THEMA: Vollmond – wo bleibt der magische Sternenhimmel?
06 Apr 2019 23:55 #553307
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Tag 8
Waterberg - (Omatako Valley Rest Camp) – Tsumkwe Country Lodge Campsite

Nach 2 Tagen am Waterberg zieht es uns weiter in Richtung unseres Lieblings NP Khaudum. Wir sind nun schon 1 Woche zusammen unterwegs und ….. könnten es nicht besser haben. Hubi beginnt jeweils schon früh abends mit Fleisch präparieren und mit Zwiebeln anschwitzen, egal für welche Sauce, Karin kümmert sich um Nachschub beim Bier, wäscht Wäsche und unterhält uns mit lustigen Geschichten aus ihrem Alltag in einer Schule, Markus hortet 5-liter Kanister Wasser, um ihnen den Hals zu köpfen und mit Kerzen für Ambiente zu sorgen – alle Abende wieder, und ich, naja, bin die, die mangels Grösse auf dem Toyota rumturnt und kaum das Dachzelt alleine aufstellen kann. Als Spassbremse bezierze ich abends meine Freunde für ein frühes Aufstehen und bekomme zur Ruhigstellung einen weiteren Gin Tonic. Auch ok!

In Grootfontein kaufen wir die letzten Frischwaren und Getränkevorräte ein. Auch fehlen etwa 10 5-Liter Kanister Wasser nicht, ist unsere nächste Etappe doch der Khaudum. Da die Strecke sehr lang wäre, entscheiden wir uns für einen Zwischenstopp im Omatako Valley Rest Camp. Doch vorher kommt der Fed-Fence Vet-Fence - danke Bele!. Vorsorglich haben wir alles noch vorhandene Fleisch zwischen unseren Kleidern versteckt. Doch das interessiert keinen! Als der Kontrolleur das FCB Käppi von Hubi erblickt, beginnt er fast zu tanzen ….. er dachte natürlich an den berühmten FC Barcelona, der die gleichen Farben trägt. Es wird aufgeklärt, dass es sich um den FC Basel handelt. Als dann Hubi ein Selfi mit Momo Sala, ex FC Basel Spieler und heute weltbekannter Fussballer, zeigt, ist der Kontrolleur komplett aus dem Häuschen. So einfach haben wir noch nie einen Fed-Fence Vet-Fence - danke Bele! passiert :woohoo:







Die Omatako Campsite unmittelbar nach der Pseudokontrolle ist komplett herunter gewirtschaftet. Der Platz ist in einem desaströsen Zustand. Das Gebäude zerfällt, die Plätze sind von Kuhfladen übersät und es stinkt jämmerlich nach …….

So beschliessen wir die nächsten ca. 140 km bis Tsumkwe durchzufahren. Auf langweiliger schnurgeraden Strecke wechseln wir uns stündlich mit Fahren ab. Wir halten weder für DikDiks noch Warzenschweine noch für Strausse und Greifvögel, um nur schnellstmöglich die Strecke hinter uns zu bringen.



Die Tsumkwe Country Lodge bieten ein paar Stellplätze. Alles ist schmucklos jedoch sehr gepflegt. In der Dusche überrascht uns ein Gecko.



Allabendliches Ambiete mit leeren Wasserkanistern, Sand und Kerzen


Abends auf der Campsite bekommen wir Besuch von bettelnden Einheimischen, denen wir ein paar Kettchen abkaufen und ihnen Äpfel und Brot geben. Als sie noch mehr fordern, gehen wir zum Lagerfeuer zurück. Die Campsite ist einzäunt und so können sie uns
nicht folgen.

Wir sind erstaunt, ab dem Lärm der nahe gelegenen Strasse und der durchfahrenden Lastwagen. Erstmals seit einer Woche nehmen wir Strassenlärm war.

Wieso haben wir heute den Sternenhimmel nicht gesehen? Zu viele Lichter von der Ortschaft? Oder bewölkt – ich weiss es nicht mehr. Auf alle Fälle: wieder nix mit Milchstrasse!

