THEMA: 5711 km Namibia Abenteuer (große Ersttäter Runde)
02 Mai 2019 11:03 #555267
  • Superfanti
  • Superfantis Avatar
  • Beiträge: 721
  • Dank erhalten: 1773
  • Superfanti am 02 Mai 2019 11:03
  • Superfantis Avatar
Greg wollte mehr über die Straßenbeschaffenheit und den Weg wissen, da wir immer noch haderten, ob wir die 40 Kilometer Autofahrt in der Nacht zum Gate wagen sollten. Die Autovermietung hatte uns ja für Nachtfahrten die Erlaubnis gegeben, aber im Forum wurde eindrücklich davor gewarnt, da es schnell zu Wildunfällen kommen kann und es nicht ungefährlich ist

Am Gate angekommen, sagte Greg, dass wir nur schauen wollen und so mußten wir keine Gebühr zahlen. Greg war es schlichtweg zu heiß und hatte keine Lust mehr, zu den roten Sanddünen zu fahren. er wollte lodgen. Letztendlich ließ er sich für den Sesriem Canyon breitschlagen. Die Straße dorthin war etwas wellblechartig. Der Sesriem Canyon lag schön beleuchtet in der Nachmittagssonne und es war durchaus nett durch die die 1km lange und 30m tiefe Schlucht zu laufen. Die meisten kommen nach dem Dünenbesuch dorthin, so dass auch einige Busse da waren, deren Passagiere aber teilweise fußfaul nur von oben in die Schlucht schauten. Ich war zufrieden, wenigstens die Schlucht schon abgehakt zu haben und hoffte auf einen intensiven Dünentag am nächsten Tag




























An der Tankstelle gönnten wir uns natürlich noch ein Magnum Peppermint.

Wir kamen rechtzeitig zur Kaffee und Kuchen Zeit in der Lodge an, entspannten bis zum Abendessen um 19 Uhr.






Es wurde unter freiem Himmel serviert. Neben uns saß eine ostdeutsche Reisegruppe, die panisch mit der Handytaschenlampe die Wiese nach Kleinkrabbeltieren ableuchtete und mich mit ihrem Geleuchte auch nervös machte. Man merkte, dass sie sich teilweise gegenseitig annervten und sich aus dem Weg gingen. Sie fragten sich, was wohl dieser weiße Streifen am Nachthimmel sei und waren ganz aus dem Häuschen, dass es die Milchstraße sei. Wir waren froh, nicht in einer Gruppe zu reisen- wir wären wohl recht schnell genervt. Es ist so unkompliziert, selbst unterwegs zu sein und wollten das nicht missen, selbst entscheiden zu können, wann man aussteigt und wie lange man an einem Ort sein möchte. Das ist einfach pures Glück und dieses genossen wir täglich aufs Neue.
Mein Ersttäter- Reisebericht Namibia 2018: www.namibia-forum.ch...rsttaeter-runde.html
Seychellen: Inselhopping: namibia-forum.ch/for...ischen-paradies.html
Kurzbericht Namibia 2021 mit Fotobuch: www.namibia-forum.ch...mibia-herbst-21.html
Reisebericht Namibia 2021: www.namibia-forum.ch...st-2021.html?start=0
SÜDAFRIKA 2022 -Fotobuch und kleiner Reisebericht www.cewe-community.c...uedafrika-2022-68145
Costa Rica 2023 www.namibia-forum.ch...der-und-vulkane.html
Costa Rica Fotobuch www.cewe-myphotos.co...40289853b4efd18f584d

Ein kleiner Auszug bereister Reiseziele:
Liparische Inseln - Madeira - Azoren - Schottland - Island - Neuseeland -Australien- Singapur - Namibia -Gambia - La Réunion- Mauritius - Seychellen -Südafrika- Costa Rica uvm.
Letzte Änderung: 02 Mai 2019 13:45 von Superfanti.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Topobär, Logi, Daxiang, Netti59, Malbec, kitty191, AnjaundStephan, Lommi, Schneewie und weitere 1
03 Mai 2019 22:13 #555393
  • Superfanti
  • Superfantis Avatar
  • Beiträge: 721
  • Dank erhalten: 1773
  • Superfanti am 02 Mai 2019 11:03
  • Superfantis Avatar
10. Tag 29.09.2018 Elegant Desert Lodge
229 km

Der Wecker klingelte um 5 Uhr. Nach einem kleinen Frühstück fuhren wir um 5:40h los, da wir um 06:15 Uhr zur Gateöffnung am Sossusvlei sein wollten.
Greg traute sich die nächtliche Autofahrt zu und wollte unbedingt die Schatten der Dünen sehen.
Die Fahrt durch die Dunkelheit war schon gruslig und wir hatten 4 Augen sperrangelweit offen- wir sahen kein einziges Tier, wurden aber von einem wahnsinnigen Raser überholt. Problemlos erreichten wir um 06:17 h als drittes Auto das Gate, das erstaunlicherweise verschlossen war. Ups… Gateöffnung war offiziell erst um 6:45h- sorry Greg. Naja, dafür waren ganz vorne. Unsere Autonummer wurde notiert, das Gate ging um 6:40 Uhr auf, alle rasten los und wir mit. Niemand hielt sich hier an die 60er Geschwindigkeitsbegrenzung. Würde hier die namibische Polizei eine Radarfalle aufstellen, könnten sie reich werden.

Wir fuhren durch die älteste Wüste der Welt, die Namib. Der Namib Naukluft Park umfasst 50.000km² und ist Afrikas größtes Wildschutzgebiet und das viertgrößte weltweit Die trockenste Wüste Namibias besticht mit den höchsten Dünen der Welt. Die roten Dünenriesen ragen bis zu 385 Meter hoch auf und morgens und abends gibt es herrliche Schattenspiele. Aber genug der Superlativen.

Zunächst war das Tal zwischen den Dünen um einiges breiter als erwartet und erst gegen Ende verengte es sich. Uns begleitete beharrlich der Schatten unseres Autos.








Parkbewohner erklommen bereits die Düne 45, wir aber fuhren erstmal die 60 km lange Teerstraße bis Sossusvlei durch.
Dort entschlossen wir uns spontan, die letzten 5 Kilometer in das Dead Vlei selbst zu fahren. Ohne Luft abzulassen, fuhren wir problemlos die Sandstrasse mit 2,0 bar Richtung Dead Vlei Parkplatz. Es gab nur eine sandigere Stelle und wir blieben glücklicherweise davon verschont, steckenzubleiben und uns aus dem Sand ziehen zu lassen.







Am Parkplatz folgten wir einer Gruppe und bestiegen mit ihnen die Düne Big Daddy- oder kommt da erst Big Mama??? Egal- es war ganz schön steil und anstrengend auf dem unter uns einsinkenden Sand zu laufen. Eigentlich wandere ich viel, aber hier kämpfte ich schon ein bisschen mit der Wärme, der Luft und- oh nein- einem aufkommenden Sandsturm.














Wir beobachteten die Tok Tokki Käfer, die sich von einer Seite die Dünen hochkämpften, hinter dem Kamm Richtung Deadvlei rollten, um die dort durch Nebel entstandene Feuchtigkeit in ihrem Körper aufzunehmen. Clevere Tierchen. Die Sicht auf den Deadvlei und den Hidden Vlei war toll, aber immer mehr Leute gaben aufgrund des Sandsturms auf und stiegen ab. Zum Schluss waren 4 kleine Negerlein übrig und auch Greg appellierte an meine Vernunft, denn es machte keinen Sinn und Spaß mehr, gegen den starken Wind und den aufgewirbelten Sand zu kämpfen. Man hatte zeitweise wirklich das Gefühl weggeweht zu werden. Nebel kam auf. Somit ging es mit Riesenschritten wie durch Tiefschnee die Dünen hinunter Richtung Dead Vlei- ein großer Spaß. Unsere Wanderschuhe waren voller Sand und wir leerten sie erstmal aus. Greg bemerkte meinen aufkommenden Sonnenbrand am Oberarm und ermahnte mich, mich trotz des bedeckten Wetters vorsichtshalber einzucremen.

