THEMA: Mom&Daughter die 6. - gemeinsam durch Höhen&Tiefen
11 Aug 2019 17:47 #564388
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19. Juli 2019 // Farm Robyn

Um Punkt 6 Uhr klopft es an unserer Tür und Jutta reißt uns aus dem Schlaf. Um Gottes Willen, ist etwas was passiert?! Draußen ist es noch stocke duster und Jutta gibt uns eine halbe Stunde Zeit zum Fertigmachen. Jetzt dämmert es uns langsam. Es werden die dicksten Jacken übergezogen und dann geht's - immer noch in völliger Dunkelheit - mit Decke und Wärmflasche hinten auf den Bakkie. Nach etwa zwei Kilometern sind wir uns sicher, dass wir zum Sundownerberg fahren. Die Elandherde von gestern begegnet uns auf dem Weg nach oben und der Wind peischt uns scharf ins Gesicht.



Oben angekommen gibt Jutta uns zwei Augenbinden und wir dürfen sie erst abnehmen, wenn sie ihr Ok gibt. Wir hören, wie sie kruschelt und vernehmen einen leichten Duft nach Kaffee und Frühstück. Als wir schließlich die Augenbinden abnehmen dürfen, kann man die Sonne am Horizont bereits erahnen und wir trauen unseren Augen kaum, so schön ist alles angerichtet und dekoriert. Der Wind bläst uns weiterhin ganz schön um die Ohren und wir sind froh, als sich die wärmende Morgensonne endlich zeigt. Wow, was ein wunderschöner Moment - einfach nur traumhaft!





Zurück auf der Farm wärmen wir uns erstmal am Kaminfeuer wieder auf. Heute merkt man wirklich, dass der Winter naht. Da es nun dieses Jahr wohl unser letzter Besuch auf Robyn ist, möchten wir heute noch einen Abschlussgamedrive machen und Immanuel fährt uns mit dem Bakkie. Trotz der Dürre sehen wir noch einiges an Wild: Giraffen, Springböcke, Impalas, ein Steinböckchen, einen Singhabicht, Kudus und zwei Elandherden.



















Besonders auf dieser freien Ebene verschlägt es uns kurz die Sprache. Es sieht aus wie Etosha im Oktober. Weiß, einfach alles weiß, verstaubt und trocken. Das obere Bild zeigt die ungefähre Stelle 2018, als es auch schon kaum geregnet hat und das untere zeigt, wie es ein Jahr später aussieht.


Juni 2018


Juni 2019

Wir sind froh, wieder zurück auf der Farm zu sein, denn der Staub war nahezu unerträglich und ich mache mir große Sorgen um meine Kamera. Dazu kommt, dass der Staub mich ungefähr 20 Jahre altern lässt, denn außer Grau erkennt man keine Farbe mehr in meinem Haar... Während ich also die Alterserscheinungen abschrubbe, reinigt Petra aufwendig die Kamera. Ein solches Zubehör ist in Namibia wirklich unabdingbar.

Da sich heute noch Gäste eingebucht haben, ist zum Sundowner nichts geplant und die Idee, einfach zu zweit zum Sundownerberg hoch zu fahren, hatten wir bereits gestern. Wir begrüßen noch schnell die neuen Gäste, schnappen uns Chips und Getränke und düsen los. Unterwegs dürfen wir noch beobachten, wie grazil Kudus aus dem Stand einen Zaun mit Leichtigkeit überwinden können. Die Bilder sind leider durch die Frontscheibe entstanden.





Auf dem Schotterweg nach oben nehme ich plötzlich eine Bewegung links von uns wahr. Nein, das kann doch nicht sein - Stoooopp! Tatsächlich sehen wir hier Lilly mit ihrem jungen Kalb und freuen uns riesig, dass es der kleinen Familie gut geht.





Oben angekommen, warten wir gespannt, ob sie uns Gesellschaft leistet, aber sie kennt wohl das Auto nicht und ist deshalb verunsichert. Mama und ich setzen uns zum Sonnenuntergang auf die Felsen, stoßen an und genießen heute schweigend. Die kleine Musikbox spielt N'kosi Sikelele Afrika und als die Sonne den Horizont berührt, laufen ein paar Tränchen über die Backen.













Solange es noch halbwegs hell ist, packen wir alles zusammen, dass wir nicht im Dunkeln zurück fahren. Auf Robyn brennt schon ein großes Lagerfeuer und heute Abend gibt es Sklaven Braai - man kann sagen ein namibisches Raquelette, nur mit Bratpfannen über der Glut. Das machen wir immer wieder gerne!





Langsam kommen wir auch mit dem netten jungen Paar aus Italien ins Gespräch, die mich zuerst fragen, ob wir hier jagen. Gut, vielleicht macht's der Hut, Fernglas und die gedeckten Farben, aber ich antworte locker, dass wir nur auf Fotojagd sind und schon ist die Atmosphäre aufgelockert. Jutta kränkelt ein wenig und zieht sich schon früh zurück. Wir geben den beiden noch Tipps für die nächsten Tage Etosha und unterhalten uns noch sehr nett.

Mit einer großen Vorfreude fallen wir in die Betten, denn morgen geht's endlich in die Etosha! Die Entscheidung, durch welches Gate wir fahren ist auch ausdiskutiert, denn einer musste schließlich nachgeben. Wer, das erfahrt ihr im Nächsten Kapitel :) Gute Nacht Namibia!

