THEMA: Savanna - extra dry: Etosha, Caprivi, Chobe 2019
08 Nov 2019 11:49 #572336
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1428
  • Dank erhalten: 6664
  • H.Badger am 08 Nov 2019 11:49
  • H.Badgers Avatar
19. Kapitel: „Today is your lucky day!“ – Rückkehr an die Chobe-Riverfront
04.08.2019


Erneut klingelt der Wecker lange vor dem Aufgang der Sonne und läutet unseren letzten vollen Tag in Afrika in diesem Jahr ein. Ich schleiche mich in die Küche und bereite alles für ein kleines Frühstück und ein Picknick für unterwegs vor. Dann wecke ich so behutsam wie möglich den Rest der Familie.

Heute wiederholen wir programmtechnisch mehr oder weniger den vorgestrigen Tag und wollen den Morgen auf einem Gamedrive und den Nachmittag auf einer Bootstour verbringen. Vor allem dem ersten Programmpunkt blicken wir auf Grund unserer Erfahrungen mit gemischten Gefühlen entgegen. :dry:

Als unser Fahrzeug uns um 5.45 Uhr abholt, genehmigen meine Frau und ich uns einen guten Schluck Sichtungsfee-Bestechungs-Willi. Jetzt kann eigentlich nichts mehr schief gehen, oder? ;)

Da wir heute eine Privattour gebucht haben, können wir uns auf den drei Reihen des Landcruisers so richtig ausbreiten. Unseren Guide kennen wir bereits vom letzten Gamedrive.
Da wir auf keine weiteren Personen warten müssen, erreichen wir das Sedudu-Gate noch bequem vor Toresöffnung und können den nötigen Papierkram schnell im Schein unserer Taschenlampen erledigen.

Bald rollen wir wieder in den Nationalpark ein – dieses Mal als eines der ersten Autos, sodass wir die Konvoierfahrung von vorgestern nicht gleich wiederholen müssen. Der große Pulk hat sich noch nicht in Bewegung gesetzt. :)

Wieder sehen wir viele Marabus in den Bäumen auf dem Weg zum Flussufer sitzen. Ein absolut malerischer Anblick – auch wenn der einzelne Vogel dieses Attribut kaum für sich beanspruchen kann.



Als wir das Flussufer im Zwielicht des anbrechenden Tages schließlich erreichen, erblicken wir rechts von der Pad tatsächlich einen Leoparden, wie er seines Weges zieht! :woohoo: „Today is your lucky day!“ freut sich auch unser Guide, der wahrscheinlich auch sehr erleichtert ist, dass der heutige Gamedrive eine andere Wendung zu nehmen scheint. Wir sagen an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Sichtungsfee-Bestechungstrunk – ein wahrlich unglaubliches Getränk! :cheer:



Ganz allein sind wir für einige Zeit mit der schönen Raubkatze, die unbeeindruckt ihren Morgenspaziergang fortsetzt und immer wieder kurz innehält, um die Umgebung zu inspizieren.





Unser Guide antizipiert die Laufrichtung des Leoparden richtig und bringt uns bald schleunigst in eine Position, in der der Leopard auf uns zukommt.









Diese Momente genießen wir alle vier in vollen Zügen. So unverstellt und nah sind wir einem Leoparden noch nicht alle Tage gekommen. Das ist immer wieder etwas ganz Besonderes für uns. :)
Der Leopard läuft direkt an unserem Auto vorbei – es trennt uns vielleicht ein guter Meter von der schönen Katze. Das beeindruckt die Kinder tief. Beide machen mit ihren kleinen Kameras viele Fotos und sind ganz stolz darauf, einen Leoparden formatfüllend abgelichtet zu haben.
Als sich schließlich immer mehr Fahrzeuge nähern – wir sind schließlich noch immer an der Chobe Riverfront am frühen Morgen – und der Leopard in Richtung Inland zieht, setzen wir unseren Weg fort.



Die später dazugekommenen Safarifahrzeuge folgen uns nicht, sondern versuchen am Leoparden dranzubleiben. Das verschafft uns wiederum etwas Ruhe.

