THEMA: 7 Wochen in der Regenzeit !? (Nam/BOT 2018/2019)
11 Okt 2019 16:29 #570064
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  • fotomatte am 11 Okt 2019 16:29
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Hallo Thomas,

auf diesen Teil habe ich mit Spannung gewartet, denn die Central-Kalahari ist Neuland für mich, welche ich aber nächstes Jahr auf der Route habe.
Nun, wir werden im August dort rumfahren, da wird Wasser sicher kein Thema sein.

Vielen Dank für deine so akribisch zusammen gestellten Berichte,
Matthias
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11 Okt 2019 17:51 #570070
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  • Champagner am 11 Okt 2019 17:51
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Zufälligerweise werde ich nächstes Jahr im August auch im CKGR unterwegs sein - Matte, vielleicht trifft man sich ja ;) ?

Von daher freue ich mich auch sehr über diesen Teil und hoffe, dass da noch ein bisschen was kommt!

Auf jeden Fall schon mal vielen Dank für die bisherige Lieferung :) .

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende von Bele
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14 Okt 2019 09:30 #570195
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  • Topobär am 14 Okt 2019 09:30
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Hallo Bele, Hallo Matthias,

ich bin mir sicher, dass Euch das CKGR gut gefallen wird. Diese Weite und Einsamkeit, in Verbindung mit einer reichhaltigen Tierwelt, findet man nur noch in wenigen Ecken auf unserem Planeten.

Im August müsst Ihr allerdings damit rechnen, durch reine weitgehend vertrocknete Landschaft zu fahren, aber das kennt Ihr ja von diesem Jahr. Dafür ist die Fahrerei dann sehr entspannt. Keinerlei Unannehmlichkeiten, wie Wasser, Schlamm oder Rumpelei.

Alles Gute
Thomas
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18 Okt 2019 15:08 #570554
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49.Tag (Do. 07.02.2019)
Central Kalahari Game Reserve (Piper Pans – Sunday Pan)
144km




Die Nacht über haben wir immer wieder die Löwen ganz in unserer Nähe brüllen gehört. Solche Nächte sind Afrika pur. Ich liebe es.

Der Tag begrüßt uns mit einem beeindruckenden Sonnenaufgang an fast freiem Himmel.



Die Franzosen starten bereits, als wir aufstehen. Auch wir machen uns gleich startklar und als es ca. eine halbe Stunde später los geht ist der Himmel leider komplett bedeckt. Dass bleibt so bis Mittag. Erst dann kann sich die Sonne wieder durch die Wolken kämpfen. Somit haben wir heute nur selten gutes Fotolicht.

Wir beginnen den Tag mit der Umrundung der Piper Pans, getrieben von der Hoffnung die Löwen zu entdecken. Besonders den Bereich, wo das Löwengebrüll unserer Meinung nach seinen Ursprung gehabt haben muss suche ich intensiv mit dem Fernglas ab. Leider ohne Erfolg.

Insgesamt ist heute Morgen nix los an den Pfannen. Dafür ist die Strecke ein wenig herausfordernd, denn es steht noch eine Menge Wasser in den Spuren. Das ist in so fern spannend, dass man nie weiß, wie tief die Spurrinnen sind und ob der Untergrund schlammig oder sandig ist.



Wir machen uns dann auch bald auf den Weg zurück ins Lethikau Valley. Unterwegs stellen wir fest, dass auch gestern der Regen nur regional gefallen ist. Immer wieder wechseln sich trockene Landstriche mit solchen ab, in denen es kräftig geregnet hat.

Die Lethikau Campsite ist gerade unbesetzt und so nutzen wir sie für unser Frühstück.

Ähnlich wie im Passarge Valley, finden sich auch in Lethikau und Deception Valley viele Tiere. Die Löffelhunde sind leider wieder sehr scheu und verschwinden sowie sie uns sehen. Die Schakale lassen sich dagegen überhaupt nicht von uns aus der Ruhe bringen. Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich das Verhalten dieser nahen Verwandten ist.







Als wir die Leopard Pan erreichen, haben sich bereits wieder große Gewitterwolken aufgetürmt. Tiere sehen wir nicht, weshalb es schon bald weiter zur Sunday Pan geht. Hier stehen viele Oryx in der Pfanne.

Wir haben die Campsite Sunday Nr.2, welche am Südrand der Pfanne liegt und einen schönen Blick über diese bietet. Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Campsites ist diese allerdings ziemlich vermüllt. Ich frage mich, was die Leute denken, wenn Sie die Campsite so hinterlassen. Ob sie überhaupt denken?

