THEMA: Namibia zum ersten - Time does not matter
06 Jun 2019 09:51 #558193
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  • HMEMK am 06 Jun 2019 09:51
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eWieder am frühen Morgen wurden wir heute von einem Shuttleservice nach Walvis Bay gefahren. Auch diese Tour hatten wir vom Gästehaus buchen lassen und nach einem 30 Minütigen Transfer waren wir dann am Hafen in Walvis Bay, um zu unserer Bootstour anzutreten. Ich war von einer nicht gerade erholsamen Nacht noch etwas gerädert aber habe mich trotzdem auf diese Tour gefreut.
Als das Boot dann vom Personal mit Getränken und Snacks präpariert war, sind dann 30-40 Leute auf das Boot gestürmt und haben ihre Plätze eingenommen :S . Die erste Robbe sprang auch promt auf das Boot und rutschte nervös über Sitzbänke zwischen den Leuten her und wartete auf die gewohnten Fisch Snacks. Gerade abgelegt landete dann auch schon ein Pelikan auf dem Boot, auch er wusste genau, wann er seinen Auftritt hatte.


Der Pelikan war schon sehr beeindruckend, ein riesen Vogel den ich vorher auch noch nie aus nächster Nähe gesehen hatte.




Leider hatten wir auf dieser Tour kein großes Sichtungsglück. Delfine oder gar Wale die einige Tage vorher mal gesehen wurden, blieben uns verborgen.
Es war nett, die Robben oder auch die Vögel zu beobachten, trotzdem hatte diese Tour etwas von Zirkus. Jedes Tier wusste punktgenau, wann es seinen Auftritt hatte. Die Robben kamen zu bestimmten Zeitpunkten, der Pelikan ebenfalls und sogar die Möwen kamen genau passend zum Ende der Tour, holten sich den Rest fisch ab und waren dann, als sie wussten, dass es nichts mehr gibt, sofort wieder weg. Es wirkte sehr einstudiert bzw. routiniert. Das nimmt der Sache etwas den Charme und die Sichtungen, die diese Tour wirklich individuell gemacht hätten und nicht unbedingt einstudiert werden können, blieben aus.






Somit hatten wir einen schönen Tag auf dem Wasser mit Champagner und Austern ( :unsure: ) die es auf dem Boot gibt, verbracht, mehr aber nicht. Noch mal würden wir diese Tour nicht buchen.
Auf dem Rückweg mit dem Shuttle sind wir dann noch an einem Strand in Walvis Bay vorbei gefahren, um noch einen Blick auf die Flamingos zu werfen.


Den Nachmittag haben wir uns wieder in und um Swakopmund vertrieben. Ich wollte gerne noch mal einen Blick auf die Mondlandschaft werfen. Der Weg war aufgrund von größeren Baustellen und neuen Straßen um Swakopmund nicht leicht zu finden und so hat sich das dann etwas in die Länge gezogen. Die Aussichtsplattform gewährt einem, wenn man sie dann gefunden hat, eine tolle Aussicht. Lange aufhalten kann man sich dort aber nicht. Damit hat man von der Mondlandschaft eigentlich alles gesehen :P


Am Nachmittag vor dem Essen sind wir wieder etwas durch die Straßen gezogen und haben uns am Ende wieder bei der Bar Zonder Naam wieder gefunden. Hier hatte es uns am Vortag so gut gefallen, dass wir noch mal ein Glas Wein dort trinken wollten. Diese Gelegenheit haben wir auch genutzt um mit dem Handy per Videotelefonie bei bestem LTE die Lieben zuhause anzurufen :).
In Swakopmund liefen am späten Nachmittag mehrere Gruppen Himba's durch den Ort. Das machte für uns den Eindruck, als wenn sie gerade Feierabend haben und aus ihren Dörfern kommen. So richtig traditionell leben die Dörfer in der Region wohl nicht. Vermutlich muss man deutlich weiter nach Norden oder in Richtung Caprivi, um tatsächlich traditionelle Dörfer zu sehen, die nicht nur für Touristen errichtet sind.