Ich hatte mich so auf die Bilder mit ausgetrockneten Boden, abgestorbenen Kameldornbäumen mit gebleichtem Stamm und die roten Dünen gefreut. Aber jetzt traute ich mich kaum beim Sandsturm zu fotografieren. Zugegebenermaßen wirkte das Dead Vlei bei Sandsturm und Nebel schon extrem mystisch.



















Auf dem 2 km langen Rückweg zum Auto orientierten wir uns an einer Reisegruppe, denn die Strecke war kaum zu erkennen und wir wären fast falsch gelaufen. Erstaunt stellten wir fest, dass es eine direkte, ebene Strecke ins Dead Vlei gab und man gar nicht über eine Düne steigen musste. Uns fehlte eine eindeutige Beschilderung. Im Auto sahen wir dann, dass sich durch den Sandsturm an meinem eingecremten Oberarm eine zentimeterdicke Sandschicht gebildet hatte, die sich selbst mit Feuchtigkeitstüchern schwer entfernen ließ. Auch war der Sand in den Zähnen und im Ohr sehr unangenehm.

Das Wetter hatte sich weiter zugezogen. Wir fuhren zurück Richtung Sossusvlei, bemerkten gleich, dass wir keine Fahrspuren mehr sahen und wohl auch hier kurz vom Weg abgekommen sind. Das war schon ein bissel gruelig und so fuhren wir brav zurück zum Parkplatz, um abfahrenden wegweisenden NWR Bussen zu folgen Diese halfen erstmal einem anderen Autofahrer, der sich eingegraben hatte, aus der Patsche. Darauf folgten wir den Bussen. Die Passagiere saßen im offenen Bus und so waren sie dem Wind und peitschendem Sand schutzlos ausgeliefert. Sie sahen etwas mitgenommen aus und versuchten sich mit Schals zu schützen. Ich hätte nicht mit ihnen tauschen wollen. Wir bezweifelten, ob wir ohne abfahrende Autos, den Weg gefunden hätten und fanden es bei den Wetterverhältnissen nicht ungefährlich.

Wir waren etwas wetter- deprimiert und beratschlagten die weitere Planung. Ich hoffte auf Wetterbesserung und wollte nicht aufgeben. Nachdem man zeitweise keinerlei Dünen mehr erkennen konnte, kämpfte sich leicht die Sonne wieder durch. Greg blieb im Auto, denn er hatte keine Lust mehr- der Sand war in den Augen, Ohren, überall. Ich lief vom Sossusvlei Parkplatz minimalst Richtung Hidden Vlei- es war immer noch neblig, menschenleer und ich wollte mich nicht verirren, so dass ich den Parkplatz lieber nicht aus den Augen verlor.







Das Wetter besserte sich etwas- der Himmel wurde blau, die Sonne brutzelte heiß auf unsere Haut, aber der Sandsturm blieb leider.
Wir hielten an der 170 m hohen Düne 45, wo der Wind den Sand über die Düne fegte, den Sossusport mit der pyramidenartigen Düne und der Elim Düne, wo ein einsamer Oryx durch die Wüste zog.









Am Ausgang bezahlte Greg die 170 NAD (Auto mit 2 Personen) und wir erfuhren, dass sie bereits am frühen Morgen aufgrund des Sandsturms und den damit verbundenen Gefahren keinen mehr in den Park hereingelassen hatten. Krass, so kann das Wetter die beste Planung zerstören- ich hatte damit nicht gerechnet. Ich hatte mich ja insgeheim auch schon geärgert, dass wir nicht einen Teil bereits am Vortag besichtigt hatten, da gestern perfektes Wetter war. Nicht auszudenken, wenn wir erst nach dem Frühstück losgefahren wären und vor einem verschlossenen Gate gestanden hätten.

Fazit Sossuvlei
Für uns war die Namib ein absolutes unvergessliches Highlight, so dass wir uns noch vor Ort entschlossen, wiederzukommen, um die Wüste ohne Sandsturm zu erleben. Es fühlt sich einfach noch unvollständig an, da wir nicht alles sehen konnten. Wir wollten bei der zweiten Reise unbedingt im Park, nämlich direkt in der Sossus Dune Lodge übernachten, aber die vorgeschlagenen .650€ pro Nacht mit Frühstück finden wir unangemessen. Somit entschieden wir uns jetzt gegen den Zeitvorteil. Wir haben jetzt über einen Veranstalter bereits eine Lodge gebucht, die 5 km vom Eingang entfernt ist, da wir unbedingt die faszinierenden Schatten der Dünen wiedersehen möchten. Wir fanden, dass mit dem endgültigen Sonnenaufgang auch ein wenig der Zauber verschwand. Vielleicht sollte man auch vernünftigerweise nur bis zur beliebten Düne 45 oder der vielgelobten verlassenen Elim Düne fahren, da man bis zum Dead Vlei schon viel Zeit verliert. Prinzipiell würde mich auch eine Ballonfahrt reizen, aber Greg würde mit der Höhenangst die Megakrise bekommen und so bleibt es eben ein Traum. Vielleicht wird es ein Helikopterflug? Hat jemand gute Erfahrungen mit einem Anbieter gemacht bzw. hat bereits mal bei der Sossusvlei Lodge gebucht?

Greg tankte und der Tankwart notierte sich mit dem Kugelschreiber die Höhe des getankten Benzins einfach auf seine Hand und begleitete Greg zur Kasse, wo er mit Kreditkarte bezahlte. Wir gönnten uns wieder ein Magnum Peppermint und wurden von einer Busreisenden angesprochen, ob wir in dem Kleingruppenbus seien. Wir erwiderten, dass wir individuell zu zweit reisen. Das machte sie ganz sprachlos, dass wir bei den Straßenverhältnissen alleinreisend sind und meinte, dass sie durch das Rumpeln im Bus ganz schön nervig rumgeschaukelt werden würde. Fraglich ist, ob ihr dann im Nachhinein Namibia gefallen hatte.

Gegen 14:30 Uhr erreichten wir wieder die Lodge, rechtzeitig zur geliebten und bereits gewohnten Kaffee und Kuchen Time. Wir wollten uns noch ein wenig auf die Terrasse setzen, aber ein riesiges Krabbeltier hatte sich breitgemacht. Was ist das denn? Ich bin auch kein großer Freund von Krabbeltieren- der Gedanke, dass dieses mein Bein hochklettert, lässt mich etwas hysterisch werden. Ich drängte das Tier mit Hilfe einer Fliegenklatsche zu unseren Nachbarn. Sorry;-). Somit hat die Fliegenklatsche ihren Zweck erfüllt und kommt bei der nächsten Reise wieder mit.

Das ist eine Dikpens = Sattel(heu)schrecke - danke Logi;-)



Das Abendessen war nicht so gut- mein Fleisch war trotz meines Wunsches von well done, fast roh. Ich würgte einen Bissen runter und ließ es liegen. Greg fands ok und aß es. Ich hätte wirklich darum bitten sollen, es nochmals auf den Grill zu legen und ärgerte mich etwas darüber. Wir ließen uns vom Personal das Kreuz des Südens und andere Sternenkonstellationen zeigen. Nach einer kurzen Sternenfotografie flogen wir ins Bett.

Hoffe, ich konnte euch ein wenig mit den Bildern von unserer Faszination rüberbringen.

