THEMA: Namibia zum ersten - Time does not matter
17 Jul 2019 16:41 #562102
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Einen vollgepackten Tag mit einem runden Geburtstag und zwei Gamedrives hatten wir heute vor der Brust. Frühstücken konnten wir heute Morgen wieder draußen. Wir sollten direkt nach dem Frühstück von unserem Guide am Camp abgeholt werden. Als wir zum Hauptzelt gingen, wartete er schon auf uns. Johannes erzählte noch, dass wir heute Abend zum Sundowner Besuch von einem Fotografen-Paar bekommen. Die waren vom Onguma engagiert um Werbefotos der Camps zu machen und sollten uns heute beim Sundowner und beim Abendessen begleiten. Sehr spannend! :)
Zum Morningdrive im Etosha waren wir die einzigen Gäste. Das köstliche und umfangreiche Geburtstagsfrühstück mit frischen Omelettes haben wir dann zügig hinter uns gebracht, damit es los gehen konnte.

Der Drive war viel persönlicher und schöner, als der Drive aus dem Etosha. Wir haben unseren Wunsch nach Geparden und Leoparden geäußert und unser Guide war wirklich sehr bemüht, uns diesen Wunsch zu erfüllen, auch wenn er am Morgen noch nicht erfolgreich sein sollte. Trotzdem gab es eine Menge zu sehen und er hat uns näher an einen Elefanten gefahren bzw. die Stellung gehalten, als ich es mich selbst je getraut hätte. Wir hätten teilweise den Elefanten fast anfassen können :).







Relativ schnell - wie könnte es anders sein - haben wir ein einzelnes Löwenmännchen im Gras liegen sehen. Viel Zeit haben wir dort nicht verbracht, da wir jetzt einfach unser Glück auf neue Sichtungen etwas strapazieren wollten :laugh:













Auch wenn die außergewöhnlichen Sichtungen aus blieben, war es ein lustig-informativer Drive der uns viel Spaß brachte und eine zweite Chance auf Geparden hatten wir ja noch beim Sundowner. Diese sollten nämlich irgendwo zwischen Onguma und Etosha unterwegs sein, wurden allerdings zuletzt im Etosha gesehen.

Gegen Mittag zurück am Camp haben wir es uns bei einer Flasche Rotwein, gesponsert zum Geburtstag vom Camp Manager, gut gehen lassen. Da wir beide keine Rotwein Trinker sind, waren wir nach dieser Flasche in Bullenhitze auch schon schön blau :laugh:
In unseren Campingstühlen standen wir unter ständiger Beobachtung einiger Giraffen. Teilweise haben wir etwa 20 Giraffen gleichzeitig umliegend um das Wasserloch zählen können. Eine stand nur einen Meter neben unserem Zelt :woohoo:.. natürlich ganz heimlich versteckt in einer Baumkrone :lol:


Aber auch einige Warzenschweine und Mangusten kamen auf eine Abkühlung vorbei.





Nach einem entspannten Nachmittag und etwas Erholung von dem Rotwein wurden wir dann wieder von unserem Guide abgeholt zum Sundowner innerhalb des Ongumas. Die Fotografen saßen bereits im Fahrzeug. Zu unserem Glück waren es auch noch Fotografen aus Deutschland, die für die Werbefotos zuständig waren. Die beiden haben uns direkt mal Hilfestellungen und Tipps zum fotografieren während des Drives angeboten, wenn wir Interesse haben. Natürlich habe ich das :woohoo: . Wie könnte man so ein Angebot vom Profi ablehnen?
Zu Beginn haben wir ein wenig geplaudert, besondere Sichtungen gab es erst mal keine. Und dann standen wir doch ganz unverhofft plötzlich mitten vor einer Gepardenmutter mit Ihren drei ca. 1 Jahr alten Jungtieren. Wir hatten sie tatsächlich endlich gefunden - unsere ersten frei lebenden Geparden. Ich hatte ganz schön Gänsehaut :woohoo:







Der Guide vermutete, dass die vier bald auf die Jagd gingen. Leider waren sie nach einigen Minuten im dichten Gras verschwunden. Einige Meter weiter vergingen sich gerade Schakale an den Überresten eines jungen Springbocks. Ob sie bewusst in der Nähe der Geparden waren? Auf jeden Fall waren sie gerade stark gefährdet. Es ging so weit wir das beurteilen können aber gut für die beiden :)



Später haben wir dann noch auf dem Weg zu einem kleinen Wasserloch eine Hyäne in der Ferne gesehen. Dieses Bild gefällt mir besonders gut, weil es so verstohlen aussieht :)



Leider war die Hyäne so schnell wie sie gekommen war auch schon wieder weg. Am Wasserloch gab es keine Sichtung, dafür tolles Foto-Licht :)



Mit etwas Tempo ging es darauf zu einem schönen Platz für den Sundowner wo wir bei Snacks und ein paar Drinks noch mal auf den Geburtstag meiner Frau anstoßen konnten. Was für ein gelungener Drive und bis dahin gelungener Tag!





Zurück beim Camp haben wir dann im Inneren des Hauptzelts an einen liebevoll gedeckten Tisch zum Abendessen platz genommen. Jeremiah kam wie am Tag zuvor um das Essen vorzustellen. Heute wegen der Fotos sogar mit Kochmütze :D. Beim Dessert sagte er, dass er noch nicht genau wisse, was es gibt, er würde sich noch etwas überlegen. Ich habe so schnell nicht geschaltet und war einfach nur gespannt.
Nach einem erneut unfassbar leckeren Abendessen aus mehreren Gängen und netten Gesprächen mit den Fotografen kam es dann zum Dessert. Die gesamte Crew bestehend aus 4 Männern kam mit einem großen Schokokuchen, Wunderkerzen und Gesang aus der Küche, um meiner Frau ein Ständchen zu bringen. Es war wirklich schön und lustig zugleich, weil die Jungs sich selbst nicht sehr ernst genommen haben und jeder den anderen vor schicken wollte :laugh:. Eine wirklich tolle Geste über die wir uns sehr gefreut haben :).

Einige Zeit nach dem Essen sind die Fotografen dann wieder gefahren, sie mussten zurück zu ihrem eigenen Camp. Wir wollten der Crew dann den verdienten Feierabend genehmigen und haben uns zu unserem Zelt zurück gezogen, wohin der Weg wieder mit Kerzen gepflastert war und ein neues Gute-Nacht-Gedicht wartete.
Am Zelt haben wir dann den Abend gespannt, ob wir irgendwann auf Werbefotos vom Onguma auftauchen, ausklingen lassen und uns zum schlafen ins Bett gelegt. Morgen stand die nächste Etappe zur Frans Indongo Lodge an.
Letzte Änderung: 17 Jul 2019 16:49 von HMEMK.
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19 Jul 2019 10:19 #562232
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An unserem Vorletzten Tag sind wir etwas traurig über unseren Abschied am Morgen nach einem erneut sehr guten Frühstück vom Onguma in Richtung Frans Indongo Lodge gefahren. Die schönsten Tage der Reise lagen jetzt zweifelsohne hinter uns, so viel war klar. So langsam machte sich schon etwas trübe Stimmung bei mir breit. Das sollte es also schon fast gewesen sein....

Aber nun gut, zwei Nächte hatten wir ja jetzt noch. Die Nacht in der Frans Indongo Lodge war für uns nur eine Ausweichoption, da wir im Okonjima Plains Camp nur die letzte Nacht buchen konnten. Die Tage zuvor war dort eine Schulung bei der Guides aus dem ganzen Land in der Lodge nächtigten, sie war also schon ein Jahr vorher ausgebucht.