Wir hatten für den Abend dann kein Restaurant vom Gasthaus reservieren lassen, weil wir uns einen Tag offen lassen wollten, um spontan zu entscheiden und essen zu können, worauf wir lust haben. Wir haben dann im Altstadtrestaurant angerufen und selbst spontan noch einen Platz reserviert. Bevor wir rüber gegangen sind, habe ich Klaus vom Gasthaus noch gefragt, ob wir nicht doch diese 600m zu Fuß zurück gehen können, wovon er uns erneut abgeraten hat (Wortlaut: "Es ist jetzt länger nichts mehr passiert, aber wenn ich Euch jetzt sage, Ihr könnt zu Fuß laufen und dann passiert doch etwas, dann bin ich der blöde"). Ein Taxifahrer meinte einige Tage vorher zu uns, es ist Monatsende, man sollte den Leuten einfach gar nicht erst die Chance geben, auf blöde Gedanken zu kommen...
Das Essen in Namibia ist so (Wild-)Fleischlastig, dass wir einfach mal Lust auf was anderes wie Pommes & Schnitzel hatten. Das Altstadtrestaurant ist so sehr Deutsch, dass es genau die richtige Adresse für uns war. Das Essen schmeckt, obwohl es eine recht einfache Küche ist, wirklich klasse und der Laden an sich bietet ein tolles Ambiente. Wer zwischendurch mal was heimisches braucht, ist da genau richtig.
Es war nach dem Essen nicht mal 21:00 Uhr, aber schon dunkel. Ich wollte diese 600m zu Fuß laufen und konnte auch mein Frau überreden. Man fühlt sich einfach nicht unwohl in Swakop (auch wenn das nichts heißt), die 600m mussten jetzt einfach mal drin sitzen. Auf dem Weg nach draußen fragte uns dann noch der Besitzer vom Restaurant, der mit seinen Freunden eine auffallend gesellige Runde verbrachte, ob er uns fahren soll. Mir erschien der Fußmarsch in dem Moment sicherer :laugh:.
Es ist nichts passiert. Die Straßen waren allerdings wirklich leer gefegt. Klaus guckte uns als wir rein kamen ungläubig an, zeigte auf die Handtasche meiner Frau und meinte, dass die Gauner eben genau danach suchen. Es ist gut gegangen, ich würde es auch jederzeit wieder tun. Vielleicht dann aber auf offensichtliche Wertgegenstände wie Handtaschen etc. verzichten :).
Leider war die schöne Zeit in Swakopmund damit zuende. Morgen stand die Fahrt zum Grootberg an und damit sollte es endlich auch für uns mit der intensiveren Tierwelt los gehen - die Vorfreude konnte kaum größer sein :woohoo: .
Letzte Änderung: 06 Jun 2019 09:58 von HMEMK.
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06 Jun 2019 12:23 #558211
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  • Nadine3112 am 06 Jun 2019 12:23
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Ich hab dann auch gleich mal einen Tisch in Swakopmund reserviert. :laugh: Wir wollten da eigentlich spontan hin, aber ich möchte doch auch gerne einen Platz in der 1. Reihe haben.

Sag mal, wo ist denn der View Point der Mondlandschaft? Da habe bisher noch nichts von gehört.

Das Foto vom Sonnenuntergang am Jetty finde ich übrigens ganz toll.
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06 Jun 2019 12:56 #558217
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Nadine3112 schrieb:
Sag mal, wo ist denn der View Point der Mondlandschaft? Da habe bisher noch nichts von gehört.

Hallo Nadine,

östlich von Swakop. Einfach den Welwitschia-Drive in Richtung Goanikontes, dann kommst du da vorbei. Findest du auch auf der Karte von T4A hier im Forum.

VG
Holger
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06 Jun 2019 13:36 #558223
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Schon gefunden! Vielen Dank. :)
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12 Jun 2019 11:50 #558624
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Nach einigen schönen Tagen in Swakopmund hatten wir jetzt die längste Etappe zum Grootberg vor uns. Wir hatten 7-8 Stunden reine Fahrtzeit eingeplant. Zu unserer Freude war hinter Swakopmund die C34 in Richtung Norden neu und vor allem sehr gut ausgebaut. Wir konnten bis Henties Bay und dann auch die neue C35 noch ein gutes Stück weit richtig Zeit gut machen, bis die Teerstraße dann irgendwann in Gravelroad mündete. Das hat uns mindestens eine Stunde gebracht.