Gefahrene Kilometer: 12

Fazit Farm Robyn:
Braucht ihr das wirklich?! Eine schönere Unterkunft um Kamanjab gibt es nicht ;)
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13 Aug 2019 19:03 #564631
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20. Juni 2019 // Endlich Etosha - Rodney, unser Glücksbringer!

Der Wecker hat noch nicht geklingelt, da schlagen wir bereits die Augen auf - die Vorfreude reißt uns aus dem Schlaf. Wenn das frühe Aufstehen zuhause doch nur annähernd so leicht fallen würde. Gut, zuhause hat man nicht die Aussicht auf Elefant, Löwe & Co.

Das junge Pärchen ist ebenfalls schon wach und wir finden uns alle noch in der Dämmerung am Frühstückstisch ein. Petra und ich schmieren uns Brote für unterwegs, denn die Aufregung verdrängt den Hunger heute Morgen.

Aber jetzt folgt erstmal der traurige Part des Tages - Abschied nehmen :unsure: Noch kann ich die Tränen unterdrücken, aber als ich Enginie in die Augen schauen, brechen die Dämme. Jutta würden wir irgendwann in Deutschland wieder sehen, aber Enginie, Immanuel und den Vierbeinern müssen wir schweren Herzens Lebewohl sagen. Auch schießen mir beim Schreiben gerade die Tränen in die Augen, wenn ich an diesen Moment zurück denke.

Gegen 8:30 Uhr erreichen wir Kamanjab und besorgen noch ein paar Kleinigkeiten für die nächsten Tage, da wir ja wie immer in den Camps kein Abendessen dazubuchen. Als wir Kamanjab hinter uns lassen, wird uns bewusst, dass wir hier auch so schnell nicht mehr vorbei kommen würden. Allerdings müssen wir den Kummer dieses Morgens jetzt langsam hinter uns lassen und nach vorne blicken.

Was wird uns Etosha wohl dieses Jahr bescheren? Werden wir alte Bekannte und Freunde wieder treffen? Welche Auswirkungen wird die Dürre haben? Diese und andere Fragen schwirren uns auf dem Weg zum Galton Gate im Kopf herum. Da hätten wir auch die Auflösung, in welche Richtung es heute geht: Ich konnte mich durchsetzen, jippiieeehh! :woohoo: Entgegen der vielen negativen Meinungen konnte ich Petra auch mit Hilfe von Jutta überzeugen, nicht den langweiligen Weg über Outjo zu nehmen, sondern direkt ins Abenteuer zu starten. In Facebook hatte ich gestern Abend noch die Info bekommen, dass die Strecke teilweise extrem glatt und zwischen Olifantsrus und Ozonjuitji m'Bari eine Baustelle wäre.

Aber was wünschen wir uns eigentlich von Etosha? Was könnte unsere bisherigen Sichtungen und Begegnungen noch toppen? Zwar sind wir keine Fans von Sichtungen abhaken, aber eine kleine Wunschliste haben wir dennoch im Kopf, von der - so viel sei verraten - auch dieses Jahr der ein oder andere Wunsch in Erfüllung geht (hierbei spielt die Reihenfolge keine Rolle):
- Leopard (Klar, die gehen doch immer), am liebsten im Baum
- Bergzebras (daher mein Wunsch durchs Galton Gate zu fahren)
- Elands
- Geparden
- BNHer, also weiße NHer
- unser geliebtes Okondeka Rudel
- Caracal & Serval (es muss ja auch Herausforderungen für die Sichtungsfee geben!)
- Hyänencubs
- eine der zugewanderten Rappenantilopen
- Giraffenbullen, die um ihren Rang kämpfen
- Bienenfresser (tatsächlich in 6 Jahren Namibia noch nie gesehen....)
- Gaukler
- Hornbill
- Blue Cranes
- ......

Hey, man muss auch ein bissen träumen und herumspinnen ;) Allerdings haben wir unsere Erwartungen aufgrund der Dürre erstmal drastisch hinunter geschraubt und werden überhaupt um jedes Tier froh sein, das wir sehen werden.





Am Gate ist absolut nichts los und der Angestellte beginnt sofort, das Kennzeichen zu notieren und das Auto zu checken. Ich lasse Petra mit ihm alleine, da er sehr nett zu sein scheint und suche die Toiletten auf. Hach, wie hat man es vermisst, das liebe NWR. Hier funktioniert kein einziger Wasserhahn bzw. das Wasser scheint komplett abgestellt zu sein und dass die Anlage bei unserem Besuch in 2014 hier neu errichtet wurde, erahnt man auch nur mit großer Zuversicht. Dennoch weckt das Ganze direkt das Wohlsein der staatlichen Camps, die für die nächsten Tage unser Zuhause sein werden oder besser gesagt unsere Schlafstätten, denn für viel mehr nutzen wir sie ja bekanntlich nicht.

Ich schnappe mir unsere Papiere und gehe ins Office, wo man mich äußerst freundlich begrüßt und die nette Dame lacht sogar mit mir. Wenn das mal keinen guten Start voraussagt! Der Scanner für die Pässe ist kaputt und bezahlen werden wir mit Karte in Okaukuejo. Das wär's dann wohl, los geht's :woohoo:

Die ersten Kilometer führen durch eine etwas hügelige Landschaft und dichte Mopanebüsche links und rechts erschweren die Sicht. Dies haben wir von 2014 noch wage in Erinnerung. Komischerweise beschleicht uns noch nicht wirklich das Gefühl, schon in der Etosha zu sein und der Pirschmodus steht noch auf Standby. Liegt wohl daran, dass wir seit 2015 jedes Jahr durchs Anderson Gate gefahren sind - die Macht der Gewohnheit.

