THEMA: Mom&Daughter die 6. - gemeinsam durch Höhen&Tiefen
12 Jul 2019 17:08 #561687
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10. Juni 2019 // Bagatelle - Der große Tag der Höhen und Tiefen

Wir haben so gut geschlafen, dass wir das Gefühl haben, wir wären schon länger als bloß zwei Tage im Urlaub - so muss das sein! Genauso wenig weiß ich weder welches Datum wir heute haben, noch welchen Wochentag, alles richtig gemacht.

Nach dem Aufstehen trinken wir auf der Terrasse noch gemütlich einen Kaffee, bevor wir uns auf den Weg nach unten machen. Noch vor dem Frühstück steht der gebuchte Bushmen Walk an und dieser startet mit Sonnenaufgang. Vor dem Eingang der Lodge wartet schon ein kleiner, zierlicher junger Mann auf uns, dessen Name mir leider entfallen ist. Er begrüßt uns mit einem Strahlen übers ganze Gesicht und erklärt uns, dass heute nur wir beide angemeldet sind. Gestern wäre es eine Gruppe von 30 Leuten gewesen, nicht auszudenken... :S

Wir laufen ein Stück Richtung Termitenhügel, wo wir den "Buschmann" treffen werden. Unser Guide erklärt uns sehr ehrlich, dass es leider keine traditionellen Buschmänner mehr gibt, da sie keinen Lebensraum haben, wo sie legal jagen dürfen und dass der Buschmann, der uns gleich begleitet seine Tracht nur zu Vorführungszwecken trägt. Der kleine Mann ist sehr auf zack und uns sofort sympatisch. Auf dem Weg zeigt er uns immer wieder Spuren und Losung von verschiedenen Tieren. Der Buschmann hat heute wohl verschlafen uns er muss ihn mehrmals anfunken, bis zur Arbeit erscheint. Als er auf uns zukommt und sich vorstellt, ist uns schlagartig noch kälter als wir sehen, wie wenig er anhat.







Dieser Treffpunkt am Termitenhügel ist auch schon die erste Station, an der er in seiner Klick Sprache loslegt und wie ein Wasserfall redet. Ich persönlich liebe es ja, dieser Sprache zu lauschen, wenn man natürlich auch kein Wort versteht. Er demonstriert uns, warum Termitenhügel für Buschmänner so wichtig sind und am Schluss übersetzt der Guide uns alles. Normalerweise bin ich jemand, der Kulturprogramm und irgendwelche Führungen nicht so mag und die Informationen auch überhaupt nicht hängen bleiben. Ganz anders hier:

Termiten sind die Leibspeise bzw. das Hauptnahrungsmittel von Erdferkeln. Diese brechen den Bau mit ihren Klauen auf und schnappen sich mit ihrer klebrigen Zunge tausende Termiten. Diese werden nicht gekaut und leben noch im Magen des Tieres weiter. Nach einer solchen Mahlzeit ruht das Erdferkel in der Regel zwei Tage, um zu verdauen. Findet der Buschmann also einen frisch aufgebrochenen Termitenhügel, macht er sich auf die Suche nach dem Erdferkel, das meist in einem Umkreis von weniger als 50 Metern irgendwo ein schattiges Plätzchen gesucht hat. Er tötet es, schneidet seinen Bauch auf und entnimmt die lebenden Termiten, um diese zurück in den Bau zu setzen, damit dieser Insektenstamm aktiv bleibt. Der Rest des Erdferkels dient zur Nahrungsgewinnung und das Fett wärmt die Haut und schützt vor Insekten.



Weiter erklären uns die beiden die heilende Wirkung von verschiedenen Büschen und dass z. B. zerriebenes Straußenei gut gegen Magenschmerzen hilft. Wir laufen die Düne hoch und ich merke komischerweise, dass das Laufen im Sand irgendwie anstrengender ist als es sein sollte...

Oben angekommen folgt das Highlight der Vorführungen, das gleichzeitig auch nichts für schwache Nerven ist - zumindest beim dazugehörigen Kopfkino. Wir werden immer wieder mit eingebunden und nun gefragt, ob wir wissen, welche Tiere Steine fressen. Das ist selbst für mich neu und wir kommen partout nicht auf die Antwort: Strauße! Da diese großen Vögel keine Zähne haben, essen sie im Durchschnitt ein Kilo Steine pro Tag, damit diese die Nahrung im Magen zerkleinern. Nun erklärt er uns die Falle. Der Guide erwähnt noch nebenbei, dass das verwendete Band hier aus dem Supermarkt ist und die Seile normal auch selbst hergestellt werden. Diese ehrliche Art hat etwas Sympatisches und wir kommen uns echt nicht vor wie bei einer Theatervorführung - wobei, wenn ich mir vorstelle, mit 30 anderen Leuten das alles hier zu erleben, würde ich mich unwohler fühlen.

