schlussendlich hatten, aber irgendwann sind wir der Meinung, dass wir das jetzt nicht mehr filmen müssen. Ein paar Sequenzen haben es aber - nicht zuletzt wegen der tollen Landschaft - auf die Speicherkarte geschafft (ich weiß, das ist Mattes Spruch) – hier eine kurze Zusammenfassung der bewegten Bilder.



15.35 Uhr nähern wir uns Purros (oder Puros – es gibt zwei Schreibweisen und ich bin absolut nicht sicher, welche die richtige ist. Sobald mir mein neuer Kontakt – der morgen ins Spiel kommt - aus Pur(r)os antwortet, werde ich ihn aber mal fragen B) .)

Hier sieht es irgendwie oben nach Wüste und unten nach Allgäu aus :laugh: .



An einer Wasserstelle sitzen viele Locals und waschen sich. Erst finden wir es komisch wegen der toten Kühe, aber dann schalten wir unser Hirn ein, die toten Kühe sind ja weiter flussabwärts. Hier scheint frisches Wasser aus einer Quelle zu kommen und nach Westen zu fließen, denn weiter Richtung Osten ist Schluss mit Wasser, nur das breite trockene Flussbett des Hoarusib. Inzwischen habe ich nachgelesen: "Im Unterlauf des Hoarusib westlich von Purros finden sich größere, ganzjährige Feuchtgebiete. Hier trifft der Grundwasserfluss des Hoarusib auf eine Härtlingsschwelle, so dass dort Grundwasser oberflächlich austritt. Auch im weiteren Verlauf treten immer wieder Quellen oder anstehendes Grundwasser auf."

Man lernt nie aus :ohmy: – und ich finde diesen Fluss immer faszinierender :woohoo: ! Ich liebe ja sowieso Flüsse, Flusssysteme und alles was damit zusammenhängt. Von daher bin ich genau richtig auf dieser Kreuzfahrt und sehr glücklich mit allem, was wir heute und überhaupt bisher erlebt haben :) :) :) . Wobei ehrlich gesagt eine Wasserdurchfahrt das letzte war, was ich auf dieser Reise erwartet habe :woohoo: :lol: !

Den letzten Teil des Tages, der nicht minder schön war :kiss: , gibt’s im nächsten Kapitel.
Letzte Änderung: 31 Aug 2019 18:03 von Champagner.
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01 Sep 2019 10:05 #566323
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Hallo,

wie versprochen steuere ich ein paar Bildle bei, die Bele nicht gezeigt hat.


Zunächst die Tanke in Sesfontein, der Tanklaster steht noch da und ist grade fertig mit der Betankung, die Tankwartin überprüft mittels Sonde den Stand der Vorräte. Für uns sollte es reichen...


Ich habe jetzt nicht extra bei Olli nachgefragt, ob ich das Foto zeigen darf, aber ich hatte gefragt, ob ich das Bild machen darf. Olli mit seinem Magirus Deutz am Signal Hill. Liebe Grüße, war lustig mit euch.

Und nun die Clay Castles:






Die Tonschichten sind teilweise stark erodiert und ausgewaschen, in den entstandenen Höhlen brüten gerne diverse Vögel.
Zum Grössenvergleich sind auch die Mitreisenden auf dem Bild, wenn man das Foto anklickt, kann man es bissle grösser sehen.

Viele Grüße,
Matthias
Letzte Änderung: 01 Sep 2019 10:35 von fotomatte.
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01 Sep 2019 13:32 #566353
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5. August - Vom Sawurogab nach Puros (Teil 3)

Wir nähern uns unserem heutigen Ziel - ich finde die Kulisse bei Puros alleine ja schon atemberaubend, aber mit Elefantendeko unschlagbar!




Die Beiden sind offensichtlich unterwegs in Richtung Wasser, also in die Richtung, aus der wir kommen.



Bei näherem Hinschauen erkennen wir, dass das Elefantenkind nicht etwa mit seiner Mutter, sondern mit einem Bullen unterwegs ist. Keine Ahnung, was da passiert ist. Entweder holt der große Bruder den Kleinen nur aus dem Kindergarten ab, oder Mama ist einfach nur schon vorausgeeilt – oder seiner Mutter ist tatsächlich etwas zugestoßen :S . Die Fantasie kennt da ja keine Grenzen. Ich hoffe, es gibt eine ganz harmlose Erklärung… :blink: (Edit: danke Stefanie Zugvogel für den Input weiter unten - ich finde das zwar traurig, aber jetzt auch sehr spannend. Auf der Desert Elephant Conservation Facebook Seite habe ich über unsere Sichtung berichtet!)