Fazit des Tages: Fussball verbindet!


Tag 9
Tsumkwe - Sikereti

Morgens, wie fast immer, lassen wir es langsam angehen (wir sind ja auch 140 km weiter als gedacht) und frühstücken ausgiebig. Als Markus und ich vor 4 Jahren den Khaudum besucht haben, ist uns besonders die Zufahrt in spezieller Erinnerung geblieben: tiefsandig mit unzähligen Spuren auf einer Breite von etwa 4 Fahrspuren und extrem schwammig und holprig. Jetzt: eine supergut planierte Sandpad, frisch abgezogen und ohne Problem zu bewältigen.

Auf halber Strecke zum NP zweigen wir zum Giant Baobab ab. Vor Jahren ist der uralte Baum gefallen. Er lässt sich jedoch nicht unterkriegen und wächst einfach am Boden liegend quer weiter.









Die neuen Gebäude am Eingang des NP’s kommen mir wie eine Fatamorgana vor. Das schiere Ausmass passt überhaupt nicht zum Khaudum. Macht nichts, wir wollen rein! Es gilt Papiere auszufüllen, damit sie wissen, wer alles im NP ist. Bei der Ausfahrt interessiert sich jedoch keinen …. Man könnt verloren gehen, ohne dass man vermisst würde.



Bei der Anmeldung, das alte Hüttchen steht noch, ist niemand, was uns nicht weiter erstaunt. (Bild vom 2014). Denn die Campsite wird nicht mehr unterhalten und ist auch kostenlos. Es gibt weder fliessend Wasser noch Strom und auch keine Toiletten. Mit Tischen und Stühlen markieren wir kurz „unsere“ Campsite und ziehen gleich los, um das westlich gelegene Wasserloch Tsoana an zu steuern.





Auf Tiefsandspuren schlängeln wir uns durch die Büsche, die oft laut kratzend sich bemerkbar machen.
Wir sehen ein paar wenige Elefanten, die bald schon das Weite suchen, und ein paar Warzenschweine. Vor Ort erfahren wir, dass bei der Soncana Fountain sehr viele Elefanten seien. Nichts wie hin.





Die Pupkewitz Foundation führt derzeit eine Wildtierzählung während 72 Stunden durch. So sind fast alle Wasserlöcher und Hides mit Zählpersonal besetzt, das dort auch nächtigt. Nachts seien jeweils Löwen vorbeigekommen, erzählen sie. Wir haben jedoch bisher noch keinen einzigen gesehen. Sehr zum Leidwesen unserer Freunde, die sich nichts sehnlichster wünschen.
Wir werden allerdings mehr als entschädigt mit Dutzenden von Elefanten. Eine Herde zieht sich zurück und die nächste kommt mit schnellen Schritten aufs Wasserloch zu.













Die jungen messen ihre Kräfte.







Ein Warzenschwein kümmert das gar nicht.



Manchmal halten sich mehr als 40 – 50 Elefanten am Wasserloch auf.



Ein einzelner Bulle versperrt uns den Rückweg, sodass wir gezwungen sind einen Umweg zu fahren.



Bei der Rückkehr auf die Campsite kurven wir wieder einmal minutenlang herum, wollen wir doch eine Art Wagenburg mit 2 Fahrzeugen, :cheer: kreieren, da wir einige Elefantenspuren erkennen können. Das gelingt uns nur bedingt.



Mit Sternenhimmel ist heute auch nichts mangels Aussicht, die die Bäume versperren.
Die Nachtkamera wird aktiviert. Und siehe da, ein paar freche Steiffenhörnchen haben es auf die Chipkarte geschafft.
Wie fast immer verplaudern wir uns nach dem Essen und verpassen so, ein frühes Schlafen gehen.