Diesmal verstehen wir sinngemäß die Darbietung des Buschmannes als er erklärt, wie die Falle funktioniert. Nähert sich ein Strauß, sieht er die verteilten Steine um die Falle und pickt diese auf. Bevor er sich den mittleren Stein holt, wegen dem die Falle zuschnappen wird, würde er zunächst zurückschrecken, weil er wahrscheinlich das Seil bemerkt. Da das Hirn von Straußen allerdings etwa so groß sind wie ihr Auge, ergo, sie nicht besonders schlau sind, wird er sich den letzten Stein trotzdem nicht entgehen lassen. Die Falle schnappt zu und zieht sich um den Hals des Straußes. Da man für diese Art Falle einen sehr elastischen Busch auswählt, wird der Ast nicht brechen, der Strauß in Panik flüchten wollen und die Schlinge zieht sich so fest um seinen Hals, dass er enthauptet wird. Ein Ende mit Schrecken.







Wir laufen ein Stück weiter und ich merke wieder, wie schwer mein Atem wird. Egal, wird wohl daran liegen, dass wir noch nicht gefrühstückt haben. In ein Straußenei passen sage und schreibe 600 ml Flüssigkeit - die perfekten Wasserbehälter für Verstecke im Sand. Ein Grasbüschel dient als Deckel oben im Loch und natürlich darf man keine Hinweise auf das Versteck hinterlassen, sondern sich den Ort gut einprägen.



Jetzt wird es Zeit, in das provisorische kleine Dorf zu gehen, wo ein paar junge Mädels und Kinder bereits am Feuer sitzen. Der Guide zeigt uns einen kleine Köcher mit Pfeilen und fragt, was man wohl damit machen könnte. Ich antworte total plump, dass der für die Jagd verwendet wird, da ich denke, dass dies nur eine kleine Nachbildung ist. Falsch gedacht! Diesen kleinen Köcher mit fünf Pfeilen drin besitzen junge Buschmänner, die bereit sind, sich eine Frau zu nehmen. An einem festlichen Tag tanzen die jungen Frauen ums Feuer und der junge Mann schießt einen der fünf stumpfen Pfeile auf seine Auserwählte. Mag sie ihn auch, werden sie heiraten. Mag sie ihn nicht, zerbricht sie den Pfeil und er hat noch vier übrige Versuche. Scheitern alle diese Versuche, so bleibt er alleine und nimmt sich keine Frau. Kommt daher vielleicht der Spruch mit Armors Pfeil? :laugh:

Wir setzen uns zu den anderen ans Feuer, wissen aber gar nicht so wirklich, was wir fragen oder reden sollen, da dies angeblich auch nur über den Guide als Übersetzer funktioniert. Egal, wir wärmen uns mit ihnen am Feuer auf und ein herzliches Lächeln sagt ohnehin mehr als tausend Worte. Danach kaufen wir ihnen auch noch zwei Armbänder ab, allerdings mehr aus Höflichkeit und weil sie das heute nur für uns beide gemacht haben.







Nun haben wir auch ordentlich Hunger und verabschieden uns vor der Lodge von unserem kleinen energiegeladenen Guide. Er hat das wirklich toll gemacht! Der Buschmann hat sich schon vorher verabschiedet und wirkte eher zurückhaltend. Wir freuen uns sehr aufs Frühstück und bestellen uns erstmal Eier. Es dauert allerdings nicht lange, da unterbreche ich mein Frühstück abrupt, da ich die Erdmännchen hinter dem Pool entdecke. Petra hat Verständnis für meine Euphorie und ich schnappe mir meine Kamera. Etwa 15 Erdmännchen scharren, was das Zeug hält und posieren professionell für die Kamera. Durch die Bilderflut müsst ihr nun durch... Diese Bilder sind übrigens bis auf das erste nicht bearbeitet.



























Ich kann mich gar nicht losreißen! Möchte allerdings Petra auch nicht ganz alleine dort sitzen lassen. Als ich merke, dass sie langsam Meter für Meter weiterziehen, gehe ich zurück und esse die Reste meiner kalten Eier und Toast.

Etwa eine halbe Stunde nach dem Frühstück setzen bei mir plötzlich Magenschmerzen ein, die ich nicht zuordnen kann. Da ich sowieso vorhatte, mich nach dem Frühstück heute nochmal hinzulegen und wir bis zum Sundowner Drive nichts geplant haben, nehme ich zurück im Zimmer eine Wärmflasche für den Bauch mit ins Bett und schließe die Augen....

Der große Knall kommt dann als ich wieder aufwache :ohmy:

Fortsetzung folgt.
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14 Jul 2019 16:52 #561796
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10. Juni 2019 // Bagatelle - Der große Tag der Höhen und Tiefen (Fortsetzung)

Langsam komme ich wieder zu mir, nachdem ich mindestens drei Stunden geschlafen habe. Ich fühle mich schlapp und irgendwie dreht sich alles. Als ich zu Petra auf die Terrasse gehe, schaut sie mich mit großen Augen an. Ich sehe wohl so aus, wie ich mich fühle: Fieber! Bis zum gebuchten Sundowner Drive versuchen wir alles, um die Temperatur herunter zu schrauben und Mama Petra würde mir am liebsten einen Trichter in den Mund stecken, um genug Wasser in mich hinein zu kippen. Sie gibt mir kalte Handtücher, die sie gerade so nass bekommt, da kaum Wasser aus den Leitungen kommt. Nach einer guten Stunde sehe ich zwar nicht mehr aus wie eine Tomate, fühle mich aber immer noch wie vom Grader überrollt. Ich überlege ernsthaft, den Drive nicht mitzumachen, DAS Zeichen, dass es mir wirklich nicht gut geht. Petra sage ich davon nichts, die macht sich schon genug Sorgen. Ich kippe ordentlich Wasser in mich hinein und denke nur, dass ich im Nachhinein vielleicht sehr enttäuscht wäre, nicht mitgekommen zu sein. Als könnte ich hellsehen!!!!!!!