Unsere ersten Tiere sehen wir tatsächlich am ersten Wasserloch, dessen Abfahrt wir beinahe verpassen. Renostervlei ist ein künstlich angelegtes Wasserloch, dessen Name auf Afrikaans "NH-Senke" bedeutet. Hier erfüllt man mir tatsächlich meinen ersten Wunsch: Bergzebras! Die Freude ist riesig! :silly:









Kurze Zeit später begrüßen uns die ersten Giraffen!









Beim ebenfalls künstlich angelegten Wasserloch Jakkalswater, das seinem Namen einem ertrunkenen Schakal während den Bohrungen zu verdanken hat, sehen wir diesen gefiederten Freund, der es mir sehr schwer macht mit der Bestimmung anhand der Etoshakarte. Ein junger Lannerfalke? Verbesserungen unbedingt erbeten! :whistle:



Okawao ist eine natürliche Quelle, deren Senke nach guten Regenfällen viel Wasser halten kann. Der Name bedeutet in der Sprache der Herero "Platz des Schutzes" und bietet in weniger trockenen Zeiten einer Menge Wasservögel einen Lebensraum. Heute treffen wir hier Oryx, Springböcke und Zebras, die teils noch sehr jungen Nachwuchs dabei haben.



















Langsam macht sich großer Hunger breit und gegen 11:30 Uhr sind wir froh, Olifantsrus für ein sehr spätes Frühstück zu erreichen. Nach der Einfahrt zum Camp fällt als erstes der riesige Elefantenschlachtplatz auf. Hier wurden in den 1980er Jahren 525 Elefantenkadaver bearbeitet, die aufgrund der Trockenheit getötet werden mussten, so heißt es. Auf Afrikaans bedeutet der Name Olifantsrus "Ruheplatz der Elefanten". Dies kann man auf unheimliche Weise doppelt deuten.



Wir kaufen uns noch kalte Getränke und kommen mit der Mitarbeiterin durch meine Nägel (mal wieder) super nett ins Gespräch. Während wir unsere Brote verdrücken, sehen wir uns etwas um. Die Campsite sieht auf den ersten Blick auch ein wenig beengt aus, aber definitiv einladender als in Okaukuejo und Halali. Beim Hide sehen wir eine Herde Hartebeester abziehen und ein paar übliche Verdächtige am Wasserloch.





Weiter geht die Fahrt über ein wenig Wellblech, was sich aber in Grenzen hält, und mit einer tollen Sichtung eines SN im schönsten Buschwerk!







Leider stimmen die nächsten Wasserlöcher nicht alle mit unserer Etoshakarte überein, die ein wenig veraltet ist. Bei den nächsten Bildern bin ich mir auch unsicher, ob es sich um das Wasserloch Sonderkop handelt, wo wir viel Steppenwild beobachten. Auch diese künstliche Wasserstelle hat ihren Namen nicht von ungefähr. Sonderkop bedeutet auf Afrikaans "Kopflos" und rührt von dem Windrad, dessen Rotor von Wirbelstürmen immer wieder mit gerissen wurde.





















Plötzlich warnen uns Schilder vor einer Baustelle und es ist in der Tat sehr befremdlich, mitten in der Etosha, solche großen Maschinen zu sehen und Arbeiter, die hier unter bewaffnetem Schutz arbeiten. Dafür ist die Pad teilweise glatt wie Asphalt. Ein kurzes Stück allerdings müssen wir tatsächlich kurz stoppen und den 4x4 zuschalten, da man hier einige Ladungen Sand verteilt, aber noch nicht befestigt hat. Das wäre mit einem Polo o. Ä. nicht machbar gewesen. Überhaupt fragen wir uns, warum man hier mitten drin mit solchen Arbeiten beginnt und nicht an einem bestimmten Punkt anfängt. Aber wahrscheinlich nach dem Motto "That's Africa"!





Endlich erreichen wir Ozonjuitji m'Bari, wo ein reges Treiben herrscht. Dieser unaussprechliche Herero-Name bedeutet tatsächlich "zwei Honigbienen".






Eigentlich wollte ich gerne lebendige Elands sehen... :dry:

Auf der Weiterfahrt kreist plötzlich ein großer Vogel über uns und wir erkennen recht schnell, dass es sich um einen Gaukler handelt. Mein Zoom gibt alles, aber leider entzieht er sich immer wieder meinem Sichtfeld. Petra schnappt sich meine Kamera, da er jetzt auf ihrer Seite kreist und ich soll das Lenkrad festhalten. In Schrittgeschwindigkeit folgen wir seiner Flugbahn und auf einmal sagt Petra nur "Jetzt Stopp, halt mal an". "Ähm Mama :huh: ....du sitzt immer noch am Steuer?!". Wir müssen beide herzlich lachen! Immerhin hat sie ihn irgendwie für ein Beweisfoto erwischen können.







Unser Plan lautet nun, in Okaukuejo einzuchecken, aber direkt weiter zu fahren. Meriam, die an der Rezeption arbeitet hat leider schon Feierabend und wir bekommen das Waterhole Chalet Nr. 2, wovon wir nicht gerade begeistert sind, da wir lieber weiter hinten wohnen, wo nicht so viel los ist.

Auch schauen wir hier im Shop vorbei und stocken unseren Wasservorrat nochmals auf. Während ich eine gefühlte Ewigkeit an der Kasse stehe, geht Petra schon mal zurück zum Auto. Just in diesem Moment fährt ein Auto der Etosha Safari Lodge ins Camp und der Fahrer und Petra müssen nicht lange überlegen: Rodney!!! :woohoo: :woohoo: :woohoo: Er erkennt sie ebenfalls sofort wieder und ich stoße nun auch endlich dazu. Wir fallen uns voller Freude alle in die Arme und Rodney muss uns noch zwei mal drücken, so sehr freut er sich, uns zu sehen! Zum Heulen!