Wir sind kaum angekommen, da erwischt uns schon der erste Schauer.

Obwohl erst Nachmittag hören wir von der Pfanne her Löwengebrüll. Das ist ungewöhnlich früh. Das schlechte Wetter macht die Katzen anscheinend zu Frühaufstehern. Waren wir uns vorher noch unsicher, gibt das Gebrüll für uns den Ausschlag, am späten Nachmittag noch einmal auf Gamedrive zu starten.

Bei der nächsten Regenpause starten wir. Was sehr schade ist, ist der Umstand dass die Wege durch die Pfannen sowohl bei der Sunday Pan, als auch bei der Leopard Pan inzwischen gesperrt sind. Man kann die Pfannen nur noch am Rand umrunden. Das war beim letzten Mal noch anders und man kommt jetzt häufig nicht mehr so nah an die Tiere ran, wie früher.

Wir fahren in die Richtung aus der wir das Brüllen gehört haben und finden schon bald einen einsamen Löwen auf der Wanderschaft. Ich bin immer ganz happy, wenn ich Löwen bei anderen Aktivitäten als schlafen beobachten kann. Passiert bei den Pennern selten genug. Der Löwe hat einen echten Charakterkopf mit sehr schöner Mähne. Ansonsten macht er aber einen recht mageren Eindruck. Die Haut am Bauch ist schon ganz faltig. Sieht aus als hätter er schon längere Zeit nichts mehr zu futtern bekommen. Da wird es wohl morgen früh ein Oryx weniger geben. Wir fahren längere Zeit parallel zu Ihm am Rand der Pfanne entlang. Er legt sich dann ins Gras und beginnt sich zu putzen. Sieht genauso niedlich, wie bei unserer Hauskatze aus. Nebenbei ist er am posen, wie ein professionelles Fotomodel.








Zurück auf der Campsite bietet sich am Himmel wieder eine spektakuläre Szenerie. Überall gewaltige schwarze Gewitterzellen und dazwischen Bereiche mit blauem Himmel, durch die die Sonne die Gewitterwolken dramatisch ausleuchtet. Die Tage im CKGR hätten sich allein schon für den Blick in den Himmel gelohnt. Wetter kann sehr interessant sein.




Da immer wieder Schauer über der Campsite niedergehen, versuche ich erst gar nicht zu grillen. Heute wird mal wieder gekocht. Bei einer längeren Regenpause lege ich los, aber das nächste Gewitter beginnt bevor ich fertig bin. Da sind wir froh, dass wir den Bushcamper haben, in dem man zur Not auch recht gut drinnen sitzen und essen kann. Dafür muss Kathrin aber erst einmal aufräumen und Platz schaffen, währen ich beim Kochen immer nasser werde. Zum Glück ist es aber immer recht warm, so dass es nicht all zu sehr stört. Außerdem schafft es die Markise zumindest den Bereich des Kochers durchgehend trocken zu halten.
Das Essen im Bushcamper ist dann nicht unbedingt bequem, dafür aber recht gemütlich. Kathrin nutzt eine weitere Regenpause für den Abwasch, danach regnet es sich ein.

Die gute Nachricht des Tages: Mein E-Reader funktioniert wieder. Ich hatte Ihn hinter der Windschutzscheibe platziert, wo sicher der wärmste Platz im Auto ist. Meine Hoffnung war, dass die Hitze dafür sorgt, dass das Wasser im Inneren des E-Readers möglichst schnell verdunstet. Das hat anscheinend geklappt, denn als ich ihn am Abend versuchsweise einschalte, läuft er, als hätte es nie Probleme gegeben.
Letzte Änderung: 18 Okt 2019 15:27 von Topobär.
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06 Nov 2019 15:05 #572136
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50.Tag (Fr. 08.02.2019)
Central Kalahari Game Reserve – Khama Rhino Sanctuary
418km




Es hat die ganze Nacht hindurch geregnet und erst mit Beginn der Dämmerung aufgehört. Zum Sonnenaufgang hat es dann bereits soweit aufgerissen, dass der Tag wieder mit einem spektakulären Farbenspiel beginnt.

Aufgrund des der großen Regenmenge verzichten wir auf einen morgendlichen Gamedrive. Auf allen Tracks steht noch hoch das Wasser und wir wollen nicht riskieren, uns in den Matschlöchern und tiefen Spurrinnen entlang der Pfannen fest zu fahren.
Wir frühstücken auf der Campsite und machen uns dann gleich auf den Weg Richtung Zivilisation. Dabei gehen wir auf Nummer sicher und fahren nicht die attraktivere Strecke via Leopard Pan, sondern die sicherere, aller langweiligere Strecke über die Cutline. Auch hier steht reichlich Wasser auf den Tracks.



