17. Februar; Vögel am Brandberg
Heute ist unser letzter voller Tag im Land, und den wollen wir nochmals bestmöglich nutzen. Da unsere nächste Übernachtung im Erongo-Gebirge angedacht ist, haben wir also nicht wirklich eine grosse Strecke zu fahren.
Noch im Dunkeln reaktivieren wir das Feuer, um einen Kaffee zu brauen, parallel dazu bauen wir die Zelte ab, und im ersten Licht fahren wir eine der zahllosen Pisten, die auf die Nordseite des Berges zuführen.
Leider hat der Oststurm gestern Abend eine Menge Wolken mitgebracht, das Fotolicht ist nicht berauschend.
Im Rivier haben wir die erste Sichtung.
In einem grossen Kameldorn sitzen zwei African Hawk Eagles, Habichtsadler.
Vorsichtig pirschen wir uns mit dem Wagen näher.
Wolkenverhangener Blick nach Norden. In Bildmitte links das grüne Band markiert den Verlauf des Ugab Riviers.
Ein paar mal treffen wir auf die so typischen Trappen, wenn wir anhalten und aussteigen, hört man sie von überall her rufen.
Wie immer sehr scheu sind die Fiscal Shrikes, Fiskalwürger.
Plötzlich wuselt es am Boden ums Auto rum, vier Burchell´s Courser, Rostrennvögel suchen am Boden nach Fressbarem.
Da hat sich doch der kleine Exkurs schon gelohnt, Erstsichtung! Zumal die Vögel ja überaus hübsch anzuschauen sind.
Und auch landschaftlich gefällt es uns hier ausserordentlich gut.
Den sieht man hier regelmässig: Mountain Chat, Bergschmätzer.
Zwar kein Vogel, aber die Dassie rat, Felsenratte wird ebenso gewürdigt.
Mehr so ein Suchbild, aber den Bokmakierie sehen wir auf dieser Tour erstmalig. Und er flötet so schön.
Einen prächtigen Ansitz hat sich dieser Black-breasted Snake Eagle, Schwarzbrust-Schlangenadler rausgesucht.
Die Annäherung zu Fuss quittiert er mit Flucht.
Überaus häufig sind die Cape Turtles, Kapturteltauben, und so wird es mal Zeit, auch ihnen ein paar Bilder zu widmen. Mit ihrem "work harder, work harder" -Gesang sind sie eine der typischen Stimmen eines jeden Morgens.
Ebenfalls kein Vogel, aber Schakale haben wir erstaunlich wenige gesehen während der letzten vier Wochen.
Ein Pärchen Gabar Goshawk, Gabarhabichte sitzt in einem kleinen Baumkrüppel an, oben sitzt das Männchen.
Einen der Beiden treffen wir weiter unten im Rivier nochmals an.
Damit belassen wir es, und wir fahren auf der D 2359 nach Uis, wo wir ziemlich exakt mittags ankommen. An der Tanke gönnen wir dem Fahrzeug ein paar Liter Sprit und müssen uns ziemlich gegen zwei Small Miners wehren, die uns ihre Schätze aufdrängen wollen, bis es selbst dem Tankwart zu viel wird und er sie davon jagt.
Dann sind wir an der Reihe mit Auftanken und wir fahren zum Cactus Café, wo wir ein leckeres, wenn auch spätes Frühstück einnehmen.
Nachdem wir restauriert sind, fahren wir ein Stück die C 36, biegen dann bei Okombahe auf die D 2306 und schliesslich auf die D 2315 ab ins Erongo-Gebirge.
Auf einem Gipfelblock erahne ich einen dunklen Spot, aber auch mit dem Spektiv können wir nicht zweifelsfrei klären, ob hier unser erster, und wohl einziger Verreaux´s Eagle, Felsenadler hockt, es flimmert zu stark.
In Omandumba checken wir ein, und natürlich frage ich, ob wir Peter´s Höhle haben können. Es ist sonst niemand da, wir haben die freie Wahl, also nehmen wir diese tolle Unterkunft, die für einen Zeltcamper schon sowas wie Glamping darstellt.
Wie wir diese in eine Felswand integrierte, halboffene "Hütte" ansteuern, bemerken wir, dass wir nun genau auf der anderen Seite des Adleransitzes sind, diesmal deutlich näher. Und der Adler sitzt noch an Ort und Stelle. Und ja, es ist ein Felsenadler. Spätestens, als er die Schwingen ausbreitet und an der Felswand längs segelt, ist auch Andreas überzeugt.
Später finden wir noch einen Booted Eagle, Zwergadler, so haben wir nochmals ein paar Arten für die Liste generiert.
Etwas schwermütig wird mir dann schon, als wir unsere letzten Vorräte in Sachen Gin, Tonic und Zitrone aufbrauchen und einen letzten Sundowner geniessen. Dann das letzte Mal Feuer machen, das letzte Fleisch gegrillt. Eigentlich wären wir so perfekt eingespielt, wir sollten einfach weiter fahren...
Unter uns huscht eine Black Mongoose über die Felsen, später singen ein paar Bellgeckos für uns. Das macht den Abschied nicht gerade
leichter.
Wir schlafen auf der offenen Veranda im oberen Stock, und nachts nerven tatsächlich ein paar Mossies. Wo die wohl herkommen?
Kosten: Omandumba 150.- Nam$ pP.
Viele Grüße,
Matthias