Er bringt uns zunächst auf den neuesten Stand, was Löwen angeht, da er weiß, wie gern wir welche beobachten. Bei Okondeka wurden die Paschas lange nicht gesehen, aber es sollen immer mal Löwen dort sein. Erst gestern hat er von der Hauptstraße aus einige Kilometer nach Nebrowni ein 20 (!) -köpfiges Löwenrudel gesehen, das er heute gerne wiederfinden will! Wir steigen alle drei in die Autos und verabschieden uns spaßeshalber mit den Worten, wir würden uns bei den Löwen treffen.

Rodney ist ja bekanntlich unser Glücksbringer. Im nächsten Kapitel geht ein wirklich wahnsinniger Wunsch in Erfüllung und beschert uns die beste Sichtung dieses Jahres in Etosha!

Fortsetzung folgt...... B)
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20. Juni 2019 // Endlich Etosha - Rodney, unser Glücksbringer! Fortsetzung

Bei Nebrowni sehen wir zunächst bloß Antilopen und beschließen, direkt weiter zu fahren. Am Abzweig nach Gemsbokvlakte warten wir auf Rodney, der aber leider nicht nach kommt und wir wissen nicht, warum. Also fahren wir noch ein Stück weiter. Beim Loop sehen wir einen Safari-Wagen stehen und wollen wissen, ob etwas besonderes zu sehen ist. An sich schon, leider zu weit weg, zwei SNer, die in den Büschen schlafen. Da wir heute nicht mehr weiter die Hauptstraße entlang wollen, fahren wir zurück Richtung Nebrowni. Kurz vorm Wasserloch stehen zwei oder drei Autos an der Hauptstraße, die eben noch nicht dort standen. Ein netter junger Herr erklärt uns, dass dort tatsächlich ein Caracal vor einem Busch liegt und ich entdecke ihn sofort! In diesem Moment könnten wir Rodney, unseren Glücksbringer einfach nur knutschen! :woohoo: :woohoo: :woohoo: Aber wo ist er nur?! Diese Sichtung wäre auch für ihn etwas ganz Besonderes. Wir stellen das Auto am Wegrand ab und beobachten diese Schönheit.





Es dauert nicht lange, bis der Safariwagen von der SN-Sichtung von eben angerollt kommt, dessen deutsche Insassen uns vorhin schon nicht wirklich sympatisch waren als wir fragten, was sie sehen. Leider zeigt der junge Mann dem Guide ebenfalls die Position des Caracals. Prompt geht das Gelaber los und der Guide unternimmt nicht mal den Versuch, die Leute um Ruhe zu bitten. Wir hören mehr als deutlich, dass man "auf diesen Luchs heute Abend mal mindestens eine Runde Bier zischen muss"..... Unglaublich. :angry: Verständlicherweise und zu unserem großen Ärgernis zieht sich der Caracal schnellstens zurück und verschwindet schon bald aus unserem Sichtfeld. Auf dem Wagen wird fröhlich weiter gelacht und ich dürfte mir nicht ausmalen, was passieren würde, wenn meine Blicke töten könnten.



Dieses Ärgernis versuchen wir aber so schnell es geht zu verdrängen, denn wir können es ohnehin nicht ändern und diese Sichtung war trotz allem sensationell! Wie gerne würden wir jetzt Rodney davon erzählen. Er ist bestimmt bei Gemsbokvlakte oder Olifantsbad, dort wollten wir ohnehin jetzt vorbei fahren.

Bei Gemsbokvlakte ist absolut nichts los und die Büsche unweit vom Wasserloch, wo wir letztes Jahr das Löwenrudel gesehen haben, sind ein einziges Armutszeugnis. Letztes Jahr fanden hier etwa 10 Löwen Schutz drin und heute würde man jeden einzelnen von ihnen erkennen.

Olifantsbad macht seinem Namen wieder alle Ehre, hier hat sich eine Herde Dickhäuter versammelt, die aber allesamt schon bald wieder aufbrechen - Glück gehabt! Die Giraffen hingegen lassen sich wie immer viiieeel Zeit. Leider ist Rodney auch hier nicht anzutreffen :(

















Auf dem Rückweg fahren wir ebenso langsam durch den Mopanewald wie auf dem Hinweg, denn hier hatten wir letztes Jahr unsere tolle Leopardensichtung. Die bleibt heute aus, aber uns fällt dieser Elefantenkadaver auf, dem Konni und Silke alias Daxiang eine tolle Hyänensichtung zu verdanken hatten als er noch relativ frisch war im April.







Petra drängt ein wenig mit der Zeit bis zur Gateschließung, aber ich kann sie zum Glück überreden, doch noch über Nebrowni zu fahren und nicht den direkten Weg ins Camp zu nehmen von Gemsbokvlakte aus. Wie so oft die absolut richtige Entscheidung! :woohoo: Bei Nebrowni erwartet uns dieser Prachtkerl, der wohl aus dem Nichts aufgetaucht sein muss, denn es stehen mit uns nur sechs Autos hier! Das sieht in zwei Tagen schon ganz anders aus......











Wie gerne würde ich noch länger bei ihm stehen bleiben, gebe aber nach als die Sonne wirklich langsam untergeht.

