THEMA: Caprivi satt
30 Apr 2019 21:01 #555160
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weiter der 1. Februar:

Bei der Mahangu Safari Lodge können wir uns die Campsite aussuchen, wir sind mal wieder die einzigen Gäste.
Nachdem wir die Zelte aufgestellt haben und einen kleinen Snack genommen haben, schnappen wir die Kameras und schlendern übers Gelände.


African Paradise Flycatcher Männchen, oder Paradiesschnäpper. Diese kleinen, quirligen Vögel sind nicht leicht zu erwischen, und dass sie sich immer im Halbdunkel des dschungelartigen Bewuchses aufhalten, macht die Sache nicht einfacher.

Nachdem wir uns im Pool erfrischt haben, wollen wir noch eine Runde durch den Mahango Park fahren.


Gleich beim ersten Lookout auf die Floodplains stehen drei Wattled Cranes, Klunkerkraniche. Leider ist es ziemlich bewölkt, die Farben taugen nicht wirklich, aber die Vögel sind nicht allzu weit entfernt und nehmen von uns keine Notiz. Normalerweise sind sie sehr scheu.
Später sehen wir weitere sechs Kraniche, je ein Paar mit ihrem flüggen Jungvogel.


Die Büffel sehen meist recht übellaunig aus.


Ein Pärchen Double-banded Sandgrouses, Nachtflughühner tippeln über den Sand. Mittlerweile kommt die Sonne wieder durch.


Wir geniessen es, mit dem Spektiv die Schwemmlandebene des Kavango abzuglasen, denn viele kleinere Vögel, etwa Limikolen, kann man mit dem Fernglas nur schlecht ansprechen.


Wir fahren noch ein Stück weiter Richtung grosser Baobab und finden eine Gruppe Roan-Antilopen.


Wunderschöne Tiere, zusammen mit den Sable-Antilopen sind sie jedesmal ein Highlight hier im Mahango Park.


Auch ein Paar Reedböcke stellt sich in Positur.

Dann fahren wir langsam zurück, denn wir wollen den Sundowner auf dem Aussichtsturm vom Mahangu Camp geniessen. Zwar kann man von hier nicht direkt der Sonne beim Versinken zusehen, dafür wird das gegenüber liegende Ufer schön ausgeleuchtet, und meistens lassen sich dort auch immer einige Tiere spotten.


Sunset am Kavango.

Nachdem die Sonne unter gegangen ist, genehmigen wir uns auf der Plattform überm Wasser zwei GTs, bevor wir zurück zu unserem Camp gehen, um unser Nachtmahl zu bereiten.
Das wird heute eine Premiere, denn wir haben uns bei Safari Car Rental einen Poitjie geliehen, der wird heute eingeweiht. In guter Erinnerung an das herrliche Stew, zu dem ich vor Jahresfrist bei den Kalachee-Brüdern eingeladen war, schnippeln wir allerlei Gemüse, Kartoffeln und die zwei letzten Oryxlendensteaks klein, um dann alles auf der Glut vor sich hin köcheln zu lassen.

Während wir so mit unserem Stew beschäftigt sind, kommt plötzlich aus dem Dunkel die Nachtwache und fragt uns, ob wir gerne eine Schlange sehen würden, eine grosse Schlange. Was für eine Frage, natürlich ja. Na, dann sollten wir uns aber etwas beeilen. Schnell schnappe ich noch die Kamera, und ab geht´s im Laufschritt hinterher.
Auf einem freien Stück zwischen den Chalets kriecht ein gut anderthalb Meter langer Felsenpython zielstrebig Richtung Wasser.




Mir gelingen vier Fotos, und dann ist der Python im Gras verschwunden. Ich freue mich sehr, denn es ist mein erster Python, und es war ein Wunsch von mir endlich mal eine richtig grosse Schlange zu sehen. Obwohl, das war natürlich ein Jungtier, Pythons können über vier Meter lang werden. Trotzdem war das schon eine ordentliche Portion, wenn man sonst nur Kreuzottern und Schlingnattern gewohnt ist.

Noch viel mehr freue ich mich, dass niemand den Versuch unternommen hat, die Schlange zu töten.

Zurück am Feuer ist dann auch langsam unser Essen fertig, und wir sind uns beide einig: das Stew ist phänomenal geworden. Und das Beste daran: die Portion ist so gross, dass für morgen schon gekocht ist.