Langsam laufen wir runter zur Lodge und die Sonne knallt ganz schön. Wir haben Glück, nur ein junges Pärchen fährt mit zum Drive, diese Konstellation war in den letzten Jahren durchweg immer sehr angenehm! Ich hatte Recht mit der Annahme, dass die meisten wahrscheinlich eine Tour mit Cheetah Feeding buchen würden und nehme an, dass man sich zum Sundwner irgendwo zusammenfindet. Unser Driver Markus vom gestrigen Night Drive fährt uns auch heute und erklärt wieder etwas zum Gelände. Er meint, wir würden in den Teil fahren, wo wir auch die BNHer sehen würden. Wir wussten nicht, dass die Lodge welche hat und finden dies sehr befremdlich. Petra fragt mich, was ich mir wünsche und ich antworte ganz klar: "Ein Erdferkel im schönen Licht" :) Na, dann schauen wir mal, ich glaube aber selbst nicht dran.

Es geht los in die wunderschönen roten Dünen und nun sehen wir auch endlich die ganze Schönheit dieser Gegend hier. Es macht viel Spaß, durch den weichen Sand über die Dünen zu fahren und gespannt zu sein, was hinter der nächsten Düne auf uns wartet. Der Fahrtwind tut mir sehr sehr gut.















Wir sind keine 20 Minuten unterwegs, da trauen wir unseren Augen kaum, als wir tatsächlich wieder einen (fast) Nackedei erkennen!!!! Das kann doch nicht wahr sein. Die Kameras knipsen und knipsen und als Markus meint, wir dürften aussteigen, schießt mein Adrenalin in ungeahnte Höhen. Ganz langsam und ruhig nähern wir uns und Meter für Meter schießen wir ein Foto mit der Angst, dass das Erdferkel gleich weglaufen könnte. Wir dürfen uns ihm tatsächlich nähern, ohne dass es sich gestört fühlt. Zwei Glanzstare begleiten es und hoffen immer wieder, dass etwas für sie herausspringt. Als es sich langsam von uns Richtung Dünen entfernt, senke ich die Kamera und genieße den Anblick dieses wunderschönen grotesken Tieres und ein paar Tränen laufen mir über die Backen. Ich kann mich nur wiederholen, welch eine Ehre.

Erst beim Sichten der Bilder fällt uns auf, dass dieses Erdferkel sehr mager war.



















Auf dem Rückweg zum Wagen freuen Petra und ich uns gemeinsam über diese Momente und sie fragt mich wieder, was ich mir jetzt bitte noch wünsche. Ich antworte sarkastisch "hmm, noch ein Erdferkel? :D Oder Erdwolf, das wäre auch okay."

Die nächste Stunde sind wir immer noch geflasht und sehen schon bald von Weitem die BMNer. Als wir uns ihnen nähern, muss ich kurz überlegen... Haben die hier etwa auch noch Sable Antilopen? Wäre mir neben der Wasserböcke, die hier genauso wenig hingehören, auch neu. Ich frage Markus und er bejaht. Natürlich lieben wir NHer, aber den Anblick der zwei schönen Kolosse, wie sie in dieser Gegend, in die sie überhaupt nicht hineinpassen, ihr Heu fressen, können wir einfach nicht genießen. Zwar zeugt diese Begegnung nicht von einem solchen Zoo-Charakter wie letztes Jahr auf Okapuka, aber es passt einfach partout nicht in das Bild der Kalahari. Genauso wenig wie die Sable, die ich ja auch so mag.













Wir fahren weiter und sehen noch ein paar Antilopen, aber ich denke immer noch über die NHer nach. Bin nun auch ein wenig ruhiger, da mein Kreislauf sich wieder langsam meldet. Plötzlich stoppen wir für noch ein Erdferkel! Ich meine nur zu Markus, bei dem Glück hier, würden wir in der Etosha kein einziges Tier mehr sehen.... Das gibts doch gar nicht. Im schlechten Licht, aber deutlich erkennbar und gar nicht so nackig wie das von eben. Und vor allem wohl genährt. Das Adrenalin schießt wieder in die Höhe! Nicht auszudenken, hätte ich mir diesen Drive durch die Lappen gehen lassen! Hätte Petra mir dann die Bilder gezeigt, hätte ich vermutlich bitterlich geweint - und das nicht aus Freude...