In Okaukuejo fahren wir zu unserem Chalet und rumpeln natürlich pünktlich zum Sonnenuntergang mit unseren Koffern den Weg entlang. Wir packen schnell alles aus und richten die provisorische Küche in Form des Kleiderschranks ein. Nun ist die Rollenverteilung klar geregelt: Mama Petra kümmert sich ums Essen und ich schreibe fleißig Berichtsheft auf der Terrasse und sortiere Fotos aus, um nur die guten auf dem iPad zu sichern. Petra schneidet heute das Brot aus Swakopmund an, das tatsächlich weder geschimmelt, noch getrocknet und einfach nur das beste Brot ist, das wir jemals gegessen haben. Wir ernten für unsere Art zu Abend zu essen viele neugierige Blicke. Die LED Teelichter sind natürlich auch wieder dabei und ein Handtuch wird als Tischdecke umfunktioniert. Jetzt lassen wir es uns schmecken!



Immer wieder schauen SNer am Wasserloch vorbei, aber wir fallen dann doch relativ schnell in die Betten. Morgen früh geht es endlich nach Okondeka und hoffen sehr auf "unser" Rudel. Good Night Etosha!

Gefahrene Kilometer: genau 400 :ohmy:
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19 Aug 2019 18:43 #565191
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21. Juni 2019 // Okaukuejo - Der Weg ist das Ziel, so viel Fahrerei...

Früh aufstehen, Frühstückspakete abholen und mit Sonnenaufgang geht es los nach Okondeka. Rodney klang gestern nicht allzu zuversichtlich, was das Löwenrudel angeht - wir lassen uns überraschen. Schon auf dem Weg zur natürlichen Quelle, die das ganze Jahr über Wasser fasst, sind die weiten Ebenen nahezu leer gefegt. All die Springböcke, Zebras und vor allem Gnus, die wir so lieben, sind wahrscheinlich in andere Gebiete gezogen mit der Hoffnung auf mehr Nahrung. Hoffentlich finden sie sie. Natürlich darf das obligatorische Bild vom Sonnenaufgang am 8 km Baum nicht fehlen, der aber leider mittlerweile links abgeknickt ist, wie schade :(


Sony auf manuellen Einstellung


Panasonic auf Automatik

Tatsächlich werden wir bis Okondeka nicht ein einziges Mal überholt. Als wir uns dem Wasserloch nähern, erspäht Petra noch vor mir eine Löwin, die aufrecht im Gras sitzt. Ansonsten sind bloß ein paar wenige Strauße zu sehen. Wir fahren zuerst wie immer über die Anhöhe, aber auch hier entdecken wir nur einzelne Springböcke. Also wieder zurück zum Parkplatz. Die Löwin sieht etwas mitgenommen und lädiert aus, vielleicht ist sie aber auch bloß alt.





Nach dem Trinken legt sie sich flach ins hohe Gras und ist fast nicht mehr zu sehen. Wir beschließen, weiter zu fahren und Ozonjuitji m'Bari anzusteuern. Kurz nach Okondeka huscht eine dunkle Gestalt vor uns über die Pad und wir können den flinken Kerl gerade noch Breitseite erwischen :)



Ein paar Kilometer weiter entdecken wir tatsächlich noch einen Honey Badger, der eine Menge Staub aufwirbelt. Dicht gefolgt von einem dreisten Schakal, der auf eine kostenlose Mahlzeit hofft.



Bein Natco, das natürlich trocken ist, erkennt man gut, dass zumindest unterirdisch noch Wasser führt, denn hier gibt es einige grüne Sträucher und Bäume, die sich die Giraffen schmecken lassen.





Unterwegs begegnen uns zwei große Grader und bei Ozonjuitji m'Bari dann die große Enttäuschung: Baustelle! Das Bild von großen Maschinen und Bauarbeitern ersparen wir uns und drehen wieder um. Bis Sonderkop wäre es uns jetzt zu weit gewesen. Wir überlegen nicht lange und wollen bei Okondeka frühstücken. Vorher fahren wir noch Richtung Grünewald in dem Wissen, dass dieses Wasserloch trocken gelegt wurde, aber die Pad ist uns dann zu schlecht. Wir sehen während der ganzen Fahrt bloß ein Steinböckchen und diese Oryx mit Kalb.





Auch über Leeubron tut sich rein gar nichts - nicht mal Steppenwild. Zurück bei Okondeka liegt die Löwin noch an genau der selben Stelle und das Frühstück haben wir uns nach dieser enttäuschenden Fahrt nun redlich verdient. Immerhin ziehen jetzt ein paar wenige Springböcke und sogar eine kleine Herde Gnus ans Wasser, die ich aber gar nicht fotografiere, sondern nur filme.






Diese Überreste einer Giraffe haben wir erstmals 2016 gesehen



Bevor wir zu einer Mittagspause ins Camp aufbrechen, schauen wir noch bei Nebrowni vorbei, wo wir das gewohnte Bild von Springböcken, Gnus und Strauße vorfinden. Immerhin darauf ist Verlass.





Während ich mich über Mittag hinlege, ärgert sich Petra mit respektlosen und lauten Touristen herum und beobachtet noch einen der alten Bullen, die sich nie weit von Okaukuejo entfernen.



Pünktlich zu Rodneys Zeit stehen wir vorne bei der Rezeption, warten aber vergeblich auf unseren Freund. Wir hoffen sehr, ihn wenigstens morgen noch einmal zu sehen. Vielleicht ist ja Meriam heute an der Rezeption. Als wir das Gebäude betreten, erkennen wir sie nicht auf Anhieb, denn sie hat eine neue Frisur und steuern zunächst das Sichtungsbuch an. Plötzlich ertönt ein herzerwärmendes "Oh look, who's coming there?" und blitzschnell sind wir uns in die Arme gefallen. Die Wiedersehensfreude ist groß und Meriam bedankt sich für das Bild, das Silke für uns mitgenommen hat vergangenen Herbst.

