Teil 2 - 10.12.2018 - Waterberg Plateau Camping - History Path
Schon eins und eins mit dem Camperleben verschmolzen

, wasche ich nach dem Abwasch ein paar Klamotten aus, die an Markus' Wäscheleine ihren Platz zum Trocknen finden.
Dann machen wir uns - zur schönsten Mittagszeit

- auf den Weg zum History Path, dessen Startpunkt am anderen Ende der Campsite liegt.
Der Weg führt einen Hügel hinauf, ist gut erkennbar und gespickt mit vielen interessanten Infotafeln...
Auf dem Hügel angekommen, erreichen wir einen Aussichtspunkt, von dem man auf das ehemalige Schlachtfeld der Schlacht am Waterberg blickt.
Wir folgen dem Weg bergab und hier muss man das ein oder andere Mal schon genauer hinschauen, wo man hin tritt. Alles machbar, aber wenn man nicht gut zu Fuß ist, wäre ich über die Beschreibung des Schwierigkeitsgrades "not amused".
Trotz der Hitze ist die Stimmung (noch) gut...
... wir sind schiesslich so was von auf dem richtigen Weg.
Ein kleiner Schwarm von Green-winged Pytilia/Buntastrilde begeistert mich und diese flinken Vögelchen machen mich total verrückt...
Der Gute sieht ein wenig aus, wie ein "gerupftes Hühnchen", aber zumindest kommen auf diesem Bild die Farben am Besten zur Geltung...
Wir folgen der Beschilderung, doch Markus erschließt sich der Weg nicht. Meiner Meinung nach geht's einmal um den nächsten Hügel rum - er ist der Meinung, dass wir schon längst wieder in Richtung Campsite laufen müssten.
Jeder besteht auf seine Meinung und kurzerhand beschließen wir, dass wir uns trennen und jeder "seinem" Weg folgt...
Ich folge dem steinigen Weg...
... und hoffe natürlich insgeheim, dass sich die Kalahari heute nicht als Vollstreckerin zeigen wird.
Somit stoppe ich an jedem Schild, lese mir den Text durch...
...bis ich in einem kleinen "Wäldchen" lande, dessen Bäume jedoch kaum Schatten spenden.
Es ist keine Menschenseele zu sehen oder zu hören und das ist auf der einen Seite ein sehr beruhigendes, andersrum ein etwas befremdliches Gefühl. Allerdings wird schnell klar, dass ich mich tatsächlich auf der geplanten Route befinde - auch wenn ich sie andersherum laufe...

Zumindest irre ich nicht irgendwo durch die Gegend!
Nun kann ich das Ganze auch ziemlich entspannt genießen...
Ich erreiche die Überreste einer alten Missionsstation:
Es ist verstörend über die Gräueltaten zu lesen und die Fotos der ausgemergelten Bevölkerung zu sehen.
Schließlich befinde ich mich wieder in "bekanntem" Terrain und folge dem Pfad bis zum Ende - welches etwas oberhalb unserer Campsite Nr. 01 liegt.
Wieder glücklich vereint, gönnen wir uns ein Bad im Pool.
Während Markus im Schatten entspannt, lege ich mich für einen kurzen Mittagsschlaf ins Dachzelt. Doch das Auto steht mitten in der Sonne und es ist einfach zu warm...
Also beschäftigen wir uns mit allem, was so alles auf der Campsite rum kreucht und fleucht. (Viel los ist aufgrund der Mittagshitze nicht...

)
Ich mache unzählige Bilder von den Grey-go-away birds, die in dem "Dassie-Baum" rumturnen, doch sie sind zu weit weg und statt Vögeln nehme ich hauptsächlich Gestrüpp auf.
Da hören, dass der kleine Pool von einer Familie belegt ist, entscheiden wir uns, zu dem zweiten zu laufen, den wir vom Weg aus gesehen haben. Anscheinend gehört dieser zu den höheren Campsite Nummern?!