Auf der Fahrt hatten wir grundsätzlich keine weiteren Stopps eingeplant, höchstens mal in einer größeren Stadt einen typischen Markt aufsuchen oder irgendwo etwas kaufen, was einen später an den Urlaub erinnert. Etwa 30km hinter Tsumeb kamen wir dann in eine weitere Polizeikontrolle. Zwei Polizisten standen auf der Straße und kontrollierten einige Fahrzeuge, auch unseres. ich hatte kurz ein schlechtes Gewissen weil ich nur Flipflops an hatte und nicht wusste wie die Rechtslage in Namibia ist, aber normalerweise musste ich ja nicht aussteigen :D.
Einer der Polizisten ging um das Auto, dann sprachen die beiden auf Afrikaans kurz miteinander und sagten mir, dass einer meiner Reifen nicht gut aussieht. Also doch aussteigen. Es blieb zum Glück bei einem komischen Blick, zumindest hatte ich das Gefühl :D. Ich habe dann wieder meinen Druckprüfer angesetzt: 0,7 bar. Da stimmt also wirklich was nicht. Ich habe mich freundlich bei den Polizisten bedankt und gesagt, dass ich mich direkt darum kümmer.
Nach kurzer Überlegung haben wir uns entschieden, die 30km nach Tsumeb zurück zu fahren und da der Reifen noch nicht komplett platt war, habe ich ihn erst mal drauf gelassen und bin langsam zurück gefahren.
In Tsumeb haben wir dann etwas nach dem Reifenpartner von AVIS suchen müssen, haben ihn aber auch durch die Hilfe von freundlichen Einheimischen dann gefunden und den Reifen direkt tauschen lassen. P.s.: Es war wieder nicht der 6-bar Reifen.


Nach einer halben Stunde konnten wir dann wieder aufbrechen. Die weitere Fahrt war unspektakulär und gegen mittag kamen wir dann beider Frans Indongo Lodge an. Freundlich empfangen mit einem super leckeren selbst gemachten Welcomedrink nahmen wir erst mal auf der Terrasse platz da das Zimmer noch nicht fertig war und bekamen einige Informationen zur Lodge von einer jungen deutschen Frau, die gerade ein Auslandsjahr dort machte. Etwas aufgeregt erzählte Sie uns, dass Herr Frans Indongo, einer der reichsten Menschen Namibias, da neben uns am Tisch sitzt und zu Mittag isst. Einen kleinen Moment habe ich überlegt, ob man wenn er mit dem Essen fertig ist, nach einem Foto fragt, aber irgendwie war mir das dann doch zu doof :laugh:. Wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich mich mit ihm vorher auch noch gar nicht beschäftigt. Anlass genug gab es jetzt und die Broschüren zu ihm auf dem Zimmer gaben dann entsprechend Aufschluss.

In dem Reservat der Lodge gibt es ausschließlich Antilopen und mit Glück mal ein Rhino. Wir haben uns, da wir jetzt schon einiges an Drives hinter uns hatten, gegen einen weiteren Gamedrive entschieden. Wir verbrachten den Nachmittag bei Eiskaffee und Kuchen am Pool, ließen es uns noch mal richtig gut gehen. Eine weitere Tour wollten wir morgen noch im Okonjima buchen.
Somit ließen wir den Tag an uns vorbei ziehen, haben im Restaurant der Lodge noch mal gut und lecker zu Abend gegessen und dann gut und fest in unserem schönen Zimmer geschlafen :).
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22 Jul 2019 15:02 #562531
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Unser letzter volle Tag in diesem wunderbaren Land beinhaltete nach dem reichhaltigen Frühstück in der Frans Indongo Lodge erst mal die Fahrt zum Okonjima Plains Camp.
Da die Strecke mit etwa 115km sehr überschaubar ist, sollte das kein Problem darstellen - wären da nicht vier Reifen am Auto, die kaputt gehen können. Heute hatten wir nämlich dann auch den dritten und letzten Reifen kaputt gefahren. Der einzige Reifen, der uns nicht im Stich gelassen hat, war der 6-Bar Reifen, kaum zu glauben.
Dieses mal ist mir aufgefallen, dass das Auto auf der Straße sehr schwimmt und weil die Luft schnell entwich, habe ich den Reifen unterwegs eben getauscht. In Otjiwarongo haben wir diesen dann wieder ersetzen lassen. Die Hoffnung, dass die Versicherung keine Probleme macht, war jetzt nach drei kaputten Reifen schon relativ groß :D.