Fast jede Nacht treibt mich meine Blase nach 5-6 Stunden Schlaf aus dem sicheren Dachzelt. In dieser Nacht will ich aus Angst vor Wildtieren nicht. Und so sorge ich mit einer Pinkeltüte vor. Als es dann soweit ist, vergesse ich diese und klettere mit Taschenlampe bewaffnet aus dem Dachzelt. Mir ist mulmig zu Mute….. So schnell habe ich mein Geschäft wohl noch nie verrichtet. Erleichtert schlüpfe ich wieder ins Zelt.

Fazit des Tages: Kräftemessen mit den Elefanten lohnt sich nicht.


Tag 10
Sikereti – Khaudum

Nach dem Frühstück wollen wir dem Hide vom Vortag wieder einen Besuch abstatten und erneut hat es viele Elefanten.

Am Shiyambi Waterhole ist ein einsames stolzes Kudu, das uns neugierig beobachtet.





Am Omuramba Waterhole erneut Elefanten. Auch hier ist alles fast schon gespenstig ruhig trotz der vielen Tiere.









Das Dussi Waterhole sollte laut Karte trocken gelegt sein. Ist es aber nicht. Erneut, wen wunderts, viele Elefanten, hofiert von mindestens 15 Geiern. Die Elefanten sind nicht gerade begeistert von uns Störefrieden. Sie beobachten uns und geben uns unmissverständlich kund, dass wir in ihrem Territorium sind. Eingeschüchtert verlassen wir das Wasserloch.











Doch nur 100m weiter die grösste Überraschung der ganzen Reise! Nein, kein Löwe. Ein Leopard dekorativ in einem abgestorbenen Baum. Als wir ihn sichten, schläft er noch. Doch vermutlich hat ihn das Motorengeräusch beim Dösen gestört und so wendet er sein hübsches Gesicht uns zu.











Wir stehen mitten auf dem Elefantentrack – gut zu sehen an den unmissverständlichen Haufen. So gilt unser Blick abwechselnd dem Leoparden und der Herde im Rücken, die sich zu unserem Leidwesen in unsere Richtung aufmacht. Unser Herz pocht.

Auch der Leo wird unruhig und verlässt mit einem eleganten Sprung – zu schnell für mich – den Baum und entschwindet im Busch. Nach nicht einmal 10 Minuten ist das Spektakel vorbei. Schade :(



Road Block





Neben den vielen Elefantensichtungen nun ein paar Bilder der kleineren Tiere, die unsere Wege gekreuzt haben. Oft waren sie im dichten Gebüsch schwer zu erkennen und auch schlecht zu fotografieren.














Die restliche Fahrt bis zum Khaudum Camp verläuft sehr rumplig auf tiefsandigen Pads bis zum Trockenflussbett. Ausser Elefanten gibt es wenig anderes Getier oder wir sehen es einfach nicht, weil wir durchs Geschüttel abgelenkt sind. In der Ferne sieht man die fast fertiggestellte Lodge, die aus dem Film Darth Father stammen könnte. Sie ist aber nicht in Betrieb. Nach der letzten heftigen, sehr tiefsandigen Steigung, erreichen wir die Reception, bezahlen den stolzen Preis von N$ 330 Pro Fahrzeug für eine äusserst grosszügig angelegte Campsite allerdings ohne Strom. Die Aussicht ist grandios! In der Ferne sehen wir noch Elefanten und Büffel. Es zieht zu und so bleibt heute der Sternenhimmel hinter Wolken verborgen, sniff!







An der Reception erfahren wir von einer speziellen Geschichte – Fortsetzung folgt.

