Teil 2 - 14.12.2018 - Botswana, wie es leibt und lebt...
So sehr wir uns auch über die schnelle Grenzüberquerung (das Ganze hat keine 30 Minuten gedauert) freuen, so schnell müssen wir uns auch wieder auf die Karte konzentrieren, da es bereits nach wenigen Kilometern rechts ab geht und wir, statt der A33, nun der Transit Road folgen, die bis nach Maun führt.
Hier wird sicherheitshalber neben Elefanten auch gleich vor Antilopen gewarnt...
... und schon zwei Minuten später trauen wir unseren Augen kaum.
Wir werden von einer Herde Sable Antilopen ausgebremst, die vor uns die Straße überquert.
Ja, meine Güte, was geht denn hier ab?! Nach den ganzen Tieren, die wir den Tag über am Straßenrand gesehen haben, haben wir sie aus der Ferne für Ziegen o.ä. gehalten und sind völlig aus dem Häuschen, dass es mindestens 25 Tiere sind.
Mit einem letzten Blick zurück, verschwinden sie schließlich im Dickicht. Was für ein Start!!!
Wir folgen der Straße bergab...
... und erreichen wenige Minuten später den kleinen Ort Muchenje sowie das "Muchenje Campsite&Cottages".
Im Gegensatz zu diversen Luxuslodges, zu denen Wege, die zuvor abgehen, führen, liegt dieses familiengeführte Camp direkt zwischen Straße und den Plains.
An der Rezeption empfängt uns eine nette, jedoch sehr schüchterne, junge Frau und händigt uns die Schlüssel für unser "Cottage" aus. Erneut erhalten wir - wie soll es auch anders sein?! - den Schlüssel mit der Nr. 01.
Während ich die junge Frau, entlang des eigenen Gemüsegartens, zu Fuß begleite, folgt Markus uns mit dem Auto.
Unser Cottage entpuppt sich als eine Art großer Container, von dem aus eine Tür ins angrenzende Bad und von dort wiederum eine Tür zur Aussendusche führt.
Bei Tagestemperaturen von 35 bis über 40 Grad könnt ihr euch wohl vorstellen, wie schön muckelig warm es da drinnen ist?!
Aber es gibt einen Ventilator sowie eine (funktionierende) Klimaanlage und Moskitonetze vor den Fenstern, klein und fein - und bei dem Preis (für Botswana) darf man schließlich auch keinen allzu großen Luxus erwarten!
Wir laden zuerst einmal aus und richten uns häuslich ein - die Küche ist übrigens mit allem ausgestattet, was man so braucht - bevor wir das restliche Camp erkunden...
Das Gelände ist überschaubar, aber wir sind hier schließlich auch nicht, um Zeit im Camp zu verbringen, sondern wollen was in der Umgebung sehen. Neben einem hauseigenen Gemüsegarten (das Gemüse wird übrigens in der Rezeption/Shop verkauft!), gibt es zum einen einen kleinen, aber gepflegten Pool (der bei den Temperaturen jedoch recht warm war und keine große Erfrischung brachte
)
sowie eine schöne Aussichtsterrasse, von der aus man auf die Ebene schaut und im Grunde bis nach Namibia gucken kann.
Da wir uns ja nun auch bereits über eine gewisse "Campingerfahrung" verfügen, schauen wir uns natürlich auch die Örtlichkeiten an, um mitreden zu können...
Uns gefallen die Campsite 1 und 2 am Besten - beide liegen schön privat, mit toller Aussicht - wobei Site 1 mehr Aussicht und Site 2 mehr Schatten hat.
Die Ablutions - tippi toppi...
Hinter Campsites und Aussichtsplattform gibt es seit Neuestem auch feststehende Zelte, diese sind bis dato noch gar nicht groß auf der Homepage beschrieben und waren zu dem Zeitpunkt, als wir gebucht haben auch nicht buchbar, ansonsten hätten wir sie wohl gewählt!
Auf dem Campgelände befindet sich außerdem noch ein campeigener Baobab...
...sowie eine offene Kapelle, an denen die Mitarbeiter z. B. sonntags zusammenkommen.
Das ganze Gelände macht einen sehr gepflegten Eindruck und überall treffen wir auf freundliche Mitarbeiter, die herumwerkeln.
Wir "erfrischen" uns schnell in dem Pool und laufen vor zur Rezeption, dort buchen wir direkt für den nächsten Morgen einen Tagesausflug zu den Victoria Fällen (incl. Transfer), kaufen in dem kleinen Shop (der in der Rezeption integriert ist und neben frischem Gemüse sogar Fleisch anbietet) ein paar kühle Getränke (es gibt nur Softdrinks!), Feuerholz, Postkarten sowie Eis und nehmen im Schatten auf der Terrasse der Rezeption Platz und nutzen das WLAN. Was für ein Luxus! In der Mobola Lodge hatten wir, trotz mega Datenvolumen nämlich tagelang keinen Empfang...
Natürlich besuchen wir den Aussichtsplatz nochmal.
Unzählige Open bills/Mohrenklaffschnabel und African Jacana/Blaustirn Blatthühnchen tummeln sich auf der Wiese vor uns.
Außerdem entdecken wir einige Vervet Monkeys/Grünmeerkatzen...
...sowie (leider weit entfernt und stark vergrößert) einen Heron.
Könnte dies ein Squacco heron/Rallenreiher
sein? (Vielen Dank, Matthias!
)
Ansonsten ist es etwas befremdlich, Rinder auf den Wiesen zu sehen, doch das scheint hier normal zu sein. Wild und Nutzvieh teilen sich oftmals den Lebensraum..."Unsere" Rappenantilopen kamen ja schließlich zuvor auch aus dieser Richtung.
Bevor es dunkel wird, zündet Markus das Feuerholz an und während ich in der Küche einen riesigen Topf mit Kartoffeln zum kochen bringe, beschäftigt er sich mit den Planungen für die kommenden Tage.
Über die Sichtung dieses blau/gelben Sunbirds freue ich mich etwas später sehr - leider kann ich ihn jedoch bisher nicht bestimmen...
Als wir endlich essen, ist es bereits so dunkel, dass wir Licht einschalten müssen. Stirnlampen sind jedoch keine gute Idee, da dadurch die Insekten (und davon gibt es reichlich!
) angezogen werden und man sie ggf. mit in den Mund steckt. Also platzieren wir eine Lampe etwas weiter abseits, sehen dadurch trotzdem nicht sicher, was wir eigentlich so essen...
Gerade ich bin durch meinen langen Aufenthalt in Südafrika an Krabbeltiere gewohnt und einigermaßen abgehärtet... Aber okay, das ist hier nochmal eine andere Hausnummer!
Es wird unsere letztes Abendessen innerhalb der nächsten Tage sein, welches wir nach Einbruch der Dunkelheit einnehmen...
Trotz allem gönnen wir uns noch einen Gin Tonic, bevor wir um viertel nach neun ins Bett krabbeln. So ganz wohl ist uns nicht - mal schauen, was uns hier noch nachts so erwartet?! Gute Nacht!
gefahrene Kilometer: 407