Wir fahren also gut gelaunt an der Riverfront weiter (so eine Leopardensichtung am Morgen hat schon durchaus entspannende Wirkung, das muss ich zugeben ;) ) und haben dabei noch immer nicht das Konvoi-Gefühl von vorgestern. Immer wieder legen wir kleinere Stopps ein und fotografieren Büffel, Nimmersatte und Rallenreiher.











Als wir schließlich vom direkten Uferweg abbiegen, sehen wir einige Autos am Wegesrand stehen und können alsbald zwei Löwen ausmachen, die sich langsam der Pad nähern. :cheer: Für gute Fotos ist es hier leider zu verbuscht und auch die Sonne steht nicht günstig. Aber immer wieder lassen sich die beiden Raubkatzen kurz in lichteren Bereichen blicken, so dass der Auslöser trotzdem fleißig klickt. (Und wieder: Danke Bestechungswilli! :woohoo: )









Bald sind die Löwen ganz dicht am Weg angekommen und kreuzen ihn direkt neben unserem Auto. Wieder sind wir nur einen Meter von einer Raubkatze entfernt. Nur ist dies im offenen Safarifahrzeug im Fall von zwei stattlichen Löwen doch etwas respekteinflößender.
Meine Frau kümmert sich daher um das Wohlergehen der Kinder, während ich noch versuche einige Fotos zu machen, die jedoch nur improvisierte Portraits werden können, denn für wirklich schöne Aufnahmen habe ich die falsche Brennweite montiert.





Als sich die Löwen in Richtung Flussufer weiterbewegen und sich unseren Blicken entziehen, setzen wir den Weg zum Picknickplatz fort, um dort eine kleine Pause einzulegen. Auch hier ist heute gefühlt deutlich weniger los – vielleicht haben wir aber auch einfach bessere Laune und einen gnädigeren Blick wegen der schönen Sichtungen, die hinter uns liegen. ;)

Als die Fahrt weitergeht, sehen wir bald einige Elefanten im hohen Gras stehen. Für wirklich gute Elefantensichtungen scheinen der späte Vormittag und besonders der Nachmittag aber weitaus bessere Zeiten zu sein. Morgens sind die Elefanten noch eher versteckt unterwegs.



Auch ein Schopffrankolin lässt sich am Wegesrand ablichten. Schön.





Und kurze Zeit später treffen wir dann erneut auf Löwen. :cheer: Dieses Mal ist es ein kleines Rudel von fünf Tieren, das unweit des Weges im Schatten der Büsche rastet und sich nur sporadisch bewegen will. Eine ganze Weile sehen wir den Katzen beim Faulenzen zu und fahren dann zufrieden weiter.








Nur wenige hundert Meter bringe ich den Wagen erneut zum Stehen, denn ich habe tief im Busch einen weiteren Löwenkater erspähen können, der uns müde Blicke zuwirft.



Auf dem Rückweg zum Sedudu-Gate eröffnen sich dann immer wieder hübsche Blicke über den Fluss.



Außerdem lassen sich noch einige Giraffen und als Abschiedsgruß ein Elefant direkt neben der Pad sehen.





Mit diesem raubkatzenreichen Vormittag sind wir total glücklich. Außerdem haben wir den Park heute an den meisten Stellen lange nicht so überlaufen erlebt. Natürlich waren wir bei den Löwensichtungen nicht allein, aber der Auflauf hielt sich in Grenzen. Und dass wir die Sitzreihen nicht mit einer kamerawütigen Youtuberin teilen mussten, hat sicherlich auch zu unserer Zufriedenheit beigetragen. Da kommt man schon ins Grübeln, ob man am kommenden Morgen nicht noch einen weiteren Gamedrive unternehmen sollte, denn unser Flug wird schließlich erst am frühen Nachmittag gehen… :whistle:

Gut gelaunt steigen wir am späten Vormittag an unserer Unterkunft aus und machen erstmal eine gemütliche Pause mit Mittagessen und ausgiebigem Playmobilspiel.