Als wir es ziehen lassen, frage ich Markus, ob sie keinen Sonnenbrand kriegen, weil sie ja normal nachtaktive Tiere sind. Er meint, die Wintersonne wäre ja nicht so stark und dass es auch mit der Dürre zusammenhängt, wenn man sie noch vor der Dämmerung zu Gesicht bekommen würde.

Das nächste Highlight für das Pärchen, das mit uns fährt, sind die Giraffen und natürlich freue ich mich immer, Giraffen zu sehen, aber ich bin irgendwie zu schwach, auch nur die Kamera anzusetzen, daher knipst Petra fleißig die restlichen Bilder.









Zum Sundowner halten wir auf einer Düne und ich erkenne schon von Weitem den Barmann, der alles vorbereitet hat. Die etwa 15 Meter durch den tiefen Sand und bergauf sind extrem schlauchend. Wow, was für eine schöne Atmosphöre! Der Tisch ist nur für uns vier so liebevoll gedeckt und die beiden sind super gut drauf.



Als ich bloß ein Tonic haben möchte, wollen sie mich natürlich zum Gin Tonic überreden, danach würde es mir bestimmt besser gehen, aber alleine die Vorstellung daran schnürt mir alles zu. Ich probiere von den Snacks und merke direkt, dass mein Körper gerade nichts außer Flüssigkeit haben möchte. Wieder macht sich Petra große Sorgen. Ich nehme noch ein Wasser und laufe ein paar Meter weg zu einem Baumstamm, wo ich mich nieder lasse. Petra beauftrage ich damit, diese wundervolle Atmosphäre einzufangen und dem Pärchen will ich nicht den Sundowner verderben.









Die Zeit bis die Sonne untergegangen ist, verbringe ich damit, mich zu konzentrieren, nicht umzukippen oder mich zu übergeben. Keine Ahnung, wann es mir jemals mal so dreckig ging. Petra fragt mich nun minütlich wie es mir geht und zwingt mir auch noch die Kreislauftropfen auf. Ich bin froh als wir endlich aufbrechen und könnte heulen, weil das hier so ein schöner Abschluss gewesen wäre.

Ich setze mich direkt neben Markus und der Fahrtwind ist dann wieder sehr angenehm. An der Lodge will ich einfach nur noch ins Bett und bin nicht mehr in der Lage, hoch zum Chalet zu laufen. Markus fährt uns freundlicherweise mit dem Elektrocar und eilt herein, um die Schlüssel zu holen.

Im Bett geht es mir schlagartig besser. Ich zwinge Petra dazu, alleine zum Abendessen zu gehen, da sie dies auch ausfallen lassen will und wir bloß gefrühstückt haben. Also geht sie alleine essen und alle erkundigen sich nach mir und wünschen mir alles Gute. Eine der Angestellten erklärt Petra sogar noch, wo der letzte Arzt vor Sesriem sei, nämlich in Marienthal oder Maltahöhe, ich habe es vergessen. Als sie wiederkommt, geht es mir etwas besser und sie packt für uns beide die Koffer. Naja, räumen tut sie ja sowieso so gerne. Ich habe große Angst, es wäre wirklich etwas Ernstes und bei dem Gedanken, vielleicht nicht ins Sossusvlei zu können, kommen mir die Tränen. Petra beruhigt mich und ich bin froh, dass sie da ist. Besorgt schlafen wir beide ein, aber als ich in der Nacht aufwache, merke ich schon, dass es mir etwas besser geht und ich kann beruhigt weiterschlafen.

Fazit Bagatelle:
Einfach nur wow! Diese Lodge hat es uns, und besonders mir, mit ihren Dune Chalets einfach direkt angetan. Ich hätte hier ohne Probleme noch zwei Nächte verbringen können, alleine mit diesem wunderschönen Ausblick von der Terrasse aus und auch dank der netten Angestellten. Die Tatsache mit den vielen eingekauften Tieren stört mich zwar etwas, aber sonst stimmte für uns hier alles!
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16 Jul 2019 18:44 #562014
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11. Juni 2019 // Desert Camp, Sesriem - noch sind die Tiefs nicht überstanden

Als ich aufwache, fühle ich mich im Gegensatz zu gestern als könnte ich Bäume ausreißen. Beide haben wir keinen Plan, was mich da so umgehauen haben könnte. Als wir in die Rezeption und in den Frühstücksraum gehen, fragt mich wirklich jeder, ob es mir besser geht und eine der jungen Frauen rät mir tunlichst dazu, einen Arzt aufzusuchen. Hat sich anscheinend ganz schön herum gesprochen.
Vorsichtshalber frühstücke ich bloß Cornflakes mit Milch, daher fällt unser Frühstück relativ kurz aus. Danach schauen wir noch einmal nach den Erdmännchen, aber die starten ihren Tag wohl heute woanders. Also checken wir aus und werden noch herzlicher verabschiedet als wir empfangen wurden. So ein toller Ort!