Allerseits ein schönes Wochenende!
Mein Ersttäter- Reisebericht Namibia 2018: www.namibia-forum.ch...rsttaeter-runde.html
Seychellen: Inselhopping: namibia-forum.ch/for...ischen-paradies.html
Kurzbericht Namibia 2021 mit Fotobuch: www.namibia-forum.ch...mibia-herbst-21.html
Reisebericht Namibia 2021: www.namibia-forum.ch...st-2021.html?start=0
SÜDAFRIKA 2022 -Fotobuch und kleiner Reisebericht www.cewe-community.c...uedafrika-2022-68145
Costa Rica 2023 www.namibia-forum.ch...der-und-vulkane.html
Costa Rica Fotobuch www.cewe-myphotos.co...40289853b4efd18f584d

Ein kleiner Auszug bereister Reiseziele:
Liparische Inseln - Madeira - Azoren - Schottland - Island - Neuseeland -Australien- Singapur - Namibia -Gambia - La Réunion- Mauritius - Seychellen -Südafrika- Costa Rica uvm.
Letzte Änderung: 03 Mai 2019 23:03 von Superfanti.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, casimodo, Topobär, Lotusblume, Yawa, speed66, Logi, Daxiang, Netti59, Malbec und weitere 4
04 Mai 2019 12:31 #555423
  • Superfanti
  • Superfantis Avatar
  • Beiträge: 721
  • Dank erhalten: 1773
  • Superfanti am 02 Mai 2019 11:03
  • Superfantis Avatar
11. Tag 30.09. Namib Guesthouse
511 km

Letztendlich war das bisher geschriebene immer mein Reiseberichtteil. Eigentlich wollte ich für das Forum unsere Reiseberichte zusammenführen, was aber organisatorisch noch nicht so wirklich geklappt hat. Greg fällt das Schreiben recht leicht, er findet oft die passenden Worte und ich mag seinen Schreibstil. Gerade an diesem Tag driften unsere Berichte emotional sehr auseinander und ich musste echt lachen, seinen und meinen Teil im Vergleich zu lesen. Daher werde ich jetzt einfach zum Vergleich beide Teile hier mal veröffentlichen.


Seine Sichtweise:


Schon mitten in der Nacht musste ich zweimal raus, die Steaks sprachen mit mir.... Ich fühlte mich sehr unwohl. Zum Frühstück nahm ich Cola zu mir, was meine Gefühlslage allerdings nur unzureichend verbesserte.

Wir verließen die Lodge und fuhren durch den Namib-Naukluft-Park Richtung Solitaire, einem Kreuzungspunkt mehrerer Straßen. Solitaire besteht aus einer Lodge und einem Camping-Platz, es gibt eine Tankstelle. Die zahlreichen Autowracks erinnerten an das Canyon-Road-House. In der Bäckerei "McGregory" gönnten wir uns einen selbstgemachten Apfelkuchen. Ich bevorzugte eine weitere Cola.







Für die weitere Fahrt nach Walvis Bay und die Atlantik-Küste hatten wir einen Umweg eingeplant. Die Pässefahrt über den Spreetshoogte- und den Gamsberg-Paß wurde mehrfach als landschaftlich sehr reizvoll gepriesen. In der Tat boten sich tolle Aussichten. Der Spreetshoogte-Paß erwies sich als wesentlich einfacher zu befahren als erwartet: zu unserer Überraschung war die Auffahrt mit Knochensteinen gepflastert.
Die weitere Fahrt führte uns durch das weite Farmland einer Hochebene. Wir fuhren auf der D 1265, als mich ein seltsames Gefühl beschlich. Ich sah in den Seitenspiegel, etwas flog von unserem Wagen weg. Dann: ein starkes Ruckeln, mehrere schwarze Teile flogen über die Straße, und ich lenkte den Wagen an den linken Straßenrand, wo er zum Stehen kam. Wir stiegen aus und waren entsetzt: aus heiterem Himmel, ohne ersichtlichen Grund, war unser rechter Hinterreifen geplatzt !!!



Der Anblick war erschreckend: nur noch Reste des Reifens hingen an der Felge. An eine Reparatur war nicht zu denken. Bei der Übernahme hatte man mir gesagt, ich könne Tag und Nacht die Notruf-Nummer kontaktieren. Es klingelte, keiner nahm ab. Auch war nach der nächsten Kurve keine Lodge.
Ich kramte in meinen dürftigen Erinnerungen an die Fahrzeugübernahme und machte mich also an den Reifenwechsel. Das Ersatz-Rad befand sich unter dem Fahrzeug. Es gelang mir nach einiger Zeit, es herunter zu lassen. Ab jetzt wurde es kritisch: jetzt galt es, den Wagenheber anzusetzen. Doch wo genau war der entsprechende Punkt?



Aus dem Nichts hielten 2 Jeeps, Silke hatte ihnen gewunken. Engelsgleich stiegen 5 junge Leute aus, wie sich schnell herausstellte aus Hessen. Sie hatten Erfahrung mit Reifenwechseln, sie wirkten sehr professionell. Wir waren sehr froh, dass sie uns halfen. Die Unsicherheit blieb, wo nun genau der Wagenheber anzusetzen war. Doch es klappte !! Mit vereinten Kräften gelang der Reifenwechsel, sie hatten sogar einen Druckprüfer dabei. Wir waren sehr erleichtert und sehr dankbar. Nach einem Gruppenfoto setzten wir alle unsere Fahrten fort. Zwischenzeitlich hatte noch ein weiteres Fahrzeug gehalten und Hilfe angeboten. Das alte Rad warfen wir einfach in den Kofferraum.



Nach kurzer Fahrt passierten wir den "Tropic of Capricorn", den südlichen Wendekreis.



Nach 30 km zog ich nochmals die Nieten des neuen Reifens fest.



Wir verließen die Hochebene über den landschaftlich reizvolleren Gamsberg-Paß, der weitere Weg führte uns über schier endlose Schotterpisten nach Walvis Bay.



Wir erreichten die Küste sehr erleichtert, denn eine weitere Reifenpanne auf der knapp 300 km langen Anfahrt hätte uns wohl vor ernsthafte Schwierigkeiten gestellt.
In Swakopmund erreichten wir nach kurzer Suche das Namib Guesthose, das in einer Wohngegend etwas außerhalb des Stadtzentrums lag und wo uns Wachmann Benny begrüßte. Ein sicheres Gefühl. Von den Franzosen im Nachbarzimmer konnten wir uns einen Adapter ausleihen. Unser Zimmer verließen wir an diesem Abend nicht mehr, und nach so einem aufregenden Tag konnten wir richtig tief schlafen.




Meine Sichtweise:

Wir standen um 6:30 Uhr auf. Greg lag mein Steak ziemlich im Magen und ihm war unwohl. Er litt die ganze Nacht unter Montezumas Rache. Ich ging voraus zum Frühstück- Greg kam nach, aß eine trockene Scheibe Toast und trank 2 Colas dazu.

Wir hatten ja eigentlich einen langen Fahrtag nach Swakopmund vor uns und wollten ursprünglich Umwege fahren. Greg wollte diesen Ritt trotzdem durchziehen und so fuhren wir erstmal Richtung Büllsport. Immer wieder sahen wir auf dem Weg Affen, die so schnell wegrannten, dass ich immer zu langsam mit dem Fotografieren war. Die Landschaft war recht grün und auf den Strommasten sahen wir riesige Webervogelnester.







Wir kehrten in Solitaire ein, um in Gregs Bakery den Apfelkuchen to drive mitzunehmen. Diesen wollte ich später an der Passhöhe vom Spreetshoogte verspeisen. Greg war nicht nach Kuchen, da er immer noch gegen die Übelkeit kämpfte. Für ihn gab es Cola. Ich streunerte noch ein bisschen umher und begab mich auf die Pirsch nach Erdmännchen Die Suche blieb recht erfolglos- nur ein Erdhörnchen verschwand sofort in einem Loch Also durfte mich Greg mit den Autowracks fotografieren;-)







Wir näherten uns der schönsten Bergpiste Namibias, nämlich der Panoramaroute über den Spreetshoogte Pass (1.780m) und den Gambsberg (2.334m). Greg liebt als Rennradfahrer Pässe und so war dieser Umweg Pflichtprogramm. Er freute sich auf die ersten Pässe Afrikas. Der Spreetshoogte ist der zweithöchste Pass Namibias und führt aus der Namib hinauf ins Hochland. Teils hat er Steigungen bis 23 Prozent und von unten sieht man schön, wie sich die gut geteerte Passstrasse in Serpentinen hochzieht. Der Pass war insgesamt gut zu befahren. An der Passhöhe waren Einheimische mit Reifenpanne und wir befürchteten, dass er fingiert war und fuhren vorsichtshalber weiter. Hätten wir diesen blöden Lüderitz- Überfall nicht erlebt, wären wir auch hier viel entspannter gewesen. Nach der Passhöhe änderte sich der Fahrbelag auf Gravel.