Auf dem Weg dorthin entdecken wir einige Dikdiks im Gebüsch, doch wir haben nur unsere Handys dabei und somit lohnt sich kein Foto. Am Pool ist keine Menschenseele weit und breit zu sehen - allerdings schwirren etliche Bienen herum, so dass unser Badespaß nur von kurzer Dauer ist. Also laufen wir die kurze Anhöhe hinauf und nehmen auf dem Rückweg noch ein schnelles Bad in dem anderen Pool, da Mutter und Kinder ohnehin gerade im Schatten sitzen und keiner im Wasser ist...
Für den Abend haben wir bereits bei der Ankunft im Restaurant einen Tisch reserviert und so duschen wir und laufen rechtzeitig hoch zur Rezeption (genug Bewegung hatte ich an dem Tag auf alle Fälle...

), da wir in einem Rutsch noch schnell die Campsite bezahlen wollen.
Auf dem Weg sehe ich plötzlich neben der Straße in einem Baum eine Mini-Eule!

Shit, und wir haben natürlich keine Kamera dabei. Derjenige mit den jüngsten Beinen joggt also zurück zum Auto - das bin in diesem Fall ich, während Markus (erfolgreich) die kleine Eule bewacht.
Das Licht ist nicht gut, aber ich bin dennoch ganz happy über meine Bilder des kleinen Pearl-spotted Owlet/Perl-Sperlingskauz (Vielen lieben Dank, Friederike

)
Wir sind happy über diese Sichtung und laufen beschwingt den Hügel zur Rezeption hinauf, die jedoch natürlich schon geschlossen hat. Also geht's weiter zum Restaurant.
Einige Gäste sitzen dort mit einem Getränk in der Hand und genießen die Aussicht. Wir melden uns an und sagen, dass wir für sieben eine Reservierung haben. Der junge Mann schaut und irritiert an - ja, er müsse aber noch eindecken.

Klar, kein Problem, stört uns ja nicht... So nehmen wir schließlich Platz und "genießen" ebenfalls die Sonne, die noch mal alles gibt, bevor sie hinter dem Waterberg verschwindet.
Um viertel nach sieben sind schließlich 3 Tische belegt und das Menü wird feierlich vorgelesen. Es gibt vier Gänge, bestehend aus einer Maissuppe, Krautsalat, Kudusteak mit Kartoffeln und Gemüse und zum Nachtisch ein Tramisu. Dieses Menü kostet N$ 190 p.P. und die Preis-Leistung ist auch wirklich gut! Im Vorfeld wussten wir jedoch nicht was es gab, wir versicherten uns lediglich im Vorfeld, dass es keine rohen Tomaten gibt, da Markus darauf allergisch reagiert.
Bevor die Hauptspeise serviert wird, entschuldigt sich der Mitarbeiter kurz, dass es statt der Kartoffeln nun doch Reis gibt...

TIA!!!
Das Tiramisu ist hingegen wieder liebevoll dekoriert und mir ein Foto wert.
Im Anschluss warten wir auf die Rechnung, zahlen schließlich jedoch direkt am Tresen, da sich niemand so richtig zuständig fühlt.

Auch mit dem Trinkgeld wissen sie irgendwie nicht so richtig umzugehen. Irgendwie ist das Personal etwas durch den Wind?!
Da es schob spät ist, verzichten wir auf ein Lagerfeuer und versuchen uns später lieber noch ein wenig in der Sternenfotografie. Wir probieren jeweils verschiedene Einstellungen und Motive aus, aber irgendwie staubt es ziemlich und wir sind nach wie vor zu unerfahren.
Markus macht sich mit seiner UV-Lampe auf Skorpion Jagd und entdeckt schnell ein Exemplar. Als wir ein Foto aufnehmen möchten, wird jedoch durch das Licht eine Motte angezogen, der Skorpion schnappt zu und verzieht sich unter seinem Stein.

Nun gut, das war wohl nix - zumindest sind nun alle satt und wir verziehen uns um zehn in unser Zelt. Gute Nacht!
gefahrene Kilometer: 0