Fazit des Tages: Eine fertiggestellte Lodge, die nicht in Betrieb ist: TiA
Anhang:
Letzte Änderung: 23 Apr 2019 14:38 von Wild Dog.
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07 Apr 2019 08:33 #553309
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Hallo Wild Dog!
Was für eine Traumsichtung! Der Leo hat ja wirklich 1a für euch posiert. Kann aber gut verstehen, dass ihr angesichts der Elis im Rücken schon nervös wart.
Wenn man eure Bilder sieht steigt die Vorfreude auf unseren Trip im Sommer.
Danke das du euer Erlebtes mit uns teilst.
Svea7638
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07 Apr 2019 13:23 #553331
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Hallo Swea
Danke für dein Feedback! Ja, diese Leo Sichtung war genial und hatten wir ganz für uns alleine.
Ich wünsche euch auch ne tolle Reise, wenn es im Sommer nach Namibia geht. Viel Spass!
Liebe Grüsse
Nicole
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07 Apr 2019 15:21 #553339
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Hallo Nicole
Gespannt habe ich eure Fahrt durch den Kaudum verfolgt. Das ging ja „hudihup“. 2016 fuhren wir zusammen mit 7 Fahrzeugen im Konvoi durch den Kaudum. Facit: 2 Autos sind im Tiefsand steckengeblieben und 1 Reifenpanne, zudem hatte es Waldbrände und wir konnten nicht die vorgesehene Route fahren. Auch war es schwierig, mit 7 Fahrzeuge an den div. Elefantengruppen vorbeizufahren.
Ich bin weiter bei eurer Reise dabei.
Liebe Grüsse Grosi
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07 Apr 2019 16:10 #553342
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Hallo Grosi
Auch wir mussten immer uns mal wieder in Geduld üben, wenn wir die Wege einer Herde kreuzen wollten. Es war wahnsinnig, wie viele Elefanten wir gesehen haben. Es waren Hunderte!
Pannen, nicht von uns, kommen noch.....
Liebe Grüsse
Nicole
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08 Apr 2019 20:24 #553453
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Sodeli, das nächste Kapitel ist bereit!

Zuerst eine kleine Korrektur zu den Kosten vom Khaudum Camp. 330 N$ pro Person + 110 N$ für das Fahrzeug – echt happig, auch wenn der Platz für 10 Fahrzeuge ausgereicht hätte.

Tag 10 (immer noch)
Khaudum Camp

Wir erfahren vom Receptionisten, dass ein Tourist in einem Fahrzeug mit Zebramuster eine Panne hatte und die Nacht umzingelt von 9 Löwen verbringen musste. Da er erlaubterweise nicht auf einem offiziellen Weg war, hätten ihn auch die wenigen Touristen oder die Zähler der Pupkewitz Foundation nicht sehen können…..

Wir sinnieren darüber, dass es wirklich Sinn macht, im Konvoi den Kahudum NP zu besuchen, auch wenn es beim Eingang nicht (mehr) kontrolliert wird. Ein Satellitentelefon wäre eine Alternative. Auch sollte man genügend Wasser und Nahrung dabei haben. In der ganzen Zeit im Khaudum sehen wir nur 2 andere Touristenfahrzeuge…… Wenn man Pech hat, bleibt man tagelang mit einer Panne ungesehen liegen.

Nach einem ausgiebigen Apéro, wohlverdient nach der Schaukelstrecke, kochen wir im riesengrossen Unterstand Oryx-Geschnetzteltes mit Reis und Hubi’s Zwiebelsauce mit Gurkensalat. Gepresste Trauben, irgendetwas Gesundes sollte ja dabei sein, rinnt grosszügig die Kehle herunter.

Wir bewundern den Blutmond im dunstigen Licht, es gelingt uns jedoch nicht, ihn zu fotografieren.

Fazit des Tages: Einreise- und Ausreisepapiere gehören ins Altpapier.

Tag 11
Khaudum – Ngepi Camp

Wir fahren früh los, um die kühlen Morgenstunden zu nutzen, da dann die tiefsandigen Pads einfacher zu fahren sind. Nach wenigen Kilometern kommt der Parkausgang, wo wir zwar mit dem Wärter plaudern, jedoch uns nicht austragen müssen….. würde eh nichts nützen. Sie könnten es vom Südgate zum Nordgate nicht mal funken, da keine Geräte vorhanden seien.