Am Tor verabschiedet uns der Angestellte ebenso nett und wir biegen in die Richtung ab aus der wir vor zwei Tagen gekommen sind. Ich schalte unser kostenloses Handy Navi maps.me an, um zu schauen, wie lange wir nach Marienthal brauchen sollten und bin verwirrt. Wir fahren doch tatsächlich in die falsche Richtung! Na, zum Glück haben wir das schon nach wenigen Kilometern gemerkt - in Namibia kann man eben ganz schnell mal 50 Kilometer falsch fahren ohne es zu merken.



Unterwegs merke ich langsam, dass ich dieselben Magenschmerzen wie am Vortag bekomme und ab da kann ich die Fahrt nicht mehr genießen. In Marienthal springe ich nur schnell in den Spar und weiter geht's. Immer wieder plagen mich Krämpfe und mein Körper ist schlapp. Hier mal ein ganz großes Kompliment an Mama Petra, die uns einfach überall sicher hinfährt und das obwohl ich als Beifahrer mehr als einschläfernd bin.

Einzig der Tsaris Pass kann mich für kurze Zeit begeistern, aber die letzten 50 Kilometer bis zum Camp werden die Hölle. Übelstes Wellblech, sodass man denkt, das Auto fällt gleich auseinander. Ja, in solchen Situationen wäre wahrscheinlich ein Hilux etwas entspannter zu fahren. Wenn das mal kein Vorgeschmack auf die Strecke von Sesriem nach Walvis Bay ist.







Ich danke alles und jedem als wir endlich das Camp erreichen. Beim Einchecken klären wir auch gleich alles ab wegen Frühstück und Abendessen. Die Angestellten sind super nett und meinen direkt, dass Frühstückskorb und Grillpakete eine ausgezeichnete Wahl sind. Wir haben im Vorfeld DBB gebucht, daher können wir uns für heute Abend aus einer Liste Fleisch und Beilagen im Wert des Abendessens der Lodge aussuchen. Morgen füllen wir den Zettel dann wieder neu aus. Die Fleischsorten sind mit 200gr angegeben, also wird von jedem etwas angekreuzt, den Rest kann man ja bis morgen auch noch im Kühlschrank liegen lassen. Es gibt sogar Soßen, Brot, verschiedene Salate und Kuchen zum Nachtisch. Wir erreichen nicht ganz den Wert, aber sind uns sicher, dass wir nicht mehr brauchen für heute.

Ich möchte nur noch aufs Zimmer. Wir haben Glück und bekommen Chalet Nr. 201, das letzte in der Reihe. Gemeinsam räumen wir noch zusammen das Auto aus und ich lege mich wieder flach. Wie gerne würde ich einfach nur draußen sitzen und diese wunderschöne Landschaft in mich einsaugen. Naja, das übernimmt zumindest Petra für uns beide.









Irgendwann reicht es mir und ich nehme eine Ibu. So können wir immerhin nochmal nach vorne zum Barbereich und einen kühlen Malawi Shandy trinken. Mir spukt aber nur eins im Kopf herum: Werde ich morgen ins Dead Vlei laufen können? :unsure:

Die Kiste mit Besteck zum Grillen bekommt man an der Rezeption gegen eine Leihgebühr. Das Essen kommt tatsächlich pünktlich, da haben wir schon Gegenteiliges gehört. Petra nimmt alles alleine entgegen und ich höre nur, wie sie wahrscheinlich gerade die Hände überm Kopf zusammen schlägt :woohoo: Sie ruft mich irgendwann raus und da sehe ich die Bescherung selbst. Entweder gibt es in der Lodge keine Waage oder jemand kann keine Zahlen lesen. Die 200gr sind durchweg mindestens je 400gr und die Boerewurst hat bestimmt 800gr. Die Salatportionen sind ebenfalls riesig, nur die Soße dazu zu wenig. Den Kuchen hat Petra beim Anblick der anderen Sachen direkt verschenkt, da hat sich jemand sehr gefreut.



Sie lassen uns Grillanzünder da und würden noch jemanden zum Anzünden schicken, aber das bekommen wir auch wunderbar selbst hin. Unser erstes eigenes Braai. Zunächst knabber ich am Brötchen und stelle mit Freude fest, ich kann wieder ohne Schmerzen essen. Nachdem Petra das erste Stück Fleisch etwas tot brät, übernehme ich und siehe da, wir lassen es uns ordentlich schmecken. Wir verstehen die Camping Liebhaber immer mehr. Gemütlich unterm Sternenhimmel unser eigenes Abendessen zu grillen macht großen Spaß.











Zwei Salate, eine Packung Fleisch und die Wurst landen für morgen im Kühlschrank. Die Tomaten sind leider ungenießbar und die Folienkartoffeln wollen irgendwie nicht durch werden. Aber wir sind ohnehin papp satt.

Wir verbringen einen wunderschönen Abend und ich bin guter Dinge, morgen fit zu sein!

Gefahrene Kilometer: 338
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12. Juni 2019 // Sesriem - Abenteuer Sossusvlei Teil 1

Petra steht wieder lange vor mir auf und genießt die Ruhe am Morgen mit einem Kaffee in der Dunkelheit. Als sie mich vorsichtig weckt, merke ich direkt, dass ich fit genug bin für unser nächstes Abenteuer. Namibia hat mich wieder!