Schade Ich hoffte auf eine Apfelkuchenpause an der nächsten Passhöhe. Wir fuhren entspannt Richtung Gambsberg, genossen die Landschaft und die Aussichten bis… ja bis bei km 215 unser Auto mitten im Nirgendwo eierte und zum Stillstand kam. Greg versuchte sogleich, das Auto zu starten, ich war schon ausgestiegen. Mist- wir hatten hier mitten im Nirwana eine Reifenpanne. Der Reifen war zerrissen und auf dem Boden zog sich eine schwarze Spur entlang.



Wir müssen wohl den Reifen wechseln. Wir hatten ein wenig Angst, denn ich hatte wenige Tage zuvor im Forum von schweren Raubüberfällen auf Touristen gelesen. Hier wären wir die perfekten Opfer, völlig schutzlos ausgeliefert. Hier kamen wir so schnell nicht weg und hier könnte uns auch keiner bei einem Raubüberfall helfen, da wir seit Ewigkeiten schon kein Auto mehr gesehen haben. Sollte ich vorsichtshalber mal die Fotokarten, Kreditkarten und Ausweise in Sicherheit bringen? Greg rief mit meinem Handy die Autovermietung an. Ich fragte ihn nach dem Grund, da es doch klar sei, dass wir den Reifen wechseln müssten. Er erwiderte, dass in den Unterlagen vermerkt war, dass in Emergencies die Agentur sofort angerufen werden sollte. Hm. Es war sonntags und somit ging auch in Afrika niemand ans Telefon. Ehrlich gesagt bin ich kein Autofahrer und habe von Reifenwechsel keine Ahnung. So versuchte ich mich in dieser Situation nützlich zu machen und lief die Strasse bis zur Kuppe hinauf in der Hoffnung, ein Wohnhaus oder eine Lodge zu entdecken Nichts.
Es half ja nichts- wir mussten ran. Das Reserverad war unter dem Auto angebracht. Ich erinnerte mich an die Unterweisung des Autovermieters, wie der Reifen runtergeht und Greg führte diese erfolgreich um. Greg fragte mich, ob ich eine Decke oder so hätte. Ich bot ihm ein Handtuch an, unwissend für was er es braucht. Zudem hatte er das gleiche in seinem Koffer. Im Nachhinein können wir sehr darüber lachen. Der Banker, der sich nicht dreckig machen will und erstmal eine Decke braucht, auf die er sich legen kann. Ich hoffte darauf, dass wir das schon irgendwie gemeinsam schaffen. Nach ca 15 Minuten entdeckte ich zwei herankommende Dachzeltautos und das erste hielt glücklicherweise auf mein Heranwinken sogar. Ich hatte so gehofft, dass jemand vorbeifährt und mir war fast klar, dass Touris landschaftlich schöne Routen fahren. Sie hatten verständlicherweise beim Heranfahren auch erstmal die Lage gecheckt, ob das eine Fake- Panne ist und beschlossen, dass ich zu vertrauenserweckend und touristisch wirke. Somit fuhren sie langsamer und hielten. Gott, war ich dankbar. Ich fragte sie, ob sie Deutsche seien. Es wurde bejaht. Ich fragte sie, ob sie einen Reifen wechseln können. Er schaute aufs Auto und meinte trocken: „Ihr habt ein richtiges Problem“. Ja, er kann. Die 2 Autos waren gemeinsam unterwegs- 5 Hessen- 2 Mädels, 3 Jungs - 2 Jungs mit Ahnung, ein Fotograf;-). Greg ließ geschickt das Handtuch verschwinden- es war ihm dann doch offensichtlich peinlich und der Fahrer legte sich ohne zu zögern unters Auto. Die anderen holten Wagenheber und Kompressor und drehten erstmal die Musik auf. Ich war diesen rettenden Engeln so dankbar, und die Musik beruhigte bei all der Aufregung immens. Der kaputte Reifen wurde abgemacht. Greg schaute zu und versuchte sich das fürs nächste Mal zu merken, wo man den Wagenheber ansetzt etc. Der neue Reifen wurde in einer Bestzeit drauf gemacht und der Reifendruck aller Reifen wurde fachmännisch überprüft. Der dritte Mann im Bunde machte Beweisfotos. Ein weißer Namibier hielt an und fragte, ob wir Hilfe brauchen, aber da war schon alles geregelt.
Wir bedankten uns recht herzlich und wollten sie auch noch auf einen Drink in Swakopmund einladen, was sie aber dankend ablehnten. Und Wein oder so hatten wir leider zum Verschenken auch keinen im Auto. Falls das einer von euch liest. Vielen lieben Dank- ihr habt echt noch ein Freibier auf der Berger offen. Aus Datenschutzgründen poste ich jetzt das Beweisfoto unserer Engel mal nicht. Wir räumten unsere Koffer auf die Rückbank und packten den alten Reifen in den Kofferraum. Alles in allem hatte uns die Panne eine Stunde gekostet.

So ohne weiteres Reserverad fuhr es sich aber schon bissel komisch auf der schlechten Gravelroad- jetzt durfte bloß keiner mehr kaputtgehen. Nach so einer Panne fallen einem plötzlich viel mehr die kaputten, achtlos weggeworfenen Reifen an der Fahrstrecke auf. Wir fuhren den Gambsberg wieder hinunter Richtung Wüste- diesen fand ich landschaftlich sogar noch spektakulärer. Greg war nach all der Aufregung verständlicherweise schon fast bissel genervt, als ich trotz allem noch in Fotografierlaune war und immer wieder halten wollte- aber es war halt auch sooo schön.















Als wir auf die Strasse stießen, die nach Walvisbay (von Sesriem kommend) führt, verschlechterte sich der Straßenzustand erheblich- das Wellblech wurde noch viel schlimmer- es rumpelte gewaltig und wir bangten echt um den nächsten Reifen. Jetzt soll bitte nichts mehr passieren- naja, zumindestens waren wir halbwegs wieder in der Zivilisation, so dass uns irgendjemand im Notfall helfen könnte. Ich dachte nach und schaute in meine Handygalerie- ich hatte es doch richtig in Erinnerung- unsere Autovermietung hatte diese Strecke zu den gefährlichsten Unfallstrassen Namibias erklärt- diese Erkenntnis war nicht gerade beruhigend. Die Strecke durch den Naukluft Park wurde landschaftlich wieder schöner und die Sichten auf die Naukluft Wüste waren echt atemberaubend. Ab Walvisbay atmeten wir dank der guten Asphaltstrasse endlich auf- rechts und links sahen wir Dünen und vor uns das Nebelloch Swakopmund, was seinem Namen alle Ehre machte.









Wir waren erleichtert, als wir um 19 Uhr endlich bei der Unterkunft ankamen- 296 km mussten wir noch nach der Reifenpanne hinter uns bringen! Was für ein Megaritt. Das Wachpersonal war erstaunt beim Anblick unseres zerfetzten Reifens und gab uns den Schlüssel fürs Zimmer.

Wir waren beide müde und fertig und beschlossen, das Abendessen ausfallen zu lassen. Irgendwie liegt ein Fluch auf den Städten;-) In Lüderitz aßen wir in der ersten Nacht nichts wegen des Überfalls und hier wegen der Reifenpanne. Wir fanden keine europäische Steckdose und hatten keinen namibianischen Stecker. Ich sprach unsere französischen Nachbarn an, die gerade beim Ausgehen waren und diese liehen uns bis zu ihrer Rückkehr spontan ihren Adapter. Ich wartete zunächst auf sie, war dann aber zu müde. Ich legte den Adapter vor ihre Tür mit einer französischen Kurznachricht und ging schlafen. Als ich sie kurz danach heimkommen hörte, stand ich doch noch auf und bedankte mich persönlich.

Fazit:
Trotz riesigen Umwegs und Reifenpanne fanden wir die heutige Mammutstrecke traumhaft und würden diesen Umweg jederzeit wieder fahren!

