20. Juni 2019 // Endlich Etosha -
Rodney, unser Glücksbringer! Fortsetzung
Bei Nebrowni sehen wir zunächst bloß Antilopen und beschließen, direkt weiter zu fahren. Am Abzweig nach Gemsbokvlakte warten wir auf Rodney, der aber leider nicht nach kommt und wir wissen nicht, warum. Also fahren wir noch ein Stück weiter. Beim Loop sehen wir einen Safari-Wagen stehen und wollen wissen, ob etwas besonderes zu sehen ist. An sich schon, leider zu weit weg, zwei SNer, die in den Büschen schlafen. Da wir heute nicht mehr weiter die Hauptstraße entlang wollen, fahren wir zurück Richtung Nebrowni. Kurz vorm Wasserloch stehen zwei oder drei Autos an der Hauptstraße, die eben noch nicht dort standen. Ein netter junger Herr erklärt uns, dass dort tatsächlich ein
Caracal vor einem Busch liegt und ich entdecke ihn sofort! In diesem Moment könnten wir Rodney, unseren Glücksbringer einfach nur knutschen!
Aber wo ist er nur?! Diese Sichtung wäre auch für ihn etwas ganz Besonderes. Wir stellen das Auto am Wegrand ab und beobachten diese Schönheit.
Es dauert nicht lange, bis der Safariwagen von der SN-Sichtung von eben angerollt kommt, dessen deutsche Insassen uns vorhin schon nicht wirklich sympatisch waren als wir fragten, was sie sehen. Leider zeigt der junge Mann dem Guide ebenfalls die Position des Caracals. Prompt geht das Gelaber los und der Guide unternimmt nicht mal den Versuch, die Leute um Ruhe zu bitten. Wir hören mehr als deutlich, dass man "auf diesen Luchs heute Abend mal mindestens eine Runde Bier zischen muss"..... Unglaublich.
Verständlicherweise und zu unserem großen Ärgernis zieht sich der Caracal schnellstens zurück und verschwindet schon bald aus unserem Sichtfeld. Auf dem Wagen wird fröhlich weiter gelacht und ich dürfte mir nicht ausmalen, was passieren würde, wenn meine Blicke töten könnten.
Dieses Ärgernis versuchen wir aber so schnell es geht zu verdrängen, denn wir können es ohnehin nicht ändern und diese Sichtung war trotz allem sensationell! Wie gerne würden wir jetzt Rodney davon erzählen. Er ist bestimmt bei Gemsbokvlakte oder Olifantsbad, dort wollten wir ohnehin jetzt vorbei fahren.
Bei Gemsbokvlakte ist absolut nichts los und die Büsche unweit vom Wasserloch, wo wir letztes Jahr das Löwenrudel gesehen haben, sind ein einziges Armutszeugnis. Letztes Jahr fanden hier etwa 10 Löwen Schutz drin und heute würde man jeden einzelnen von ihnen erkennen.
Olifantsbad macht seinem Namen wieder alle Ehre, hier hat sich eine Herde Dickhäuter versammelt, die aber allesamt schon bald wieder aufbrechen - Glück gehabt! Die Giraffen hingegen lassen sich wie immer viiieeel Zeit. Leider ist Rodney auch hier nicht anzutreffen
Auf dem Rückweg fahren wir ebenso langsam durch den Mopanewald wie auf dem Hinweg, denn hier hatten wir letztes Jahr unsere tolle Leopardensichtung. Die bleibt heute aus, aber uns fällt dieser Elefantenkadaver auf, dem Konni und Silke alias Daxiang eine tolle Hyänensichtung zu verdanken hatten als er noch relativ frisch war im April.
Petra drängt ein wenig mit der Zeit bis zur Gateschließung, aber ich kann sie zum Glück überreden, doch noch über Nebrowni zu fahren und nicht den direkten Weg ins Camp zu nehmen von Gemsbokvlakte aus. Wie so oft die absolut richtige Entscheidung!
Bei Nebrowni erwartet uns dieser Prachtkerl, der wohl aus dem Nichts aufgetaucht sein muss, denn es stehen mit uns nur sechs Autos hier! Das sieht in zwei Tagen schon ganz anders aus......
Wie gerne würde ich noch länger bei ihm stehen bleiben, gebe aber nach als die Sonne wirklich langsam untergeht.
In Okaukuejo fahren wir zu unserem Chalet und rumpeln natürlich pünktlich zum Sonnenuntergang mit unseren Koffern den Weg entlang. Wir packen schnell alles aus und richten die provisorische Küche in Form des Kleiderschranks ein. Nun ist die Rollenverteilung klar geregelt: Mama Petra kümmert sich ums Essen und ich schreibe fleißig Berichtsheft auf der Terrasse und sortiere Fotos aus, um nur die guten auf dem iPad zu sichern. Petra schneidet heute das Brot aus Swakopmund an, das tatsächlich weder geschimmelt, noch getrocknet und einfach nur das beste Brot ist, das wir jemals gegessen haben. Wir ernten für unsere Art zu Abend zu essen viele neugierige Blicke. Die LED Teelichter sind natürlich auch wieder dabei und ein Handtuch wird als Tischdecke umfunktioniert. Jetzt lassen wir es uns schmecken!
Immer wieder schauen SNer am Wasserloch vorbei, aber wir fallen dann doch relativ schnell in die Betten. Morgen früh geht es endlich nach Okondeka und hoffen sehr auf "unser" Rudel. Good Night Etosha!
Gefahrene Kilometer: genau 400