Zunächst ist unser Ziel die Sossusvlei Lodge um den bestellten Frühstückskorb abzuholen. Schon von dort aus sehen wir eine lange lange Autoschlange. Nein, da reihen wir uns gewiss nicht ein, da sind wir uns mal wieder einig. Als wir die Lodge betreten, merken wir direkt, dass dies wirklich nichts für uns ist. Alles viel zu schick und man kommt sich eher vor wie in einem Hotel in Dubai - das ist natürlich nur unsere persönliche Meinung! Die Angestellten an der Rezeption sind höflich, aber nicht wirklich freundlich und wir schnappen uns flugs den Korb, den wir zu zweit tragen müssen. Draußen ist die Schlange mittlerweile noch länger geworden und ich zeige euch gerne dieses ehrliche Bild hier:



Als Bewegung in die Sache kommt, steigen wir auch langsam ein und fahren zum Tor, wo nun kein einziges Auto mehr zu sehen ist, da es anscheinend alle super eilig haben. Da wir nicht zur Rush Hour ins Vlei wollen, steuern wir als 41. Fahrzeug gezielt die Elim Düne zum Sonnenaufgang an. Hier herrscht friedliche Ruhe und wir können ganz alleine beobachten, wie die Sonne sich langsam ihren Weg hinter den Bergen hervor bahnt. Eine wahnsinnig schöne Ruhe und mystische Atmosphäre. In der Ferne beobachten wir Oryx und die Farben werden nun immer intensiver je mehr sich die Sonne zeigt.



































Bei der Weiterfahrt muss Petra gefühlt an jeder zweiten Düne halten, da wir so begeistert sind, wie die Schatten den Dünenkamm entzwei schneiden. Genau diese Bilder haben wir uns so sehr gewünscht.













Bis zum 2x4 Parkplatz überholt uns sage und schreibe ein Auto. Richtung Dünen spazieren gerade ein paar Oryx weg, die ich gerade noch erwischen kann. Es ist zwar noch ein wenig frisch, aber die Jacken lassen wir im Auto, da sie auf dem Weg zum Vlei bloß stören würden. Petra bezahlt schnell die Shuttle Tickets und der Fahrer tritt ordentlich aufs Gas. Er fährt den ersten Kilometer mit 80 und 90 km/h und uns fliegt fast alles weg. Der Wind peitscht eisig in Gesicht und alle anderen Stellen, die nicht eingepackt sind. Wir halten an jedem stehenden oder langsam fahrenden Auto, wo der Fahrer auf die Gelegenheit wartet, jemanden mitzunehmen und sich etwas extra dazu zu verdienen. Ich habe dafür ja Verständnis, aber es nervt.

Am 4x4 Parkplatz machen wir uns auf den Weg ins Dead Vlei. Bepackt sind wir mit zwei Litern Wasser, es hätte sogar mehr sein können!

Fortsetzung folgt!







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21 Jul 2019 15:13 #562423
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12. Juni 2019 // Sesriem - Abenteuer Sossusvlei Teil 2

Den Weg zum Dead Vlei findet man ganz einfach indem man den vielen Menschen folgt oder sich an den Rückkehrern orientiert. Den Aufstieg zur Düne hätten wir wahrscheinlich auch gelassen, wenn ich ganz fit gewesen wäre. Ganz gemächlich erreichen wir nun endlich das Dead Vlei und wir sind überglücklich, dies nun gemeinsam sehen zu können. Großes Glück haben wir, dass die meisten schon wieder auf dem Rückweg sind oder noch beim Aufstieg auf die Düne. So können wir uns fototechnisch im Vlei gut austoben. Da es schon unzählige Aufnahmen davon gibt, beschränke ich mich wirklich nur auf eine kleine Auswahl.

















Uns fallen zwischendurch immer wieder Leute auf, die anscheinend keine Schilder lesen können und sich den Anweisungen der dortigen Aufpasser strikt widersetzen. Viele setzen sich auf die alten Bäume und machen Pause, lehnen sich dagegen oder berühren diese für all ihre Fotos, obwohl am Anfang ein deutliches Schild darauf hinweist, dies zu unterlassen. Nachdem nun viele den Abstieg der Düne ins Vlei gemeistert haben und es wieder voller wird, finden wir eine neue Lieblingsbeschäftigung: Eben erwähnten Trotteln "zufällig" durchs Bild laufen. :evil: Auch von der Influenza bleibt das Vlei nicht verschont. Als wir nach über einer Stunde langsam den Rückweg antreten, betreten die Influenzas - pardon - Influencer die Bildfläche, natürlich nicht ohne die gebührende Einmarschmusik - nein, kein Witz. :huh: Ungläubig schauen wir ihnen in ihren Sommerkleidchen mit Musikbox hinterher und sind sehr froh, dies jetzt hinter uns zu lassen.