Off Topic: Man sollte nichts von Autopannen schreiben. Greg wartet gerade im Regen auf den ADAC, da das Auto streikt. Ist uns hier noch nie passiert;-(
Mein Ersttäter- Reisebericht Namibia 2018: www.namibia-forum.ch...rsttaeter-runde.html
Seychellen: Inselhopping: namibia-forum.ch/for...ischen-paradies.html
Kurzbericht Namibia 2021 mit Fotobuch: www.namibia-forum.ch...mibia-herbst-21.html
Reisebericht Namibia 2021: www.namibia-forum.ch...st-2021.html?start=0
SÜDAFRIKA 2022 -Fotobuch und kleiner Reisebericht www.cewe-community.c...uedafrika-2022-68145
Costa Rica 2023 www.namibia-forum.ch...der-und-vulkane.html
Costa Rica Fotobuch www.cewe-myphotos.co...40289853b4efd18f584d

Ein kleiner Auszug bereister Reiseziele:
Liparische Inseln - Madeira - Azoren - Schottland - Island - Neuseeland -Australien- Singapur - Namibia -Gambia - La Réunion- Mauritius - Seychellen -Südafrika- Costa Rica uvm.
Letzte Änderung: 04 Mai 2019 17:59 von Superfanti.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, casimodo, Topobär, Yawa, speed66, Logi, Daxiang, Grosi, Netti59, Malbec und weitere 7
05 Mai 2019 21:30 #555549
  • Superfanti
  • Superfantis Avatar
  • Beiträge: 721
  • Dank erhalten: 1773
  • Superfanti am 02 Mai 2019 11:03
  • Superfantis Avatar
12. Tag 1.10.2018 Namib Guesthaus, Swakopmund

Der Wecker klingelte mal wieder früh und bereits um 7 Uhr trafen wir unseren französischen Nachbarn aus Aix beim Frühstück, der völlig entzückt über meine französische Nachricht und meine Marseille au-pair Vergangenheit war. Er wollte uns das Tug empfehlen, wo sie gestern mit Wartezeit noch einen Platz bekommen hatten und war erstaunt über meine deutsche Planung, dass ich dort bereits vor Monaten für heute Abend einen Platz reserviert habe. Wir lachten viel und es war echt nett, sich auf französisch zu unterhalten- schade, dass sie schon abreisten. Greg freute sich über die deutsche Leberwurst am Büffet, das kaum Wünsche offen ließ.

Wir fuhren in die zweitgrößte Stadt Namibias, nämlich nach Walvis Bay mit 60.000 Einwohnern. Die Stadt wirkt nicht besonders einladend und ist sehr industriell geprägt. Dort hatte ich über Levo Tours den Delfin und Robben Bootsausflug zum Pelicanpoint gebucht. Greg hatte ein wenig Bammel vor einer erneuten Bootstour und der damit verbundenen Übelkeit und ich versprach ihm, dass es evt. unsere schönste Bootstour sein könnte. Ich schätze an Greg, dass er sich immer wieder auf etwas einlässt, auch wenn es nicht unbedingt seines ist. Levo Tours legt am Industriehafen ab und ich wählte diesen Anbieter, da dort wohl eher Individualreisende buchen. Aber es kommt ja immer anders als man denkt und so waren wir letztendlich die zwei einzigen Individualtouristen zusammen mit einer lauten Berge und Meer Bustouriladung.

Billy war unser Kapitän und begrüßte uns mit den Worten: „vor 70 Jahren war ich Billy the Kid, heute nur noch Billy.“ Greg war ahnungslos und umso erfreuter, als gleich nach den Start die Robbe an Bord sprang und sich von Billy mit Fisch füttern ließ;-). Es wird ja sehr kontrovers diskutiert und teils als Zirkus bezeichnet. Dies empfand ich nicht so, da die Robben zwar schon auf den Fisch hoffen, aber ja nicht dazu gezwungen werden, an Bord zu springen. Ich fand es ein tolles Erlebnis, der Robbe so nah zu sein und die Öhrchen aus nächster Nähe betrachten zu können. Sooo süß.









Billy servierte uns sogleich einen Welcome Aperitiv. Auf der Fahrt war es echt neblig und unangenehm kalt. Am Pelican Point lagen tausende Robben faul im Sand und röhrten, was das Zeug hielt. Schakale streunten umher, zeitweise begleiteten uns freudig springende Delfine. Billy ließ uns angenehm viel Zeit zur Beobachtung. Wir sahen auch Kayakfahrer, die sogar noch näher am Geschehen waren.










Wir fuhren an einer beeindruckend großen Öl- Plattform vorbei und die Arbeiter winkten uns zu.




Windgeschützt wurde im Schatten angolanischer Schlepper das Essen ausgebreitet. Greg aß eine Auster, die er bißfest fand und ihm besser als die französische mundete - ich blieb bei Chicken, Brötchen und Samosas und trank dazu Sekt. Amüsiert beobachtete ich das Geschehen an Bord- Die Männer aßen beherzt die Austern, die Busdamen jedoch fanden die Austern eher zäh und ihr Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes- eine spukte aus, eine andere wagte nur einen Happen, wiederum eine andere zerlegte die Auster gegen Billys Willen in Kleinstteile. Er fand das frevelhaft- man solle sie in einem Rutsch essen Auf dem Nebenboot saß ein Pelikan an Deck, der leider nicht zu uns flog.













Nach der Pause stritten die Busfahrer um die Decken- sie wollten dieselben haben, wie sie bereits vor der Pause hatten. Und eine Mitreisende zischte energisch- „Das ist doch scheißegal, die sind doch alle gleich!“ So eine Busreise kann auf Dauer echt anstrengend sein;-). Auf der Heimfahrt wurde nicht Greg, sondern erstaunlicherweise Billy seekrank.





Trotz Bustouris war für uns diese Tour ein Highlight und wir werden diese wohl auch 2020 gerne wiederholen- evt. bei einem anderen Anbieter.


Danach mussten wir dringend unser Reifenproblem lösen und fuhren zu Avis, die uns beim Anblick des irreparablen Reifens gleich zum Reifenhändler „Best Drive“ weiterschickte. Ratz fatz war alles geregelt und wir erhielten unseren neuen Ersatzreifen. Wir mussten diesen bezahlen, bekamen diesen aber wieder von der Versicherung erstattet.

Erleichtert fuhren wir gleich mit einem besseren Gefühl in die Lagune von Walvis Bay und beobachteten tausende Flamingos. Wir hatten Spaß daran, entlang der Promenade zu rennen und die Flamingos in die andere Richtung schnell wegtippeln zu sehen. Es soll ca 20.000 Flamingos in der Lagune geben. Auch hier hatte es in letzter Zeit einige Autoaufbrüche und Überfälle gegeben- also sollte man prinzipiell vorsichtig sein.

@ Netti: Extra für Dich;-)

















Sicherheitshalber besichtigten wir Swakopmund, das „südlichste Nordseebad der Welt oder Deutschlands“ ohne große Kamera. Bei unserem 10 minütigen Fußmarsch zum Meer bemerkten wir, dass tagsüber die Straßen außerhalb der Hauptstraße seltsamerweise recht menschenleer waren. Wahrscheinlich nutzt man wohl eher das Auto. Wir liefen zum Wahrzeichen der Stadt- dem hundertjährigen Jetty und wurden direkt von den Nussschnitzern belagert.








Dann ging es an der Hauptstraße entlang, am Woermann Haus vorbei. Wir sahen einige vergitterte Läden, deren Eingang per Kamera geschützt war und in die man nur mit Klingeln gelangte.
Im cool eingerichteten Village Cafe, das auch bei Einheimischen beliebt ist, kehrten wir zu Kaffee und Kuchen ein. Uns hat es dort super gefallen.



Wir schlenderten durch die Fußgängerzone, zum ehemaligen Bahnhof (heute Luxushotel), dem 21 m hohen rot-weißen Leuchtturm und dem Perlhuhn Park. In Swakopmund gibt es viele Lokalitäten mit deutschen Namen und wers braucht kann Schwarzwälder Kirsch und Haxen essen.


