Auf jeden Fall ist der Bulle ziemlich flott unterwegs



und der Kleine hat Mühe, Schritt zu halten – der Abstand wird immer größer.



Die Beiden kommen uns immer näher



Dann muss der Große aber mal wegen eines dringenden Bedürfnisses anhalten – und wir werden so Zeuge eines ganz besonderen Naturschauspiels: Die Totale Elefantenfinsternis 2019!





Hier tritt der Kleine in den Kernschatten ein





Die totale Finsternis auf ihrem Höhepunkt :woohoo:



Und schon ist das Naturereignis Geschichte ;) :laugh:



Jetzt hat der Kleine die Führung übernommen, was sich der Große aber nicht lange gefallen lässt. er holt schnell wieder auf.





Völlig unbeeindruckt ziehen die Zwei an uns vorbei







Nun wird es aber Zeit, dass wir zu unseres Campsite kommen – also nichts wie los!
Denkste -keine 3 Minuten später, wir sind schon auf Höhe der ersten Behausungen von Puros, gibt es wieder einen elefantenbedingten Halt.



Zwei Bullen fressen gemütlich an einem Busch, beschließen dann aber, unseren Weg zu überqueren.









Einer der beiden ist sehr beschwingt unterwegs (und läuft mir dabei aus dem Bild :angry: ), und für ein Staubbad ist auch noch Zeit.









Ausnahmsweise gilt heute rechts vor links in Namibia



Wir freuen uns sehr, als einer der Beiden dann nach Höherem strebt – so ergeben sich ein paar sehr nette Motive

















Knack und zack – endlich ist er erfolgreich :woohoo:



Der Kleinere denkt sich nur „pfffffff“ und nimmt eine Staubdusche.





Auch wir gehen mal eine Runde staubduschen – Uwe und Matte liefern sich ein kleines Rennen auf der breiten Piste Richtung Campsite.



Wie 2017 quartieren wir uns auf der Community Campsite ein – ich liebe diesen Platz ! Wir bekommen von dem sehr freundlichen Tarecaker B) (Ruth hat sich einmal versprochen, seitdem heißen die netten Platzbetreiber jetzt so bei uns!) die Nr.4 Nr.3 (danke Matthias) zugewiesen (Foto folgt im nächsten Kapitel), ein riesiger Platz unter ebensolchen Bäumen mit zwei Duschen (theoretisch, eine wurde von den Elefanten platt gemacht) und zwei Toiletten. Außer uns ist niemand in dem gesamten Camp. Nach drei Tagen Bushcamp freuen wir uns sehr auf und über eine Dusche, die ja dort so hübsch in die Bäume und Büsche integriert ist. Ich glaube, ich bin die erste, danach folgt Ruth. Plötzlich schreit sie nach Uwe :ohmy: – denn sie hat Besuch von Kühen und Ziegen bekommen, die sich über den Wassersegen sehr freuen. Ich meine mich zu erinnern (Ruth/Uwe??), dass eine sich sogar mit einem Horn im Zaun verfangen hat, auf jeden Fall ist die Lage vor Ort wegen des tierischen Andrangs etwas ungemütlich. Uwe klärt die Situation und Ruth kann frisch geduscht ihre neuen Freunde bei unserem Spülbecken begrüßen.



Diese werden wir so schnell auch nicht los – denn vielleicht gibt es ja außer Wasser sogar etwas zu essen bei uns? Uwe rettet schnell sein Brot



und die beiden beratschlagen, wie sie weiter vorgehen sollen.



Es gibt hier auch sehr viele Vögel, ich kann mich erinnern, dass Ruth keine 5 Minuten stillsitzen konnte, sondern ständig auf der Pirsch und manchmal sogar nicht mehr auffindbar war. Ich allerdings bin wohl nicht im Birdermodus gewesen, ich finde nur diesen Star in meinen Bilddateien.



Matthias ist immer noch nicht ganz fit, kann aber schon wieder etwas feste Nahrung zu sich nehmen und so lassen wir den Abend nach dem gemeinsamen Essen (keine Ahnung, was es gab) an dem schönen Feuerplatz ausklingen – von dem ich leider kein Foto habe.