Kosten: Mahangu Safari Lodge Camping 185.- Nam$ pP


Viele Grüße,
Matthias
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04 Mai 2019 17:28 #555442
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02. Februar; ein ganzer Tag Mahango Core Area

Pünktlich um 6.00 Uhr wird der Grenzübergang geöffnet, dann kann man auch in den Park einfahren. Das Office ist um diese Zeit noch nicht besetzt, das kennen wir schon, wir werden also die Gebühr von 40.- Nam$ pP beim Verlassen entrichten.
Wir fahren gleich durch bis kurz vor den Grenzposten Mohembo und biegen dann nach links ab. So haben wir die Sonne, wenn sie denn mal aufgegangen ist, eher im Rücken.


Sonne ist hier allerdings noch überhaupt kein Thema, als wir einen Eurasian Golden Oriole, Pirol beobachten.


Wir fahren Kwetchi an und geniessen hier die friedliche Stimmung und den Sonnenaufgang.




Etwas später kommen wir um eine Ecke, und da stehen zehn Wattled Cranes vor uns in einer sumpfigen Wiese. Sie halten nicht aus und erheben sich gleich in die Luft. Auf die letzten beiden Kraniche komme ich noch zu Schuss, wie sie über dem Papyruswald entschwinden.


Ein schwarzer Greif kommt angeflogen und landet vor uns auf dem Boden. Relativ schnell ist klar, dass wir einen melanistischen Gabarhabicht vor uns haben. Das ist für uns beide eine Erstsichtung. Der Habicht sitzt so da und dreht den Kopf hin und her.


Er ist offensichtlich an dem links von ihm über den Boden krabbelnden Pillendreher interessiert. Er nähert sich zu Fuss...


und der Käfer ergreift die Flucht. Der Greif braucht dank seiner Grösse etwas länger, um hinterher zu kommen.


Völlig gebannt verfolgen wir, wie der Gabar den Abstand verringert, wir erwarten jeden Moment, dass er den Käfer greift.


Der so plump erscheinende Mistkäfer schlägt aber immer wieder Haken, die der Vogel so schnell nicht parieren kann, und so werden wir Zeuge einer recht ungewöhnlichen Jagd, die für den Käfer glücklich endet, denn er entkommt. Der verdutzte Vogel sitzt wieder auf dem Sand und orientiert sich neu.
Ich wusste bis dato nicht, dass sich Habichte, der ja der Grösse nach eher ein Sperber ist, auch an Insekten vergreifen.
Auf jeden Fall ein grandioses Erlebnis für uns.
Und wir sind begeistert, dass unsere Fotos durchaus ansehnlich geworden sind. Mit meiner alten Lumix hätte ich hier jedenfalls nichts Brauchbares zu Wege gebracht.


Nun aber tatsächlich: eine Tawny Flanked Prinia, Rahmbrustprinie. Dahinter sitzt ein Trauerdrongo.


Wir wollen uns nun einmal das potentielle Habichtfutter näher ansehen, denn Pillendreher hat es hier enorm Viele.


Mengen von Käfern sitzen auf den frischen Elefantendunghäufen und versuchen ein Stück vom Kuchen zu ergattern. Diese Stücke rollen sie dann zu perfekten Kugeln, um diese zu verstecken und darin ihre Eier zu legen.


Die Kugeln sind oft deutlich grösser als die Käfer selbst. Rückwärts schieben sie die Pillen durch die Gegend, was durchaus wie eine Sisyphusarbeit anmutet.


Da das mit dem Gabarhabicht so gut gefunzt hat, probiere ich es gleich mal mit einem fliegenden Nektarvogel.


Purple-banded Sunbird, Kleiner Bindennektarvogel.


Eine Dusky Lark, Drossellerche. Diese Lerche brütet in Zentralafrika und verbringt den Sommer hier als eher seltener Gast. Für uns jedenfalls eine Erstsichtung.


Dank des schon etwas zerschlissenen Gefieders bin ich nicht ganz sicher, es sollte aber ein African Pipit, oder Spornpieper sein.