In Otjwarongo wollten wir außerdem noch den Cheetah Conservation Fund (CCF) besichtigen, welche soweit ich weiß quasi als Pendant zur Africat Foundation aufwartet. Zudem fanden wir die Beschreibung mit der Klinik ganz nett und hätten uns gerne mal so ein Gepardenkrankenhaus angeschaut. Allerdings gab es nichts zu sehen. Die Klinik war nicht geöffnet und alle Tiere fit.
Wir haben dann alternativ eine Führung gebucht. Man bekommt dann von einem Mitarbeiter einen 20-Minütigen Film gezeigt, was eine uralte Sat1-Doku war (etwas überflüssig) und dann wird man an den Gehegen vorbei geführt und bekommt etwas über die Organisation erklärt.
Wir haben mit dem Mann, der uns geführt hat (wir waren alleine) etwa zehn Minuten über die Organisation gesprochen und sind dann ziemlich in privates abgedriftet. Das Gespräch war so unglaublich interessant und hat uns wieder vor Augen geführt, wie die Situation abseits des Tourismus tatsächlich ist im Land.
Es begann mit der Frage, ob er seinen Job gerne macht. Diese bejahte er, erzählte allerdings auch dass er gerne etwas mehr verdienen würde und sich deshalb schon häufiger mal beim Etosha beworben hat, weil er gebürtig aus dem Nordwesten des Landes kommt.
Wir haben dann bestimmt eine Stunde mit ihm über Korruption, Verdienste, Kolonialisierung uvm. gesprochen. Ein paar Inhalte möchte ich einfach unkommentiert hier in den Raum stellen.
- Er verdient etwa 1800N$ pro Monat (ca. 120€)
- Er konnte sich kaum die Schule für seine Kinder leisten, da neben seiner pflegebedürftigen Mutter jetzt auch noch die Schwester krank geworden ist.
- Krankenversicherung gibt es keine, Medizin ist teuer.
- Schulbildung kostet Geld.
- Seine 10 und 12 Jahre alten Kinder laufen 12km pro Richtung zur Schule
- Für Schuhe muss er 80km in den nächsten Ort kommen.
- Im Dorf gibt es genau zwei Autos, die je 1 mal die Woche fahren. Leisten kann sich das allerdings fast niemand im Ort
- Er wünschte sich die Kolonialisierung zurück. Diese machte Dinge wie eine Krankenversicherung und Schulbildung einfacher zugänglich.

Es war eine wirklich wichtige Erfahrung für mich. Man weiß über die Situation im Land bescheid. Jemanden zu treffen der so stark betroffen ist, ist aber noch was anderes. Ich habe ihm am Ende ein Trinkgeld für die Führung und die Offenheit geben wollen, welches er zögernd, unfassbar herzlich und dankbar entgegennahm. Er sagte wir deutschen wollen immer gerne helfen, allerdings würden wir das Geld von zuhause aus immer den falschen geben, dass irgendeiner in der Kette sich das Geld am Ende immer selbst einsteckt und nichts ankommt. Was wirklich helfen würde, wäre beispielsweise selbst mit einem Solarpanel los zu fahren und dies vor Ort zu installieren. Dies habe ich mir auch gleich als Aufgabe für die Zukunft gesetzt. Irgendwann komme ich zurück und installiere vor Ort ein solches Panel :).

Gegen Mittag waren wir dann am Plains Camp angekommen. Wir wurden sehr freundlich empfangen und gleich in alles eingewiesen. Hier sollten wir auch die Schweizer noch mal treffen. Die beiden hatten übrigens in 6 Wochen Rundtour nicht einen einzigen Platten - so unterschiedlich kann es sein.