Heute Nachmittag steht die letzte Bootstour an. Auf diese freuen wir uns nun uneingeschränkt. :)
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Letzte Änderung: 08 Nov 2019 23:25 von H.Badger.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: tigris, casimodo, Topobär, maddy, fotomatte, Champagner, speed66, Old Women, Daxiang, Martina56 und weitere 8
11 Nov 2019 22:09 #572614
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1428
  • Dank erhalten: 6664
  • H.Badger am 08 Nov 2019 11:49
  • H.Badgers Avatar
Fortsetzung

Nach einer ausführlichen und entspannten Mittagspause, die sich nach dem hinter uns liegenden Gamedrive wesentlich besser anfühlt als am vorgestrigen Tag, lassen wir uns mit einem Taxi zur Anlegestelle hinter dem Sparmarkt fahren. Die Kinder nehmen wir kurzerhand auf den Schoß.

Um 15 Uhr beginnt unsere zweite Boatcruise auf dem Chobe. Zuvor genehmigen wir uns selbstredend einen erneuten Schluck aus der Zauberflasche… ;)

Wieder besteigen wir ein recht kleines Boot und haben nur eine Handvoll Mitreisende. Auch der Guide stellt sich erneut als kenntnisreich und zugewandt heraus. Er interessiert sich primär für die Vogelwelt der Region. Das finden wir prima – auch wenn auf der Fahrt dann die Säugetiere mal wieder im Mittelpunkt stehen werden.





Gemeinsam mit einer großen Anzahl anderer Boote beginnt die Fahrt. Die kleinen und größeren Schiffe verlieren sich aber bald auf dem Fluss, so dass sie uns auch bei der heutigen Ausfahrt nur selten stören. Absurd erscheint uns ein großer doppelstöckiger Luxus-Katamaran, der nur mit zwei Personen besetzt ist. Ein junger Mann am Steuer und seine Freundin fleißig braaiend auf dem Aussichtsdeck. Hätten wir zu diesem Zeitpunkt gewusst, dass dieses Gefährt noch eine große Bedeutung für uns haben sollte, den ein oder anderen hämischen Gedanken hätte man sich verkniffen… :whistle:

Bevor es in das Gebiet des Nationalparks geht, legen wir kurz an, um die Permits zu besorgen. Warzenschweine versüßen uns die Wartezeit.



Nach einigen Minuten geht es los. Beäugt von Schreiseeadlern setzen wir unsere Fahrt fort und treffen bald auf erste Elefanten am Ufer. Auch ein erstes Krokodil lässt nicht lange auf sich warten.







Und schon wieder Elefanten. Die vier Tiere trinken zuerst und setzen dann zu einer Flussquerung an. Was für ein Glück! Eine solches Crossing hatten wir vor zehn Jahren nicht erleben dürfen und jetzt sehen wir eines in den ersten Minuten der Ausfahrt. Wir sind begeistert. Wegen der großen Nähe zum Anleger sind zwar viele Boote anwesend – aber man will ja nicht meckern.















Als wir die Fahrt zufrieden fortsetzen, erreichen bald einen Höhepunkt der Tour. Am Ufer sitzt ein Schlangenhalsvogel mit einem sehr ambitionierten Tigerfisch-Fang, den es nun zu verspeisen gilt. Unser Guide kann das Boot ganz in die Nähe des Vogels bringen und so beobachten wir das Schauspiel begeistert und dokumentieren es minutiös fotografisch. :)

















Vorbei an Babykrokodilen und einem weiteren Schreiseeadler geht es zu weiteren Elefanten, die am Flussufer ein Schlammbad nehmen. Irgendwie mag ich die Aufnahmen der beiden besonders gern.











Den nächsten Stopp legen wir bei einem Nilwaren ein, der misstrauisch von einer Gruppe Zebramangusten beäugt und bald auch bedrängt wird. Augenscheinlich missmutig verzieht sich das Reptil alsbald.





Es folgen Löffler, erste Büffel im Gegenlicht und ein juveniles Jacana.







Am Ufer zeigen sich immer wieder Elefanten.



Und auf Sedudu-Island grasen Wasserböcke und Büffel. Hier entsteht eines meiner bisherigen Lieblings-Büffelbilder.





Als die Sonne sich dem Horizont zuneigt treffen wir auf eine große Elefantenherde auf Sedudu-Island. Wir beobachten sie beim Herumlaufen und unser Guide antizipiert genau den Punkt, an dem die Tiere den Fluss durchqueren werden. Im guten Winkel zur Sonne bringt er uns in Position. Und tatsächlich: Bald nähern sich die Elefanten der vermuteten Stelle.