Über Nebrowni und Gemsbokvlakte geht es nun nach Olifantsbad, wieder in Schrittgeschwindigkeit durch den Mopanewald. Wir ringen uns dazu durch, nach Aus zu fahren, was sich als keine so tolle Idee entpuppt. Die Pad ist in einem katastrophalen Zustand und wir beten, dass die Reifen heil bleiben. Aus bedeutet so viel wie "bitteres Wasser" und es ist nicht zu übersehen, dass auch diese Wasserstelle künstlich ist. Wir erspähen weit weg in den Büschen ein schlafendes SNH.



Alsbald treten wir aber schon wieder den Rückweg an und wollen lieber noch ein wenig bei Olifantsbad stehen bleiben. Immerhin begegnet uns ein stattlicher Kudubulle und ein einsamer Elefantenbulle.









In Olifantsbad nimmt heute kein Elefant ein Bad, was einmal namens gebend für das Wasserloch war, das auch künstlich angelegt ist. Doch zu unserer großen Freude stolziert ein anderer Dickhäuter gerade zum Wasser und wir können dieses siamesische Frankolin ablichten :laugh:







Wir wollen langsam aufbrechen, starten den Motor und kommen etwa 3 Meter weit, da steht sie plötzlich wie aus dem Nichts vor uns - eine wahre Schönheit. Elegant wie eh und je schreitet sie über die Pad und wird von den meisten Anwesenden noch gar nicht wahrgenommen. Als sie längere Zeit liegen bleibt, drängt Petra wieder mal mit der Zeit.











Bei Gemsbokvlakte läuft uns noch ein SNH vor die Linse im schönsten Licht :woohoo:





Zurück zum Camp wollen wir wieder den Weg über Nebrowni fahren, sehen allerdings nach etwa einem Kilometer, dass auf der direkten Strecke zurück ins Camp einige Autos stehen. Also wenden und den anderen Weg nehmen. Zunächst können wir nicht den Grund für die Ansammlung ausmachen, aber dann zeigt sich uns eine offensichtlich noch säugende Löwin, die ein Senderhalsband trägt. Immer wieder ruft sie und schaut bestimmend in eine Richtung, aber leider werden wir nie erfahren, auf wen sie so ungeduldig gewartet hat. Die Zeit rennt und wir müssen uns los reißen.









Diese Begegnung durchkreuzt unsere morgendliche Routine und wir sind uns einig, morgen früh mal ausnahmsweise nicht nach Okondeka zu fahren. Zurück im Camp möchte Petra unbedingt den Sonneuntergang noch erwischen und ich schicke sie mit ihrer Kamera vor. Wie ein Packesel hänge ich mir Rucksack, Fotostaschen, Kühltasche, Ferngläsern und unseren Jacken um und bringe alles irgendwie heil ins Zimmer. Dort schnappe ich mir auch flugs meine Kamera, denn ein Elefantenbulle ist auf dem Weg, um im schönsten Gegenlicht durch die untergehende Sonne zu stolzieren. Gerade noch so erwischt :)















Danach folgt die Abendroutine und das selbe Bild wie gestern, nur plus Gurke, denn der Shop wurde heute neu beliefert.



Wir sind sehr gespannt, ob es sich morgen früh lohnt, mit den alten Gewohnheiten zu brechen. Good Night, Etosha!

Gefahrene Kilometer: 247
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22. Juni 2019 // Okaukuejo

Heute lautet unser erstes Ziel Gemsbokvlakte, und zwar als einziges Auto auf dem direkten Weg vom Camp aus.



Gemsbokvlakte bedeutet Gemsbock-Fläche auf Afrikaans und ist künstlich angelegt. Vor ein paar Jahren konnten wir beobachten, wie die Wasserstelle umgebaut wurde, da beim eigentlichen Bohrloch der Wasserstand immer weiter sank und teilweise Springböcke hinein fielen und darin verendeten.

Schon von Weitem erkennen wir den gepanzerten Freund und freuen uns über den "Guten Morgen", den Etosha uns mit ihm wünscht!



Nicht weit vom Wasserloch hat ein Raubadler auf einem toten Baum Stellung bezogen.





Bei Olifantsbad trinken ein paar tiefen entspannte Impalas und nach einer Weile starten wir Richtung Nebrowni. Unterwegs begegnet uns ein gefiederter Freund, von dem ich keine Ahnung habe, was ich da geknipst habe. Handelt es sich um einen Jungvogel? Bitte Bestimmungshilfe Jepp, ein Singhabichtjungvogel - danke Matthias :)





Nebrowni wurde nach einer Akazienart benannt, kaum zu glauben, wenn man sich die kahle Umgebung ums Wasserloch herum anschaut. Hier treffen wir auf eine riesige Ansammlung von Autos, Bussen und offenen Safariwagen. Wir haben beide den selben Gedanken: Das wollen wir uns definitiv nicht antun! Auch nicht mit Aussicht auf Löwen. Spontan juckt es uns doch in den Fingern, nach Okondeka zu fahren und nach einer kurzen Toilettenpause im Camp starten wir unseren gewohnten Weg an unser Lieblingswasserloch. Leider wirkt dort alles wie ausgestorben. Beim Blick über die Anhöhe können wir aufgrund des fehlenden Grases wieder einen Honigdachs mit Schakal-Begleitung beobachten, allerdings sind sie sehr weit weg. Da die Zeit mittlerweile ein wenig verstrichen ist, wollen wir Nebrowni noch eine Chance geben. Ozonjuitji m'Bari möchten wir nicht mehr anfahren, weil wir nicht wissen, ob dort noch gebaut wird. Unterwegs begegnen wir keinem Wild, bloß diesem Turmfalken (?).