Am 4x4 Parkplatz machen wir noch eine kurze Verschnaufpause und alles worauf wir uns nun freuen, ist der schmackhafte Frühstückskorb! :woohoo: Ein Shuttle ist schnell gefunden und gegen 12 Uhr sind wir gespannt, was wir uns alles schmecken lassen können, denn der Hunger ist mittlerweile riesig! Wir breiten die Tischdecke im Kofferraum aus und Petra beginnt, alles auszupacken. Hiervon könnten so einige Leute satt werden und wir gehen davon aus, dass die Reste an die Angestellten gehen. Spontan beschließen wir, morgen früh nicht in der Lodge zu frühstücken, sondern uns genug abpacken, um uns Brote zu schmieren für unterwegs. Immer wieder ernten wir neugierige Blicke und wir hauen ordentlich rein. Gibt es eine coolere Art zu frühstücken?! B)









Auf dem Rückweg zieht es uns noch einmal zur Elim Düne, wo wir wieder eine ruhige Idylle vorfinden. Ich komme auf die bekoppte Idee, dass man doch eigentlich mal standesgemäß einen Oryx-Kniddel-Weitspuck-Wettbewerb machen könnte. Petra schaut mich ungläubig an und meint, ich hätte sie wohl nicht mehr alle. :laugh: Aber da wir eben beide bekloppt sind - gesagt, getan. Wir lachen wieder viel zusammen, erst recht bei dem Versuch, das ganze als Beweisvideo festzuhalten. Ach Mama... Danke, dass du einfach jeden Mist mitmachst und wir zusammen immer wieder Tränen lachen können! :kiss:





Natürlich nutzen wir die Gelegenheit noch, ein paar schöne und teilweise auch gestellte Bilder zu schießen.









An der Stelle, wo ich unser Permit bezahlen gehe, befindet sich noch ein kleiner Shop und ich nehme direkt noch einige Flaschen Wasser mit. Schnell noch tanken und das nächste, worauf wir uns freuen ist nun ein eiskalter Malawi Shandy. Ich fühle mich prächtig und keine Spur mehr von Magenproblemen. An der Rezeption geben wir noch den Zettel für das Abendessen heute ab, wo wir nun kein Fleisch mehr angekreuzt haben, nur Salat, Brötchen, Soßen und nochmal einen Sack Holz, da wir ein ordentliches Feuer machen wollen.



Nach den erfrischenden Shandys gehts ab unter die Dusche und das Essen wird auch wieder pünktlich geliefert. Endlich können wir wieder einen schönen Sonnenuntergang zusammen erleben. Die Umgebung hier ist einfach nur schön. Die karge Wüste, die Berge in der Ferne, die uns einkreisen und die Oryx und Springböcke, die ab und zu vorbeiziehen.







Wir zünden nun das Feuer an, bereiten das Essen zu und freuen uns hier zu sein - mit welch einfachen Mitteln man glücklich sein kann! Heute trauen wir uns auch an die fast 1 Kilo schwere Boerewurst und ich muss lachen, weil es so aussieht als würde Petra eine eben erlegte und gehäutete Schlange auf den Grill schmeißen :laugh:







Mit Wehmut im Nacken packen wir später schonmal alles für die morgige Abreise.

Gefahrene Kilometer: 150

Fazit Desert Camp:
Hier kann man es aushalten. Diese Unterkunft hat uns richtig gut gefallen und die Möglichkeit, selbst zu braaien finden wir einfach nur genial. Auch die Art und Weise, wie man sein Grillgut bestellen kann ist einfach super. Die Ausstattung in der Küche war gepflegt und wir hatten alles, was wir brauchten. Nach der Renovierung haben die Häuschen viel an Komfort gewonnen. Auch hier hätten wir noch länger bleiben können und wünschen uns oft an diesen Ort zurück.
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24 Jul 2019 17:30 #562767
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13. Juni 2019 // Auf nach Swakop

Schon am Abend plagte mich ein vager Verdacht, der sich jetzt nach dem Aufstehen bestätigt - hallo Erkältung! :sick: Vermutlich habe ich mir einen Zug geholt als der Fahrer Richtung Vlei so gedüst ist. Schlapp und mit dickem Kopf helfe ich Petra so gut es geht das Auto zu beladen. Frühstück hat sie sogar schon vorbereitet und eingepackt. Für heute Mittag gibt es noch einen Salat und den Rest Beorewurst.
Beim Check Out verabschieden wir uns herzlich und holen tief Luft. Ab geht's zum Höllenritt! Wir fahren bereits kurz vor Sonnenaufgang los und die Sonne versteckt sich noch eine Zeit lang hinter den Bergen. Dementsprechend frisch ist es und vor allem bläst der Wind heute sehr kräftig.







Bis Solitaire ist die Pad tatsächlich so katastrophal wie es jeder immer wieder predigt. Der wirklich mittlerweile heftige Sturm erleichtert die Sache nicht gerade und so frühstücken wir in Solitaire notgedrungen im Auto. Allerdings muss auch unbedingt noch ein Stück Apfelkuchen dran glauben und wir sind froh, dass man dies auch to go bekommt. Das Cafe ist im vorderen Bereich sogar geschlossen und draußen erlaubt der Wind es nicht mal, die obligatorischen Bilder der Autos zu machen.