Zuerst wird getrunken. (Im Hintergrund übrigens der Doppelstock-Katamaran.)





Und dann gequert.











Wir sind tief beeindruckt und genießen das Schauspiel, das sich unseren Augen hier bietet. Es sind nur wenige Boote da und das Licht ist wunderschön. Was für ein Glück. Ein echter Höhepunkt am Schluss dieses schönen Tages. :)

Aber was ist das? Als wir schließlich den Rückweg antreten wollen, gehorcht das Boot nicht mehr so richtig. Wir können nur noch im Kreis fahren, was wir dann auch einige Male tun. :S
Ein kurzer Check bringt die Erkenntnis, dass der Steuerriemen gerissen ist. Das kann nicht ohne weiteres repariert werden. Zum Glück sieht das auch unser Guide so und winkt, solange noch die wenigen Boote in der Nähe sind, Hilfe heran.

Es naht der große Doppelstock-Katamaran. Wir machen mit einem Seil fest und heben zuerst die Kinder an Bord unseres luxuriösen Rettungsboots. Dann folgen wir über die wacklige Reling. Der Bootsführer stellt sich als der Sohn eines Lodgebesitzers aus Kasane heraus und hilft uns gern aus der Notlage. Wir nehmen auf den bequemen Sofas Platz und fahren – unser kleines Boot im Schlepptau – nach Kasane zurück. In unserer staubigen Safarimontur kommen wir uns seltsam deplatziert vor.





Zum Glück hat sich dieses Abenteuer auf dem Fluss schnell geklärt, denn die Aussicht mit den Kindern eine ganze Zeit im Dunklen auf dem kleinen Boot ausharren zu müssen, ist nicht gerade attraktiv…

Den Sonnenuntergang gibt’s in Anbetracht der Umstände nur im Vorbeifahren. Und einmal mit Elefant.





Als es bereits dunkel ist, kommen wir am Anleger an und brauchen eine ganze Weile, bis für das große Boot Platz gemacht werden kann.
Begleitet von Mückenschwärmen verlassen wir schließlich den Fluss und treffen auf dem dunklen Parkplatz auf Douglas, der uns zu unserer Cottage zurückfährt.

So endet auch dieser letzte volle Tag im südlichen Afrika mit einem kleinen Abenteuer, das jedoch die schöne Bootstour nicht trüben kann.

Und wieder kann ich es nicht lassen: Auf der Fahrt zurück zur Unterkunft frage ich (natürlich nach vorheriger Absprache mit dem Rest der Familie), ob es möglich wäre, für morgen früh noch einen weiteren Gamedrive zu buchen. Der heutige war schließlich so ergiebig… ;)
Douglas kann glücklicherweise einen Drive organisieren und so heißt es noch nicht ganz Abschied nehmen vom Chobe. Ob das eine weise Entscheidung war und sich die durchaus positiven Eindrücke des heutigen Morgens wiederholen werden? Oder wird eine Rückkehr des Konvoi-Fiaskos drohen? Der nächste (und letzte) Tag der Reise wird die Antwort bringen. :whistle:
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Letzte Änderung: 11 Nov 2019 22:21 von H.Badger.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: tigris, casimodo, Topobär, maddy, fotomatte, Yawa, speed66, Daxiang, Applegreen, Fortuna77 und weitere 11
15 Nov 2019 09:32 #572887
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1428
  • Dank erhalten: 6664
  • H.Badger am 08 Nov 2019 11:49
  • H.Badgers Avatar
20. Kapitel: Abschiedsgrüße
05.08.2019


Heute heißt es Abschied nehmen vom südlichen Afrika. Diese Nacht werden wir bereits hoch über den Wolken auf dem Rückflug gen Deutschland verbringen – eine befremdliche Vorstellung. :unsure:
Als Abschiedsgeschenk darf ich heute auf einen letzten Gamedrive gehen, meine Frau bleibt mit den Kindern in der Unterkunft, damit die Kleinen am Reisetag nicht so früh aus den Federn müssen.
Einmal mehr sage ich Danke dafür, dass du mir so Vieles ermöglichst. :kiss:

Ich mache mich ausgehfertig und genehmige mir einen Schluck, um die Sichtungsfee milde zu stimmen. ;) Und dann setze ich mich vor die Hütte und harre der Dinge, die da kommen werden.