In Antons Cafe trafen wir ein deutsches Paar mit ihren 2 Kleinkindern wieder, die wir zuvor in der Bagatelle, Keetmanshoop, Fish River Canyon, Kolmanskuppe und dem Bahnhof Aus gesehen hatten. Ich fragte das Kindergartenkind, was ihr in diesem Urlaub bisher am Besten gefiel. Ihre Antwort: „Das ich hier am Tablet immer lange Kindersendungen schauen darf!“ Ups…. Der Vater meinte etwas bedröpelt und entschuldigend, dass man den Kindern ja auch etwas Gutes tun müsste, damit sie ihren Spaß hätten. Nun denn…ohne Worte

Es wurde recht schnell kalt. Wir zogen uns daheim geschwind um, nahmen unsere Jacken mit und fuhren mit dem Auto zum Tug, das in einem alten Schiffsrumpf untergebracht ist. Wir hatten einen super Nischenplatz mit Aussicht auf den Sonnenuntergang am Meer und saßen auch etwas geschützt vom Lärm der anderen Restaurantbesucher. Ich aß Kingklip und für Greg gabs Austern. Sehr lecker und empfehlenswert. Wir kommen wieder!






Zufrieden schliefen wir nach dem rundum gelungenen Tag ein.
Mein Ersttäter- Reisebericht Namibia 2018: www.namibia-forum.ch...rsttaeter-runde.html
Seychellen: Inselhopping: namibia-forum.ch/for...ischen-paradies.html
Kurzbericht Namibia 2021 mit Fotobuch: www.namibia-forum.ch...mibia-herbst-21.html
Reisebericht Namibia 2021: www.namibia-forum.ch...st-2021.html?start=0
SÜDAFRIKA 2022 -Fotobuch und kleiner Reisebericht www.cewe-community.c...uedafrika-2022-68145
Costa Rica 2023 www.namibia-forum.ch...der-und-vulkane.html
Costa Rica Fotobuch www.cewe-myphotos.co...40289853b4efd18f584d

Ein kleiner Auszug bereister Reiseziele:
Liparische Inseln - Madeira - Azoren - Schottland - Island - Neuseeland -Australien- Singapur - Namibia -Gambia - La Réunion- Mauritius - Seychellen -Südafrika- Costa Rica uvm.
Letzte Änderung: 12 Mai 2019 14:09 von Superfanti.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, casimodo, Topobär, Yawa, speed66, Logi, Daxiang, Grosi, Netti59, Malbec und weitere 6
09 Mai 2019 21:36 #555888
  • Superfanti
  • Superfantis Avatar
  • Beiträge: 721
  • Dank erhalten: 1773
  • Superfanti am 02 Mai 2019 11:03
  • Superfantis Avatar
13. Tag/ 02.10.2018 Namib Guesthouse Swakopmund
123 km

Wir standen um 7:10 Uhr auf und wurden nach dem Frühstück von der Fahrerein Laetiti abgeholt, die zum Team der Living Desert Tours gehört. Alle Gäste wurden zur Kamelfarm gebracht, die gerade einige Jungtiere hatte.

Unser Guide hieß Douglas, sprach deutsch und führte eine recht große Gruppe von 3 Geländebussen an. Uns fiel ein Vater- Sohn Gespann auf, das wir auch in den Folgetagen immer wieder trafen.
Der Sohnemann hatte eine Megakamera, mit der er perfekt die Tiere ranzoomen konnte und mich echt neidisch machte. Sein Vater war gehbehindert und konnte leider nicht immer aussteigen, da ihn das Laufen im Sand anstrengte. Einerseits war Namibia bestimmt eine Tortur für ihn, andererseits bewunderte ich, dass er diese Strapazen trotz allem auf sich nimmt und sich Afrika stellt. Douglas versuchte dann netterweise manche Dinge direkt am Auto zu erklären und der Sohnemann zeigte seinem Vater die Aufnahmen der ausgegrabenen Kleintiere.

Douglas und sein Team gingen sehr umsichtig beim Ausgraben vor. Sie erkannten genau, wo sie graben und stochern mussten, um uns die kleinen Wüstenbewohner zu zeigen.



So fand Douglas recht schnell die Blindschleiche, die Zwergpuffotter, aber auch den meeeggggaaaasüßen, sehenswerten, farbigen Palmato-Gecko mit seinen Kulleraugen und Schwimmfüsschen.











Wir beobachteten ein Chameleon, das gemächlich auf uns zuwackelte und deren klebrige Zunge blitzschnell nach einem Köder- Mehlwurm schnappte.









Es wurde auch die Dancing white Lady ausgegraben, die mit 44 Umdrehungen pro Sekunde die Düne runterrollt. Es wurde immer darauf geachtet, dass ihr Schatten gespendet wurde. Andere Anbieter verzichten auf das Ausgraben, denn dadurch wird ihr 1m lange Wohntunnel, der mit Seide kunstvoll stabilisiert ist, völlig zerstört. Sie benötigt 2 volle Tage für den Neubau, da sie etwa 10 l Sand bewegen muss und in dieser Zeit schutzlos ist. Darüber bin ich etwas zwiegespalten, ob das wahre Tierliebe ist.





Auch ein Skorpion, der in einem Swakopmunder Haus gefunden wurde, wurde wieder in die Freiheit der Wüste entlassen. Skorpionstiche können ja tödlich enden und so war ich frph, dass mir einer gezeigt wurde, da ich mich nicht mehr ad hoc an das Aussehen erinnerte.



Douglas erzählte einiges über die Tiere, die Entstehung von Dünen und demonstrierte uns die Magnethaftigkeit des Dünensands. Krönender Abschluss der Tour ist eine Fahrt durch eine herrlich bunte Dünenlandschaft, immer mit Bedacht darauf, dass man in den bereits existierenden Fahrtrinnen fährt, um keine weiteren Menschenspuren zu hinterlassen. Es erinnerte mich an eine Achterbahnfahrt- Dünen hoch, steile Dünen rasant wieder runter, Schräglage. Nach einem Pipistup- Frauen rechts, Männer links hinter die Dünen- folgte der obligatorische Dünen Fotostop, wo Mitfahrer die Sendung mit der Maus Tiere- Elefant und die Maus- in Szene setzten;-). Die Tour endete pünktlich um 13 Uhr.













Fazit der Tour:

Ohne unsere erfahrenen Führer hätten wir diese Kleinen nie zu Gesicht bekommen. Gerade der Gecko und das Chameleon hatten es mir total angetan. Alles in allem ein Ausflug, der informativ und kurzweilig war und man einmal erlebt haben sollte.

Wir kauften beim NWR Office den Permit für den Welwitschia Drive, da wir die 2000 Jahren alten Welwitschias und die Mondlandschaft sehen wollten. Greg schloss mich im Auto ein, während er den Permit kaufte. Ich bewegte mich im Auto und die Alarmanlage dröhnte los- da saß ich peinlich berührt im Wagen und konnte nichts ändern. Ich stieg aus, lief sogar kurz noch ins Gebäude rein, da ich hoffte, Greg zu sehen, der mit dem Autoschlüssel die Sirene zum Schweigen bringen könnte. Aber er war nicht zu sehen und so wartete ich draußen bedröppelt bei Höllenlärm auf ihn.

Die beschilderte Rundfahrt führt durch den nördlichen Teil des Namib Naukluft Parks. Die ersten zwei Haltepunkte versäumten wir- wahrscheinlich hielten andere Autos direkt am Schild, so dass wir es übersehen. Erkennbar sind immer noch die Jahrzehnte alten Fahrspuren der ersten Ochsenwagen. Ich fand den Drive nicht wirklich spannend, nur die Ausblicke auf die Mondlandschaft gefielen mir.






Nachdem wir noch die Scherben und den Müll der südafrikanischen Truppen aus dem Jahr 1915 passiert hatten, wurde die Pad zur Welwitschia zusehends schlechter, so dass wir aus Angst vor einer erneuten Reifenpanne lieber umdrehten. Schade, aber irgendwie hatte uns der Drive auch nicht sooo gepackt und hofften auf Welwitschias im Damaraland.

