es geht weiter- Halali Nachmittag und Abend
Auf dem Weg nach Goas schritt tatsächlich ein NH durch den Busch- super!!! Was für ein Glück. Auch stand eine Kuhantilope am Wegesrand.
Am Wasserloch Goas war ein riesiges Bus- Verkehrauskommen- was war denn hier los? Wir sahen es zuerst nicht- ahhh ein Tüpfelhyänenpaar. Wir wollten zum hinteren Aussichtspunkt fahren, da dort weitaus weniger los war, brachen die Route aber wegen der schlechten Straßenqualität ab. Gerade als wir gedreht hatten, kamen uns plötzlich alle Tourbusse rückwärts entgegen und verfolgten regelrecht die Tüpfelhyäne, die uns leid tat. Wir fanden das schon übertrieben krass. Die Tüpfelhyäne ging wieder ins Wasser und Ihre Silhouette spiegelte sich schön. Wir fragten uns, ob sie schwanger ist, der Bauch zeigte jedenfalls enorme Rundungen an.
Nach 5 Minuten fuhren alle Autos davon und so profitierten wir alleine vom Auftritt des schwarzen NHs, das an das Wasserloch schritt und genossen eine Viertel Stunde das Schauspiel.
Noniams hingegen war völlig unergiebig.
Es war Zeit heimzufahren. Greg wollte keine weiteren Runden drehen und so fuhren wir auf dem selben Weg hinter einer Herde Springböcke her, die sich schön gleichmäßig über die Strasse verteilten.
Eine Giraffe stand auch am Wegesrand und – Stop Gregor- zurück. Da saß im schlechten Licht eine Gabelracke, die einzige des Urlaubes, aber immerhin. Gegen 18:00 Uhr fuhren wir durch das Tor von Halali. Wir hatten heute übrigens 11 Giraffen gesehen.
Wir fuhren zum Halali-Wasserloch und sahen noch eine Rotschnabelfrankolin (Danke Logi;-)
?Wieder gähnende Leere am Wasserloch- das ist ja echt ein Witz. Ich blieb da, während Greg das Auto heimfuhr und das Abendbrot holte. Ringsum waren einige Sitzbänke auf verschiedenen Ebenen angelegt - versuchen kann man es ja. Nach und nach kamen immer mehr Gäste, setzten sich und schauten ins Nichts.
Pünktlich zum Sonnenuntergang gegen 18:28 Uhr kam von links aus dem Nichts völlig geräuschlos eine Elefantenherde mit Jungtieren, wie im Dschungelbuch trabten sie hintereinander her und die weit über 20 Tiere verteilten sich rund ums Wasserloch Die erwachsenen cleveren Tiere strömten direkt zum Frischwasserquelle und tranken von da direkt. Nur einer verrichtete halt mal direkt daran sein Geschäft. Was ein Lump.
Wir trauten unseren Augen kaum, als wir sahen, dass von hinten rechts ein NH ebenfalls im schönsten Abendlicht zum Wasserloch trabt. Zunächst trinkt ea recht ungestört weiter hinten, während die Elefanten ringsum Spaß haben. Dem NH wird’s zuviel der Elefanten und trabt davon- ah ne, es wendet nochmals und sucht sich eine andere Stelle. Nur ein kleiner Minielefant rennt immer wieder in seine Richtung und versucht sein Wasserloch zu verteidigen, aber das Nashorn bleibt cool. Die Herde macht ihre Show, sie baden, tauchen unter Wasser, jagen sich, drücken sich spielerisch immer wieder gegenseitig unter Wasser, kuscheln, trinken, necken sich. Gerade die kleinen sind megasüss. Es macht sooo Freude, Ihnen zuzuschauen- großes Kino. Ich bin im Megafotoflash. Die Sonne geht langsam unter und ich habe Gänsehautfeeling. Die Herde geht wieder, einige verweilen noch kurz am Wasserloch, um noch etwas Wasser zu trinken. Die Kleinen stolpern tollpatschig über ihre Füße und werden liebevoll wieder per Rüssel hochgezogen. Erst gegen 19:15 Uhr mit dem letzten Licht verließen die letzten Elefanten das Wasserloch. Immer wieder drehen sich Elefanten zu uns um, schwangen ihre Rüssel beifallheischend in unsere Richtung, als würden sie eine Reaktion/Applaus unsererseits erwarten. Ja, ihr Süßen- ihr habt volle Arbeit geleistet und mein Herz erwärmt.