Direkt an der Terasse vom Plains Camp ist ein kleines Wasserloch in dem sich wenige Meter vor einem die Warzenschweine suhlen. Außerdem sieht man eine Vielzahl an Antilopen durch das Reservat ziehen. Uns hat hier gleich alles super gefallen. Sehr modern und schon etwas touristisch, aber alles sehr schön gemacht! Vor allem die Zimmer sind riesig und mit tollem Ausblick :).




Da wir noch die Chance auf Leoparden wahren wollten, buchten wir für den Abend das Leoparden Tracking. Dieses mal waren wir allerdings in unserem Fahrzeug nicht alleine, sondern hatten zwei Briten im Fahrzeug mit denen wir uns noch über den Brexit unterhalten konnten :laugh:
Nach einer längeren Einführung vom Guide und vielen Informationen ging es dann endlich los. Die Chance, tatsächlich auch Leoparden zu sehen, wurde auf 50% gesetzt, da diese ja am Halsband getrackt werden. Unsere 50% waren allerdings zuverlässig und wir hatten nach wenigen Minuten ein starkes Signal, bis wir ein schönes Weibchen im Gebüsch fanden. Man hätte dieses Tier alleine vermutlich nie finden können. Nicht mal mit Signal war das einfach. Die Leopardendame hat sich als sie irgendwann mal wach wurde durch uns etwas gestört gefühlt und das weite gesucht :D.




Als sie dann verschwunden war, wollten wir schauen ob wir noch weitere in anderen Bereichen des Reservats finden können. Auf dem weg dahin gab es auch noch ein paar weitere Sichtungen :).




und dann hatten wir für eine kurze Zeit noch eine zweite Dame im Blick, die allerdings auch schnell wieder weg war. Hinterher konnten wir leider nicht, aber wir hatten sie zumindest sehen können :).



Bei einem tollen Sundowner in netter Begleitung einiger Giraffen und Gnus ließen wir bei einem Glas Wein unsere letzte Tour ausklingen.


Wir waren froh, dass unser Wunsch nach Leoparden noch in Erfüllung ging. Leider fühlt sich das mit diesem Tracking nur so halb richtig an, aber anders war es uns in diesem Urlaub nicht gegönnt.

Das gute Abendessen nahmen wir mit den Schweizern zusammen zu uns, mit denen wir danach auf der Terasse noch ein Bier und einen Whisky tranken. Irgendwann haben wir gemerkt, dass wir die letzten sind und das personal eigentlich nur darauf wartet, dass wir auf unsere Zimmer gehen. Dem kamen wir nach, haben uns von unseren Urlaubsbekanntschaften verabschiedet und sind zu unserem Zimmer gegangen. Das war es dann also wirklich - am morgigen Tag startete für uns der Flieger ab Windhuk.
Letzte Änderung: 22 Jul 2019 15:12 von HMEMK.
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23 Jul 2019 14:21 #562640
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Das letzte mal weckte uns der Morgen in Namibia. Tatsächlich waren unsere drei Wochen vorbei. Gepackt hatten wir schon eine ganze Menge am Vortabend. So mussten wir nur noch die Reste zusammen suchen und in das Auto laden, damit wir direkt nach dem Frühstück aufbrechen konnten.
Die Stimmung war gedrückt, Wehmut machte sich breit. Was würde ich doch bloß dafür geben, eine Woche verlängern zu können. Aber irgendwann ist nun mal jede schöne Zeit zu Ende.

Der Weg nach Windhoek war wieder überschaubar und da der Flieger erst um 21:30 Uhr ging, hatten wir alles andere als Stress. Wir hatten uns überlegt, dass wir einfach schon mal nach Windhoek fahren und uns dort den Rest des Tages noch etwas aufhalten.
Auf dem Weg dorthin, kam uns wieder einer dieser überbreiten Transporte entgegen. Bereits einige Tage zuvor hatten wir das schon mal, es kam ein Polizeifahrzeug frontal mit Blaulicht auf uns zu. Links ran fahren und den Konvoi passieren lassen ist die richtige Reaktion :D.