Während 45 km schwanken und holpern wir auf tiefsandigen Sandpisten durch Gebüsch, Wälder und offene Landschaften bis zur B8. Nur ein paar Affen, Giraffen und Kudus kreuzen unsere Wege.







Kurz vor der B8 treffen wir auf das sehr langsam fahrende Zebramusterauto. Es wir gezogen von einem Traktor. An der B8 wird gehalten. Ben ist seit einem ½ Jahr alleine in Afrika unterwegs. Was er dann von den letzten 2 Tagen zu erzählen weiss, ist abenteuerlich!

Kurzfassung: er half den Rangern ein totes Elefantenbaby aus einem Wasserloch zu ziehen und ins nahe gelegene offene Gelände zu bringen. Als Dank durfte er anderntags dorthin fahren, um vermutlich auftauchende Löwen aus der Nähe zu fotografieren. Was er auch tat. Dummerweise sprang sein Fahrzeug nicht mehr an, als er zurückwollte. Umzingelt von 9 Löwen richtete er sich behelfsmässig ein, in der Hoffnung, dass ihn die Ranger suchen und holen kommen. Doch ein Ranger hatte einen schweren Unfall. Er musste sofort versorgt und die Stadt gebracht werden. Ein weiteres Fahrzeug blieb im Tiefsand stecken. So blieben den Rangern keine weiteren Fahrzeuge zu Verfügung. Nach einer Nacht inmitten der Löwen beschliesst Ben, zum Wasserloch bzw. der Pumpe zu laufen in der Hoffnung, dass die Ranger ihn bei der nächsten Kontrolle dort finden könnten. Was dann auch geschah. Zurück beim Zebraauto sprang dieses ohne weiteres an! Später dann wieder nicht mehr, sodass er mit dem Traktor abgeschleppt werden musste.

Eine längere und ausführlichere Fassung könnt ihr auf seiner Webseite www.travelswithben.com nachlesen. Ich habe ihn für die Veröffentlichung der Webseite nicht angefragt. Da es jedoch eine offizielle ist, denke ich, dass es ok ist.

Während Ben tiefenentspannt uns die ganze Story erzählt, erst in englisch, dann in deutsch, versuchen Markus und Hubi sein Auto wieder startklar zu bekommen. Leider ohne Erfolg. So kümmern wir um unsere Fahrzeuge und pumpen unsere Pneus für die Teerstrassen wieder auf. Ein paar Selfies später sind wir wieder on the road.





Wir passieren Divundu und statten den Popa Falls gegen ein kleines Entgeld einen Kurzbesuch ab. Sorry, aber bei uns in der Schweiz gibt es Imposanteres an jeder Ecke. Nichtsdestotrotz ist die Holzterrasse mit Bar sehr schön gelegen, so schön, dass ein Bierchen getrunken werden muss.





Das Ngepi Camp kündigt sich mit lustigen Schildern an. Die Anlage erstreckt sich über einen Kilometer dem Okavango entlang. Wir erhalten, dank Vorbuchung, die letzten beiden am nördlichsten Ende gelegenen Bungalows: das Spiralhaus und die Nummer 17. Einzigartig, phänomenal, unbedingt wieder!!! Es sind offene Häuser mit Dusche im Wohnzimmer und riesiger, heimelig eingerichteter Terrasse über dem Okavango.












Im Wasser grunzen Hypos und am gegenüber liegenden Ufer und auf der Terrasse ist ständig etwas los: Löffler, (Giant)Kingfisher, Schreiseeadler, Krokodile, Kudus, Impalas (Springböcke?), Graufischer-Vögel, Echsen und viele nicht identifizierbare Vögel.











Die Anlage ist uns etwas zu busy nach der Abgeschiedenheit. Viele Gruppenreisende kehren hier ein, die dank Gruppendynamik sich im Croc Pool im Okavango abkühlen. Wir lassen es aus.