Der bestellte Gamedrive-Wagen verspätet sich etwas und holt mich erst um kurz vor sechs Uhr ab. Ich bin der erste Gast, der heute das Auto besteigt. Wir fahren dann aber noch zu einer weiteren Unterkunft, die nur einige Straßen entfernt liegt, um eine vierköpfige indische Familie, die in Botswana wohnt, abzuholen. Leider hat diese verschlafen und wir warten bestimmt eine Viertelstunde, bis die vier endlich zugestiegen sind. Meine Laune war schonmal besser… Private Touren haben definitiv ihre Vorteile… :evil:

Erst um 6:20 Uhr erreichen wir schließlich das Sedudu-Gate. Positiv betrachtet hat das den Effekt, dass die meisten geführten Touren bereits im Park unterwegs sind und wir nicht im gefürchteten Konvoi an die Riverfront fahren. B)

Dort zeigt sich recht wenig Wild. Ein erster Stopp erfolgt an einem Büffel, der in der letzten Nacht verstorben sein muss. Einzig ein Schabrackenschakal hat das Festmahl bereits ausgemacht und kann sein Glück wohl kaum fassen. Immer wieder sichert er die Umgebung, um dann fleißig kleine Stücke aus dem toten Tier herauszureißen.



An und in den Tümpeln am Flussufer zeigen sich (juvenile) Waffenkiebitze, Nimmersatte, Jacanas und Rotschnabelenten.





Ansonsten lässt sich direkt am Ufer am heutigen Morgen nichts Nennenswertes sehen. :(

Als wir uns vom Ufer verabschieden, treffen wir bald auf eine kleine Ansammlung von Fahrzeugen. Tief in den Büschen kann man ein Löwenpärchen ausmachen, das aber, kaum sind wir an Ort und Stelle, sich weiter zurückzieht und unsichtbar wird. Es entstehen nur unscharfe und total verbuschte Bilder, die bereits ihren Weg ins digitale Nirvana gefunden haben… :P

Wir setzen die Fahrt fort und kommen bald an die Stelle, an der wir gestern das Löwenrudel gesehen haben. Nachdem wir die Umgebung abgesucht haben und gerade wieder abfahren wollen, schreitet plötzlich eine Löwin über die Hügelkuppe und aus dem dichten Busch stürzen drei Halbwüchsige hervor, die ihre Mutter ungestüm begrüßen. All das findet in recht großer Distanz statt, lässt sich aber durch die Offenheit der Landschaft zu meinem Glück gut beobachten. :)





Die Löwen machen es sich an einem alten Termitenhügel gemütlich. Die Halbwüchsigen tollen dabei immer wieder wild herum und spielen miteinander. Das zu beobachten macht großen Spaß. Auf diese Distanz scharfe Fotos von dem Geschehen zu machen, gestaltet sich aber eher schwierig.









Nach einer ganzen Weile erhebt sich die Mutter und zieht in den dichten Busch davon. Nach und nach folgen die Jungtiere und bald ist nichts mehr von den vier Löwen zu sehen.

Als nächstes begegnen wir einer Pavianrotte direkt an der Pad. Vor allem ein Jungtier beäugt uns neugierig aus Mutters schützendem Schoß.



Wir setzen den Weg zum unvermeidlichen Picknickplatz fort, den wir einmal mehr mit recht vielen Fahrzeugen teilen müssen. Man ist ja schon daran gewöhnt. Ich freue mich darüber, hier einen Bradfield’s Toko aus geringer Distanz ablichten zu können. Ansonsten verläuft die Pause – wie sollte es auch anders sein – unspektakulär.



Als wir wieder im Auto sitzen, fange ich an, Abschied vom Chobe zu nehmen. Unaufhaltsam nähern wir uns dem Sedudu-Gate. :(
Dabei kommen wir an den letzten Elefanten dieser Reise vorbei und ich sage leise Adieu.



Auch Büffel lassen sich nochmal direkt neben der Pad sehen.