Bei Nebrowni sind mittlerweile die Safariwagen verschwunden und nur ein großer Bus versperrt noch die Sicht. Dessen Insassen scheinen schon komplett desinteressiert zu sein und wir fragen uns, wann er endlich Platz macht. Unzählige Springböcke sind hier anzutreffen und Strauße, die allesamt verunsichert sind und sich nicht ans Wasser trauen.





Endlich fährt der Bus weiter und wir stehen in der Poleposition. Da zeigt sich wiedermal: So viel Aufruhr wegen eines schlafenden Paschas, der auch noch ein Senderhalsband trägt. Naja, der Herr wird uns so schnell nicht den Gefallen tun, aufzustehen - hat er es sich doch im weichen Elefantendung bequem gemacht.



Also heißt das für uns Frühstückszeit. Das schmeckt mit Löwen bekanntlich am besten. Selbst ein schlafender Löwe verleiht seiner Umgebung eine gewisse Anspannung und man spürt seine Anwesenheit. Die Wartezeit vertreibe ich mir mit den Versuchen, einen weiteren Raubadler im Landeanflug zu erwischen.









Plötzlich hebt der Pascha tatsächlich seinen Kopf an, denn eine Windhose hat ihn anscheinend unsanft aus dem Schlaf gerissen. Die Kameras sind schussbereit und der Finger am Auslöser.... Und er legt sich wieder ab :D So oder so ähnlich geht es die nächste Stunde zu, bis er tatsächlich auf einmal wacher erscheint. Interessiert beobachtet er die Zebras und Oryx um ihn herum, die ihn ebenfalls nicht aus den Augen lassen.













Pünktlich um die Mittagszeit erhebt er sich und schreitet anmutig und ohne noch einmal zu trinken Richtung Büsche. Alle Tiere stehen stramm und beäugen ihn kritisch, aber er scheut sich nicht das Geringste um sie und sucht vermutlich nun ein schattiges und ruhiges Plätzchen.





Jetzt können auch wir entspannt zurück ins Camp und freuen uns auf kalte Malawi Shandys und eine erholsame Mittagsruhe.



Am Nachmittag warten wir wieder vergeblich auf Rodney, was uns sehr traurig stimmt. Wir hätten ihn gerne nochmal gedrückt und uns verabschiedet für dieses Jahr. Ohne unseren Glücksbringer verläuft auch unsere Sundownerrunde entsprechend mau. Kaum Wild, bloß ein paar Giraffen bei Olifantsbad. Bitte versteht mich nicht falsch - wir pochen nicht auf große Sichtungen, aber noch nicht mal Steppenwild zu sehen, deprimiert schon ein ganz klein wenig. Aber insgeheim hoffen wir weiterhin, dass alles Wild abgewandert ist und woanders mehr Futter findet.
















Trauerdrongo

Zum Sonnenuntergang besuchen wir wieder Nebrowni, wo ein neugieriger Schakal herumwuselt.









Ein letzter Sonnenuntergang in Okaukuejo für dieses Jahr und ein leckeres Abendessen warten auf uns.







Morgen geht es weiter nach Halali, aber vorher wollen wir trotzdem noch bei Okondeka vorbeischauen. Ich teste am Wasserloch noch ganz schnell meine Kamera in Vorbereitung auf morgen Abend am Moringawasserloch.





Gefahrene Kilometer: 187

Das Fazit für Okaukuejo, Halali und Namutoni überlasse ich Mama Petra ;)
I will always have a bit of namibian sand in my shoes!

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Letzte Änderung: 29 Aug 2019 20:05 von Flash2010.
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29 Aug 2019 19:26 #566154
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  • Flash2010 am 11 Aug 2019 17:47
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23. Juni 2019 // Fahrt nach Halali - ein laaaanger Tag, zumindest für mich :)

Petras heutiger Wunsch lautet Okondeka und ich füge mich dem gerne, da ich ein wenig planlos bin und sie mir damit die Entscheidung abnimmt. Noch bevor sie mich allerdings weckt staucht sie zwei Touristen ordentlich zusammen, die sich lauthals um 6 Uhr morgens am Wasserloch unterhalten. Dazu mehr in ihrem Fazit...



Die Frühstückspakete sind wieder perfekt vorbereitet und wir können pünktlich gen Norden starten. Mit den ersten Sonnenstrahlen sind auch wir die ersten auf Pad und vermissen das rege Treiben, das normalerweise auf dieser Strecke mit Sonnenaufgang zu beobachten ist.

Diese fast schon unheimliche Einsamkeit der Weite wird plötzlich von zwei Gestalten unterbrochen, die dank Geschichten und Erzählungen eigentlich perfekt in dieses Bild hinein passen: Hyänen! Wir lieben sie einfach und für uns sind sie alles andere als "sabbernde, dreckige, dumme Aasfresser".