Wir wollen uns im Restaurant verwöhnen lassen. Naja, wir haben gegessen und unsere Mägen gefüllt, Spass hat es nicht gemacht. So ziehen wir uns schon bald an die Bar zurück. Das zähe Fleisch will herunter gespült werden und so trinken wir uns durch die Shot-Liste…… ups, da sind es bald zu viele und wir wanken zurück zum Bungalow. Nachts kommt ein starker Wind auf und weht durchs offene Haus. Es gewittert: ein mulmiges Gefühl im offenen Haus!

Fazit des Tages: Auf die Technik ist nicht immer verlass und bei Shots sollte man den Überblick behalten.

Tag 12
Ngebi

Da das Frühstück inbegriffen ist, essen wir vor Ort. Das hätten wir besser hinbekommen. Anschliessend testen Karin und ich die Fusspflege. O-Ton von Karin’s Tagebuch: Das Massage House ist schön gelegen am Ufer. Die junge Frau weiss nicht wirklich, was zu tun ist und raffelt mir so lange an den Zehennägel herum, bis es blutet. Dann pinselt sie noch etwas drauf. Als ich sie frage, was das sei, liest sie was auf dem Fläschen steht – irgend eine Art Nagellack ohne Farbe….



Den Rest des Nachmittags relaxen wir und geniessen das Nichtstun, bis zum (allzu) frühen Start mit Weisswein, Bier und Chips. Gut, lustig und auch wenig aufgedreht kochen wir im wunderschönen Spiral House unser Nachtessen und plaudern ununterbrochen bis spät abends.

Bis uns ein starker Taschenlampenkegel unvermittelt blendet. Völlig geblendet und erschrocken vernehmen wir eine laute Stimme: Das ist die letzte Warnung, seit endlich still, hier ist Nachruhe um 22.00 Uhr!! Erst denken wir an einen Überfall, doch wir vermuten, es war ein verärgerter Nachbar…… Er hatte ja recht, wir waren viel zu laut, sorry! Kleinlaut schlüpfen wir in unsere weichen Betten und schlafen bald, begleitet von Hypogrunzen, ein.

Fazit des Tages: So etwas einmalig Schönes wie das Spiral House muss man erlebt haben.

Tag 13
Ngepi – Camp Kwando

Wir verlassen später als gewollt das Ngebi Camp (Warten fürs Frühstück, Internetausfall somit keine Kartenzahlung, Shopping) auf der B8 in Richtung Kongola. Wir passieren viele Siedlungen und für unsere Verhältnisse wimmelt es hier von Menschen.





Etwa 20km vor Kongola biegen wir südlich in Richtung Susuwe Triangle ab mit Ziel Horse Shoe. Kaum weg von der Teerstrasse finden wir uns in einem Zoo wieder. Die meisten Tier flüchten schnell oder verstecken sich hinter den Büschen. Doch Impalas, Kuhantilopen, Springböcke und endlich auch die ersten Zebras entgehen nicht unseren Augen.












Kurz vor dem Horse Shoe werden wir jäh gestoppt. Wir sind von 50-60 Elefanten zu drei-viertel umzingelt. Je länger wir in die Büsche starrren, desto mehr werden es. Es bleibt uns nur der Rückzug übrig.









So landen wir beim Bird Hide, steigen aus und beobachten erneut Dutzende Elefanten, die diesen See (?) als Spielwiese entern. Ganz gemütlich verbringen wir eine Stunde mit den Feldstechern.







Das Camp Kwando erreicht man nur über die B8 und M125. So passieren wir Kongola, tanken erneut voll und kaufen am Markt, es sind nur ein paar Stände, frisches Gemüse ein. Die Auswahl ist nicht wirklich gross….. Im Supermarkt ergattern wir ein paar Würste und Toastbrot.

Das Camp Kwando ist sehr gross mit vielen Chalets und einigen Stellplätzen. Es hat nur wenige Gäste. Auch die Stellplätze sind grosszügig eingerichtet mit eigener Open Air Dusche und eigener Toilette und einer grossen Grillstelle. Die vielen Eindrücke vom heutigen Tag haben uns müde gemacht, Markus sogar magenkrank, uns so geht’s schon kurz nach dem Nachtessen ins Dachzelt.