Morgen geht es dann weiter Richtung Nordwesten!
Letzte Änderung: 06 Dez 2019 18:37 von Champagner.
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01 Sep 2019 16:47 #566369
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Danke Stefanie - ich denke, das passt!

Schau mal - hier wird von einem Elefanten mit einem Loch im rechten Ohr gesprochen:



So ein Loch hatte der einzelne Elefant, der den Kleinen begleitet hat (Foto von mir) :



EDIT: in dem Film (siehe unten) sieht man später auch den Elefanten mit dem Loch, das ist einer der beiden, von denen dort berichtet wird!




Dann habe ich aus diesem Film


einen Screenshot gemacht -




der eine Elefant hat genau so einen Riss im Ohr, wie derjenige, den wir 3 Minuten später mit einem anderen zusammen getroffen haben (Foto von mir).



Ich gehe mal davon, dass sich die ganze Herde um das Kleine kümmert, und man es mal mit dem einen, mal mit dem anderen, mal mit mehreren aus der Herde zusammen sieht.

Vielen Dank für die Infos.

@ Matthias, das Kalb bei dir wurde aber weggebracht - oder? Den Artikel kann ich nicht öffnen.

LG Bele
Letzte Änderung: 01 Sep 2019 17:47 von Champagner.
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01 Sep 2019 17:10 #566371
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fotomatte schrieb:
Das Kalb wurde weggebracht, aber erst in der folgenden Woche, nachdem wir es gesehen hatten.
Ich habe den Artikel der AZ aber auch nicht gelesen.

Okutala Lodge sagt mir gar nichts. Aber du bist doch so superduper vernetzt ( fb und lauter sone Sachen ), das findest du doch spielend raus, oder? :S :whistle:

Ich vermute, dass es sich um ein anderes Kalb handelt, denn der Film und die Infos von Facebook von oben sind schon von Juli.



Die AZ (hab den Artikel inzwischen offen) spricht aber am 14.8. davon, dass die Mutter am Samstag zuvor gestorben ist.

Letzte Änderung: 01 Sep 2019 17:14 von Champagner.
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01 Sep 2019 17:59 #566375
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fotomatte schrieb:
Hallo Gerhard,

ja, das ist wohl die Lodge, wo die Kleine hingebracht wurde.

Bele, ich vermute trotzdem, dass es besagtes Kalb ist, denn es werden wohl kaum innerhalb kurzer Zeit zwei Mütter versterben und die entsprechenden Kälber von Bullen adoptiert werden. Und wenn ja, hätte man da bestimmt was drüber gelesen. Und die AZ hat ja nicht geschrieben, an welchem Samstag die Kuh verstorben ist.
Hoffentlich geht´s der Kleinen gut.
Viele Grüße,
Matthias

Ich glaube, dass es sich um zwei verschiedene Kälber handelt, denn laut Facebook ist "unser" Kalb, das von dem Elefanten mit dem Loch im Ohr begleitet wird, bereits seit 2018 ein Waisenkind - also liegen die beiden Sterbefälle nicht sooo nahe beieinander.

We have been studying this herd of elephants for 15 years. These bulls are well-known in the Purros area. The smaller bull, with hole in right ear, is 19 years and is the brother of the calf. The male calf was born in 2016 and orphaned in 2018 when the mother died of unknown cause. He's been looked after by his older brother for over a year now, and is small for his age due to lack of mother's milk from age 2 on. The larger bull is 27 years old and is a close friend / "uncle" of the calf. Desert elephants are known to regurgitate water from their stomachs and spray it on their skin to cool down.

Ich muss mal schaun, ob man irgendwo auf den Fotos erkennen kann, ob der Kleine ein Junge oder ein Mädchen ist (denn es wird ja von einem male calf gesprochen in dem Facebookartikel und das Kalb, das nach Okutala gebracht wurde, ist ein Mädel) - kannst ja parallel auch mal deine Bilder durchschauen, bitte !

Achja, und in der AZ wird von einem 2 Jahre alten Kalb gesprochen, d.h. es wurde 2017 geboren, das andere aber 2016.


LG Bele
Letzte Änderung: 01 Sep 2019 18:05 von Champagner.
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