Viele Grüße,
Matthias
Letzte Änderung: 08 Mai 2019 10:03 von fotomatte.
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05 Mai 2019 17:47 #555535
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weiter der 02. Februar; Westteil Mahango Core Area

Nachdem wir die durchgehende Hauptpiste erreicht haben, beschliessen wir auch noch den eher seltener befahrenen Westteil dran zu hängen. Diese Piste ist nicht ausgebaut und stellenweise ziemlich verbuscht. Dazu kommt, dass man öfters mal aussteigen muss, um die von Elefanten ab- und umgebrochenen Büsche von der Spur zu entfernen.


Wir finden eine kleine Gruppe European Roller, Blauracken, die -selten genug- nicht sofort türmen und sich auf brauchbare Distanz verpixeln lassen.


Wie bei der heimischen Gabelracke explodiert das Gefieder regelrecht in diversen Blautönen, sobald die Schwingen geöffnet werden.


Beim Wasserloch Thingwerengwere stehen zwei halbstarke Bullen und bespritzen sich mit Schlamm.

Es geht nun auf Mittag zu, und wir beschliessen zurück zu fahren, um endlich was zu Essen und ein Nickerchen zu halten.
Danach kühlen wir uns wieder im Pool ab, bevor wir nochmals eine Abendrunde im Park drehen wollen.
Leider hat es ziemlich zugezogen.


Auch wenn das Bild nichts Besonderes ist, zeige ich hiermit eine weitere Erstsichtung: ein Bearded Scrub-Robin, Brauner Bartheckensänger.


Schade, dass der schlonzige Himmel alle Farben schluckt, so kommt der Broad-billed Roller, Zimtracke nicht wirklich zur Geltung.


Der alte Büffel hat eine offene Wunde am Hinterlauf, und dort picken auch noch die Gelbschnabel-Madenhacker drin rum.


Green-winged Pytilia, oder Buntastrild Weibchen.


Normalerweise sind die Emerald-spotted Wood Doves, Bronzeflecktauben ziemlich scheu, dieses Exemplar war aber sehr zutraulich und hat uns bis auf unter zwei Meter ausgehalten. Andreas hat sich beschwert, dass wir zu nah dran waren für seine grosse Linse.


Weibchen vom Violet-eared Waxbill, Granatastrild.


Wieder mal eine singende Tawny-flanked Prinia, Rahmbrustprinie.


Um die Burchell´s Glossy Starlings, Riesenglanzstare zu fotografieren, ist der bedeckte Himmel von Vorteil, denn bei Sonne saufen die Farben schnell ab.


Recht häufig und weit verbreitet ist der Marico Flycatcher, Maricoschnäpper.


Nun kriegen wir auch noch das Männchen von der Green-winged Pytilia vor die Linse.


Zur Abwechslung mal kein Vogel, sondern ein noch recht junges Kudu mit seinen überproportional grossen Lauschern.


Der Long-billed Crombec, Langschnabelsylvietta hält nicht für den Bruchteil einer Sekunde still, und bei allen Bildern ist immer ein Halm im Weg. Grrr.


Alt- und Jungvogel Little Bee-eater, Zwergspint.


Zum Abschluss der heutigen Vögelei finden wir noch eine Pearl-spotted Owlet, Perlkauz, der uns neugierig beäugt, als wir uns per Pedes an ihn ranschleichen.


Da heute sonnenuntergangsmässig nichts Spektakuläres zu erwarten ist, fahren wir sogar schon etwas vor Gateschliessung raus, nicht ohne wieder unsere tägliche Roan zu würdigen.

Dann fahren wir zurück ins Camp, machen es uns wieder auf dem Deck überm Fluss gemütlich und geniessen anschliessend unser Stew.
Wir sind uns einig, der Aufenthalt hier auf der Mahangu Safari Lodge und im Mahango Park hat sich mal wieder voll gelohnt.
Morgen aber wollen wir weiter fahren an den Kwando.


Viele Grüße,
Matthias
Letzte Änderung: 06 Mai 2019 18:28 von fotomatte.
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14 Mai 2019 19:50 #556222
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Sonntag, 03. Februar; auf in die Kwando Core Area

Der Tagesstart hält sich nicht an den "Sonntag", denn es regnet leicht. So bleiben wir liegen, bis es richtig hell ist.
Zum Frühstücken haben wir zunächst keine rechte Lust, denn alles ist feucht, so vertrödeln wir einige Zeit mit Auto einräumen, Akkus laden, der Abwasch von gestern Abend steht auch noch an.