Als ich gerade damit beschäftigt bin, trotz des hier vorherrschenden dichten Bewuchses einige Portraits der Tiere zu machen, ruft unser Fahrer plötzlich, dass sich weiter vorne ein Leopard befinde! :woohoo:
Hastig lassen wir also die Büffel zurück und kommen nach vielleicht zweihundert Metern zu einer Stelle, an der die Pad ganz schmal ist und durch dichtes Buschwerk führt. Weiterfahren könnten wir hier sowieso nicht, denn die Straße ist durch einige Fahrzeuge blockiert, deren Insassen den Leoparden wohl bereits gesehen haben. Wir können das Tier nicht ausmachen. Vielleicht ist es von einem der Autos vor uns gut zu sehen… :S
Nach kurzen Momenten des emsigen Suchens und angespannten Wartens setzt sich der Leopard – für uns unsichtbar – in Bewegung und verzieht sich in ein Gebüsch, das direkt neben unserem Fahrzeug ist. Durch das dichte Laubwerk können wir die schöne Raubkatze jetzt gut erkennen. Sie befindet sich vielleicht zwei bis drei Meter von uns entfernt und lässt sich trotz der üppigen Vegetation portraitieren.





Nach einigen Minuten setzt der Leopard sich wieder in Bewegung und macht sich auf, die Straße hinter unserem Fahrzeug zu queren. Dabei kann ich ihn für kurze Momente völlig unverbuscht sehen. Er ist jedoch nach wenigen Augenblicken so nah, dass meine gewählte Brennweite keine Gesamtaufnahmen mehr zulässt.





Schnell ist der Leopard auf der gegenüberliegenden Seite verschwunden. Ich bin glücklich – was für ein Höhepunkt kurz vor Ende der Safari! Ein schöneres Abschiedsgeschenk könnte ich mir kaum vorstellen. :)

Bald durchfahren wir das Sedudu-Gate und ich werde nach dem kurzen Transfer bei unserer Unterkunft abgesetzt.

Es folgt noch ein allerletztes Kapitel - und dann ist Schluss. :) :(
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Letzte Änderung: 15 Nov 2019 13:57 von H.Badger.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, tigris, casimodo, Topobär, maddy, Flori, Yawa, speed66, Old Women, Daxiang und weitere 12
18 Nov 2019 17:16 #573190
  • H.Badger
  • H.Badgers Avatar
  • Beiträge: 1428
  • Dank erhalten: 6664
  • H.Badger am 08 Nov 2019 11:49
  • H.Badgers Avatar
die allerletzte Fortsetzung

Zurück in der Unterkunft geht es ans Zusammenpacken. Am gestrigen Abend haben wir bereits alles systematisiert und während meines Gamedrives wurde auch schon fleißig gewerkelt. So geht die weitere Arbeit zügig voran und bald sitzen wir auf gepackten Koffern. Vor allem das Verpacken der Kameraausrüstung sorgt im Packprozess immer wieder für melancholische Zwischentöne, denn es markiert unmissverständlich das Ende der Tour... :S

Gegen Mittag holt uns schließlich Douglas ab und fährt uns zum nur wenige Kilometer entfernten kleinen Flughafen Kasanes. Uns überrascht das moderne Gebäude – hier hat man viel in die Infrastruktur investiert.



Nachdem das Gepäck abgeladen ist, verabschieden wir uns von Douglas. Die Tage in Kasane waren durch seine verlässliche Organisation für uns sehr entspannt. Wir würden auf jeden Fall wieder bei Nkwe buchen – auch wenn wir versuchen würden die Tageszeiten der Fahrten ggf. anzupassen, um in den Genuss des Antizyklischen zu gelangen.

Wie immer, wenn wir mit einem Zwischenstopp in Afrika fliegen, lassen wir das Gepäck wrappen. Eine leidvolle Erfahrung in Kapstadt hat uns dazu gebracht: 2013 wurde einer unserer Koffer beim Umladen geöffnet und es wurden Gegenstände gestohlen.
Das Bezahlen dieser Dienstleistung ist wiederum gar nicht so einfach, denn die US-Dollar, die wir dabeihaben, sind auch den Angestellten am Flughafen nicht schön genug… :whistle:

Gegen 14 Uhr hebt unser Airlink-Flug gen Johannesburg schließlich ab und die zwei Stunden vergehen wie im Fluge.
Am O.R. Tambo ist es dann wie immer wuselig. Aber wir verbringen immer wieder gern Zeit in der Ladenzeile des Transferbereichs – u.a. ein Gnukuscheltier findet als Neuzugang unserer Familie seinen Weg ins Handgepäck.