Just in dem Moment als ich auf den Auslöser drücke, um sie im schönsten Morgenlicht einzufangen streikt meine Kamera. Nein...... Bitte nicht..... :( Ich probiere etwas herum, da entfernen sie sich aber immer weiter von uns. Vor lauter Rumgedrücke bemerkt nur Petra, dass sie extrem humpeln und böse angeschlagen sind. Ich könnte schier verzweifeln, denn der Fehler scheint bei der Speicherkarte zu liegen. Tränen schießen mir in die Augen, bis mir einfällt, dass die Fotos zumindest auf dem iPad gesichert sind - nicht aber die bisherigen Filmaufnahmen. Beim Wechseln der Karte bleibt also die Ungewissheit bis zuhause, ob Daten verloren gingen. Die neue Karte funktioniert auch erst nach ein paar Einstellungen und ich kann wieder durchatmen. Zuhause dann die Erleichterung: Alles noch da, plus ein paar verhunzte Hyänen-Aufnahmen!





Bei Okondeka erwartet uns das Große Nichts. So verlassen haben wir diese Gegend wirklich noch nie erlebt. Der Blick über die Anhöhe fällt genauso ernüchternd aus und wir waren uns von vorneherein einig, direkt wieder umzudrehen, wenn nichts zu sehen ist. Wir sind noch keinen Kilometer vom Wasserloch entfernt, da huscht eine Gestalt etwa 100 Meter entfernt durch die Hügel und verschwindet. Da ich in dem Moment so gebannt und gleichzeitig frustriert bin, da die Gestalt verschwunden ist, entgleitet mir lediglich ein subtiles Schimpfwort mit "S". Neben mir höre ich nur ein "Hää?!" und müsste im Normalfall über unsere stumpfe Kommunikation schmunzeln. Aber nicht in diesem Moment.

Ich: "Mama, da war gerade eine braune Hyäne". :ohmy:

Petra: "Bitte was?! Kannst du mir mal verraten, wie du sowas erkennen kannst?!" :huh:

Ich (noch immer ein wenig perplex): "Doch.... Also ich bin mir ziemlich sicher... Also zu 95%..." :whistle:

Petra: "Die wird jetzt gesucht! Wäre doch gelacht..." :evil:

Wir scannen die Gegend ab, was das Zeug hält, haben aber kein Glück. Fahren hin und her, aber sehen einfach nichts. Sie muss zwischen den Dünen sein. Wir warten. Und Warten. Zwischendurch hält ein Touristenauto neben uns, aber er scheint uns die Sichtung nicht zu glauben und fährt direkt weiter. Auch wir geben schließlich auf und machen uns auf den Weg. Plötzlich ein markerschütternder Schrei - der kann nur von einer Hyäne gekommen sein. Hören sich Braune Hyänen ähnlich an wie die Tüpfel? Weit weit entfernt sehe ich die schwarze Gestalt jetzt Rennen. "Mama! Da vorne! Gaaaaas!!!". Irgendwann quert sie die Pad weit vor uns und wir schaffen es gerade noch, sie in den Ebenen zu erwischen. Uns war bis dato nicht klar, dass Hyänen so schnell rennen können. Aber wichtiger: Ich hatte tatsächlich Recht! :woohoo: Da rennt eine braune Hyäne als wäre der Teufel persönlich hinter ihr her. Anscheinend hat sie gerade den Schreck ihres Lebens erfahren - wer weiß, wem der Schrei von eben galt oder auf wen sie in den Senken getroffen ist. Wir werden es nie erfahren, aber sind mächtig stolz auf unsere Sichtung.






Während dem Warten konnte ich immerhin noch ein wenig birdern Eine Rotkappenlerche, danke Matthias :)

Auf der weiteren Fahrt begegnet uns nicht allzu viel Wild und wir spüren immer noch das Adrenalin, das uns das Braune Zottelvieh beschert hat.





















Langsam wird Petra ganz schön mürrisch und vor allem hungrig. Als wir in unsere Lieblingsstrecke einbiegen und ich nicht bei Sueda anhalten will zum Frühstücken, ist es vorbei mit der Heiterkeit. Mama Petra hat Hunger! Ja, das verstehe ich ja auch, aber möchte zumindest rüber zu Charitshaub, um einen schönen Rundumblick zu haben. Ohje, wenn Gedanken töten könnten....würde Petra mich wahrscheinlich aufessen :laugh: Bei Charitshaub sieht sie ein, dass man einen schöneren Ausblick hat, aber erst nachdem sie das erste Sandwich aufgemampft hat. Mit einer hungrigen Mama ist nicht zu spaßen! :evil:


Da ist jemand happy und besänftigt - nach einem dicken Sandwich und dem zweiten Hähnchenschenkel... :laugh:

So, jetzt können wir uns auch wieder aufs Wesentliche konzentrieren: Hier auf den weiten Flächen um die drei natürlichen Wasserlöcher, die allesamt noch aktiv sind, finden wir tatsächlich Gras und die dazugehörigen üblichen Verdächtigen. Wir lieben diese Gegend einfach!






Vermutlich die Überreste eines NHs















Beim Salvadora-Baum erwecken aber eher die Kleinen meine Aufmerksamkeit. Oh, ich liebe meine Sony mit ihrem Zoom einfach!






Ein Nektarvogel - wie cool! Genauer gesagt ein Rußnektarvogel - nochmals vielen Dank für die Bestimmung :)

Unser Weg führt uns nun nach Rietfontein und über die dazugehörige Detour, aber leider gibt es hier rein gar nichts zu sehen. Noch nicht mal Vögel, die brav sitzen bleiben. Also ab ins Camp zum EInchecken und für eine Mittagpause.

Fortsetzung folgt
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Letzte Änderung: 30 Aug 2019 06:46 von Flash2010.
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