Auch die Little Bee-eater, Zwergspinte kommen nur mühsam in den Tag und kuscheln lieber noch etwas.

Langsam hört der Regen auf. Zwar scheint die Sonne nicht wirklich durch die dicke Bewölkung, aber es wird zunehmend wärmer, so können wir wenigstens in aller Ruhe frühstücken.
Nachdem wir fertig sind, sind auch die Zelte schon wieder abgetrocknet, und wir können einpacken.
Dann zahlen wir unsere Rechnung und fahren nach Divundu.
Hier kaufen wir Milch und Joghurt ein, und unser Gefährt erhält Diesel, dann machen wir uns auf den Weg stracks Richtung Osten.

Mittlerweile ist es wieder richtig warm geworden, und die Sonne dampft immer mehr die Wolken weg.
Wir erreichen die New Susuwe Ranger Station, wo wir uns ins grosse Buch eintragen und ein Permit für zwei Tage bezahlen.
Dann fahren wir die Pad in den Wald hoch und hier schalte ich wieder den Allrad zu, denn sofort wird es tiefsandig.
Der Wald um die alte, verfallene Militärstation Fort Doppies gefällt uns besonders gut, denn es gibt hier einen alten Baumbestand und entsprechend viele Vögel.


Eine ganze Familie Red-billed Woodhoopoes, Grüne Baumhopfe marodiert in den Bäumen umher.


Flugstudie.


Blühende Feuerlilien setzen ein paar bunte Akzente im Unterholz.


Blue Pansy.


Dann bemerken wir hoch oben in einer Baumkrone einen schwarzen Vogel, den wir zunächst als Trauerdrongo abtun. Beim Blick durchs Fernglas irritiert aber das Rot ums Auge, sicherheitshalber schiesse ich ein Notfoto, und später identifizieren wir den "Drongo" als einen Retz´s Helmet Shrike, Dreifarbenwürger. Erstsichtung, läuft. B)

Wir fahren weiter, und nachdem wir den Wald verlassen haben, geht es durch mit hohem Gras bestandenes Buschland ohne besondere Sichtung weiter bis zum Nambwa Camp.
Hier checken wir für zwei Nächte ein. Wir erhalten Platz Nr. 2, könnten aber jeden anderen Platz belegen, denn wir sind wieder alleine hier.
Ich belege gleich wieder die kleine Plattform, um hier mein Zelt aufzustellen. Dann vespern wir eine Kleinigkeit.

Das Licht wird weicher, und wir fahren noch eine Runde Richtung Horseshoe und ins Grasland südlich davon bis knapp vor die botswanische Grenze.


Über den Gesang des Orange-breasted Bush Shrike, Orangewürger, den wir aus dem fahrenden Auto gehört haben, finden wir tatsächlich den zugehörigen Vogel. Leider ist er sehr scheu und überhaupt nicht daran interessiert, für uns zu posen. Eher filzt er Busch um Strauch nach Insekten, meistens sehen wir ihn nur von hinten.


Der verlassen daliegende Horseshoe.


Wir fahren um eine Ecke beim Hide am Horseshoe und landen fast in einer Dreierfamilie Wattled Cranes. Die Kraniche hätte ich hier mitten im Wald nicht vermutet.


Sie stolzieren dann ins offene Gelände und filzen frische Elefantendunghäufen. Offensichtlich gibt es hier was zum Einwerfen.


Was im Mahango Park noch nicht gelungen ist, hier scheint dann die Sonne ungetrübt, um der Zimtracke einen glanzvollen Auftritt zu verschaffen.


Wenn sie sitzen, sind die orangefarbenen "Schulterklappen" nicht deutlich zu sehen, aber sobald sie fliegen, sehen die Red-shouldered Widows, Stummelwidas sehr auffällig aus.


Das Licht wird immer schöner, und die Landschaft am Kwando weiss uns wieder einmal zu gefallen.


Coppery-tailed Coucal, Angola-Mönchskuckuck.


Die Sonne ist schon weg, als wir, exakt an der selben Stelle wie drei Jahre zuvor, wieder auf die hier wohl ansässige Black-bellied Korhaan, Schwarzbauchtrappe treffen.