In Windhoek angekommen sind wir dann zur Christuskirche gefahren. Dort wollten wir das voll beladene Auto abstellen. Es kam gleich jemand mit Warnweste und geschnitzten Nüssen auf uns zu, der uns ein Gespräch aufzwingen wollte. Ich habe ihm dann gesteckt, dass wir am Abend abreisen und dass wir noch einiges an Getränken und Snacks über haben, die er von uns bekommt, wenn er etwas auf das Auto aufpasst und alles in Ordnung ist, wenn wir wieder kommen. Eine Nuss wollte ich ihm direkt abkaufen, die war ein Geschenk für jemanden zuhause. Er war froh, dass er um 12:30 Uhr endlich seine erste Nuss verkauft hatte.




Wir sind dann noch etwas durch Windhoek gezogen und haben uns die Stadt angeschaut und ein paar Souvenirs eingekauft. Da wir keine großen Vorhaben mehr hatten, sind wir irgendwann gegen nachmittag auf einen Snack zu Joey's Beerhouse. Hier wollten wir die Gelegenheit dann auch noch nutzen und haben uns das Tagesgericht schmecken lassen :). Außer uns war allerdings nicht sehr viel los um diese Uhrzeit.




Sehr viel zu früh sind wir dann auch irgendwann in Richtung Flughafen aufgebrochen. Nach dem Volltanken sind wir 3-4 mal vor Ort am Flughafen im Kreis gefahren, bis ich die richtige Einfahrt für AVIS endlich gefunden hatte. Es war dann aber schnell jemand zur Stelle, der das Auto abnehmen wollte.
Ein weißer, schlecht gelaunter Chef war ebenfalls dabei, der etwas darüber verärgert war, dass das Auto dreckig und staubig abgegeben wurde. Es könnte sein, dass man uns umgerechnet 20€ für die Reinigung in Rechnung stellt. Ich habe mich in dem Moment für den diplomatischen Weg entschieden und erst mal nicht widersprochen. Ich hatte im Gegenteil sogar ein nettes Gespräch angefangen und versucht, mich beliebt zu machen :D. Ob das geholfen hat, weiß ich nicht - zumindest kam keine extra Rechnung für irgendwas.
Am Schalter habe ich dann die Rechnung für die 3 Reifen von etwa 600€ vorgelegt bekommen (Gesamtpreis Fahrzeug inkl. Versicherungen: ca. 1200€). Da ich eine externe Versicherung hatte, musste ich hier erst mal die Kreditkarte hin halten. Der Herr am Schalter hat mir gesagt, ich solle mir keine Sorgen machen, das klappt gut mit den Versicherungen.
Er hatte recht. Die Versicherung hat wenige Tage nach unserer Rückkehr die volle Summe erstattet (ich musste nur die Endabrechnung einreichen).
Weil ich damit eine gute Erfahrung gemacht habe, möchte ich auch jetzt mal ein positives Feedback da lassen. Gebucht hatten wir bei CarDelMar und die Versicherung war von Generali (über den Anbieter abgeschlossen).

Der Rückflug von Windhoek nach Frankfurt war pünktlich, ruhig und nur zu 1/3 voll, was uns freie Sitzreihen für jeden beschert hat. Am Morgen landeten wir dann in Frankfurt und nahmen die letzten 4 Stunden Heimfahrt auf uns.

Zuhause angekommen fühlte es sich an, als wär man nie weg gewesen, das erlebte fühlt sich surreal an und muss erst mal verarbeitet werden. Dieser Reisebericht ist ein Teil der Aufarbeitung :).
Doch eins ist sicher. Wir haben Begegnungen, Gespräche und Eindrücke in Erinnerung, die uns keiner nehmen kann. Dazu einen riesen Berg an Fotos, die unsere Erinnerung aufrecht erhalten und zum Schluss haben wir den festen Entschluss, nicht das letzte mal im südlichen Afrika unterwegs gewesen zu sein. Da kommt noch mehr!

Danke an alle, die den Bericht verfolgt haben und auch Feedback da gelassen haben, ich hoffe, das Lesen hat etwas Spaß gemacht :)
Letzte Änderung: 23 Jul 2019 14:29 von HMEMK.
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