Kaum Auf Gravelroad, hatten wir auch wieder Tiersichtungen


In Uis wollten wir eben einen Toiletten und Tankstop einlegen. auf dem Weg dorthin sieht man viele verlassene Gemstone-Stände. Vermutlich springt aber sofort jemand hinter einem Stein hervor, wenn man anhält. Kaum Vorstellbar, dass diese Menschen wirklich etwas verkauft kriegen.


In Uis hatten wir dann eine etwas unschöne Erfahrung. Ich habe leider die ganz äußere Säule der Tankstelle angefahren anstatt die innere (am Gebäude der Tankstelle) zu wählen. Plötzlich kamen fünf Männer mit Ihren Steinenkisten zu mir rüber gelaufen, um mir diese zu anzupreisen, während meine Frau auf Toilette ging. Ich konnte damit also leider auch nicht eben wieder weg fahren und habe mehrfach dankend abgelehnt, bis dann das Betteln los ging, weil ja keine Jobs mehr verfügbar sind seit die Touristeninformation geschlossen hat etc. Nur etwas Geld für Wasser und Brot wollten sie haben.
Mir war es etwas ungeheuer, dass zwei ums Auto liefen und mal einen Blick rein geworfen hatten. Ich habe dann, um die Situation etwas zu entschärfen, angeboten, jedem von ihnen 5$ für Wasser und Brot zu schenken und wollte als Gegenleistung nicht mal einen Stein. Dann wollten die Kollegen aber 50$ pro Person haben, was ich natürlich abgewunken habe, das war schon frech. Es kam dann Gott sei dank der Inhaber der Tankstelle raus und hat die Männer verscheucht. Er sagte zu mir die dürfen dort nicht stehen und betteln. Ich habe gefragt ob es ok wäre, jedem von ihnen 5$ zu geben, schließlich hatte ich denen das schon zugesagt. Seine Antwort war "not really" und damit ist er wieder in der Tankstelle verschwunden. Die Männer standen dann am Rand, kamen so langsam wieder in meine Richtung, "Mister, mister.." ... Dann ging wieder das Gebettel los, bis mir der Kragen geplatzt ist und ich den Kollegen ziemlich deutlich gesagt habe dass sie nichts tun brauchen, damit jeder von mir 5$ geschenkt bekommt. Geld für das ich Arbeite.. und wenn es ihnen nicht passt, gibt's eben nichts. Meine Frau kam in diesem Moment von der Toilette und guckte mich mit großen Augen an. Ich hatte damit aber endlich den Ton erwischt, den die Kerle da verstanden haben. Alle hielten etwas mürrisch ihre Hände auf und nahmen die 5$ entgegen, ohne auch nur den Hauch von Dankbarkeit entgegen zu bringen. Ich habe ihnen dafür dann doch noch eine n Stein abgenommen, der jetzt bei uns in der Vitrine liegt und uns schmunzeln lässt. Im Nachhinein lachen wir über die Situation, dass ich für 25$ diesen blöden Stein gekauft habe, der eigentlich überall auf der Straße dort rum liegt. Helfen wollen wir ja grundsätzlich gerne und haben auch einige Gelegenheiten im Urlaub dafür genutzt, aber dieses aggressive Betteln war drüber.

Eine weitere blöde Situation hatten wir im weiteren Streckenverlauf Richtung Norden. Wir hatten irgendwann zwei Autos vor uns, die Kolonne gefahren sind. Es stand dann eine Herde Schafe auf der Straße. Kinder (ca. 3-5 Jahre) liefen aus den Gebüschen auf die Autos und versuchten die Türen aufzureißen. Als sie gemerkt haben, dass die Türen zu sind, liefen sie auf unser Auto zu. Die Autos vor uns und wir haben uns dann durch die Schafsherde manövriert, während die Kinder versuchten die Türen zu öffnen. Die Absicht dahinter war vermutlich nicht, nur mal rein zu schauen, auch wenn wir das nur mutmaßen können.

Es ist immer alles gut gegangen und soll hier niemanden Angst machen. Man muss einfach wachsam bleiben. Für uns waren das die einzigen derartigen Erlebnisse im Urlaub, die jetzt aber auch noch nicht super gefährlich waren, sondern noch in die Kategorie "unangenehm" fallen.