Nun müssen wir uns etwas sputen, um noch bei Licht ins Camp zurück zu fahren.
Nach einem verspäteten Sundowner grillen wir ein schönes Game-Fillet auf der Glut.
Eigentlich könnte man nun nach dem Essen schön am Feuer sitzen bleiben, aber endlich zeigt sich der Himmel einmal wolkenlos, und so schnappe ich mir Kamera und Stativ und suche mir einen schönen Punkt, um ein paar Sternenbilder zu schiessen.


Das neonfarbene Strichle hat ein blinkender Leuchtkäfer hinterlassen.

Später sitze ich noch eine Weile vor meinem Zelt auf der Plattform überm Wasser und lausche den Xylophonfröschen, während die Glühwürmchen vorbeiblinkern.


Kosten: Nambwa Camp 250.- Nam$ pP


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Matthias
Letzte Änderung: 15 Mai 2019 15:52 von fotomatte.
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21 Mai 2019 20:32 #556938
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04. Februar; Kwando Core Area

Mit dem Hellwerden verlassen wir das Camp, um am Kwando entlang flussaufwärts zu fahren und die frühen Morgenstunden im Wald um Fort Doppies zu verbringen. Wir erhoffen uns dann rege Gesangstätigkeit der Waldvögel, um ihnen dann gezielt nachstellen zu können.


Noch vor Sonnenaufgang lassen wir das Camp Nambwa, welches sich in dieser Waldinsel befindet, hinter uns.


Green-backed Heron, Mangrovenreiher


Immer wieder führt die Fahrspur an den Fluss und bietet schöne Aussichten.


Mächtige Leberwurstbäume stehen am Ufer, im Sand fährten sich Löwen, Antilopen und natürlich Elefanten.


Am Ufer finden sich verschiedene Vögel ein um zu rasten oder um nach Beute Ausschau zu halten. Pied Kingfisher, Graufischer Weibchen.


Kaum hat der Eisvogel den Ast geräumt, wird er schon wieder belegt. Banded Martin, Gebänderte Uferschwalbe.


Der Great Egret, Silberreiher ist wohl fertig mit dem Brutgeschäft, der Schnabel jedenfalls ist schon wieder gelb, aber die Schmuckfedern auf dem Rücken trägt er noch.


Eine Gruppe Meyer´s Parrots, Goldbugpapageien sitzen in der Morgensonne und widmen sich der Gefiederpflege.


Nach dem melanistischen Gabarhabicht finden wir eine weitere Rarität, einen leuzistischen Wattled Plover, Senegalkiebitz. So etwas habe ich noch nie gesehen, ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt. Entsprechend verwundert ob des Vogels waren wir.

Auf dem Weiterweg, kurz bevor man eine steile Böschung hoch in den Wald fährt, huschen fünf Löwen, drei Löwinnen mit zwei Halbstarken, vor uns über den Weg. Sie kommen vom Wasser und wollen sich nun wohl in den Schatten des Waldes zurück ziehen. Leider sind sie sehr scheu und es gelingt uns kein Bild.

Nachdem wir uns vergewissert haben, dass die Löwen nicht hier unter den Bäumen liegen, steigen wir aus, geniessen das morgendliche Konzert und versuchen ein paar der Sangeskünstler zu erwischen.


Die gehören aber nicht dazu, sie sind meist stumm. White-fronted Bee-eater, Weissstirnspint.


Auch er ist kein grosser Sänger, beobachtet aber genau unser Treiben. Noch nicht ausgefärbter Martial Eagle, Kampfadler.


Noch nicht im Prachtkleid befindet sich die Yellow Wagtail, Schafstelze, die in drei Monaten zurück in Europa sein wird, um hier zu brüten.

Insgesamt ist es sehr schwierig, die Sänger vor die Linse zu bekommen, denn meistens sitzen sie weit oben in den Baumkronen, aber das Konzert ist sehr vielstimmig. Es hallt sehr schön unter dem Blätterdach, fast wie in einer Kirche.
Wir beschliessen, morgen nochmals einen Anlauf zu nehmen und dann nicht so lange am Fluss rum zu trödeln, vielleicht waren wir schon wieder etwas zu spät dran.


Red Lechwe Bock.