Die Durchquerung des Deception Valley hat es dann noch einmal in sich. Die Hauptpiste ist tief verschlammt und verspurt, weshalb ich eine Umfahrung wähle. Dabei werde ich vom Anblick einer großen Herde Oryx abgelenkt, so dass ich den Abzweig übersehe, der zurück auf die Hauptpiste führt. Erst einige hundert Meter später bemerke ich, dass unser eingeschlagener Weg uns immer mehr nach Süden führt, was definitiv nicht richtig sein kann. Da alles unter Wasser steht, ist es gar nicht so einfach eine Stelle zu finden, an der man unbesorgt wenden kann.



Die restliche Strecke bis zum Gate ist dann einfach zu fahren. Hier scheint es kaum geregnet zu haben.

Wer jetzt denkt, wir hätte das Schwierigste hinter uns irrt. Denn auf der Cutline Richtung Rakops geht es erst so richtig zur Sache. Mindestens die Hälfte der Strecke steht unter Wasser. Eine große und oftmals auch tiefe Pfütze folgt auf die nächste. Meist ist nur ein kurzes Stück trockener Boden dazwischen. Zum Glück besteht der Untergrund durchgehend aus Sand, so dass keine Gefahr besteht sich fest zu fahren. Allerdings kommt man auch nur sehr langsam vorwärts, denn man ist die ganzen 50km bis zur Asphaltstraße im 1. oder 2. Gang unterwegs.





Ab Rakops geht es dann nur noch auf Asphalt bis zu unserem heutigen Tagesziel.

Bei der Engen in Lethlakane tanken wir voll. Hier gibt es mal wieder ein typisch afrikanisches Erlebnis. Als ich mit VISA zahlen will, heißt es, der Kartenleser würde nicht funktionieren und ich soll beim ATM Bargeld ziehen. Als sich herausstellt, dass der ATM gerade außer Betrieb ist, ist der Kartenleser wie durch ein Wunder wieder betriebsbereit.

Um 16:00Uhr erreichen wir unser heutiges Ziel, das Khama Rhino Sanctuary. Das ist ein richtig schöner kleiner Park, den man auf keinen Fall unterschätzen sollte. Zwar ist man schnell rum, dafür gibt es aber Rhino-Garantie. Die Dickhäuter kann man hier gar nicht übersehen. Auf den beiden großen Pfannen haben wir mehr als ein Dutzend der Tiere gesehen.





Aber auch ansonsten gibt es reichlich Tiere zu sehen, darunter auch ganz kleine.




Die Campsites liegen im dichten Busch unter hohen Bäumen. Keine Aussicht, aber ansonsten sehr schön. Wenn man die versteckt liegenden Waschhäuser erst einmal gefunden hat, stellen sich diese auch als gut ausgestattet und gepflegt heraus.



Nach der vielen Selbstverpflegung wollen wir uns heute mal verpflegen lassen und fahren deshalb ins 2km entfernte Restaurant zum Abendessen. Dort ist es leider nicht sehr gemütlich. Das Restaurant hat den Charme einer Großkantine. Das Essen ist aber OK.
Letzte Änderung: 06 Nov 2019 15:24 von Topobär.
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10 Nov 2019 10:05 #572453
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  • kalachee am 10 Nov 2019 10:05
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Lieber Thomas

Endlich bin ich auch bei dir wieder «tagesaktuell» unterwegs. Meine Forum-Pause war definitiv zu lang, es hat jetzt rund zwei Wochen gedauert, immer mal wieder nachzulesen und aufzuholen hier. :cheer: Aber; das hat sich natürlich sehr gelohnt! Was für eine Reise, was für ein toller Bericht, was für unglaubliche Tiersichtungen!

Ich werde den Eindruck nicht los, dass ihr ziemlich ähnlich tickt wie mein Bruder und ich. Ihr seid mit einer so wohltuenden Ruhe und Gelassenheit unterwegs, das ist richtig ansteckend. :)

Das CKGR war uns bisher noch nicht vergönnt, steht aber ganz weit oben auf der Wunschziel-Liste. Nächstes Jahr im Oktober (gestern Flüge gebucht - juhuuu!) wird es noch nichts, aber mal schauen, ob es dann für die übernächste Reise reinpasst. B)

Jetzt geht es hier ja wohl bald zu Ende. Schade, aber ich habe den Bericht schon lange favorisiert gehabt und wie gesagt bin ich froh, habe ich jetzt alles nachgelesen.

Herzlichen Dank!

Liebe Grüsse
Sam
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