Der Nachtflug gen Frankfurt verläuft zum Glück auch ereignis- und störungslos. Die Kinder fliegen sowieso gern, da sie bei diesem Anlass Filme schauen dürfen – etwas, mit dem wir zuhause extrem sparsam umgehen. Sie freuen sich außerdem erstaunlicherweise immer wieder auf das Essen an Bord. Für sie ist all das ein großes Abenteuer, was für uns Erwachsene lästige Notwendigkeit ist. Hoffentlich können sie sich diesen Blick auf die Welt noch lange erhalten. Irgendwann schlafen sie ein und wir auch, wie meistens aber eher schlecht als recht.

Müde kommen wir am 06.08. in den frühen Morgenstunden in Frankfurt an. Müde legen wir die letzten Reiseabschnitte zurück und dann ist sie schließlich endgültig vorbei, unsere diesjährige Reise ins südliche Afrika, die trotz der Dürre sehr viele schöne Erlebnisse und Begegnungen für uns bereitgehalten hat. Highlights für uns waren dabei sicherlich u.a. die erstaunlich vielen S.N. und die Bushbabies im Etosha, der Mahango mit seinen vielen Pferde- und Rappenantilopen, die Flussfahrten im Caprivi mit den zahlreichen Vogelsichtungen und den Sitatungas und die doch recht zahlreichen Raubkatzensichtungen in den großen Schutzgebieten. Trotz der Dürre hat uns der Caprivi landschaftlich wieder sehr gut gefallen, Etosha war dagegen vor allem im mittleren Westen nicht wirklich leicht zu ertragen. Insgesamt sind wir mit der Reise wieder rundum glücklich. Als ich den Bericht gerade in Gänze nochmal überflogen habe, musste ich oft in schönen Erinnerungen schwelgend lächeln. :)

Und wie geht es nun weiter mit dem südlichen Afrika und uns?

Lange müssen wir uns dieses Mal nicht gedulden. :) Über einen guten Teil der Wartezeit hat dieser Bericht bereits gut hinweggeholfen, denn bereits im nächsten Frühjahr geht es zurück in die Region. Wir vier werden rund zwei Wochen im Kgalagadi Transfrontier Park verbringen und ich werde dort meinen vierzigsten Geburtstag in aller Ruhe und Abgeschiedenheit im Kreise meiner Lieben und hoffentlich diverser Karnivoren begehen.



Und im Herbst geht es auf Drei-Generationen-Tour gemeinsam mit meinen Eltern für rund zwei Wochen in den südlichen Kruger. Dieser wunderbare Trip scheint sich so langsam als alle zwei Jahre stattfindende Familientradition zu etablieren. Alles ist bereits gebucht und so bleibt nur noch das Vorfreuen.



Wir werden berichten.

Jetzt danke ich aber erstmal euch allen für das enorme Interesse an:
.

Es hat mir großen Spaß gemacht, die Reise mit euch gemeinsam noch einmal zu durchleben. Vielen Dank vor allem für eure zahlreichen Kommentare zu den einzelnen Teilkapiteln – ich habe mich über jeden einzelnen von ihnen sehr gefreut. Es ist schön, eine solche Gemeinschaft von ähnlich interessierten Menschen zu haben. :)

Alles Gute hier und überall in Afrika wünschen euch von Herzen
die drei Badger-Damen und Sascha
Aktuell: Kruger 10.23 www.namibia-forum.ch...nacht-im-kruger.html

SA, Namibia, Mauritius 2016 / Kruger NP 2016, 2018, 2021, 2023 / Namibia 2017 / Sri Lanka 2018 / Namibia und Botswana 2019 / Costa Rica 2022 / Namibia 2022
Alle Reiseberichte unter: www.namibia-forum.ch...r-reiseberichte.html
Letzte Änderung: 18 Nov 2019 17:18 von H.Badger.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, tigris, casimodo, Topobär, Champagner, Yawa, speed66, Old Women, Gila, Daxiang und weitere 12
Powered by Kunena Forum