Auch heute bleibt uns der Sternenhimmel hinter den Bäumen und Wolken verborgen.Ein heftiges Gewitter mit Regen weckt uns kurz. Doch am morgen ist alles wieder ok.

Fazit des Tages: Ziele sind gut, doch sollte man Alternativen im Köcher haben.

Tag 14
Camp Kwando – Rupara Community Rest Camp

Die Fahrt führt uns im Zickzack durch den Mudumu NP. Das Zoofeeling geht weiter. Überall tauchen Impalas, Gnus, Kuhantilopen, Affen auf sowie einmalig eine grosse Büffelherde.







Im Maziba Waterhole, östlich der C49, liegt ein totes Hypo. Wir wundern uns, scheint dieses Wasserloch nicht wirklich tief genug für Hypos und der nächstgrössere Fluss, der tief genug wäre, ist sehr weit entfernt. Was macht das Hypo hier? Stinken!! Und wie! Wir halten es nicht zu lange aus, obwohl es interessant wäre, den Geiern und Marabus zuzusehen, wie sie die dicke Haut knacken.







Bei Sangwali biegen wir von der C49 südlich ab und fahren durch Community Land am Livingston Museum vorbei – wir hatte keine Lust drauf – und erreichen nach schöner Fahrt um 16.30 Uhr das Rupara Community Rest Camp. Wir sind ganz alleine und können uns den Platz aussuchen. Wir nehmen den, der am direktesten am Wasser gelegenen ist (Nr 3?) und richten uns für 2 Tage ein.







Ein herrlicher Platz! Mit Buch, Kamera und Bier bewaffnet ziehen wir unsere Stühle an die Böschung des Kanals und lauschen den feinen Geräuschen der Insekten zu. Insbesondere ein lustiges helles Klikklikklik von Fröschen, so vermuten wir, erinnert uns an Windspiele, die man auf Terrassen sieht und hört. Die schöne Abendlichtstimmung bleibt uns nur kurz erhalten.









In der Ferne zieht ein Gewitter auf und erste Ausläufer vom starken Wind zerzausen uns die Haare und wirbeln Sand in unsere Gläser. Und schon beginnts zu tröpfeln. Schnell verstauen wir unsere Siebensachen in den Fahrzeugen, klappen die Metallleiter vom Boden weg, fixieren sie mit Kabelbinder, parkieren nochmal um, da wir unter einem Baum stehen und hüpfen, bevor es richtig los geht, in die Führerkabinen der Autos. Es schüttet und schüttet, rüttelt am Dachzelt von Hubi und Karin, das quer zum Wind steht. Paff, es klappt zusammen! Unseres steht im Wind und bleibt unversehrt.

Nach einer guten Stunde ist das Unwetter vorbei. Glücklicherweise hat sich das Gestänge des Dachezeltes nicht so stark verbogen, dass es nicht mehr gerichtet werden konnte. Die Matratze jedoch ist nass. So wird sie in Plastik verpackt, was scheinbar ganz gut ging.
Als wir zu kochen beginnen, das Feuer kaum entfacht, regnet es erneut. Zum Glück hat das Waschhäuschen ein Vordach.

ganz hinten links das Waschhäuschen


So verschieben wir die Kocherei dorthin. Woher nur all die flugfähigen Insekten kommen und uns das Kochen schwer machen, wissen wir nicht. Die vegetarische Pastasauce wird unfreiwillig durch tierische Proteine ergänzt. Der Wind verstärkt sich und der Regen peitscht quer unters Dach. Nur in der Dusche bleiben wir trocken (!). Wie man sieht, lassen wir uns den Abend nicht verderben.



Fazit des Tages: Auch in der Dusche kann man trocken bleiben.

Fortsetzung folgt!
Anhang:
Letzte Änderung: 08 Apr 2019 21:05 von Wild Dog.
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