Sonntag, 03. Februar; auf in die Kwando Core Area
Der Tagesstart hält sich nicht an den "Sonntag", denn es regnet leicht. So bleiben wir liegen, bis es richtig hell ist.
Zum Frühstücken haben wir zunächst keine rechte Lust, denn alles ist feucht, so vertrödeln wir einige Zeit mit Auto einräumen, Akkus laden, der Abwasch von gestern Abend steht auch noch an.
Auch die Little Bee-eater, Zwergspinte kommen nur mühsam in den Tag und kuscheln lieber noch etwas.
Langsam hört der Regen auf. Zwar scheint die Sonne nicht wirklich durch die dicke Bewölkung, aber es wird zunehmend wärmer, so können wir wenigstens in aller Ruhe frühstücken.
Nachdem wir fertig sind, sind auch die Zelte schon wieder abgetrocknet, und wir können einpacken.
Dann zahlen wir unsere Rechnung und fahren nach Divundu.
Hier kaufen wir Milch und Joghurt ein, und unser Gefährt erhält Diesel, dann machen wir uns auf den Weg stracks Richtung Osten.
Mittlerweile ist es wieder richtig warm geworden, und die Sonne dampft immer mehr die Wolken weg.
Wir erreichen die New Susuwe Ranger Station, wo wir uns ins grosse Buch eintragen und ein Permit für zwei Tage bezahlen.
Dann fahren wir die Pad in den Wald hoch und hier schalte ich wieder den Allrad zu, denn sofort wird es tiefsandig.
Der Wald um die alte, verfallene Militärstation Fort Doppies gefällt uns besonders gut, denn es gibt hier einen alten Baumbestand und entsprechend viele Vögel.
Eine ganze Familie Red-billed Woodhoopoes, Grüne Baumhopfe marodiert in den Bäumen umher.
Flugstudie.
Blühende Feuerlilien setzen ein paar bunte Akzente im Unterholz.
Blue Pansy.
Dann bemerken wir hoch oben in einer Baumkrone einen schwarzen Vogel, den wir zunächst als Trauerdrongo abtun. Beim Blick durchs Fernglas irritiert aber das Rot ums Auge, sicherheitshalber schiesse ich ein Notfoto, und später identifizieren wir den "Drongo" als einen Retz´s Helmet Shrike, Dreifarbenwürger. Erstsichtung, läuft.
Wir fahren weiter, und nachdem wir den Wald verlassen haben, geht es durch mit hohem Gras bestandenes Buschland ohne besondere Sichtung weiter bis zum Nambwa Camp.
Hier checken wir für zwei Nächte ein. Wir erhalten Platz Nr. 2, könnten aber jeden anderen Platz belegen, denn wir sind wieder alleine hier.
Ich belege gleich wieder die kleine Plattform, um hier mein Zelt aufzustellen. Dann vespern wir eine Kleinigkeit.
Das Licht wird weicher, und wir fahren noch eine Runde Richtung Horseshoe und ins Grasland südlich davon bis knapp vor die botswanische Grenze.
Über den Gesang des Orange-breasted Bush Shrike, Orangewürger, den wir aus dem fahrenden Auto gehört haben, finden wir tatsächlich den zugehörigen Vogel. Leider ist er sehr scheu und überhaupt nicht daran interessiert, für uns zu posen. Eher filzt er Busch um Strauch nach Insekten, meistens sehen wir ihn nur von hinten.
Der verlassen daliegende Horseshoe.
Wir fahren um eine Ecke beim Hide am Horseshoe und landen fast in einer Dreierfamilie Wattled Cranes. Die Kraniche hätte ich hier mitten im Wald nicht vermutet.
Sie stolzieren dann ins offene Gelände und filzen frische Elefantendunghäufen. Offensichtlich gibt es hier was zum Einwerfen.
Was im Mahango Park noch nicht gelungen ist, hier scheint dann die Sonne ungetrübt, um der Zimtracke einen glanzvollen Auftritt zu verschaffen.
Wenn sie sitzen, sind die orangefarbenen "Schulterklappen" nicht deutlich zu sehen, aber sobald sie fliegen, sehen die Red-shouldered Widows, Stummelwidas sehr auffällig aus.
Das Licht wird immer schöner, und die Landschaft am Kwando weiss uns wieder einmal zu gefallen.
Coppery-tailed Coucal, Angola-Mönchskuckuck.
Die Sonne ist schon weg, als wir, exakt an der selben Stelle wie drei Jahre zuvor, wieder auf die hier wohl ansässige Black-bellied Korhaan, Schwarzbauchtrappe treffen.
Nun müssen wir uns etwas sputen, um noch bei Licht ins Camp zurück zu fahren.
Nach einem verspäteten Sundowner grillen wir ein schönes Game-Fillet auf der Glut.
Eigentlich könnte man nun nach dem Essen schön am Feuer sitzen bleiben, aber endlich zeigt sich der Himmel einmal wolkenlos, und so schnappe ich mir Kamera und Stativ und suche mir einen schönen Punkt, um ein paar Sternenbilder zu schiessen.
Das neonfarbene Strichle hat ein blinkender Leuchtkäfer hinterlassen.
Später sitze ich noch eine Weile vor meinem Zelt auf der Plattform überm Wasser und lausche den Xylophonfröschen, während die Glühwürmchen vorbeiblinkern.
Kosten: Nambwa Camp 250.- Nam$ pP
Viele Grüße,
Matthias