In Richtung Grootberg änderte die Landschaft sich wieder auffallend schnell und wir sahen das erste mal die wirklich großen Tiere völlig frei durch die Gegend spazieren, ohne Zaun oder sonst was. Es ist schon ein schönes Gefühl, eine Giraffe so zu sehen und zu wissen, dass sie eben nicht einfach so dort platziert wurde und innerhalb von Grenzen oder Zäunen lebt, wie es in privaten Reservaten der Fall ist.




Den Grootberg Pass sind wir dann selbst rauf gefahren bis zur Lodge. Wenn es nicht gerade in strömen regnet ist das auch gut machbar und man braucht sich aus meiner Sicht keine Sorgen zu machen. Es macht richtig Spaß da rauf zu fahren, die Aussicht dabei ist schon fantastisch.

Oben angekommen wurden wir direkt freundlich empfangen und uns wurde alles vertraut gemacht und das Zimmer gezeigt. Uns sind dort oben sofort die vielen Echsen, Schmetterlinge und Vögel aufgefallen. Die Vegetation und Tierwelt dort ist so völlig anders im Vergleich zu der trockenen Welt der Namib..










und zu guter letzt natürlich diese unglaublich beeindruckende Aussicht von dem Haupthaus der Lodge. Es ist traumhaft schön, viel schöner als es ein Foto wiedergeben kann.


Den Nachmittag verbrachten wir wieder am Pool. Wir haben noch länger überlegt, ob wir das etwas umstrittene Desert Elephant Tracking buchen sollen. Die Touren werden einem am Anfang ziemlich angepriesen, man fühlt sich etwas wie auf einer Werbeveranstaltung. Wir haben uns am Ende dann trotz des sehr hohen Preises dafür entschieden und deshalb an diesem Tag keine Tour mehr gebucht. Es regnete auch zwischendurch mal und war etwas diesig, daher wussten wir auch nicht, ob sich ein Sundowner am Ende auszahlt und haben lieber verzichtet.
Noch zur Info: Man kann da oben am Berg auch fast nichts machen, außer diese Touren zu buchen. Es gibt, wenn man nicht frei laufen kann, wenige Möglichkeiten sich zu beschäftigen. Man kommt also, wenn man nicht nur am Pool liegen möchte, kaum um diese Touren herum.

Das Abendessen war wirklich klasse und zählt zu den besten Essen, die wir auf der Reise hatten. Der Koch war einfach gut und nach dem Essen kam die ganze Crew zum Singen und Tanzen in den Speiseraum.. "We are happy, that you're our visitors" mit der dazugehöhrigen Melodie ging mir tagelang nicht aus dem Kopf :D.
Als wir dann zu unserer Hütte zum schlafen wollten (von der man übrigens auch diesen Ausblick hat), wurden wir von einem Guide gebracht, der gefühlt halb so groß war wie ich. Als ich ihn gefragt habe, wie er sich mit seiner Maglight gegen Löwen wehren möchte, zeigte er mir stolz wie er diesen anleuchtet.
Wir waren beruhigt, dass im falle eines Löwen-Angriffs ein Experte mit den richtigen Lichtzeichen parat steht und sind beruhigt zur Lodge gelaufen :laugh: . Morgen ging es dann auch sehr früh los mit dem Elephant Tracking :)..
Letzte Änderung: 12 Jun 2019 12:05 von HMEMK.
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  • earlybird71 am 12 Jun 2019 13:13
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Ich bin jetzt mal eben hinterhergehechelt! Schöner Bericht, ich werde im Oktober auch Ersttäter sein und auch zwei Nächte auf der Grootberg Lodge. Daher bin ich sehr gespannt, was du zum elephant tracking sagen wirst... Ich habe mir als Alternative, falls wir nicht am Pool liegen wollen und kein Tour buchen, überlegt selbst einen Tag in die day use area der Palmwag Concession zu fahren... Aber erst mal lesen, wie du die Tour beschreibst! ;)

Vor den von dir beschriebenen Situationen mit bettelnden Menschen habe ich ehrlicherweise etwas "Angst"... Finde es sehr schwierig da richtig zu reagieren.. Gut, dass du es für dich lösen konntest! Ich bin da echt noch sehr unsicher :S ob ich genug Autorität aufbringe, um mich von zu aufdringlichen Menschen zu befreien?! :dry:
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