Stattdessen kehrten wir auf einen Drink ein in der uns empfohlenen Oase Goanikontes. Wir liefen eine kleine Runde durch den angelegten Zoo, der mich mit Schafen, Ziegen, Vögeln, Hasen und Alpakas eher an die deutsche Heimat erinnerte.







Die Besuch der Damen Toilette war aber recht lustig- eine Henne saß direkt neben dem Waschbecken und gackerte vor sich hin. Ein bissel Respekt hatte ich schon beim Händewaschen.



Wir fuhren abends zu unserem reservierten Lokal Jetty 1905, das sich am Ende des Stegs befindet.
Auf dem Parkplatz geriet Greg etwas mit dem Parkwächter aneinander, da er den deutschen Wohlfühlsicherheitsabstand nicht einhielt. Greg fühlte sich einfach zu sehr an die Lüderitz Situation erinnert.

Im Restaurant wurden wir mit den Worten begrüßt- „ You´ ve got the best place in the restaurant.“ und wurden an den vorderen Mitteltisch mit direktem Blick auf das Meer geführt. So muß es laufen, wenn man einen romantic place bestellt;-). Unfassbarerweise war es sogar mal nicht neblig und wir hatten einen tollen Sonnenuntergang am Meer. Leider litt ich während des Tages ein bisschen unter Magenkrämpfen, so dass ich nur eine Butternut Suppe und einen Salat aß. Greg aß Austern und leckeren Kingklip Fisch und fand es superlecker. Im Restaurant selbst fanden wir es recht laut und uns hatte das Tug letztendlich mehr überzeugt.










Während des Essens tat Greg seine Überreaktion gegenüber dem Parkwächter leid. Er fragte am Ausgang nach, ob auf dem Parkplatz ein offizieller Parkwächter sei und das wurde bestätigt. Greg entschuldigte sich beim Parkwächter und erklärte, dass er schlechte Erfahrungen gemacht hatte. Der Parkwächter entschuldigte sich ebenso und meinte, er wollte ihm keine Angst einjagen. Somit alles gut.

Greg machte mir daheim noch eine Wärmeflasche fertig, die im Zimmer bereit lag. Diese half mir beim Einschlafen.
Anhang:
Mein Ersttäter- Reisebericht Namibia 2018: www.namibia-forum.ch...rsttaeter-runde.html
Seychellen: Inselhopping: namibia-forum.ch/for...ischen-paradies.html
Kurzbericht Namibia 2021 mit Fotobuch: www.namibia-forum.ch...mibia-herbst-21.html
Reisebericht Namibia 2021: www.namibia-forum.ch...st-2021.html?start=0
SÜDAFRIKA 2022 -Fotobuch und kleiner Reisebericht www.cewe-community.c...uedafrika-2022-68145
Costa Rica 2023 www.namibia-forum.ch...der-und-vulkane.html
Costa Rica Fotobuch www.cewe-myphotos.co...40289853b4efd18f584d

Ein kleiner Auszug bereister Reiseziele:
Liparische Inseln - Madeira - Azoren - Schottland - Island - Neuseeland -Australien- Singapur - Namibia -Gambia - La Réunion- Mauritius - Seychellen -Südafrika- Costa Rica uvm.
Letzte Änderung: 09 Mai 2019 23:00 von Superfanti.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, casimodo, Topobär, Yawa, speed66, Logi, loeffel, Daxiang, Martina56, Netti59 und weitere 8
11 Mai 2019 15:52 #556024
  • Superfanti
  • Superfantis Avatar
  • Beiträge: 721
  • Dank erhalten: 1773
  • Superfanti am 02 Mai 2019 11:03
  • Superfantis Avatar
14. Tag/ 03.10.2018 Hohenstein Lodge
232 km

Wir haben heute entspannt ausgeschlafen und frühstückten erst um 8 Uhr, denn wir hatten Zeit und keine riesige Fahrstrecke vor uns.

Fazit Namib Guesthouse

Wir haben uns sehr wohl gefühlt. Das Personal war freundlich, hilfsbereit und sie konnten auch deutsch. Das Frühstück ließ keinerlei Wünsche offen. Das Guesthouse ist recht zentral gelegen und man kann, wenn man will, alles fußläufig erkunden. Auch der Wäschereiservice vor Ort hat wunderbar funktioniert und war sehr preiswert. Wir würden es auf alle Fälle weiterempfehlen!

Wir nutzten das erstaunlich gute Wetter mit blauem Himmel für eine kurze Fotostop Autotour durch Swakopmund. Ziel war der rot- weiße Leuchtturm, der alte Bahnhof und die Perlhühner.

Wir waren uns die letzten Tage unschlüssig, auf welchem Weg wir zu unserer nächsten Übernachtung, der Hohenstein Lodge fahren sollten. Ausgeschlossen werden konnte die Fahrt über:
- die Robbenkolonie am Cape Cross, da wir genügend Robben in Walvis Bay gesehen hatten.
- die immer noch geschlossene Ameib Ranch, so dass uns leider der Anblick der Felsformationen Bull ´s Party, Elephant´s Head und die Felszeichnungen in der Philipps Cave verwehrt wurde.

Wir haderten allerdings mit einem Zwischenstop an der Spitzkoppe, da im Erongo kurz davor mehrere Überfälle auf Touristen stattgefunden hatten. Ich hatte tagesaktuell den Überfall eines deutschen Paares im Forum gelesen, deren Brutalität uns echt geschockt hatte und es sicher ein Horrorerlebnis ist, dies durchmachen zu müssen.
sutiv1194 hatte den Überfall selbst erlebt und im Forum wie folgt beschrieben:
„Noch kurz zum eigentlichen Vorfall: Die Angreifer sind erschreckend gewaltbereit auf uns losgegangen, konnten binnen einer Sekunde die Beifahrertür öffnen und versuchten meine Freundin mit Gewalt aus dem Auto zu zerren. Ein zweiter Mann schlug mit einer Axt auf den Hinterreifen ein, ein dritter Mann mit einem Knüppel auf die Fahrerscheibe. Innerhalb der darauffolgenden ca. 30 Sekunden konnten wir uns wehren, das Auto neu starten und fliehen. Bei unserem Fluchtversuch mit defektem Reifen folgten sie uns mit runtergelassener Scheibe und gezückter Axt noch einige Kilometer bis uns Gott sei Dank andere Fahrzeuge entgegen kamen und stoppten. Hätten diese Fahrzeuge nicht gestoppt, möchte ich nicht wissen, wie die Geschichte weiterverlaufen wäre...
Wir haben körperlich keinerlei Schaden genommen. Entwenden konnten uns die Angreifer auch nichts. Zu Verdanken ist das jedoch keiner ausgeklügelten Taktik sondern vielmehr ein paar richtigen Reflexen, einer Flasche Pfefferspray im Handschuhfach und einer gewaltigen Portion Glück!!!“

Auch wir hatten nach dem Lüderitz Vorfall etwas von unserer Unbekümmertheit eingebüst und hatten nun ein komisches Gefühl, diese Fahrtstrecke durch den Erongo zu fahren. Wir entschlossen uns, trotzdem den Weg zur Spitzkoppe zu wählen und vor Ort das Bauchgefühl entscheiden zu lassen, ob wir mit unserem Gepäck im Auto dort anhalten oder gleich wieder weiterfahren.

Wir fuhren von Swakopmund auf der teergepflasterten, viel befahrenen B2 hinter etlichen LKWs und auch Wohnwägen her, auf deren Hänger sich Geländewagen befanden. Wir fuhren auf die D1918, bogen kurz darauf auf die D3176 und fuhren direkt auf das Spitzkoppenmassiv zu. Die Pad war recht wellblechig. Wir fuhren an einigen Verkaufsständen vorbei, immer wieder winkten uns Kinder oder bunt gekleideten Herero Frauen zu und zeigten hochhaltend ihren Schmuck oder ihre selbstgemachten Gegenstände.