Wir warteten- vor uns hängte sich eine Fledermaus in den Zaun. Stille, Ruhe, erwartungsvolle Spannung. Eigentlich war ich ja eh schon glücklich- NH und Elefantenshow. Mehr brauche ich doch eigentlich nicht. Ich war glücklich und zufrieden, hier zu sein- alles richtig gemacht.
Sehr kurz erscheinen Schiesser Zebras, die aber sofort verschwinden, als aus der Dunkelheit ein weiteres NH auftaucht. Das NH lief äußerst fotogen über den Steg des Wasserlochs und zeigte sich in seiner ganzen Pracht. Die Silhouette spiegelte sich in der Wasserfläche. Ich stelle fest, dass ich die NHarten schlecht voneinander unterscheiden kann. Es dreht sich gemächlich in alle möglichen Positionen, trinkt, badet kurz und bietet uns ebenso 45 Minuten Show. Die Fotos klickern. Unglaublich, besser wie jedes Kino- Das NH verschwindet Richtung Büsche und stoßt fast mit den lauernden Hyänen zusammen, die es wild anfauchen. NHs sind wohl halb blind und in aller Seelenruhe trottet es nach links weg.
Es ist unglaublich- 2 Minuten später ist wieder Elefantentrubel am Wasserloch. Wieder laufen sie direkt zum Frischwasserlieferant, aber statt uns ihren Hintern herzustrecken, schauen sie in unsere Richtung. Manchmal denke ich, besuchen uns die Elefanten im Zoo.
Auch hier wird wieder der Rüssel geschwungen in unsere Richtung gedreht. Elefanten scheinen echt Spaß am Leben zu haben.
Greg ging müde heim. 20 Minuten war nichts los am Wasserloch- Rekordzeit.
So nahm ich mehr die Besucher des Wasserlochs wahr. Gerade die Reisebustouris nervten mich. Sie verhielten sich recht egoman und waren regelrechte Störenfriede. Bierflaschen wurden aus der Kühlbox genommen, laut und klirrend zugeprostet und mit Stirn- und Taschenlampen Tiere geblendet oder diese mit Blitz fotografiert. Individualtouris wiesen sie zurecht, dass sie Lampen ausmachen sollten bzw. einfach mal ruhig sein sollen.
Plötzlich taucht eine NHmutter mit ihrem Kind auf-Ist das denn die Möglichkeit- das kann doch alles nicht wahr sein. Es wird geflüstert- teils sind es dieselben Besucher wie in Okaukuejo. Auch jetzt sind wieder die Nashörner zeitgleich mit 9 Fantis am Wasserloch- die Fantis an der Wasserquelle, die Nashörner gegenüber. Sie lassen sich gegenseitig in Frieden.
Innerhalb von 5 Minuten tauchen 3 Elefantenfamilien auf- es ist unglaublich!
Ich schaute ihnen ein wenig zu. Es war mittlerweile 21:50 Uhr und mir fielen nach diesem Kino ebenso langsam die Augen zu. Ich folgte Greg äußerst ungern-schließlich haben wir morgen noch einen Tag Etosha und dieser muss genutzt sein
Ich sag nichts mehr gegen das Wasserloch, ich bin restlos begeistert. Ich war rundum glücklich und innerlich irgendwie von dem heutigen Abend völlig aufgedreht. Wir haben 5 Nashörner heute gesehen- das ist doch der Wahnsinn hier. An diese Momente werde ich wohl mein Leben lang denken.