Cardinal Woodpecker, Kardinalspecht Männchen.


Zum späten Vormittag fahren wir zurück ins Camp, unterwegs nehmen wir aber noch den allgegenwärtigen Yellow-billed Hornbill, Gelbschnabeltoko mit.

Es ist drückend schwül geworden, und am Himmel schiessen die Cumulustürme in die Höhe. Es sieht nach Gewitter aus.
Wir frühstücken in aller Ruhe, bevor wir eine Siesta halten.

Am Nachmittag und Abend wollen wir nochmals Richtung Horseshoe fahren.


Viele Grüße,
Matthias
Letzte Änderung: 21 Mai 2019 21:03 von fotomatte.
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31 Mai 2019 21:08 #557811
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weiter der 04. Februar:

Nachdem wir uns zurück auf unserer Site wieder restauriert haben, erkunden wir mit Glas und Kamera den Campbereich, denn hier unter den grossen Bäumen hat es natürlich auch jede Menge Vögel und anderes Getier.


Als Erstes finde ich auf einer Nachbarsite eine dünne, etwa meterlange Peitschenschlange, eine Western Stripe-bellied Sand Snake. Sie liegt regungslos auf dem Wurzelanlauf eines Baumes. Zunächst vermute ich, dass sie sich sonnt. Erst später entdecke ich runde dreissig Zentimeter oberhalb am Baumstamm den vermutlichen Grund, weshalb die Schlange hier ausharrt.


Hier verharrt ein Streifenskink ebenso reglos nach dem Motto: wer sich zuerst bewegt, hat verloren.

Es beginnt zu donnern, und bald darauf fängt es tatsächlich zu regnen an. Ich eile zurück zu meinem Zelt und schmeisse schnell das Überdach drüber. Im Auto warten wir den Schauer ab, und gleich drauf schaue ich nach, ob die Reptilien noch vor Ort sind. Aber auch sie haben sich vor dem Regen in Sicherheit gebracht.


Die Sonne bricht erneut durch die Wolken, und ich mache ein paar Aufnahmen von den attraktiven Feuerlilien. Erst nach einer Weile bemerke ich den kleinen Falter, der sich farblich hervorragend angepasst hier versteckt.


Leider fehlt ihm seit einer Attacke eines Vogels der charakteristische Zipfel am Hinterflügelende, sodass die Artzugehörigkeit für mich nicht mehr feststellbar ist. Ein Scarlet der Gattung Axiocerses.


Leider gelingt mir nicht viel mehr als ein Belegbild vom Red-chested Cuckoo, Einsiedlerkuckuck. Mal wieder eine Erstsichtung.


Gegen halbvier Uhr fahren wir wieder los Richtung Horseshoe. Gerade noch kommen wir rechtzeitig an die Lagune, um den Abzug einer fünfunddreissig kopfstarken Gruppe von Rappenantilopen zu erleben.


So ein grosses Rudel von Sables habe ich zuvor noch nicht gesehen.

Wir fahren weiter um den Horseshoe herum, leider hat sich der Himmel komplett bewölkt.


Grey-headed Kingfisher, Graukopfliest.


Dafür sind heute Elefanten hier, um zu saufen und zu baden.



Wir schauen dem Treiben eine ganze Weile zu und fahren dann nochmals eine Runde in die Grasebenen Richtung Botswana. Hier fällt auf, dass die einzeln stehenden, grossen, alten Kameldorne alle schon braunrote Blätter haben. Die Rinde der Bäume ist geschält.
Diese Bäume werden kaum weiter leben können, hier macht sich der seit Jahren zunehmende Elefantenbesatz bemerkbar.


Eigentlich sollte man auch mal die hier allgegenwärtigen Hartlaub´s Babbler, Weissbürzeldrosslinge verewigen, zumal man sie in Namibia nur hier entlang der nördlichen Landesgrenze finden kann.


Zum Abschluss finden wir einen weiteren Woodland Kingfisher, einen Senegalliest.

Da der Himmel weiter bewölkt ist, gibt es keinen Grund, heute den Platz am Lagerfeuer nicht einzunehmen. So sitzen wir unter dem grossen Leberwurstbaum, lauschen den Fröschen und den Hippos und geniessen unseren letzten Abend hier in Nambwa.


Viele Grüße,
Matthias
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