Das Spitzkoppenmassiv wird das Matterhorn Namibias genannt und besteht aus der kleinen Spitzkoppe (1.580m) und der großen Spitzkoppe (1.728m). Am Gate bezahlten wir den Permit in Höhe von 185 NAD.





Wir fuhren zum Felsentor (Rock Arch), der wunderschön in der Sonne lag. Wir überlegten kaum- wir fühlten uns trotz Gepäck im Auto sehr sicher und so spazierten wir zum Felsenbogen. Greg hatte bei der Hitze zunächst gar keine Lust auf Wandern und seine Unlust ließ er sich kurz anmerken, aber dann genossen wir beide unheimlich den atemberaubenden Blick auf die Felslandschaft des Spitzkoppengebiets.
















Danach fuhren wir zu den Rock Pools und staunten über die runden Kugeln.








Wir fanden es hier beide landschaftlich unglaublich toll und genossen diese Landschaft auch bei einer kleinen Rundfahrt über das Gelände mit den einsamen Campingstellplätzen. Wir verzichteten bei der Hitze auf das Bushmans paradise- aber man kann ja manchmal nicht immer alles machen und so haben wir auch einen Grund, wiederzukommen. Wir überlegten uns, dass es sinnvoll sein könnte in der Spitzkoppenlodge zu übernachten, da es hier bestimmt einen überwältigenden Sternenhmmel zu bestaunen gibt. Man sollte wirklich das Spitzkoppengebiet unbedingt besuchen- wir waren heilfroh, dass wir diesen kleinen Umweg doch gewagt hatten.

Wir fuhren weiter auf der D3176 und spürten deutlich das Wellblech. Wir kamen an Ziegenherden, Baracken und an schneeweißen Sträuchern voller Straßenstaub vorbei. Einmal winkte uns ein Mann auf dem Weg zu sich her- wir fuhren allerdings aus Sicherheitsgründen misstrauisch vorbei.






Wir bogen auf die D1930 und erreichten um 15 Uhr die Hohenstein Lodge, wo wir von Johanna mit einem Aperitiv begrüßt wurden. Bei der Anfahrt zur Lodge war Greg zunächst skeptisch, aber das Zimmer mit Blick auf den Hohenstein war einfach nur fantastisch. Die Hohenstein Lodge war die zweite Wahl- Logi, aus dem Forum hatte diese uns als Ersatz für die bereits gebuchte, aber plötzlich geschlossene Ameib Ranch, empfohlen. Herzlichen Dank dafür, denn Du hast mir somit einen wunderschönen unvergesslichen Moment geschenkt!



Wir nahmen Kaffee, Kuchen und Kokoskekse zu uns. Greg war es heiß und so sprang er sogar das erste Mal überglücklich in den Pool. Er freute sich riesig- so kannte ich ihn gar nicht- ein Nichtstuer und Lodger!!! Er wollte weder die drei Lodge Trails noch den Sundownerwalk laufen. Nein Greg wollte tatsächlich Urlaub machen und relaxen…. Naja, es sei ihm gegönnt, schließlich ist er der alleinige Fahrer und muß sich so tagtäglich auf die Fahrtstrecke konzentrieren, während ich als Beifahrer einfach nur genießen darf.






Ich hingegen hatte immer noch Hummeln unterm Hintern und wollte ein wenig wandern. So ging ich alleine aufs Zimmer und wurde von meinen Karlsruher Nachbarn auf eine Giraffe aufmerksam gemacht, die direkt vor unserer Terrasse stand. UNGLAUBLICH MAGIC!!! Ich sah eine weitere Giraffe mit ihrem Kind und wir beobachteten entzückt die drei. Ich fand das wirklich mega und wünschte mir den am Pool lodgenden Greg herbei. Er erhörte mich wohl, kam und sah die drei gerade noch, da sie bereits weiterzogen.









Ich war mega euphorisch und konnte Greg trotzdem nicht überzeugen, sich zum 90 minütigen Damara Walk aufzuraffen. Ich vergewisserte mich beim Besitzer über eine gute Wegbeschilderung, da ich insgeheim schon Bedenken hatte, mich alleine zu verlaufen oder nach Sonnenuntergang im Dunkeln noch rumzuirren.




Ich freute mich bereits wie Bolle beim Anblick des ersten freilaufenden Strausses und entdeckte zwei weitere Sträusse in einem Gehege.



Nach nur 10 Minuten sah ich zwei Giraffen- was für ein MAGIC MOMENT. Ich war völlig geflasht und voll Adrenalin, hier alleine ungeschützt in der Wildnis mit diesen edlen Tieren zu stehen. Wir musterten und beobachteten uns gegenseitig und ich vermisste Greg in diesem unbeschreiblich schönen Moment. Nach ein paar Minuten trabten sie in meine weitere Marschrichtung davon, so dass wir uns bereits nach wenigen Minuten wieder begegneten. Wahnsinn- welch Glücksmomente-ich freute mich enorm und fotografierte. Sie taxierten mich und ich war von diesen edlen, klugen und vorsichtigen Tiere fasziniert. Leider trabten sie bald in die Weite davon und es sollte auf dem Weg kein Wiedersehen mehr geben, da der gut ausgeschilderte Weg in eine andere Richtung zeigte








Der Hohenstein leuchtete herrlich in der Abendsonne und ich beobachtete noch eine große Springbockherde.









Voller Euphorie kehrte ich zu Greg zurück. Ich schrieb Netti per whatsapp von meinem unvergesslichen Giraffen Erlebnis und sie fragte mich „ und wenn der Löwe gekommen wäre“. Ich anwortete: „Da gibt’s wohl keine.“. Si erwiderte: „Jaaa, da habe ich auf Onguma auch gedacht.;-)Afrika ist überall,-)!!“

Im Souvenirshop kaufte ich mein erstes Souvenir, das es redlich verdient hat- eine Giraffe, die mich immer an diesen unglaublichen Moment erinnern soll. Bis dato war ich gar kein Giraffenfan, aber auf dieser Lodge war es um mich geschehen. Das Abendessen wurde auf der Terrasse serviert und netterweise wurden die Individualtouristen wurden von den Gruppenreisenden separiert. Es gab eine leckere Spinatquiche, Antilopengulasch mit Reis und Pudding.








Unser Nachbartisch sprach mit dem Chef des Hauses über die Tiere der Farm. Er erzählte, dass sie seit gestern ein Tier (war es ein Zebra?) verloren hätten, da es Leoparden oder Geparden gerissen hätten. Nur gut, dass ich vorher nichts von deren Existenz wusste- mir wurde beim Gedanken, auf diese während der Wanderung zu plötzlich zu stoßen, ganz anders. Der Lodge Besitzer versicherte aber, dass diese sich verstecken, sie kaum zu Gesicht bekommt und sie eh kein Interesse an Menschenfleisch hätten.
Somit hatte Netti ja Recht behalten: Afrika ist überall!
Mein Ersttäter- Reisebericht Namibia 2018: www.namibia-forum.ch...rsttaeter-runde.html
Seychellen: Inselhopping: namibia-forum.ch/for...ischen-paradies.html
Kurzbericht Namibia 2021 mit Fotobuch: www.namibia-forum.ch...mibia-herbst-21.html
Reisebericht Namibia 2021: www.namibia-forum.ch...st-2021.html?start=0
SÜDAFRIKA 2022 -Fotobuch und kleiner Reisebericht www.cewe-community.c...uedafrika-2022-68145
Costa Rica 2023 www.namibia-forum.ch...der-und-vulkane.html
Costa Rica Fotobuch www.cewe-myphotos.co...40289853b4efd18f584d

Ein kleiner Auszug bereister Reiseziele:
Liparische Inseln - Madeira - Azoren - Schottland - Island - Neuseeland -Australien- Singapur - Namibia -Gambia - La Réunion- Mauritius - Seychellen -Südafrika- Costa Rica uvm.
Letzte Änderung: 11 Mai 2019 17:15 von Superfanti.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Inka, maddy, speed66, Logi, Daxiang, Martina56, Netti59, Malbec, Flash2010 und weitere 4
Powered by Kunena Forum