Vorbei an Bergen und einer weiten Ebene entdecken wir immer wieder Antilopen, aber die Kandidaten, die ich suche sind gestreift. Und tatsächlich erkenne ich schon bald in weiter Ferne Bergzebras grasen. Leider sehr weit weg, aber wir freuen uns über diese Sichtung!







Mehr und mehr spüre ich, wie mein Körper abbaut und ich sehr müde werde. Aber am Tropic of Capricorn Schild müssen wir selbstverständlich auch halten und für ein obligatorisches Selfie raus springen - und auch schnell wieder rein, da der Wind unheimlich viel Sand umher fegt. Den Apfelkuchen lassen wir uns dann im Auto schmecken und ja, er ist wirklich extrem gut - sagen wir als nicht sehr große Kuchen-Fans.







Ein Pass, dessen Name ich vergessen habe, beeindruckt uns mächtig. Serpentinen rauf und runter und wieder oben angekommen erwartet uns ein atemberaubender Blick.





Danach wird die Strecke zwar ziemlich öde, die Pad allerdings lässt sich ausgezeichnet fahren. Mir fallen die Augen zu und die Fahrt erscheint mir schier unendlich. Als ich sie wieder öffne, meint Petra nur trocken, es wären noch 100 Kilometer bis Walvis Bay - immer noch so weit?! Mein Laune sinkt fast, bis ich in der Ferne schon die Industriehäfen erkennen kann - war zum Glück nur ein Spaß. Auch hier nochmal Hut ab, Mama, dass du diese langweilige Strecke ohne mein Gelaber und Ablenkung so gut gemeistert hast.







Unser Navi (maps.me) führt uns dank Eingabefehler zunächst zu Meikes Guesthouse, aber einmal um den Block erreichen wir dann unser eigentliches Zeil, das Meerkat Guesthouse. Dort können wir direkt im bewachten Hof parken und einchecken. Es ist ein wenig ungewohnt, in einem Zimmer eines großen Hauses zu wohnen, da wir ja sonst überall immer Chalets haben. Aber diese kleine Pension ist eine schöne Übernachtungsmöglichkeit, wenn man schon mal in Swakopmund war. Bei erstmaligem Besuch würde ich etwas ausgefalleneres wählen. Im Zimmer richten wir uns ein und Petra kommt später mit der Besitzerin ins Gespräch, die uns empfiehlt, im Woermann Hustensaft zu holen. Spontan entscheiden wir auch, heute Abend fein Essen zu gehen - falls noch irgendwo ein Tisch zu bekommen ist. Kücki's meldet sich nicht, aber beim Tug ist noch ein Tisch zu kriegen. Die Dame an der Rezeption reserviert ihn für uns und wir kommen auf die Idee, heute tatsächlich mal auf die Kacke zu hauen und Hummer zu probieren.

Bis zum Woermann ist es von der Pension aus ein Katzensprung und wir werden dort auch direkt fündig. Auf dem Weg zum Strand laufen wir auch prompt der Nüsschenmafia in die Arme. Als der Herr uns nach unseren Namen fragt, ist Petra vorbereitet und antwortet ohne zu zögern "Marie-Antoinette-Jacqueline". Das Gesicht des Nüsschenschnitzers hättet ihr sehen müssen und auch ich muss lachen. :laugh: Er fängt an, den Namen auf seine Hand zu schreiben, aber da geben wir ihm freundlich zu verstehen, dass wir das sechste mal hier sind und keine Nüsschen mehr brauchen.

Am Strand finden wir ein nettes Plätzchen und ich atme die wohltuende Atlantikluft ein und aus. Auch der Hustensaft wird rein gekippt und es dauert nicht lange, da steht der nächste Nüsschenschnitzer vor uns. Leider versteht (oder will es nicht verstehen) er nicht, dass wir kein Interesse haben und ich bin irgendwann schier genervt, weil ich einfach nur in Ruhe hier sitzen möchte.



Diesmal spazieren wir auch ein wenig auf der Jetty entlang und lauschen dem rauen Ozean.









Zum Sonnenuntergang packe ich allerdings die Kamera aus und probiere ein wenig herum. Wir haben Glück und eine klare Sicht ohne Nebel.













Anschließend betreten wir das Tug, wo es sehr rummlig zugeht. Die Kellner sind allerdings sehr nett und zuvorkommend. Petra bestellt Hummer und entscheide mich für Calamaris - müssen ja nicht beide auf die Kacke hauen :whistle:





Das Essen schmeckt sehr gut, allerdings bezahlen wir relativ zügig danach, da wir einen Tisch bekommen haben, an dem jeder vorbei läuft und man nicht so gemütlich sitzt - klar, wir haben ja auch erst spät reserviert, also nicht schlimm. Das Restaurant bietet außerdem einen Shuttle Service an, den wir gerne in Anspruch nehmen und wir werden sicher wieder am Guesthouse abgeliefert. Es ist merklich mild und nicht wirklich so kalt, wie man es hier kennt.

Erwartet uns morgen etwa wieder Ostwind?

Gefahrene Kilometer: 342
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!

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Letzte Änderung: 24 Jul 2019 17:57 von Flash2010.
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